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„Liste der Schauhöhlen in Deutschland“ – Versionsunterschied

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Version vom 28. August 2006, 18:49 Uhr

Stalagmitengruppe in der Teufelshöhle bei Pottenstein

Unter Schauhöhle versteht man einen natürlichen, unterirdischen Hohlraum, der für den Besucherverkehr ausgebaut, auf Wegen und Treppen begehbar ist und mit einer Beleuchtung ausgestattet ist. Bei den meisten Schauhöhlen werden regelmäßig Führungen durchgeführt, die dann in der Regel zwischen 30 bis 45 Minuten lang dauern. Die Schauhöhlen sind überwiegend mit elektrischem Licht beleuchtet. Nur die Osterhöhle und die Schellenberger Eishöhle werden noch mit Karbidlampen beleuchtet. Die Olgahöhle hat 1884 als erste deutsche Schauhöhle eine elektrische Beleuchtung erhalten und steht damit weltweit sogar an zweiter Stelle, nur die Kraushöhle in der Steiermark hatte mit 1883 vorher eine elektrische Beleuchtung.

Die Nebelhöhle

In Deutschland gibt es derzeit 54 Schauhöhlen: Die älteste Schauhöhle mit regulären Führungsbetrieb ist die Baumannshöhle. Im Jahre 1646 wurden dort schon organisierte Höhlenführungen durchgeführt. Als letztes wurde die Schillathöhle im Jahre 2004 als Schauhöhle eröffnet.


Schauhöhlen

Name der Höhle Ortschaft Bundes- land Geologische Einordnung Länge in m[1] FW in m [2] Entdeck- ung [3] Schau- höhle[4] Elektr. Licht [5] Besucher pro Jahr
Aggertalhöhle Engelskirchen NW Felshöhle 1.071 270 1773 1930 1930 5.000
Altensteiner Höhle Schweina TH Fels-/ und aktive Bachhöhle 1.785 330 1799 1802 1905 5.000
Attahöhle Attendorn NW Tropfsteinhöhle 6.670 1.800 1907 1907 1907 350.000
Balver Höhle Balve NW Großräumige Felshöhle 138 138 1690     20.000
Barbarossahöhle Rottleben TH Karsthöhle im Anhydritstein 1.100 600 1865 1866 1895 100.000
Bärenhöhle Sonnenbühl BW Tropfsteinhöhle 292 256 1834 1834 1934 115.000
Baumannshöhle Rübeland SA Tropfsteinhöhle 1.980 600 1536 1646 1892 110.000
Bilsteinhöhle Warstein NW Tropfsteinhöhle 1.472 400 1887 1888 1925 40.000
Binghöhle Streitberg BY Tropfsteinhöhle 300 300 1905 1905 1907 40.000
Charlottenhöhle Hürben BW Tropfsteinhöhle 587 460 1893 1893 1893 35.000
Dechenhöhle Iserlohn NW Tropfsteinhöhle 870 360 1868 1868 1926 60.000
Dienstedter Karsthöhle Dienstedt TH Karsthöhle 350 155 1953 1994 1994 1.200
Eberstadter Tropfsteinhöhle Eberstadt BW Tropfsteinhöhle 630 600 1971 1973 1973 65.000
Einhornhöhle Scharzfeld NI Großräumige Dolomithöhle 610 270 1541 1895 1928 15.000
Erdmannshöhle Hasel BW Tropfsteinhöhle/ akt. Bachh. 2.146 356 1271 1773 1899 35.000
Goetz-Höhle Meiningen TH Muschelkalk-Klufthöhle 242 485 1915 1934 1934 10.000
Gußmannshöhle Gutenberg BW Tropfsteinhöhle 91 50 1890 1891 1922 2.500
Gutenberger Höhle Gutenberg BW Tropfsteinhöhle 220 190 1889 1890 1967 2.500
Heimkehle Uftrungen SA Großräumige Gipskarsthöhle 2.000 700 1357 1920 1920 50.000
Heinrichshöhle Hemer NW Tropfsteinhöhle 2.984 360 1812 1905 1905 18.000
Hermannshöhle Rübeland SA Tropfsteinhöhle 2.733 800 1866 1890 1890 110.000
Hohler Fels Schelklingen BW Großer Felsendom 120 68 1870 1907 1955 4.000
Iberger Tropfsteinhöhle Bad Grund NI Tropfsteinhöhle 300 220 1723 1874 1912 62.000
Kittelsthaler Tropfsteinhöhle Kittelsthal TH Tropfsteinhöhle 726 158 1888 1896 1918 6.000
Kluterthöhle Ennepetal NW Felshöhle 5.503 700 1586 1884 1951 44.000
Kolbinger Höhle Kolbingen BW Tropfsteinhöhle 330 88 1879 1913 1950 7.500
König-Otto-Tropfsteinhöhle Velburg BY Tropfsteinhöhle 450 270 1895 1896 1954 25.000
Kubacher Kristallhöhle Weilburg-Kubach HE Kristallbesetzter Höhlengang 200 350 1974 1981 1981 40.000
Laichinger Tiefenhöhle Laichingen BW Schachthöhle 1.253 320 1892 1920 1936 35.000
Marienglashöhle [6] Friedrichroda TH Gipskristalldruse im Bergw. 400 122 1784 1903 1929 75.000
Maximiliansgrotte Krottensee BY Tropfsteinhöhle 1.700 400 1596 1878 1994 20.000
Nebelhöhle Sonnenbühl BW Tropfsteinhöhle 814 480 1486 1803 1922 56.000
Niedaltdorfer Tropfsteinhöhle Niedaltdorf SL Primärhöhle im Kalktuff 200 80 1880 1933 1933  
Olgahöhle Honau BW Primärhöhle im Kalktuff [7] 170 90 1874 1884 1884  
Osterhöhle Torndorf BY Tropfsteinhöhle 185 130 1630 1905 kein 5.000
Reckenhöhle Balve NW Tropfsteinhöhle 2.500 500 1888 1890 1890 15.000
Saalfelder Feengrotten [8] Saalfeld TH Tropfsteinreiches Bergwerk 600 550 1913 1914 1914 180.000
Schellenberger Eishöhle Marktschellenberg BY Eishöhle 3.620 500 1800 1925 kein 10.000
Schertelshöhle Westerheim BW Tropfsteinhöhle 232 160 1470 1902 1953 15.000
Schillathöhle Hessisch Oldendorf NI Tropfsteinhöhle 400 180 1992 2004 2004 30.000
Schlossberghöhlen Homburg/ Saar SL Höhle im Bundsandstein 5.000 800 1708 1930 1935 50.000
Schulerloch Neuessing BY Tropfsteinhöhle 420 150 1782 1828 1953  
Segeberger Kalkberghöhle Bad Segeberg SH Gipskarsthöhle 2.260 173 1913 1919 1919 35.000
Sontheimer Höhle Sontheim BW Tropfsteinhöhle 530 192 1488 1825 1957 6.000
Sophienhöhle Waischenfeld BY Tropfsteinhöhle 900 220 1833 1834 1971 30.000
Sturmannshöhle Obermaiselstein BY Aktive Bachhöhle 460 287 1815 1905 1905 45.000
Syrauer Drachenhöhle Syrau SN Tropfsteinhöhle 550 350 1928 1928 1928 45.000
Teufelshöhle Pottenstein BY Tropfsteinhöhle 1.500 800 1922 1923 1923 160.000
Teufelshöhle Steinau a. d. Straße HE Tropfsteinhöhle 137 124 1584 1905 1927 16.000
Tschamberhöhle Karsau-Riedmatt BW Aktive Bachhöhle 1.550 600 1890 1890 1966  
Wendelsteinhöhle Brannenburg BY Alpine Felsenhöhle 523 170 1864 1921 1962 20.000
Wiehler Tropfsteinhöhle Wiehl NW Tropfsteinhöhle 868 400 1860 1927   26.000
Wimsener Höhle Hayingen-Wimsen BW Wasserhöhle 723 70 1447 1803 1927 35.000
Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle Zwiefaltendorf BW Primärhöhle im Kalktuff 27 27 1892 1892    

Anmerkungen

  1. Länge - Gesamtlänge der Höhle in Meter, einschließlich aller Nebengänge.
  2. FW - Länge des Führungsweges in Meter.
  3. Entdeckung - Entdeckung oder erste schriftliche Erwähnung der Höhle.
  4. Schauhöhle - Beginn des Schauhöhlenbetriebs.
  5. Elektr. Licht - Jahr der ersten elektrischen Beleuchtung.
  6. Marienglashöhle - Ein ehemaliges Bergwerk mit einem natürlichen Hohlraum, die sogenannte Gipskristalldruse die auch Kristallgrotte genannt wird. - Wird in der Literatur überwiegend als Schauhöhle angesehen, nennt sich selber Schaubergwerk.
  7. Kalktuff - Tuffhöhlen stellen eine besondere Höhlenart dar. Tuff bildet sich überall dort, wo große Quellen mit sehr kalkreiches Wasser zutage treten. In dem abgelagerten Tuff kann es dann zu Überhänge und Halbhöhlen kommen, bis es dann durch weitere Tuffablagerung zum geschlossenen Hohlraum wird, die sich Tuffhöhle nennt.
  8. Saalfelder Feengrotten - Ein ehemaliges Bergwerk, in dessen Hohlräume sich farbenprächtige Tropfsteine gebildet haben. - Wird in der Literatur teilweise als Schauhöhle oder Schaubergwerk geführt.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Waldemar Bauer: Wunderwelt der Höhlen. Hrsg. v. Bechtle Verlag, Esslingen 2001 ISBN 3-7628-0565-2
  • Hans Binder, Anke Lutz, Hans Martin Lutz: Schauhöhlen in Deutschland. Hrsg. v. Aegis Verlag, Ulm 1993 ISBN 3-87005-040-3
  • Hans Binder: Herbert Jantschke: Höhlenführer Schwäbische Alb. Hrsg. v. DRW-Verlag, Leinefelden-Echterdingen 2003 ISBN 3-87181-485-7
  • Hans Binder: Höhlen der Schwäbischen Alb. Hrsg. v. DRW-Verlag, Leinefelden-Echterdingen 1995 ISBN 3-87181-366-4
  • Friedrich Herrmann: Höhlen der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz. Hrsg. v. Verlag Hans Carl, Nürnberg 1991 ISBN 3-418-00356-7
  • Stephan Kempe Welt voller Geheimnisse - Höhlen. Reihe: HB Bildatlas Sonderausgabe. Hrsg. v. HB Verlags- und Vertriebs-Gesellschaft, 1997 ISBN 3-616-06739-1
  • Friedhart Knolle, Wilhelm Marbach: Bergwerke & Höhlen im Harz. Hrsg. v. Studio Volker Schadach, Goslar 1998 ISBN 3-928728-24-5
  • Stephan Lang: Höhlen in Franken. Ein Wanderführer in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz. Hrsg. v. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2000 ISBN 3-418-00385-0
  • Stephan Lang: Höhlen in Franken. Ein Wanderführer in die Unterwelt der Hersbrucker Schweiz und des Oberpfälzer Jura. Hrsg. v. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002 ISBN 3-418-00390-7
  • Hardy Schabdach: Unterirdische Welten, Höhlen der Fränkischen- und Hersbrucker Schweiz. Hrsg. v. Verlag Reinhold Lippert, Ebermannstadt 2000 ISBN 3-930125-05-6
  • Helmut Seitz: Schaubergwerke, Höhlen und Kavernen in Bayern. Hrsg. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1993 ISBN 3-475-52750-2
  • Volker Sklenar, K. R. Hoffmann, I. Pustal, G. Kuhn, M. Meissner, A. Nestler, R. Cebulla, R. Fohlert, J. Bodenstein, G. Holzhey: Thüringen Untertage. Hrsg. v. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena 2006 ISBN 3-9806811-4-9