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Herbert Hupka

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Dr. Herbert Hupka (* 15. August 1915 in Diyatalawa, Sri Lanka, aufgewachsen in Ratibor (heute Racibórz), Oberschlesien) ist ein deutscher Journalist und Politiker. Er war zunächst Mitglied der SPD, schloss sich aber später der CDU an.

Hupka war von 1969 bis 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages. Schwerpunkt seines politischen Wirkens war die Vertriebenenpolitik. Von 1968 bis 2000 war er Präsident der Landsmannschaft Schlesien. Außerdem war Hupka Vorsitzender des Ostdeutschen Kulturrates und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen.

Hupka hat sich lange Zeit maßgeblich gegen die von der Bundesregierung unter Willy Brandt begonnene und von den folgenden SPD- und CDU-geführten Regierungen fortgesetzte Politik der Entspannung und des Ausgleichs mit der DDR und Polen eingesetzt. Diese Politik beruhte wesentlich auf der Anerkennung der Änderung der territorialen Verhältnisse nach dem Zweiten Weltkrieg; insbesondere verzichtete diese Politik auf jeden Versuch, die Gebiete zurückzugewinnen, die nach dem Krieg an Polen fielen. Demgegenüber hat sich Hupka lange Zeit aggressiv dafür eingesetzt, diese deutschen Ostgebiete wieder in einen deutschen Staat einzugliedern. Wegen seiner teilweise sehr expliziten Aussagen zu dieser Problematik machte er sich außerhalb der Vertriebenenbewegung vielerorts unbeliebt und sah sich Vorwürfen des Revanchismus ausgesetzt. Berüchtigt war sein Vorschlag für das Motto des Schlesiertages 1986: "Schlesien bleibt unser". Erst nach heftigen Protesten wurde es in "Schlesien bleibt unsere Zukunft in einem Europa freier Völker" abgemildert. Im Alter gab er dererlei revanchistische Positionen dann aber auf und wurde zu einem bedingten Befürworter der deutsch-polnischen Annäherung.

Zurzeit arbeitet er als Berater der schlesischen Regionalregierung. Von der Stadt Racibórz wurde er zum Ehrenbürger ernannt und feierte dort auch seinen 90. Geburtstag im August 2005.

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