Zum Inhalt springen

„Synusie“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Andreasquo (Diskussion | Beiträge)
K Rechtschreibung griechischer Ursprungswörter
 
(26 dazwischenliegende Versionen von 20 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Als '''Synusie''' (oder '''Synousia''', von altgr. συνουσα oder ξυνουσα, "Zusammensein", "Umgang", "Verkehr", insbes. "Verkehr zwischen Lehrer und Schüler", aber auch "Geschlechtsverkehr") bezeichnet man in der [[Philosophie]] das gemeinsame Handeln mit freiem Wissensaustausch. Der Begriff wurde durch [[Platon]]s Akademie ([http://www.gottwein.de/Eth/philos02b.htm]) geprägt, die in seinem siebten Brief (324a ff.) beschrieben wird. Diese Form der Synusie ist eine Vorform der heutigen [[Hacker-Ethik]].
Als '''Synusie''' (oder '''Synousia''', von altgr. συνουσία oder ξυνουσίᾳ, ‚Zusammensein‘, ‚Umgang‘, ‚Verkehr‘, insbes. ‚Verkehr zwischen Lehrer und Schüler‘, aber auch ‚Geschlechtsverkehr‘) bezeichnet man in der [[Philosophie]] das gemeinsame Handeln mit freiem Wissensaustausch. Der Begriff wurde durch [[Akademie (Platon)|Platons Akademie]] geprägt, die in seinem siebten Brief (324a ff.) beschrieben wird. Diese Form der Synusie ist eine Vorform der heutigen [[Hacker-Ethik]].


Im übertragenen Sinne wird der Begriff der '''Synusie''' auch in der [[Ökologie]] verwendet; er bezeichnet hier eine Gemeinschaft an Organismen mit einem charakteristischen Artenbestand meist gleicher oder ähnlicher [[Lebensform]]en, die in einem [[Syntop]], also einem kleinen und abgrenzbaren [[Biotop]]ausschnitt, lebt; es handelt sich dabei um Teilsysteme ohne eigenen Stoffkreislauf oder Energiefluß, die in das Gesamtökosystem eingebettet sind.
Im übertragenen Sinne wird der Begriff der '''Synusie''' auch in der [[Ökologie]] verwendet; er bezeichnet hier eine Gemeinschaft an Organismen mit einem charakteristischen Artenbestand meist gleicher oder ähnlicher [[ Lebewesen|Lebensformen]], die in einem [[Syntop]], also einem kleinen und abgrenzbaren [[Biotop]]ausschnitt, lebt; es handelt sich dabei um Teilsysteme ohne eigenen Stoffkreislauf oder Energiefluss, die in das Gesamtökosystem eingebettet sind. Der Begriff der Synusie wurde 1918 von [[Helmut Gams]] in die Lehre von den [[Pflanzengemeinschaft]]en, die [[Phytozoenologie]] eingeführt.


Beispiele für Synusien sind in Laubwäldern die Baumschicht, die Strauchschicht, die Krautschicht, die Synusie der Flechten an den Baumstämmen und die Moos-Synusie an der Basis von Stämmen oder auf Baumstümpfen (Beispiele nach Walter ; Breckle, Bd 1, S. 28).
Beispiele für Synusien sind in Laubwäldern die Baumschicht, die Strauchschicht, die Krautschicht, die Synusie der Flechten an den Baumstämmen und die Moos-Synusie an der Basis von Stämmen oder auf Baumstümpfen (Beispiele nach Walter ; Breckle, Bd. 1, S. 28).


== Siehe auch ==
''Siehe auch:'' [[Hauptisözie]], [[Schichtenverein]], [[Assoziation]], [[Ökophysiologie]], [[Biogeozönose]], [[Synökologie]]

* [[Hauptisözie]]
* [[Schichtenverein]]
* [[Assoziation (Pflanzensoziologie)|Assoziation]]
* [[Ökophysiologie]]
* [[Phytozoenose|Phytozönose]]
* [[Biogeozönose]]
* [[Synökologie]]
* [[Biozönologie]]


== Literatur ==
== Literatur ==


* Heinrich Walter, Siegmar-Walter Breckle: ''Ökologie der Erde. Bd. 1.: Ökologische Grundlagen in globaler Sicht'' (2., bearb. Aufl.; UTB : Große Reihe). Stuttgart : Fischer 1991. ISBN 3-437-20454-8.
* [[Heinrich Walter (Botaniker)|Heinrich Walter]], Siegmar-Walter Breckle: ''Ökologie der Erde. Bd. 1.: Ökologische Grundlagen in globaler Sicht'' (2., bearb. Aufl.; UTB : Große Reihe). Stuttgart : Fischer 1991. ISBN 3-437-20454-8.
* Anselm Kratochwil, Angelika Schwabe: ''Ökologie der Lebensgemeinschaften (Biozönologie; Bd. 8199; UTB - Große Reihe). Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2001. Ulmer-ISBN: 3-8001-2750-4 bzw. UTB-ISBN: 3-8252-8199-x
* [[Anselm Kratochwil]], [[Angelika Schwabe-Kratochwil|Angelika Schwabe]]: ''Ökologie der Lebensgemeinschaften'' (Biozönologie; Bd. 8199; UTB - Große Reihe). Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2001. Ulmer-ISBN 3-8001-2750-4 bzw. UTB-ISBN 3-8252-8199-X ([http://www.biologie.uni-osnabrueck.de/oekologie/biiozönologie.htm Inhaltsverzeichnis und Kurzbeschreibung])


== Weblinks ==


[[Kategorie:Bereichsethik]]
* Margarete Payer: ''Das Ökosystem Wald'' (Materialien zur Forstwissenschaft). Fassung vom 22. November 1997 - http://www.payer.de/cifor/cif02.htm
[[Kategorie:Biosoziologie und Soziobiologie]]

Aktuelle Version vom 4. April 2022, 12:13 Uhr

Als Synusie (oder Synousia, von altgr. συνουσία oder ξυνουσίᾳ, ‚Zusammensein‘, ‚Umgang‘, ‚Verkehr‘, insbes. ‚Verkehr zwischen Lehrer und Schüler‘, aber auch ‚Geschlechtsverkehr‘) bezeichnet man in der Philosophie das gemeinsame Handeln mit freiem Wissensaustausch. Der Begriff wurde durch Platons Akademie geprägt, die in seinem siebten Brief (324a ff.) beschrieben wird. Diese Form der Synusie ist eine Vorform der heutigen Hacker-Ethik.

Im übertragenen Sinne wird der Begriff der Synusie auch in der Ökologie verwendet; er bezeichnet hier eine Gemeinschaft an Organismen mit einem charakteristischen Artenbestand meist gleicher oder ähnlicher Lebensformen, die in einem Syntop, also einem kleinen und abgrenzbaren Biotopausschnitt, lebt; es handelt sich dabei um Teilsysteme ohne eigenen Stoffkreislauf oder Energiefluss, die in das Gesamtökosystem eingebettet sind. Der Begriff der Synusie wurde 1918 von Helmut Gams in die Lehre von den Pflanzengemeinschaften, die Phytozoenologie eingeführt.

Beispiele für Synusien sind in Laubwäldern die Baumschicht, die Strauchschicht, die Krautschicht, die Synusie der Flechten an den Baumstämmen und die Moos-Synusie an der Basis von Stämmen oder auf Baumstümpfen (Beispiele nach Walter ; Breckle, Bd. 1, S. 28).