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„Decca Records“ – Versionsunterschied

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'''DECCA''' ist ein britisches [[Plattenlabel]].
'''DECCA''' ist ein britisches [[Plattenlabel]].


===Entstehung der Plattenfirma===
=== Entstehung der Plattenfirma ===


Im Jahr [[1928]] erwarb die [[British Equity Investment Co. Ltd.]] das Unternehmen [[Barnet Samuel & Sons Ltd.]], welches sich auf die Herstellung und Vermarktung von Musikinstrumenten und tragbaren [[Grammophon|Grammophonen]] spezialisiert hatte. [[1914]] wurde von dieser Firma das erste tragbare Grammophon unter der Handelmarke "'''DECCA Dulcephone'''" patentiert, das sich großer Beliebheit erfreute. Da der Verkauf des Unternehmens nicht die Rechte am Titel der Firma beinhaltete, wurde es in '''DECCA Gramophone Company Limited''' umbenannt (der Vertrag umfasste nicht die Musikinstrumentensparte). Kurz darauf wurde das Unternehmen an ein Konsortium, unter der Führung des ehemaligen Börsenmaklers [[Edward Lewis]], weiterverkauft und anschließend in '''DECCA Record Company Limited''' umbenannt. Die ersten elektromagnetischen Aufnahmen wurden dann Mitte [[1929]] unter der [[Marke (Rechtsschutz)|Marke]] "DECCA" veröffentlicht.
Im Jahr [[1928]] erwarb die [[British Equity Investment Co. Ltd.]] das Unternehmen [[Barnet Samuel & Sons Ltd.]], welches sich auf die Herstellung und Vermarktung von Musikinstrumenten und tragbaren [[Grammophon]]en spezialisiert hatte. [[1914]] wurde von dieser Firma das erste tragbare Grammophon unter der Handelmarke "'''DECCA Dulcephone'''" patentiert, das sich großer Beliebheit erfreute. Da der Verkauf des Unternehmens nicht die Rechte am Titel der Firma beinhaltete, wurde es in '''DECCA Gramophone Company Limited''' umbenannt (der Vertrag umfasste nicht die Musikinstrumentensparte). Kurz darauf wurde das Unternehmen an ein Konsortium, unter der Führung des ehemaligen Börsenmaklers [[Edward Lewis]], weiterverkauft und anschließend in '''DECCA Record Company Limited''' umbenannt. Die ersten elektromagnetischen Aufnahmen wurden dann Mitte [[1929]] unter der [[Marke (Rechtsschutz)|Marke]] "DECCA" veröffentlicht.


Über die Bedeutung des Namens "DECCA" gibt es unterschiedliche Theorien. Eine davon besagt, es seinen die Eröffnungsnoten ("D-E-C-C-A") einer [[Symphonie]] [[Ludwig van Beethoven|Beethovens]]. Eine andere behauptet, dass Wilfred S. Samuel für die Patentierung einen leicht zu merkenden Wort, welchen in allen Sprachen gleich ausgesprochen wird, gesucht hatte, um die Verkaufszahlen zu steigern. Er erschied sich dann für eine Verschmelzung des Wortes "''MECCA''" mit dem "D" aus dem "''Dulcet''" Logo bzw. der "''Dulcephone''" Handelmarke.
Über die Bedeutung des Namens "DECCA" gibt es unterschiedliche Theorien. Eine davon besagt, es seinen die Eröffnungsnoten ("D-E-C-C-A") einer [[Symphonie]] [[Ludwig van Beethoven|Beethovens]]. Eine andere behauptet, dass Wilfred S. Samuel für die Patentierung einen leicht zu merkenden Wort, welchen in allen Sprachen gleich ausgesprochen wird, gesucht hatte, um die Verkaufszahlen zu steigern. Er erschied sich dann für eine Verschmelzung des Wortes "''MECCA''" mit dem "D" aus dem "''Dulcet''" Logo bzw. der "''Dulcephone''" Handelmarke.


===Die 30er und 40er===
=== Die 30er und 40er ===


[[1931]] wurde von [[H.W. van Zoelen]] die ''Hollandsche Decca Distributie (HDD)'' als exklusiver Distributor für die Niederlande und ihre Kolonien gegründet.
[[1931]] wurde von [[H.W. van Zoelen]] die ''Hollandsche Decca Distributie (HDD)'' als exklusiver Distributor für die Niederlande und ihre Kolonien gegründet.


Die ''Decca Record Company Limited'' erwarb [[1932]] von der ''Brunswick Record Corp.'' die insolvente britische Tochter ''Brunswick Limited''. Dies brachte dem Label Stars wie [[Bing Crosby]] und [[Al Jolson]] ein. In den folgenden Jahren wurden auch [[Melotone Records]] und [[Edison Bell Records]] übernommen. [[1939]] war das Unternehmen neben [[EMI|Electric & Musical Industries Limited]] (EMI) letztlich die einzige verbliebene unabhängige Plattenfirma in Großbritannien.
Die ''Decca Record Company Limited'' erwarb [[1932]] von der ''Brunswick Record Corp.'' die insolvente britische Tochter ''Brunswick Limited''. Dies brachte dem Label Stars wie [[Bing Crosby]] und [[Al Jolson]] ein. In den folgenden Jahren wurden auch [[Melotone Records]] und [[Edison Bell Records]] übernommen. [[1939]] war das Unternehmen neben [[EMI|Electric & Musical Industries Limited]] (EMI) letztlich die einzige verbliebene unabhängige Plattenfirma in Großbritannien.
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Um auf dem [[USA|US-amerikanischen]] Markt Fußzufassen wurde [[1934]] die Zweigstelle ''Decca Records Inc.'' in [[New York City]] gegründet. Dank der bekannten Künstler im Decca-Katalog, entwickelte sich die Marke auch in den USA schnell zu einer festen Größe. [[1942]] veröffentlichte Decca den Song "[[White Christmas]]" von [[Bing Crosby]], der zur meist verkauften Single aller Zeiten wurde. Zu den Künstlern, die in den [[1930er|30er]] und [[1940er|40er]] Jahren bei Decca unter Vertrag waren, zählen u.a. [[Louis Armstrong]], [[The Andrews Sisters]], [[Ted Lewis]], [[The Mills Brothers]], [[Billy Cotton]], [[Guy Lombardo]], [[Chick Webb]], [[Bob Crosby]], [[Jimmy Dorsey]], [[Connee Boswell]] und [[Jack Hylton]].
Um auf dem [[USA|US-amerikanischen]] Markt Fußzufassen wurde [[1934]] die Zweigstelle ''Decca Records Inc.'' in [[New York City]] gegründet. Dank der bekannten Künstler im Decca-Katalog, entwickelte sich die Marke auch in den USA schnell zu einer festen Größe. [[1942]] veröffentlichte Decca den Song "[[White Christmas]]" von [[Bing Crosby]], der zur meist verkauften Single aller Zeiten wurde. Zu den Künstlern, die in den [[1930er|30er]] und [[1940er|40er]] Jahren bei Decca unter Vertrag waren, zählen u.a. [[Louis Armstrong]], [[The Andrews Sisters]], [[Ted Lewis]], [[The Mills Brothers]], [[Billy Cotton]], [[Guy Lombardo]], [[Chick Webb]], [[Bob Crosby]], [[Jimmy Dorsey]], [[Connee Boswell]] und [[Jack Hylton]].


Im Jahr [[1941]] erwarb die amerikanische Decca Records Inc. die Brunswick Radio Corp, die Brunswick-Marke, Vocalion, und alle vor dem 17. November 1931 gemachten Masters von Warner Brothers Pictures. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die amerikanische Tochter verkauft und arbeitete viele Jahre separat. Da diese auch die Namensrechte für die Marke Decca in den [[USA]] besaß, musste die britische Decca ihre Schallplatten in Nordamerika unter dem Label [[London Records|London]] verkaufen. Andersherum wurden die Schallplatten der US-amerikanischen Decca in Europa unter den Label "Brunswick" (und später "Coral" und [[MCA]]) verkauft.
Im Jahr [[1941]] erwarb die amerikanische Decca Records Inc. die Brunswick Radio Corp, die Brunswick-Marke, Vocalion, und alle vor dem 17. November 1931 gemachten Masters von Warner Brothers Pictures. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die amerikanische Tochter verkauft und arbeitete viele Jahre separat. Da diese auch die Namensrechte für die Marke Decca in den [[USA]] besaß, musste die britische Decca ihre Schallplatten in Nordamerika unter dem Label [[London Records|London]] verkaufen. Andersherum wurden die Schallplatten der US-amerikanischen Decca in Europa unter den Label "Brunswick" (und später "Coral" und [[MCA]]) verkauft.


Die ''Hollandsche Decca Distributie (HDD)'' wird [[1942]] von [[Philips]] übernommen.
Die ''Hollandsche Decca Distributie (HDD)'' wird [[1942]] von [[Philips]] übernommen.


[[1945]] verwendet die britische Decca erstmals das "[[Full Frequency Range Recording]]" (ffrr) - Verfahren. Der Name, wie auch das dazugehörige Logo, sollen vierzig Jahre später selbst zu einem Sub-Plattenlabel ([[FFRR Records]]) der Decca-Tochter [[London Records]] werden.
[[1945]] verwendet die britische Decca erstmals das "[[Full Frequency Range Recording]]" (ffrr) - Verfahren. Der Name, wie auch das dazugehörige Logo, sollen vierzig Jahre später selbst zu einem Sub-Plattenlabel ([[FFRR Records]]) der Decca-Tochter [[London Records]] werden.


===Die 50er und 60er===
=== Die 50er und 60er ===


Zusammen mit dem deutschen Unternehmen ''Telefunken'' gründet die ''Decca Record Co. Ltd.'' in [[1950]] die [[Teldec|TELDEC "Telefunken-Decca" Schallplatten GmbH]] in Hamburg.
Zusammen mit dem deutschen Unternehmen ''Telefunken'' gründet die ''Decca Record Co. Ltd.'' in [[1950]] die [[Teldec|TELDEC "Telefunken-Decca" Schallplatten GmbH]] in Hamburg.


Da das US-amerikanische Label [[Radio Corporation of America|RCA]] seine Zusammenarbeit mit [[EMI]] [[1958]] beendete, eröffnete sich für ''Decca Record Co. Ltd.'' die Möglichkeit neuer Distributionspartner zu werden und [[Elvis Presley|Elvis Presleys]] Songs in [[Großbritannien]] unter dem RCA Victor-Label zu vertreiben.
Da das US-amerikanische Label [[Radio Corporation of America|RCA]] seine Zusammenarbeit mit [[EMI]] [[1958]] beendete, eröffnete sich für ''Decca Record Co. Ltd.'' die Möglichkeit neuer Distributionspartner zu werden und [[Elvis Presley]]s Songs in [[Großbritannien]] unter dem RCA Victor-Label zu vertreiben.


In den späten [[1950er|50er]] Jahren nahm die Decca [[Patsy Cline]] unter Vertrag.
In den späten [[1950er|50er]] Jahren nahm die Decca [[Patsy Cline]] unter Vertrag.
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Weitere Künstler, die bei Decca oder einem seiner Partner- und Tochterlabels erschienen, waren [[Pat Boone]], [[Little Richard]], [[Engelbert Humperdinck (Sänger)|Engelbert Humperdinck]], [[Buddy Holly]], die [[Everly Brothers]], [[Bobby Darin]], [[Ricky Nelson]], [[Duane Eddy]], [[The Drifters]], [[Eddie Cochran]], [[Del Shannon]], [[Roy Orbison]], [[The Crystals]], [[The Ronettes]], [[Ike and Tina Turner]], [[The Bachelors]], [[Anthony Newley]], [[The Rolling Stones]], [[The Zombies]], [[Billy Fury]], [[Bobby Vee]], [[Brenda Lee]], [[Tom Jones]], und [[Glass Harp]].
Weitere Künstler, die bei Decca oder einem seiner Partner- und Tochterlabels erschienen, waren [[Pat Boone]], [[Little Richard]], [[Engelbert Humperdinck (Sänger)|Engelbert Humperdinck]], [[Buddy Holly]], die [[Everly Brothers]], [[Bobby Darin]], [[Ricky Nelson]], [[Duane Eddy]], [[The Drifters]], [[Eddie Cochran]], [[Del Shannon]], [[Roy Orbison]], [[The Crystals]], [[The Ronettes]], [[Ike and Tina Turner]], [[The Bachelors]], [[Anthony Newley]], [[The Rolling Stones]], [[The Zombies]], [[Billy Fury]], [[Bobby Vee]], [[Brenda Lee]], [[Tom Jones]], und [[Glass Harp]].


===Die 70er===
=== Die 70er ===
Die [[1970er|70er]] Jahre waren für britische Decca unglücklich. Die Rolling Stones verließen Decca [[1970]], andere Künstler folgten. Verträge mit anderen Plattenlabels wurden nicht verlängert, [[Radio Corporation of America|RCA]] verließ Decca [[1971]] um eine eigene Tochterfirma (RCA Limited England) in [[Großbritannien]] zu etablieren. [[The Moody Blues]] war die einzige international-bekannte Rockgruppe, die bei Decca verblieb. Obwohl Decca [[1966]] das erste sogenannte "progressive" Label in Großbritannien unter dem Namen [[Deram]] gründete, war die Decca zum Zeitpunkt als die Punk-Era [[1977]] begann vor allem ein klassisches Label mit nur zeitweiligem Erfolg mit Pop-Acts wie [[John Miles (Musiker)|John Miles]] und Produktionen von [[Jonathan King]]. Die Decca wurde zu einem Label, das sich vor allem auf Wiederveröffentlichungen aus ihrem bestehenden Katalog stützte. Bei aktuellen Vertragsabschlüssen rutschte die Decca gegenüber Labels wie Polygram, CBS, EMI und Newcomer Virgin in die zweite Reihe ab.
Die [[1970er|70er]] Jahre waren für britische Decca unglücklich. Die Rolling Stones verließen Decca [[1970]], andere Künstler folgten. Verträge mit anderen Plattenlabels wurden nicht verlängert, [[Radio Corporation of America|RCA]] verließ Decca [[1971]] um eine eigene Tochterfirma (RCA Limited England) in [[Großbritannien]] zu etablieren. [[The Moody Blues]] war die einzige international-bekannte Rockgruppe, die bei Decca verblieb. Obwohl Decca [[1966]] das erste sogenannte "progressive" Label in Großbritannien unter dem Namen [[Deram]] gründete, war die Decca zum Zeitpunkt als die Punk-Era [[1977]] begann vor allem ein klassisches Label mit nur zeitweiligem Erfolg mit Pop-Acts wie [[John Miles (Musiker)|John Miles]] und Produktionen von [[Jonathan King]]. Die Decca wurde zu einem Label, das sich vor allem auf Wiederveröffentlichungen aus ihrem bestehenden Katalog stützte. Bei aktuellen Vertragsabschlüssen rutschte die Decca gegenüber Labels wie Polygram, CBS, EMI und Newcomer Virgin in die zweite Reihe ab.


Die amerikanische ''Decca'' Marke erlitt ebenfalls einen schweren Schlag. Nachdem bereits seit 1967 in Europa Decca-Releases als ''Coral MCA'' bzw. ''MCA'' vertrieben wurden, sollte ab [[1973]] auch in den USA die [[MCA]]-Marke vorgezogen werden. ''Decca'' verschwand gänzlich vom amerikanischen Markt.
Die amerikanische ''Decca'' Marke erlitt ebenfalls einen schweren Schlag. Nachdem bereits seit 1967 in Europa Decca-Releases als ''Coral MCA'' bzw. ''MCA'' vertrieben wurden, sollte ab [[1973]] auch in den USA die [[MCA]]-Marke vorgezogen werden. ''Decca'' verschwand gänzlich vom amerikanischen Markt.


===80er und 90er===
=== 80er und 90er ===


Nur wenige Tage nach dem Tod des Firmengründers [[Edward Lewis]] erwarb [[PolyGram]] die Reste von der britischen Decca im [[Januar]] [[1980]]. Damit wurde Decca zu PolyGram's dritten [[Klassische Musik|Klassik]]-Label neben [[Deutsche Grammophon]] and [[Philips Classics]].
Nur wenige Tage nach dem Tod des Firmengründers [[Edward Lewis]] erwarb [[PolyGram]] die Reste von der britischen Decca im [[Januar]] [[1980]]. Damit wurde Decca zu PolyGram's dritten [[Klassische Musik|Klassik]]-Label neben [[Deutsche Grammophon]] and [[Philips Classics]].
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Philips Classics und Decca fusionierten [[1999]] und aus der ''Decca Record Company Ltd.'' wurde die ''Decca Music Group''.
Philips Classics und Decca fusionierten [[1999]] und aus der ''Decca Record Company Ltd.'' wurde die ''Decca Music Group''.


==Weblinks==
== Weblinks ==


*[http://www.deccaclassics.com/ Decca Music Group]
*[http://www.deccaclassics.com/ Decca Music Group]
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[[en:Decca Records]]
[[en:Decca Records]]
[[fi:Decca Records]]
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[[fr:Decca Records]]
[[ja:デッカ・レコード]]
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[[no:Decca Records]]
[[no:Decca Records]]

Version vom 1. Mai 2006, 19:50 Uhr

DECCA ist ein britisches Plattenlabel.

Entstehung der Plattenfirma

Im Jahr 1928 erwarb die British Equity Investment Co. Ltd. das Unternehmen Barnet Samuel & Sons Ltd., welches sich auf die Herstellung und Vermarktung von Musikinstrumenten und tragbaren Grammophonen spezialisiert hatte. 1914 wurde von dieser Firma das erste tragbare Grammophon unter der Handelmarke "DECCA Dulcephone" patentiert, das sich großer Beliebheit erfreute. Da der Verkauf des Unternehmens nicht die Rechte am Titel der Firma beinhaltete, wurde es in DECCA Gramophone Company Limited umbenannt (der Vertrag umfasste nicht die Musikinstrumentensparte). Kurz darauf wurde das Unternehmen an ein Konsortium, unter der Führung des ehemaligen Börsenmaklers Edward Lewis, weiterverkauft und anschließend in DECCA Record Company Limited umbenannt. Die ersten elektromagnetischen Aufnahmen wurden dann Mitte 1929 unter der Marke "DECCA" veröffentlicht.

Über die Bedeutung des Namens "DECCA" gibt es unterschiedliche Theorien. Eine davon besagt, es seinen die Eröffnungsnoten ("D-E-C-C-A") einer Symphonie Beethovens. Eine andere behauptet, dass Wilfred S. Samuel für die Patentierung einen leicht zu merkenden Wort, welchen in allen Sprachen gleich ausgesprochen wird, gesucht hatte, um die Verkaufszahlen zu steigern. Er erschied sich dann für eine Verschmelzung des Wortes "MECCA" mit dem "D" aus dem "Dulcet" Logo bzw. der "Dulcephone" Handelmarke.

Die 30er und 40er

1931 wurde von H.W. van Zoelen die Hollandsche Decca Distributie (HDD) als exklusiver Distributor für die Niederlande und ihre Kolonien gegründet.

Die Decca Record Company Limited erwarb 1932 von der Brunswick Record Corp. die insolvente britische Tochter Brunswick Limited. Dies brachte dem Label Stars wie Bing Crosby und Al Jolson ein. In den folgenden Jahren wurden auch Melotone Records und Edison Bell Records übernommen. 1939 war das Unternehmen neben Electric & Musical Industries Limited (EMI) letztlich die einzige verbliebene unabhängige Plattenfirma in Großbritannien.

Um auf dem US-amerikanischen Markt Fußzufassen wurde 1934 die Zweigstelle Decca Records Inc. in New York City gegründet. Dank der bekannten Künstler im Decca-Katalog, entwickelte sich die Marke auch in den USA schnell zu einer festen Größe. 1942 veröffentlichte Decca den Song "White Christmas" von Bing Crosby, der zur meist verkauften Single aller Zeiten wurde. Zu den Künstlern, die in den 30er und 40er Jahren bei Decca unter Vertrag waren, zählen u.a. Louis Armstrong, The Andrews Sisters, Ted Lewis, The Mills Brothers, Billy Cotton, Guy Lombardo, Chick Webb, Bob Crosby, Jimmy Dorsey, Connee Boswell und Jack Hylton.

Im Jahr 1941 erwarb die amerikanische Decca Records Inc. die Brunswick Radio Corp, die Brunswick-Marke, Vocalion, und alle vor dem 17. November 1931 gemachten Masters von Warner Brothers Pictures. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die amerikanische Tochter verkauft und arbeitete viele Jahre separat. Da diese auch die Namensrechte für die Marke Decca in den USA besaß, musste die britische Decca ihre Schallplatten in Nordamerika unter dem Label London verkaufen. Andersherum wurden die Schallplatten der US-amerikanischen Decca in Europa unter den Label "Brunswick" (und später "Coral" und MCA) verkauft.

Die Hollandsche Decca Distributie (HDD) wird 1942 von Philips übernommen.

1945 verwendet die britische Decca erstmals das "Full Frequency Range Recording" (ffrr) - Verfahren. Der Name, wie auch das dazugehörige Logo, sollen vierzig Jahre später selbst zu einem Sub-Plattenlabel (FFRR Records) der Decca-Tochter London Records werden.

Die 50er und 60er

Zusammen mit dem deutschen Unternehmen Telefunken gründet die Decca Record Co. Ltd. in 1950 die TELDEC "Telefunken-Decca" Schallplatten GmbH in Hamburg.

Da das US-amerikanische Label RCA seine Zusammenarbeit mit EMI 1958 beendete, eröffnete sich für Decca Record Co. Ltd. die Möglichkeit neuer Distributionspartner zu werden und Elvis Presleys Songs in Großbritannien unter dem RCA Victor-Label zu vertreiben.

In den späten 50er Jahren nahm die Decca Patsy Cline unter Vertrag. 1962 verpassten Manager des britischen Decca-Labels und der Teldec die Chance eine junge Band aus Liverpool unter Vertrag zu nehmen, und entschieden sich stattdessen für die Beat-Combo Brian Poole and the Tremeloes. Die andere Gruppe waren die Beatles, was sich historisch betrachtet als Fehler herausstellen sollte.

Ab 1962 wurde die amerikanische Decca Records Inc. eine Division von MCA Inc..

Zwischen 1964 und 1965 wurde auch das Atlantic Label direkt von Decca Record Company Ltd. vertrieben, welches zuvor wie viele andere kleinere amerikanische Labels über das "London" bzw. "London American Recordings" Label lizenziert wurden. Insgesamt handelte es sich dabei um ca. 80 7inches (AT.4xxx Serie), mehrere EPs (AT.6xxx Serie) und LPs. Ab 1966 übernahm dann die Polydor Records Limited die Distribution.

Weitere Künstler, die bei Decca oder einem seiner Partner- und Tochterlabels erschienen, waren Pat Boone, Little Richard, Engelbert Humperdinck, Buddy Holly, die Everly Brothers, Bobby Darin, Ricky Nelson, Duane Eddy, The Drifters, Eddie Cochran, Del Shannon, Roy Orbison, The Crystals, The Ronettes, Ike and Tina Turner, The Bachelors, Anthony Newley, The Rolling Stones, The Zombies, Billy Fury, Bobby Vee, Brenda Lee, Tom Jones, und Glass Harp.

Die 70er

Die 70er Jahre waren für britische Decca unglücklich. Die Rolling Stones verließen Decca 1970, andere Künstler folgten. Verträge mit anderen Plattenlabels wurden nicht verlängert, RCA verließ Decca 1971 um eine eigene Tochterfirma (RCA Limited England) in Großbritannien zu etablieren. The Moody Blues war die einzige international-bekannte Rockgruppe, die bei Decca verblieb. Obwohl Decca 1966 das erste sogenannte "progressive" Label in Großbritannien unter dem Namen Deram gründete, war die Decca zum Zeitpunkt als die Punk-Era 1977 begann vor allem ein klassisches Label mit nur zeitweiligem Erfolg mit Pop-Acts wie John Miles und Produktionen von Jonathan King. Die Decca wurde zu einem Label, das sich vor allem auf Wiederveröffentlichungen aus ihrem bestehenden Katalog stützte. Bei aktuellen Vertragsabschlüssen rutschte die Decca gegenüber Labels wie Polygram, CBS, EMI und Newcomer Virgin in die zweite Reihe ab.

Die amerikanische Decca Marke erlitt ebenfalls einen schweren Schlag. Nachdem bereits seit 1967 in Europa Decca-Releases als Coral MCA bzw. MCA vertrieben wurden, sollte ab 1973 auch in den USA die MCA-Marke vorgezogen werden. Decca verschwand gänzlich vom amerikanischen Markt.

80er und 90er

Nur wenige Tage nach dem Tod des Firmengründers Edward Lewis erwarb PolyGram die Reste von der britischen Decca im Januar 1980. Damit wurde Decca zu PolyGram's dritten Klassik-Label neben Deutsche Grammophon and Philips Classics.

1998 wurde PolyGram durch Seagram übernommen und in die Universal Music Group (UMG) integriert. Da letztere aus der MCA hervorging, sind nach 50 Jahren die Rechte der Marke Decca wieder vereint.

Philips Classics und Decca fusionierten 1999 und aus der Decca Record Company Ltd. wurde die Decca Music Group.