Allais-Paradoxon
Das Allais-Paradoxon ist ein experimentell beobachtbarer Verstoß gegen das Unabhängigkeitsaxiom (engl. common consequence effect, CCE) der wirtschaftswissenschaftlichen Entscheidungstheorie. Dieses besagt, dass das Hinzu-/Wegnahme von gemeinsamen Konsequenzen einer Entscheidung die Präferenz des Entscheiders nicht verändert.
Der Grundaufbau des Experiments besteht aus zwei Lotterien:
a=(2500 , 0,33 ; 2400 , 0,66 ; 0 , 0,01)
b=(2400 , 1)
a'=(2500 , 0,33 ; 0 , 0,67)
b'=(2400 , 0,34 ; 0 , 0,66)
Die Mehrzahl der Versuchspersonen wählt im Experiment b und a', haben also die Präferenzen a < b und a' > b'.
b > a bedeutet:
u(2400) > 0,33 u(2500) + 0,66 u(2400) + 0,01 u(0)
0,34 u(2400) > 0,33 u(2500) + 0,01 u(0)
a' > b' bedeutet:
0,33 u(2500) + 0,67 u(0) > 0,34 u(2400) + 0,66 u(0)
0,33 u(2500) + 0,01 u(0) > 0,34 u(2400)
Dies führt zu einem Widerspruch, der sich dadurch erklären lässt, dass bei der ersten Entscheidung zwischen a und b die Wahrscheinlichkeiten im Vordergund stehen, wobei sich diese bei der Entscheidung zwischen a' und b' kaum unterscheiden und die Gewinne als entscheidendes Kriterium verwendet werden.