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„Heiligenhafen“ – Versionsunterschied

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Im Bereich Südstand und Steinwarder ist der Tourismus zu Hause. Ein neues Hallenbad mit Beachvolleyball-Feld und einigen Geschäften und Restaurants bieten bei wechselhaftem Wetter eine Alternative zum schönen Sandstrand und der Steilküste.
Im Bereich Südstand und Steinwarder ist der Tourismus zu Hause. Ein neues Hallenbad mit Beachvolleyball-Feld und einigen Geschäften und Restaurants bieten bei wechselhaftem Wetter eine Alternative zum schönen Sandstrand und der Steilküste.


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Heiligenhafen erfüllt nicht nur zentrale Funktionen gegenüber den eigenen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch gegenüber der Bevölkerung der umliegenden Dörfer.
Heiligenhafen erfüllt nicht nur zentrale Funktionen gegenüber den eigenen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch gegenüber der Bevölkerung der umliegenden Dörfer.


Tourismus, Fischerei, Handel, Handwerk und die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie sowie verschiedene Banken und Behörden bestimmen heute die Beschäftigungsstruktur der Bevölkerung. Ein neues Gewerbegebiet Gewerbegebiet „Dührenkamp“ wurde 1998 im Osten der Stadt erschlossen. Ein interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der [[Oldenburg in Holstein|Stadt Oldenburg]], der Gemeinde [[Großenbrode]], der Gemeinde Gremersdorf und der Stadt Heiligenhafen ist als weiterer Gewerbe- und Industriestandort in Planung
Tourismus, Fischerei, Handel, Handwerk und die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie sowie verschiedene Banken und Behörden bestimmen heute die Beschäftigungsstruktur der Bevölkerung. Ein neues Gewerbegebiet Gewerbegebiet „Dührenkamp“ wurde 1998 im Osten der Stadt erschlossen. Ein interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der [[Oldenburg in Holstein|Stadt Oldenburg]], der Gemeinde [[Großenbrode]], der Gemeinde Gremersdorf und der Stadt Heiligenhafen ist als weiterer Gewerbe- und Industriestandort in Planung


== Tourismus ==
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[[Kategorie:Ort mit Seehafen]]
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[[en:Heiligenhafen]]
[[nl:Heiligenhafen]]
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Version vom 20. Mai 2006, 03:25 Uhr

Wappen Karte
Datei:WappenHeiligenhafen.jpg Deutschlandkarte, Position von Heiligenhafen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Ostholstein
Fläche: 18,12 km²
Einwohner: 9.331 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte: 515 Einwohner je km²
Höhe: 0 - 40 m ü. NN
Postleitzahlen: 23771 - 23774
Vorwahl: 04362
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: OH
Gemeindeschlüssel: 01 0 55 021
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Markt 4-5
23774 Heiligenhafen
Offizielle Website: www.heiligenhafen.de
E-Mail-Adresse: info@heiligenhafen.de
Politik
Bürgermeister: Heiko Müller

Heiligenhafen ist eine Kleinstadt im Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein, auf der östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien an der Ostsee.

Marktplatz

Wirtschaft und Infrastruktur

Heiligenhafen ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad und bis heute ein wichtiger Fischereistandort. Außerdem gibt es hier ein großes psychiatrisches Krankenhaus. Westlich des Stadtzentrums befindet sich ein großer Ferienpark, östlich die Fehmarnsundbrücke im Verlauf der Vogelfluglinie. In der Nachbargemeinde Großenbrode befindet sich ein kürzlich wiedereröffneter Bahnhof.

Geografie

Der Ortskern liegt an einer Bucht (deren künstlich abgetrennter Teil als Binnensee bezeichnet wird, jedoch Zugang zur Ostsee hat), die durch eine vorgelagerte Landzunge, bestehend aus Steinwarder und Graswarder, von der Ostsee getrennt ist. Der Graswarder ist Vogelschutzgebiet. In der Nähe des Ortes befindet sich auch eine Steilküste, man kann hier also drei für die Ostseeküste typische Elemente des Uferbereiches überblicken, das Kliff, die Strandwälle und den Sandstrand.

Sehenswürdigkeiten

Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Altstadtbereich mit der 750 Jahre alten Kirche mit ihrem sehr schönen Treppengiebelturm, dessen Bauform ohne unmittelbaren dänischen Einfluss nicht zu erklären ist, dem 1992 neu gestalteten Marktplatz mit dem als Wohnhaus gebauten Rathaus von 1882 und den schönen Bürgerhäusern, die zum Teil im Rahmen der Städtebauförderung saniert worden sind. Dieser Altstadtbereich wird in West-Ost-Richtung durch die Bergstraße und den Thulboden und in Süd-Nord-Richtung durch die Mühlenstraße und die Brückstraße getrennt. Achter-, Fischer- und Schlamerstraße mit ihren anheimelnden Häusern und der teilweise noch vorhandenen ursprünglichen Pflasterung führen von der Bergstraße aus in Richtung Binnensee. Hier im Ortskern und im Bereich des Hafens findet man gut erhaltene Häuser aus vergangenen Jahrhunderten. Besonders sehenswert sind die Häuser an den Straßen Thulboden (z. B. das Heimatmuseum), Hafenstraße (z. B. „Alter Salzspeicher“), Bergstraße und Brückstraße. Aber auch in vielen - auf den ersten Blick unscheinbaren - Gassen und Durchgängen finden sich bei näherem Hinsehen bauliche Kleinode.

Im Bereich Südstand und Steinwarder ist der Tourismus zu Hause. Ein neues Hallenbad mit Beachvolleyball-Feld und einigen Geschäften und Restaurants bieten bei wechselhaftem Wetter eine Alternative zum schönen Sandstrand und der Steilküste.


Für Angler gilt Heiligenhafen bereits seit den 60er Jahren als beliebter Ausgangspunkt für Hochseeangeltouren mit Ausgangspunkt im Fischereihafen. Zielfische sind vor allem Dorsche und diverse Plattfische.

Geschichte

Heiligenhafen, wahrscheinlich als Hafenstadt gegründet, wird in den schriftlichen Quellen des 13. Jahrhunderts bereits mehrfach erwähnt und ist wohl zwischen 1249 und 1259 aus den Kolonistendörfern Helerikendorp und Tulendorp sowie aus den Dörfern Kerstinbuerfeld, Küsdorp und Vrysgard entstanden.

Die einwandfreie Deutung des Namens, der über die Jahre einige Wandlungen erfahren hat, ist bis heute nicht gelungen. So könnte der erste Teil aus dem Wort „heilig“ oder aus dem Begriff „Hallig“ entstanden sein und der Teil „hafen“ wohl auf den Zweck der Gründung hindeuten.

Über die erstmalige Verleihung der Stadtrechte gibt es keine exakten Quellen. Allerdings gehen die Verfasser verschiedener Stadtchroniken davon aus, dass dies etwa um 1250 erfolgt sein muss. Urkundlich nachweisbar wurde Heiligenhafen 1305 durch den Grafen Gerhard II. auf seinem Schloss in Grube mit dem „Lübschen Rechte“ belehnt. Danach galten die Heiligenhafener als Bürger und konnten im Gegensatz zu der im Umland wohnenden Bevölkerung nach eigenem Recht richten. Wahrscheinlich war diese Urkunde aber nur eine Bestätigung für schon früher verliehene Rechte, denn bei jedem Regierungswechsel musste sich die Stadt das Privileg erneut bestätigen lassen.

Die Geschichte der Stadt war sehr wechselvoll. Sehr stark litt sie 1320 nach einer Überschwemmung. Fünf Jahre später, als Graf Johann III. den Heiligenhafenern durch eine Urkunde die Erlaubnis über die zollfreie Ausfuhr ihrer Erzeugnisse gab, blühte die Stadt auf. Sie wurde Hauptausfuhrhafen des Oldenburger Landes. Durch das verliehene Marktrecht durfte sich die Stadt ein Stadtsiegel geben, das heute noch das Stadtwappen und die Stadtflagge ziert. Die nächsten Jahrhunderte war Heiligenhafen als sogenannter königlicher Anteil direkt dem dänischen König unterstellt.

1391 brannte die Stadt bis auf acht Häuser nieder. 1428 wurde sie von dem Dänenkönig Erik VII. restlos zerstört. Die folgende ruhige und stetige Aufwärtsentwicklung wurde durch den Dreißijährigen Krieg unterbrochen. So musste Heiligenhafen 1625 wegen der wachsenden Not das 1437 erworbene Dorf Klaustorf wieder verkaufen. Von 1627 bis 1630 wütete die Pest und brachte die Stadt an den Rand des Ruins. Auch die folgenden Jahrzehnte brachten durch Kriege, Feuersbrünste und Sturmfluten neues Leid über die Bevölkerung. Erst 1720 zog wieder Frieden und eine lange Zeit Ruhe ein.

Die Kriege in Schleswig-Holstein haben Heiligenhafen nur am Rande berührt. Spürbarer wurden die Heiligenhafener in den 2. Weltkrieg und seine Folgen hineingezogen, zumal Heiligenhafen 1938 Garnisonsstadt geworden war. Nach dem Krieg wurde die wagrische Halbinsel von den Engländern zum Gefangenengebiet erklärt und die gefangenen deutschen Soldaten wurden in Kasernen und Scheunen interniert. Um die Flucht der Soldaten zu verhindern, wurden die Boote der Heiligenhafener Fischer auf die Reede gefahren und dort versenkt.

Durch den Flüchtlingsstrom aus den ehemaligen Deutschen Ostgebieten stieg die Einwohnerzahl Heiligenhafens sprunghaft von 3.500 auf 10.700 an. Bürgermeister und Stadtverordnete standen vor der Aufgabe, für die in großen Barackenlagern untergebrachten Flüchtlinge und Vertriebenen neue Wohnungen zu schaffen. Durch Programme, die vom Bund, Land und Kreis unterstützt wurden, entstanden neue Wohnblocks und der Siedlungsbereich der Stadt dehnte sich erheblich aus. Der Altstadtbereich mit seinen Straßenzügen und dem Markt blieb in seiner ursprünglichen Form erhalten.

Heutige Situation

Heiligenhafen erfüllt nicht nur zentrale Funktionen gegenüber den eigenen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch gegenüber der Bevölkerung der umliegenden Dörfer.

Tourismus, Fischerei, Handel, Handwerk und die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie sowie verschiedene Banken und Behörden bestimmen heute die Beschäftigungsstruktur der Bevölkerung. Ein neues Gewerbegebiet Gewerbegebiet „Dührenkamp“ wurde 1998 im Osten der Stadt erschlossen. Ein interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Oldenburg, der Gemeinde Großenbrode, der Gemeinde Gremersdorf und der Stadt Heiligenhafen ist als weiterer Gewerbe- und Industriestandort in Planung

Tourismus

Der Fremdenverkehr bildet eine der Haupterwerbsquellen in Heiligenhafen. Als Ende des 19. Jahrhunderts der Seehandel immer mehr an Bedeutung verlor, blieben als Erwerbsquellen im wesentlichen die Landwirtschaft, das Handwerk und die Fischerei. Der Fremdenverkehr kam 1872 hinzu. 1895 wurde die „Deutsche Badegesellschaft Heiligenhafen“ gegründet, die von der Stadt auf 100 Jahre den gesamten Küstenstreifen vom Hohen Ufer bis zur Ostspitze des Graswarders pachtete. Sie versuchte, den Tourismus in Heiligenhafen zu beleben. Dies gelang jedoch nur bis 1914. Danach hatte die Gesellschaft praktisch aufgehört zu existieren. Erst nach dem 2. Weltkrieg erfolgte ein bis zum heutigen Tag kontinuierlicher Ausbau des Seebades.

Von 1969 bis 1972 entstand im Westen außerhalb der Ortslage und in unmittelbarer Strandnähe ein Ferienpark mit rund 1.700 Appartements. In diesem Gebiet befinden sich heute zahlreiche Freizeiteinrichtungen wie ein RehaZentrum, ein Wellnesscenter, Kinderspielplätze, Tennisplätze, ein Kino sowie Kegel- und Bowling-Bahnen und ein Musik- und Veranstaltungspavillon mit 200 Sitzplätzen. Im Bereich des Hauptbadestrandes ist ein Erlebnisbereich geschaffen worden, der in seiner Vielfältigkeit (Grillplatz, Veranstaltungsbühne, Beach-Volleyball, Bolzplatz, Boule-Bahn, Skater-Anlage, Spielplätze) allen Altersgruppen Rechnung trägt.

Auch an die Belange behinderter und älterer Menschen wurde durch einen behindertengerechten Badesteg, einen rollstuhlgerechten Strandweg und entsprechende Spielgeräte gedacht.

In unmittelbarer Nähe der Innenstadt befindet sich ein Yachthafen mit ca. 1.000 Liegeplätzen und moderner Infrastruktur (Sanitärgebäude, Slip-Anlage, Grillplatz und Spielplatz).

Naturfreunde finden auf dem Steinwarder, im Naturschutzgebiet auf dem Graswarder, am Hohen Ufer oder in der nahen Umgebung wunderschöne Wander- und Erholungsmöglichkeiten.

  • Rathaus am Markt


Commons: Heiligenhafen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien