„Slowenische Sprachgeschichte“ – Versionsunterschied
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Version vom 11. Mai 2004, 21:55 Uhr
Die frühesten slowenischen Texdokumente sind die Brižinski spomeniki (Freisinger Denkmäler), welche man im bayrischen Freising fand. Diese Mischung aus homiletischen und liturgischen Schriften war wahrscheinlich ein bischöfliches Handbuch. Man nimmt an, dass das Freisinger Denkmal aus der Zeit um 1000 n. Chr, stammt.
Slowenisch war lange Zeit eine zweitrangige Sprache in der Österreich-Ungarischen Monarchie. Bis 1918 war es vor allem durch die Deutsche Sprache in zahlreichen Bereichen wie Verwaltung und Wissenschaft zurückgedrängt. Um 1900 nahm man die alte Schrifttradition wieder auf und entwickelte eine puristische (Germanismen entfernende) Sprachform, wobei Wortschatzentlehnungen gezielt aus anderen slawischen Sprachen erfolgten. Der Revolutionär Ljudevit Gaj wollte in der ersten Hälfte des 19. Jh. alle Südslawischen Sprachen unter einer politischen Führung zusammenbringen. Doch Slowenien lehnte diesen Illyrismus ab. In dieser Zeit erfuhr das Slowenische zudem eine literarische Blüte durch Franz Prešeren.
Kodifizierung
Die Kodifizierung der slowenischen Sprache erfolgte durch die Grammatiker Skrabec und Ramovs um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Um 1919 wurde die Laibacher Universität gegründet. Die Sprachwissenschaftler Fran Miklošič und Jernej Kopitar wurden zu den Vätern der Slowenischen Sprache. Dabei wurde die Zugehörigkeit des slowenischen Volkes umstritten diskutiert:
- Windischen-Theorie: Slowenen gehören nicht zur Ethnie der Südslawen.
- Wenden-Theorie: Slowenen gehören nicht zur Ethnie der Ungarn.
Auch später war man um eine Integrierung der Slowenen in die Mitteleuropäisch-Österreichische Kultur bemüht, z. B. durch Kurt Schuschnigg (Österreichischer Präsident). Auf der anderen Seite wurde der Versuch einer gemeinsamen Serbo-Kroatisch-Slowenischen Schriftsprache unternommen. Als 1929 das Königreich Jugoslawien ausgerufen wurde, fürchtete man um das Slowenische und gründete 1938 eine eigene Akademie der Wissenschaften. 1941 wurde Slowenien durch die Achsenmächte (Deutschland/Italien/Ungarn) zerschlagen.