Zum Inhalt springen

Erzengel und Peter Musiolek: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 93.243.93.117 (Diskussion) rückgängig gemacht und letzte Version von ThomasMuentzer wiederhergestellt
 
Bscot (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Peter Musiolek''' (* [[21. Mai]] [[1927]] in [[Aussig]]) war ein deutscher [[Alte Geschichte|Althistoriker]].
Als '''Erzengel''' (aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] ἄρχω archon „der Erste, Herrscher“ und άγγελος ángelos „Bote“) wird im [[Judentum]], [[Christentum]] und im [[Islam]] einer der [[Engel]] bezeichnet, der in der Engelhierarchie und für den Glauben eine herausragende Rolle spielt. Nur [[Michael (Erzengel)|Michael]] wird in der Bibel als ''Erzengel'' genannt<ref>{{Bibel|Jud|9}}</ref>, und nur drei Engel werden in der Bibel überhaupt mit Namen benannt. Der eine ist der Erzengel Michael (Daniel 10:13. 12:1, Judas 9, Offenbarung 12:7,8), die anderen Engel sind Gabriel (Daniel 8:16, 9:21; Lukas 1:11-20, 26-28) und Raphael (Tobit 5:4-12:22); jedoch werden auch andere Engel in der Glaubenstradition als Teil einer Gruppe von ''Erzengeln'' verstanden.


Peter Musiolek begann nach dem Kriegsende und einer kurzen Kriegsgefangenschaft bei der US Armee das Studium der Chemie an der Textilingenieurschule in Cottbus. Am 23. Juni 1950 wurde er vom [[KGB]] unter der Anschuldigung der Spionage verhaftet und anschließend zu 15 Jahren Lagerhaft verurteilt. Am 19. Dezember 1950 berichtete die Tageszeitung der ehemaligen DDR, das [[Neue Deutschland]] über die Verurteilung eines gewissen Peter Musiolek als Spion. Anfang 1951 wurde er über [[Brest]], [[Moskau]] und [[Wologda]] nach [[Workuta]] verbracht. Er verblieb im Areal des Schachtes 39 in [[Workuta]], Kreis Komi, nördlich des Polarkreises bis 1955. 1955 wurde er aus der Haft entlassen, nachdem man ihn zuvor Anfang 1955 in die Nähe von [[Swerdlowsk]] in ein deutsches Kriegsgefangenenlager verlegt hatte. Dort wurde er im Nachhinein zum deutschen Kriegsgefangenen gemacht und kam als solcher durch den [[Adenauer]] Besuch im gleichen Jahr frei. Von 1956 bis 1960 studierte er an der[[Humboldt-Universität zu Berlin]] Geschichte und bei [[Elisabeth Charlotte Welskopf]] speziell Alte Geschichte und promovierte 1972 mit einer Arbeit zum Thema ''Probleme und Tendenzen der Warenproduktion in der Athenischen Polis am Ende des 5. und am Anfang des 4. Jahrhunderts v. u. Z. und die Reaktionen der Zeitgenossen''. Gutachter waren [[Elisabeth Welskopf]], [[Wolfgang Jonas]] und [[Heinz Kreißig]]. Nach der 3. Sozialistischen Hochschulreform im Jahr 1969 ging Peter Musiolek an die Akademie der Wissenschaften Berlin und widmete sich der Forschung. Im Februar 1988 wurde Peter Musiolek an der [[Humboldt Universität]] zum Honorardozenten für [[Alte Geschichte]] an der ''Sektion Geschichte'' ernannt. Er beschäftigte sich vornehmlich mit der Geschichte der Stadt Athen sowie mit der griechischen und römischen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 1990 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Instituts für Wirtschaftsgeschichte gewählt und 1991 durch den Unabhängigen Historikerverband für die Struktur - und Berufungskommission Geschichte des Senats von Berlin und der Humboldt Universität vorgeschlagen.
Er nahm diesen Vorschlag an und setzte alles daran, der Altertumswissenschaft an der [[Humboldt Universität]] wieder internationale Anerkennung zu verschaffen.
Am 28. November 1991 verstarb Peter Musiolek in Berlin.


== Werke ==
== Erzengel in der jüdischen Religion ==
* als Hrsg.: ''Studien zur athenischen Sozialstruktur und römischen Wirtschaftspolitik in Kleinasien.'' Akademie, Berlin 1977 (Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Sonderband)

* mit [[Wolfgang Schindler]]: ''Klassisches Athen.'' Koehler und Amelang, Leipzig 1980
=== Vier Erzengel ===
* als Hrsg.: ''Studien zur römischen Stadtentwicklung in Italien und Thrakien.'' Akademie, Berlin 1983 (Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Sonderband)
Mit der Zeit der Wegführung, dem [[Babylonisches Exil|Babylonischen Exil]], beginnt in den heiligen Schriften der Juden eine namentliche Nennung von Engeln<ref>vgl. dazu H. Krauss: ''Die Engel - Überlieferung, Gestalt, Deutung''. C.H.Beck 3. Auflage 2005, S. 27</ref>. In der Interpretation des [[Tanach]] kommt vier Engeln besondere Funktion zu:
* mit [[Detlef Rößler]]: ''Stadt der Athene.'' Kinderbuchverlag, Berlin 1989, ISBN 3-358-01350-2.
* ''[[Michael (Erzengel)|Michael]]'', [[Hebräische Sprache|hebr.]] מיכאל mîkā'ēl, „Wer ist wie Gott?“
* ''[[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]]'', hebr. גַּבְרִיאֵל gavri'ēl, ''Gott ist mein Held'' bzw. ''Meine Stärke ist Gott''
* ''[[Raphael (Erzengel)|Raphael]]'', hebr. רפאל refa'ēl , „Gott hat geheilt“
* ''[[Uriel]]'' hebr. אוריאל uri'ēl, „Mein Licht ist Gott“

Nach jüdischer Auffassung ist ''gavri'ēl'' der Vorsteher der [[Cherub]]im und [[Seraph]]im.

=== Weitere Erzengel ===
Die spätere jüdische Tradition zählte sieben Erzengel. Die Siebenzahl geht auf eine Stelle im [[Buch Tobit]] zurück, wo Raphael sagt, er sei „einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.“ <ref>{{Bibel|Tob|12|15}}</ref> Neben den vier im [[Tanach]] und begleitender Literatur enthaltenen Erzengelnamen Gabriel, Michael, Raphael und Uriel werden im Laufe der Zeit z.B. in den [[Pseudepigraphie|pseudepigraphischen]] und [[deuterokanonisch]]en Schriften und in der Tradition der [[Kaballah]] Chamuel, Haniel, Jophiel, Raguel, Sariel, Ramiel oder Zadkiel als Namen von ''Erzengeln'' genannt.

[[Datei:3Erzengel-Botticini.jpg|upright=1.25|thumb|180px|Erzengel Michael, Raphael und Gabriel, [[Francesco Botticini]], 1470]]
[[Datei:Master of Calamarca, Angel Barachiel.jpg|thumb|180px|Meister von Calamarca: ''Barachiel''. Bolivien, ca. 1750]]

== Erzengel in der christlichen Religion ==
''Hauptartikel: [[Engel#Engel im Christentum]]''

=== Die Vier Erzengel ===
Im Christentum wurde bis ins [[Mittelalter]] analog der jüdischen Tradition die Existenz von drei oder vier Erzengel (mit bzw. ohne "Uriel") gelehrt:
* ''[[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]]''
* ''[[Michael (Erzengel)|Michael]]''
* ''[[Raphael (Erzengel)|Raphael]]''
* ''[[Uriel]]''

Vor allem ''Michael'' als Engel des „Weltgerichtes“ der [[Apokalypse]] und ''Gabriel'' als „Botschafter“-Engel der Verkündigung an [[Maria]] waren weit bekannt und beliebte Figuren in christlicher Kunst. Eine Vierergruppe mit Uriel wurde vor allem im ostchristlichen Raum geehrt. Von Theologen wurde bis ins späte Mittelalter auch die Stellung und "tatsächliche" Zahl der ''Erzengel'' in der [[Angelologie]] diskutiert.

Heute werden Engel und ''Erzengel'' meist als private Glaubenssache betrachtet und/oder sind nicht mehr zentrale Teile des Glaubens der Hauptströmung der verschiedenen Kirchen.

=== Weitere Namen von Erzengeln ===
In [[Palermo]] entstand ab 1516 mit Wiederentdeckung eines Freskos mit sieben Erzengeln in der Kirche „Setti Angeli“ eine Verehrung von sieben Erzengeln und weitete sich weiter über Italien bis in die Niederlande und nach Russland und auch Südamerika aus. Drei weitere Erzengel wurden als [[Jehudiel]], [[Sealtiel]] und [[Barachiel]] im Volksglauben bekannt. Die russische orthodoxe Kirche fügte einen achten Erzengel, ''Jeremiel'' hinzu. Auch im Westen wurde die Zahl der Erzengel weiter bis auf neun oder zwölf erhöht.

=== Stellung der Erzengel ===

Ein Chor der Erzengel steht über den „normalen“ Engeln, die als [[Emanation (Philosophie)|Emanation]] der Erzengel betrachtet werden.

[[Datei:Irakischer Maler um 1280 001.jpg|thumb|''Israfil'' (Irak, 1280)]]

== Vier Engel des Islam ==

Der Glaube an die Engel ist einer der sechs Glaubensartikel des Islam. Der [[Koran]] erwähnt in besonderer Form vier Engel:

* [[Azrael]], ({{arS|‏عزرائیل‎|d=ʿAzrāʾīl}}), der "Todesengel", mālik al-maut
* [[Israfil]], ({{ar|‏ إسرافيل|d=Isrāfīl}}), der "Engel des Jüngsten Gerichts"
* [[Djibril|Dschibril]] ({{ar|‏جبريل|d=Ǧibrīl}}), der "Übermittler der göttlichen Weisheit", zu deutsch Gabriel
* [[Mikail|Mika'il//Mikaal]] ({{ar|‏ميكائيل/ميكا‎}}), der "Engel der Naturereignisse"

Eine besondere Bedeutung hat Dschibril, denn nach islamischer Auffassung ist er der Überbringer des [[Koran]]s (Heiliger Geist, {{arF|روح القدس|d=Rūḥ al-Qudus}}) und gilt als der „Botschafter“ zwischen Gott und den Propheten.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Lothar Mertens]]: ''Das Lexikon der DDR-Historiker''. Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-11673-5, S. 447.
* ''Lexikon der christlichen Ikonographie.'' Begr. von Engelbert Kirschbaum. Hrsg. von Wolfgang Braunfels. 8 Bde. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau u.a. 1968-1976. ISBN 3-451-22568-9
* [[Prof. Dr. Isolde Stark]] : "Die Ohnmacht der Allmächtigen ". Nachruf für Peter Musiolek - Die Deutsche Bibliothek, CIP Einheitsaufnahme, Geheimdienste und politische Polzei in der modernen Gesellschaft / Bernd Florath (Hg.). - 1. Auflage - Berlin : Links, 1992, ISBN 3-86153-039-2, S. 13
*Kreuzer, Heinrich: ''Die Engel, unsere mächtigen Fürbitter und ihre unschätzbare Aufgabe im Dienste der Schöpfung.'' Trimbach 1983. {{falsche ISBN|3-85795-001-7}}
* {{PNDfehlt|6. November 2008|10894090X}}
*"Welt und Umwelt der Bibel 4/2008": Engel- Boten zwischen Himmel und Erde, ISBN: 4-197027-909808

== Weblinks ==

* {{Wiktionary|Erzengel}}


{{DEFAULTSORT:Musiolek, Peter}}
[[Kategorie:Christliche Mythologie]]
[[Kategorie:Jüdische Mythologie]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Engel (Islam)]]
[[Kategorie:Geboren 1927]]
[[Kategorie:Angelologie]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Engel| ]]
[[Kategorie:Althistoriker]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)]]


{{Personendaten
[[an:Arcánchel]]
|NAME=Musiolek, Peter
[[bg:Архангел]]
|ALTERNATIVNAMEN=
[[ca:Arcàngel]]
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Althistoriker
[[cs:Archanděl]]
|GEBURTSDATUM=21. Mai 1927
[[cy:Archangel]]
|GEBURTSORT=[[Aussig]]
[[da:Ærkeengel]]
|STERBEDATUM=28.November 1991
[[el:Αρχάγγελος]]
|STERBEORT=[[Berlin]]
[[en:Archangel]]
}}
[[eo:Arkianĝelo]]
[[es:Arcángel]]
[[fi:Arkkienkeli]]
[[fr:Archange]]
[[gd:Àrd-aingeal]]
[[gl:Arcanxo]]
[[hr:Arkanđeo]]
[[hu:Arkangyal]]
[[is:Erkiengill]]
[[it:Arcangelo]]
[[ja:大天使]]
[[ka:მთავარანგელოზი]]
[[ko:대천사]]
[[la:Archangelus]]
[[lt:Arkangelas]]
[[ms:Malaikat Utama]]
[[nl:Aartsengel]]
[[nn:Erkeengel]]
[[no:Erkeengel]]
[[pl:Archanioł]]
[[pt:Arcanjo]]
[[ro:Arhanghel]]
[[ru:Архангелы]]
[[sk:Archanjel]]
[[sq:Pëllumbi ilir]]
[[sr:Арханђел]]
[[sv:Ärkeänglar]]
[[tr:Büyük melekler]]
[[uk:Архангел]]
[[vi:Tổng lãnh thiên thần]]
[[zh:天使長]]

Version vom 24. August 2010, 21:44 Uhr

Peter Musiolek (* 21. Mai 1927 in Aussig) war ein deutscher Althistoriker.

Peter Musiolek begann nach dem Kriegsende und einer kurzen Kriegsgefangenschaft bei der US Armee das Studium der Chemie an der Textilingenieurschule in Cottbus. Am 23. Juni 1950 wurde er vom KGB unter der Anschuldigung der Spionage verhaftet und anschließend zu 15 Jahren Lagerhaft verurteilt. Am 19. Dezember 1950 berichtete die Tageszeitung der ehemaligen DDR, das Neue Deutschland über die Verurteilung eines gewissen Peter Musiolek als Spion. Anfang 1951 wurde er über Brest, Moskau und Wologda nach Workuta verbracht. Er verblieb im Areal des Schachtes 39 in Workuta, Kreis Komi, nördlich des Polarkreises bis 1955. 1955 wurde er aus der Haft entlassen, nachdem man ihn zuvor Anfang 1955 in die Nähe von Swerdlowsk in ein deutsches Kriegsgefangenenlager verlegt hatte. Dort wurde er im Nachhinein zum deutschen Kriegsgefangenen gemacht und kam als solcher durch den Adenauer Besuch im gleichen Jahr frei. Von 1956 bis 1960 studierte er an derHumboldt-Universität zu Berlin Geschichte und bei Elisabeth Charlotte Welskopf speziell Alte Geschichte und promovierte 1972 mit einer Arbeit zum Thema Probleme und Tendenzen der Warenproduktion in der Athenischen Polis am Ende des 5. und am Anfang des 4. Jahrhunderts v. u. Z. und die Reaktionen der Zeitgenossen. Gutachter waren Elisabeth Welskopf, Wolfgang Jonas und Heinz Kreißig. Nach der 3. Sozialistischen Hochschulreform im Jahr 1969 ging Peter Musiolek an die Akademie der Wissenschaften Berlin und widmete sich der Forschung. Im Februar 1988 wurde Peter Musiolek an der Humboldt Universität zum Honorardozenten für Alte Geschichte an der Sektion Geschichte ernannt. Er beschäftigte sich vornehmlich mit der Geschichte der Stadt Athen sowie mit der griechischen und römischen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 1990 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Instituts für Wirtschaftsgeschichte gewählt und 1991 durch den Unabhängigen Historikerverband für die Struktur - und Berufungskommission Geschichte des Senats von Berlin und der Humboldt Universität vorgeschlagen. Er nahm diesen Vorschlag an und setzte alles daran, der Altertumswissenschaft an der Humboldt Universität wieder internationale Anerkennung zu verschaffen. Am 28. November 1991 verstarb Peter Musiolek in Berlin.

Werke

  • als Hrsg.: Studien zur athenischen Sozialstruktur und römischen Wirtschaftspolitik in Kleinasien. Akademie, Berlin 1977 (Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Sonderband)
  • mit Wolfgang Schindler: Klassisches Athen. Koehler und Amelang, Leipzig 1980
  • als Hrsg.: Studien zur römischen Stadtentwicklung in Italien und Thrakien. Akademie, Berlin 1983 (Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Sonderband)
  • mit Detlef Rößler: Stadt der Athene. Kinderbuchverlag, Berlin 1989, ISBN 3-358-01350-2.

Literatur