„Schal“ – Versionsunterschied
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Version vom 30. Juni 2011, 09:41 Uhr



Ein Schal (Persisch شال , über Englisch shawl → Umhänge- oder Kopftuch) ist ein langes, schmales, rechteckiges Halstuch.
Geschichte
Der Schal ist ursprünglich ein Kleidungsstück, das zur Kleidung der Bewohner von Kaschmir gehört. In Kaschmir wurden aus der Wolle der Kaschmir-Ziege rechteckige oder quadratische Tücher gewebt, die über Kopf und Schultern getragen wurden. Der Name Kaschmir ist von der Region Kaschmir abgeleitet.
Die erste Erwähnung eines Schals findet sich in einem Reisebericht aus dem 17. Jahrhundert. In Europa kam der Schal im 18. Jahrhundert als großes, quadratisches oder rechteckiges Umhängetuch aus Wolle oder Seide in Mode. Als wärmendes Kleidungsstück wurde der Schal im 19. Jahrhundert durch den Mantel verdrängt und schrumpfte als Accessoire zu der heute noch üblichen Form.
Material und Verarbeitung
Das ursprünglich verwendete Material Kaschmirwolle (auch bekannt als Cashmere) ist eine feine, sehr weiche Faser, welche aus dem Unterfell der Kaschmir-Ziege gewonnen wird, und besonders warm – sehr viel wärmer als Schafwolle – ist. Kashmir ist eine der wertvollsten und teuersten Naturfasern und wird deshalb häufig mit Merinowolle oder anderer Schafwolle gemischt angeboten. Der Verkaufspreis ist hoch und richtet sich nach deren Qualität. Pashmina-Schals werden aus Kashmir oder einem Kaschmir-Seide-Gewebe gefertigt.
Heute verwendete Materialien sind Seide, Wolle - unter anderem Schurwolle und Kaschmir, Polyacryl, teilweise beschönigend als Cashmink bezeichnet, und Fleecegewebe. Zunehmend werden Schals nicht nur gestrickt oder gewebt, sondern auch gefilzt. Dadurch sind sehr phantasievolle Muster, Bildmotive und auch Durchbrüche möglich. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich durch Materialmix, wie feine Schurwolle mit Seide.
Schal für besondere Anlässe


- Seidenschal: Ein Klassiker der festlichen Abendgarderobe ist der schmückende weiße Seidenschal zum Frack.
- Fanschal: Der Fanschal, in der Regel aus Kunstfasern, wie Polyester oder Polyacrylat, ist in der Fankultur, insbesondere beim Fußball, von großer Bedeutung.
Andere Wortbedeutungen
- schal als Adjektiv: im Sinn von: schaler Beigeschmack/Nachgeschmack, bei Getränken: abgestanden, würz- oder geschmacklos
Siehe auch
Literatur
- Yvonne Joosten, Werner Schultze (Illustrator): Knigge - Tücher, Schals und Pareos perfekt binden. Dörfler, Eggolsheim 2008, ISBN 978-3-89555-571-8.
- Gudrun Schreiber: Faszination Shal. Persische Woll- und Kaschmirstoffe im Vergleich. Wasmuth, Tübingen / Berlin 2005, ISBN 978-3-8030-3310-9.