Tirana
| Tirana | ||
|---|---|---|
Koordinaten: 41° 20′ N, 19° 49′ O | ||
| Basisdaten | ||
| Staat: | ||
| Qark: | Tirana | |
| Höhe: | 110 m ü. A. | |
| Fläche: | 41,8 km² | |
| Einwohner: | 624.642 (2008) | |
| Agglomeration: | 895.042 (2008) | |
| Bevölkerungsdichte : | 14.944 Einw./km² | |
| Telefonvorwahl: | (+355) 04 | |
| Postleitzahl: | 1001-1028 | |
| Politik und Verwaltung (Stand: 2010) | ||
| Gliederung: | 11 Stadtbezirke | |
| Bürgermeister: | Edi Rama (PS) | |
| Website: | ||
| Kultur und Geschichte | ||
| Stadtfest: | 17. Februar[1] | |
Tirana (albanisch auch Tiranë [], im lokalen gegischen Dialekt Tirona, Vorlage:ELSneu2, türkisch Tiran) ist Hauptstadt der Republik Albanien, des Qark Tirana und des gleichnamigen Kreises. Seit der Ernennung zur Hauptstadt im Jahr 1920 erlebt der vormals kleine, 1614 gegründete Ort einen rasanten Aufschwung. Tirana ist heute mit knapp 900.000 Einwohnern die größte Stadt und Agglomeration Albaniens; knapp ein Drittel der Landesbevölkerung ist in diesem Ballungsgebiet angesiedelt. Die Hauptstadt ist das wirtschaftliche, kulturelle, akademische und politische Zentrum des Landes. Tirana verfügt über mehrere Universitäten, Museen, ein Opernhaus, einige Theater und einen internationalen Flughafen.
Geographie
Lage

Die Stadt liegt am Westfuß des Dajti-Berges (1611 m) am Übergang von der Ebene in hügelige Landschaft auf einer Höhe von 110 m. Bis zur Küste der Adria sind es nur etwa 30 Kilometer Luftlinie. Im Süden und Westen wird Tirana von Hügeln umgeben, die mit dem Dajti einen grünen Gürtel um die Stadt bilden. Im Nordwesten öffnet sich eine Ebene.
Am nördlichen Stadtrand verläuft der Fluss Tirana (Lumi i Tiranës), einer der Oberläufe des Flusses Ishëm. Einige Kilometer südlich fließt der Erzen an Tirana vorbei. Das Stadtzentrum wird vom Flüsschen Lana durchquert. Ein künstlicher See (Liqeni artificial) befindet sich im "Großen Park" (Parku i madh) am Südrand der Innenstadt.
Stadtgliederung
Tirana ist in elf administrative Stadtbezirke (albanisch Njësia bashkiake) eingeteilt.
| Die 11 Stadtbezirke[2] | ||
|---|---|---|
| Nummer | Name | Einwohner |
| 1 | Ali Demi | 70.000 |
| 2 | Mujosi | 85.000 |
| 3 | Xhamlliku | 32.000 |
| 4 | Babrrujë | 56.000 |
| 5 | Tirana e re | 54.000 |
| 6 | Kombinati | 46.000 |
| 7 | Bam | 46.000 |
| 8 | Allias | 35.000 |
| 9 | Stacioni | 41.000 |
| 10 | Qendra | 24.000 |
| 11 | Lapraka | 54.000 |
Klima
In Tirana herrscht Mittelmeerklima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 16 °C und einer Jahresniederschlagssumme von knapp 1200 mm vor. Im Juli liegt die Durchschnittstemperatur bei 24 °C, im Januar bei 7 °C. Zwei Sommermonate sind arid.
-
Klimadiagramm der Stadt
Bevölkerung
Entwicklung

| Jahr[3] |
Einwohnerzahl |
Wachstumsrate (%) |
| 1979 | 189.000 | - |
| 1989 | 238.057 | 25,95 |
| 2001 | 343.078 | 44,11 |
| 2009 | 624.646 | 82,07 |
Die Einwohnerzahl Tiranas dürfte sich seit 1991 mehr als verdoppelt haben. Im September 2009 waren 624.642 Einwohner beim Standesamt (albanisch gjendje civile) gemeldet, davon waren 49.8 % Männer und 50.2 % Frauen.[4] Es ist davon auszugehen, dass in Tirana und in den Vororten Tausende von Personen nicht registriert sind, weshalb andere offizielle Quellen die Bevölkerungszahl in der Metropole mit 895.042 Personen (Ende 2004) angeben.
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus setzte eine starke Landflucht vor allem aus dem von der Verarmung der Bevölkerung stark betroffenen Norden ein. Zwischenzeitlich entwickelte sich ein eklatanter Unterschied zwischen Reichen und Armen. Während in den modernen Lokalen im Stadtzentrum die Preise weit über Landesdurchschnitt liegen und viele neue Villen und Hochhäuser für die Oberschicht entstanden sind, leben in Neubaugebieten wie Kamza am Stadtrand Zehntausende von Menschen in Siedlungen ohne jegliche Infrastruktur. Die Zuwanderer haben oft illegal Land besetzt und einfache Häuser errichtet, die weder über fließendes Wasser, Strom oder ordentliche Zufahrtstraßen verfügen. Die Kinder, die in diesen Gegenden leben, können teilweise keine Schule in der Nähe besuchen, da diese nur in den älteren Stadtteilen existieren. Die Stadtverwaltung hat mittlerweile einen Urbanisierungs-Plan für den Vorort Kamza zusammengestellt, welcher die Asphaltierung der Straßen, Sicherstellung von fließendem Wasser, Anbindung ans Stromnetz und den Bau von zwei Schulen beinhaltet. Die Umsetzung folgt mehr oder weniger.
Dialekte
Ursprünglich war Tirana ein kleines Städtchen, dessen Einwohner den regionalen südgegischen Dialekt sprachen. Die seit 1920 anhaltende stetige Einwanderung aus allen Teilen des Landes, hat dazu geführt, dass das örtliche Idiom mittlerweile fast ganz verschwunden ist und nur mehr Standard-Albanisch gesprochen wird.
Minderheiten
Die starke albanische Binnenmigration, vorzugsweise mit dem Ziel Tirana, führte dazu, dass heute in der Hauptstadt Angehörige aller in Albanien vertretenen Minderheiten leben. Die größte ethnische Minderheit sind die Roma, gefolgt von einer kleineren Zahl Griechen und Aromunen. Genaue Zahlen liegen heute nicht vor.
Religionen

Tirana ist in religiöser Hinsicht ein großer Schmelztiegel geworden. Bemerkenswert ist das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Ursprünglich war die Stadt eher islamisch geprägt. Seit Tirana zur Hauptstadt bestimmt wurde, sind auch viele Bewohner anderer Konfessionen zugezogen. So ist Tirana heute auch Sitz eines katholischen und eines orthodoxen Erzbischofs. In der Stadt befinden sich mehrere Kirchen, Moscheen, eine katholische Universität (Zoja e Këshillit të Mirë), eine Medrese und eine Synagoge. Tirana ist zudem das Weltzentrum des Bektaschi-Ordens. Neben den Religionsgemeinschaften existiert auch eine große Minderheit an Atheisten. Genaue Zahlen zu den Religionsbekenntnissen der Bevölkerung liegen nicht vor.
Persönlichkeiten
Geschichte
Antike
Die Umgebung von Tirana ist schon seit der Altsteinzeit bewohnt. Die ältesten Funde auf Stadtgebiet stammen aus der Römerzeit: Mauern und ein Mosaik einer zu einer Kirche umgebauten römischen Villa aus dem 2. oder 3. Jahrhundert. Im 6. Jahrhundert ließ der römische Kaiser Justinian eine Festung errichten, deren Mauern noch heute im Stadtzentrum zu sehen sind.
Osmanische Ära
Eine richtige Siedlung wurde erst im 17. Jahrhundert unter osmanischer Herrschaft gegründet: 1614 ließ ein lokaler Feudalherrscher an der Kreuzung zweier Handelswege eine Moschee, Bäder und einen Markt errichten und nannte den Ort Tehran (altpersisch für "warmer Ort").
Neuzeit

Tirana blieb lange klein und unbedeutend, bis der Ort 1920 auf dem Kongress von Lushnja zur Hauptstadt bestimmt wurde. Darauf wurde schnell aus einem Ort mit wenigen tausend Einwohnern die größte und bedeutendste Stadt des Landes. König Zogu ließ sich hier einen Palast erbauen und mit italienischer Hilfe wurden Ministerien und eine Prachtstraße angelegt. Durch städtebauliche Maßnahmen entstanden erste moderne Strukturen, unter anderem der nach dem albanischen Fürsten Skanderbeg benannte Zentralplatz.

1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde Albanien von den italienischen Faschisten besetzt.
Im November 1941 baute Enver Hoxha in Tirana die Kommunistische Partei Albaniens auf, und Tirana wurde zum Zentrum der albanischen Kommunisten. Sie warben bei der Bevölkerung, gegen die italienischen Faschisten und deutschen Nazis zu kämpfen. Die Stadt wurde nach einem schweren, mehrere Tage dauernden Kampf zwischen den Partisanen und der Wehrmacht, bei dem zahlreiche historische Gebäude – darunter auch die wichtigste Moschee – zerstört wurden, am 17. November 1944 befreit. Wenige Tage später, am 29. November 1944, rief Hoxha in Tirana die Unabhängigkeit Albaniens aus.
In der Zeit des Kommunismus entwickelte sich die Stadt rasant: Sozialistische Wohnsiedlungen und Fabriken - insbesondere Nahrungsmittel- und Maschinenfabriken - wurden errichtet. Daneben setzte die kommunistische Führung auch den kulturellen Ausbau der Hauptstadt fort und errichtete zahlreiche Bildungseinrichtungen und Kulturzentren wie das Opernhaus, mehrere Museen, das Filmstudio und einige Theater. Die Universität Tirana wurde im Jahr 1956 gegründet.
Um das Zentrum der Stadt neu gestalten zu können, wurden in den 60er- und 80er-Jahren zahlreiche historische Gebäude zerstört.
Zeit der Demokratisierung
Am 20. Februar 1991 stürzten Demonstranten die überlebensgroße Statue von Enver Hoxha auf dem Skanderbeg-Platz. Somit wurde das Ende der kommunistischen Herrschaft eingeleitet. Albanien begann sich allmählich politisch und gesellschaftlich zu öffnen und zu demokratisieren. Im März 1997 wurde Albanien nochmals von Unruhen erschüttert. Ausländer mussten ausgeflogen werden, wie zum Beispiel in der Operation Libelle durch die Bundeswehr.

Nach der Demokratisierung änderte sich das Stadtbild schnell. Überall wurden illegal Gebäude errichtet. Viele Bewohner der Landregionen ließen sich am Stadtrand nieder. Im Stadtzentrum entstanden Läden, Cafés und Restaurants. Ab 1999 wurden die illegalen Bauten im Stadtzentrum abgerissen und die Grünanlagen wiederhergestellt.
Im 21. Jahrhundert erlebte Tirana einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zahlreiche moderne Hochhäuser sind entstanden. Der Großteil der Straßen wurde neu asphaltiert und beschriftet. Viele Bäume und Parks wurden gepflanzt. Ein Stadt- und Ordnungsplan wurde fertiggestellt. Ein Kanalisationsprojekt wird von einer japanischen Firma verwirklicht und große Teile der Stadt wurden gesäubert. Internationale Firmen und Läden eröffneten Niederlassungen. Der öffentliche Verkehr wurde teilweise ausgebaut und neue Stadtbusse sind erworben worden. Außerdem wurde ein Adressensystem realisiert.
Stadtbild
Die Architektur ist teilweise orientalisch, teilweise aus der Zwischenkriegszeit faschistisch, zum größten Teil aber durch Plattenbauten, neuere Appartmenthäuser und - vor allem im Nordwesten - von illegalen Siedlungen geprägt. Tirana erlebt seit einigen Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung; so zeugen auch die vielen Bautätigkeiten davon.
Die Fassaden ganzer Straßenzüge in der Innenstadt wurden vor einigen Jahren in schrillen Farben und wilden Mustern neu gestaltet. Durch diese "Mal-Aktionen" des Bürgermeisters und Künstlers Rama wurde die kommunistische Tristesse, die manchem Plattenbau und vielen unverputzten Häusern anhing, gemildert. Auch andere Städte in Albanien übernahmen diese Idee aus Tirana.
Innenstadt
Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Skanderbeg-Platz, der vom Historischen Nationalmuseum, dem Tirana International Hotel, dem Kulturpalast - wo sich die Nationaloper befindet - der Et’hem-Bey-Moschee und dem dahinterstehenden Uhrturm, dem Gebäude-Ensemble aus der faschistischen Ära - westlich davon befinden sich noch das Puppen-Theater, der Hauptsitz der Sozialisten und die in Bau befindliche albanisch-orthodoxe Kathedrale - und der Bank von Albanien umkreist wird (von Norden im Uhrzeigersinn drehend).

Vom Skanderbeg-Platz aus gehen die wichtigsten Straßen der Stadt sternförmig in allen Richtungen. Der Boulevard Dëshmorët e Kombit ist die zentrale Achse und führt in südlicher Richtung an dem Innen- und Verteidigungsministerium, dem Park Rinia, der Nationalen Kunstgalerie, dem Hotel Dajti, über die Lana, an der Pyramide von Hoxha (heute Qendra Ndërkombëtare e Kulturës genannt), dem Park Lulishtja e tre vëllezërve Frashëri, den Twin Towers, weiter am Ministerrat, dem Regierungssitz, dem Rogner Hotel, dem Qemal Stafa-Park, dem Präsidialamt und dem Kongresspalast vorbei bis zum Platz Sheshi Nënë Tereza mit der Universität, der Polytechnischen Universität und der Kunstakademie sowie dem etwas zurückversetzten Qemal-Stafa-Stadion. Nördlich des Stadions befindet sich das ABA-Business-Center und südlich davon das Sheraton Hotel am Fuße des kleinen Hügels, worauf sich der "Große Park" (Parku i madh) befindet. Hinter dem künstlichen See befinden sich zudem der Botanische und der Zoologische Garten.
Der Ish-Blloku ("ehemaliger Block") - westlich des zentralen Boulevards - war ein Villenviertel, das vor der demokratischen Wende nur von den höheren Führungspolitikern bewohnt wurde, unter anderem von Enver Hoxha. In den letzten Jahren entstanden hier auf engstem Raum zahlreiche Cafés, trendige Bars, schicke Restaurants, Boutiquen, Hochhäuser, Bürogebäude und Apartments und Läden. Das Viertel wird heute oft als Spielplatz der jungen Elite bezeichnet.[5]
Weiter westlich liegt der Stadtbezirk Komuna e Parisit mit zahlreichen modernen Hochhäusern und dem Selman-Stërmasi-Stadion.
Neben zahlreichen Grünanlagen im Stadtzentrum lädt der Parku i madh südlich der Universität zum Verweilen ein. Er grenzt an den künstlichen See, neben dem sich auch das städtische Schwimmbad befindet. In früheren Zeiten befand sich im Park die orthodoxe Kirche von Shën Prokopi. Die atheistischen Kommunisten erließen 1967 ein totales Religionsverbot – am Ort der Kirche wurde ein Restaurant erbaut. Nach der Einführung der Demokratie wurde das Gebäude wieder in eine Kirche umfunktioniert.
Östlich des Boulevards am Nordufer der Lana beginnt der befindet sich die katholische Kathedrale Shën Palli. Weiter östlich befindet sich eine alte osmanische Steinbrücke, die über die Lana führt (Ura e Tabakëve). Nordwestlich des Skanderbeg-Platzes befindet sich der Sheshi Zogu i Zi, wo die Hauptstraße nach Vora und Kamza beginnt.
Vom zentralen Skanderbeg-Platz nach Norden führt der Boulevard Zogu I., der von vielen Boutiquen und Restaurants gesäumt ist. Die Straße endet bei der Eisenbahnstation der Hekurudha Shqiptare, wo sich der Zogu I.-Platz befindet.
Außenbezirke
Im Stadtbezirk Lapraka im Nordwesten Tiranas befindet sich das größte Krankenhaus Albaniens, der Spitali ushtarak genannt wird.
Im ganz äußersten südwestlichen Zipfel der Stadt befindet sich der Stadtteil Kombinati, ein ehemals großes Industriegebiet mit vielen Fabriken und Gewerbebetrieben und vielen Wohnhäusern für die Arbeiter.
Das berühmte Monument "Mutter Albanien" (Monumenti Nëna Shqipëri) steht im Südosten der Stadt.
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten


Das Wahrzeichen der Stadt ist das Skanderbeg-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz. Berühmt ist außerdem die Et’hem-Bey-Moschee (1794-1821)[6] sowie der 35 Meter hohe Uhrturm Kulla e Sahatit von 1830 gleich daneben. Andere Überreste aus osmanischer Zeit sind rar. Erhalten blieben lediglich die Türbe von Dervish Hatixhe [7], die alte Steinbrücke Ura e Tabakavë aus dem 18. Jahrhundert und die Mauern der Burg, die zum Teil sogar aus justinianischer Zeit stammt.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Tirana zählt die in der frühbyzantinischen Zeit errichtete Festung Petrela an der Straße nach Elbasan.
In den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden das Hauptgebäude der Universität und ein Ensemble mit Verwaltungsgebäuden im Stil des italienischen Faschismus errichtet. Die ebenfalls in dieser Zeit errichteten schönen Stadtvillen mussten in den letzten Jahren zum großen Teil modernen Hochhausbauten weichen. Baugrund ist in der Innenstadt von Tirana knapp und teuer.
In Form einer Pyramide und genau so genannt befindet sich südlich der Lana ein Überrest aus kommunistischer Zeit. Das Gebäude wurde 1988 als Museum eröffnet, das dem kommunistischen Führer geweiht war. Eine Tochter des Diktators Hoxha ließ die Pyramide planen und errichten. Heute wird das Gebäude für Konferenzen und Messen genutzt; es ist außerdem Sitz des Fernsehsenders Top Channel. Im Dezember 2010 wählte das Parlament Albaniens (albanisch Kuvendi) mit 71 zu 64 Stimmen einem Bau-Projekt zu, welches vorsieht das Gebäude abzureißen und auf dessen Grund das neue Parlament Albaniens zu errichten, um welches insgesamt 25 Architekturbüros konkurrieren.[8][9]


| Name | Funktion | Standort | Bauende | Baukosten | Bemerkung |
|---|---|---|---|---|---|
| TID Tower | Einkaufszentrum und Bürogebäude | Östlich des Skanderbeg-Platzes | Mai 2011 | ca. 50 Mio. € | Mit 85 Metern höchstes Gebäude von Albanien[10] |
| Ndërtesa e re e Kuvendit | Neubau des Parlaments | anstelle der Piramida | anlässlich des 100. Jahrestages der Republik Albanien (28. November 2012) | noch unbekannt | am 24. März 2011 wurde das Siegerprojekt vorgestellt, das Wiener Architekturstudio Coop Himmelb(l)au soll in ein-einhalb Jahren den Bau vollenden[11] |
| Forever Green Tower | Wohnungen und Büros | gegenüber der neuen orthodoxen Kirche | 2013 | ca. 32 Mio. € | 85 Meter hoch, mit Helikopter-Landeplatz |
| Qemal-Stafa-Stadion | Neubau Fußballstadion | heutiger Standort | anlässlich des 100. Jahrestages der Republik Albanien (28. November 2012) | ca. 30 Mio. € | 33.000 Sitzplätze; soll die Form der albanischen Landesgrenzen und Topographie bekommen[12] |
| Katedralja Ortodokse "Ngjallja" | Kathedrale und Verwaltungssitz der Orthodoxen Kirche von Albanien | Südwestlich des Skanderbeg-Platzes | 2011 | unbekannt | Glaskuppel |
| Skanderbeg-Platz | Umgestaltung, Erneuerung, Verkehrsberuhigung | - | 2012 | 11,5 Mio. € | Fussgängerzone, Verkehr wird über die neuen Ringstrassen führen[13] |
| Neues Islamisches Zentrum mit Museen der Stadt Tirana und der religiösen Harmonie | Moschee, Islamisches Zentrum, Stadtmuseum und Museum der religiösen Harmonie | Hinter dem Historischen Nationalmuseum | unbekannt | unbekannt | Realisierer des Projekts wird das dänische Architekturstudio BIG sein, (siehe hier offizielles Projektvideo: [14]) |
Museen, Galerien und kulturelle Zentren

Tirana ist der Standort der bedeutendsten und wichtigsten nationalen Museen und Kunstgalerien des Landes. Unter zahlreichen kulturellen Gebäuden sind der Kongresspalast und der Kulturpalast, in dem sich das staatliche Opern- und Balletttheater, sowie die Nationale Bibliothek befindet. Zentral gelegen sind auch das Historische Nationalmuseum, das Archäologische Nationalmuseum, das Internationale Zentrum für albanische Archäologie [15], die Nationale Kunstgalerie, die Ausstellung der Volkskultur und das Museum der Naturwissenschaften.
Politik

Bürgermeister von Tirana ist seit Oktober 2000 der ehemalige Basketballspieler, Maler, ehemaliger Kulturminister und Parteivorsitzender der Sozialistischen Partei, Edi Rama. Im Jahr 2003 wurde er bei Kommunalwahlen, die in Tirana mit einigen Unregelmäßigkeiten verbunden waren, wiedergewählt. Seine Vorgänger waren nach dem Sturz des Kommunismus Sali Këlmendi (1992–1996) und Albert Brojka (1996-2000), beide von der Demokratischen Partei. 2011 finden erneut Kommunalwahlen statt.
| Person | von | bis | Person | von | bis |
|---|---|---|---|---|---|
| Zyber Hallulli | 1913 | 1914 | Qemal Butka | 1936 | 1937 |
| Servet Libohova | 1915 | 1916 | Abedin Nepravishta | 1937 | 1939 |
| Ismail Ndroqi | 1917 | 1922 | Qazim Mulleti | 1939 | 1940 |
| Ali Begeja | 1922 | 1923 | Omer Fortizi | 1940 | 1943 |
| Ali Derhemi | 1923 | 1924 | Halil Meniku | 1943 | 1944 |
| Xhemal Kondi | 1924 | 1925 | niemand | 1944 | 1991 |
| Fuat Toptani | 1925 | 1927 | Tomor Malasi | 1991 | 1992 |
| Izet Dibra | 1927 | 1928 | Sali Kelmendi | 1992 | 1996 |
| Rasim Kalakula | 1928 | 1930 | Albert Brojka | 1996 | 2000 |
| Rexhep Jella | 1930 | 1933 | Edi Rama | 2000 | heute |
| Abedin Nepravishta | 1933 | 1935 | ... |
Städtepartnerschaften
Wirtschaft

Tirana war während des Kommunismus ein Schwerpunkt der Industrie in Albanien. Es gab Maschinenbau, Schuh- und Textilindustrie, eine Zementfabrik, glasverarbeitende und Lebensmittelindustrie. Die Industrieanlagen sind wie im ganzen Land zwischenzeitlich zum Großteil stillgelegt. Die meisten Bewohner sind heute im Handel, im Gewerbe, als Staatsangestellte, im Bausektor und im Dienstleistungsbereich tätig.
Viele Unternehmen – vor allem auch ausländische – die im Land tätig sind, haben ihren Hauptsitz in der Hauptstadt. So haben die Bankinstitute Banka e Shqipërisë, Raiffeisen Bank Albania, Banka Kombëtare Tregtare, American Bank of Albania, Credins Bank und Tirana Bank ihren Sitz in der albanischen Metropole. Die drei Telekommunikationsanbieter Albanian Mobile Communications (AMC), Vodafone Albania und Eagle Mobile sind hier beheimatet. Auch die Fluggesellschaften der Albanian Airlines und der Belle Air sind hier niedergelassen.
Die größten Medienunternehmen wie die Fernsehsender TVSH, Top Channel, TV Klan und ALSAT wurden in Tirana gegründet und haben hier auch ihre Hauptsendeanstalt.
Im 21. Jahrhundert wurden – vor allem entlang der Hauptstraße nach Durrës – mehrere Einkaufszentren und Warenhäuser, darunter das Qendra Tregtare Univers und der Citypark errichtet.
Tourismus
Auch in Tirana hat der Fremdenverkehr wie in ganz Albanien an der Wirtschaft zunehmend an Einfluss gewonnen. Viele Berufstätige sind in diesem Sektor beschäftigt. Die größten Hotels befinden sich ebenfalls in der Hauptstadt wie das Sheraton-Hotel International, das Tirana International Hotel, das Hotel Rogner und das heute geschlossene Hotel Dajti.
Verkehr


Tirana liegt 30 Kilometer (Luftlinie) östlich vom wichtigsten albanischen Hafen Durrës. Seit dem Jahr 2000 verbindet eine vierspurige Autobahn die beiden Städte. Die Nationalstraßen nach Shkodra und Elbasan sind in den letzten Jahren ausgebaut und erneuert worden. Bei diesen Strecken ist eine Autobahn geplant bzw. in Bau. Die Verwaltung der Stadt plant auch eine Umfahrungsautobahn, welche den zum Teil stockenden Verkehr in der Innenstadt entlasten soll. Diese soll von der Durrës-Autobahn abzweigen und die Stadt südwestlich umfahren und dann in die geplante Autobahn nach Elbasan einmünden.
Von Tirana fahren täglich Busse in alle wichtigen Städte des Landes und auch in wichtige Städte Europas. Personenzüge der Albanischen Eisenbahn verkehren über Durrës nach Vlora und Pogradec sowie nach Shkodra. Die Passagierzahlen in Albanien halten sich jedoch auf sehr niedrigem Niveau.
17 Kilometer nordwestlich liegt der internationale Flughafen Tirana International Airport Nënë Tereza. Er ist der einzige zivile Flughafen im Land. Verbindungen bestehen in die Metropolen Südosteuropas und der Türkei sowie in einige west- und südeuropäische Städte. Im Sommer gibt es auch Charterflüge nach Ägypten und in die Türkei. So nutzten 2009 rund 1.4 Millionen Passagiere den Flughafen.
Der öffentliche Verkehr innerhalb Tiranas wird ausschließlich durch öffentliche Buslinien bewältigt. 2010 wurden neue Omnibusse durch die Stadtverwaltung gekauft. Zudem wurden in den letzten Jahren einige Busspuren eingerichtet. Mit weiteren Busspuren soll der öffentliche Verkehr interessanter gemacht werden. Der Bau einer Schnell-Bahn zum Flughafen ist eine mögliche Variante, den Stadtverkehr zu entlasten. Es bestehen Pläne dazu, doch andere Infrastrukturprojekte im Land haben höhere Priorität für die Regierung, deshalb ist eine Umsetzung einer solchen Bahn in naher Zukunft nicht wahrscheinlich.
Seit Sommer 2005 bringt eine Gondelbahn Besucher in kurzer Zeit auf den Hausberg Dajti. Die von einer österreichischen Firma errichtete Bahn bewahrt das beliebte Ausflugsziel vor allzu viel Verkehr und ermöglicht den Besuchern eine schnelle und bequeme Anfahrt. Auf dem Hausberg hat man eine große Aussicht auf die Stadt.
Umwelt

Die städtische Müllentsorgung funktioniert nur eingeschränkt, und oft werden Abfälle illegal entsorgt, weshalb die hygienischen Bedingungen in einigen Teilen der Stadt katastrophal sind. Die Lana ist ebenfalls stark verschmutzt, da der Fluss teilweise zur Müllentsorgung benutzt wird. Die Stadtverwaltung wie auch die Regierung haben in den letzten Jahren viele Projekte ausgeführt, die die enormen Verschmutzungen begrenzen soll. Die Lana ist heute z. Bsp. mehr oder weniger sauber und müllfrei.
Ein weiteres großes Problem der Stadt ist die extreme Luftverschmutzung. So wird aufgrund der vielen alten Autos, die zumeist keine Katalysatoren haben, und der vielen Haushalte, die im Winter ausschließlich mit Holz heizen, die Luft so stark verschmutzt, dass sich an manchen Tagen viel Smog über der Stadt bildet.
Sport
In Tirana sind zwei Fußballklubs der höchsten Liga zu Hause. KF Tirana und KS Dinamo Tirana gehören zu den erfolgreichsten Vereinen des Landes. Diese beiden Fußballmannschaften tragen ihre Heimspiele im Qemal-Stafa-Stadion aus, wo auch die meisten Länderspiele stattfinden. FK Partizani Tirana, der seit der Saison 2009/10 in der zweithöchsten Liga spielt, trägt seine Heimspiele im kleineren Selman-Stërmasi-Stadion aus.
Für Hallensportarten wie Basketball und Volleyball verfügt Tirana über eine größere Arena, die während des Kosovo-Krieges im Jahr 1999 als Flüchtlingsunterkunft diente. Gleichermaßen genutzt wurde damals auch das große Freibad am Stadtrand, welches renoviert und heute das größte außenstehende Schwimmbad Albaniens ist.
Literatur
- Wilfried Heller (Hrsg.): Abwanderungsraum Albanien - Zuwanderungsziel Tirana. Potsdam 2003. (=Praxis Kultur- und Sozialgeographie. 27). ISBN 3-935024-68-1
- Beat Bieri: Tirana in Farbe. Velvet-Edition, Luzern 2003 (Fotoband über Aktion der Stadt die Häuser knallbunt anzumalen, sowie Interview mit dem Bürgermeister Edi Rama)
- Dietmar Richter: Flächennutzungswandel in Tirana. Untersuchungen anhand von Landsat TM, Terra ASTER und GIS. (= Praxis Kultur- und Sozialgeographie; 42). Universitäts-Verlag, Potsdam 2007, ISBN 978-3-939469-64-3 (Volltext)
- Adolph Stiller (Hrsg.): Tirana. Planen Bauen Leben. Architektur im Ringturm XXII. Müry Salzmann Verlag Salzburg 2010. ISBN 978-3-9901403-0-7
Einzelnachweise
- ↑ Tirana.gov.al
- ↑ Statistics Norway Department of Social Statistics and The Albanian Ministry of Local Government and Decentralisation
- ↑ Entwicklung der Einwohnerzahlen in Albanien
- ↑ Statistikat 2009 (9-mujori). Abgerufen am 30. April 2010.
- ↑ About Tirana
- ↑ Gëzim Hoxha, Bashkim Lahi: Islamische Kunst und Architektur. In: Werner Daum (Hrsg.): Albanien – zwischen Kreuz und Halbmond. Pinguin Verlag, Innsbruck 1998, ISBN 3-7016-2461-5, S. 146.
- ↑ Prolegomena zu einer Heiligengeschichte Albaniens
- ↑ Standard Albania: 25 studiot që do të projektojnë Parlamentin e ri
- ↑ balkanweb: OK të shembet piramida
- ↑ TID Tower: Multi-Purpose Development (PDF-Datei)
- ↑ Medienmitteilung zum Siegerprojekt über das neue Parlamentsgebäude. 24. März 2011, abgerufen am 24. März 2011.
- ↑ Qemal Stafa bëhet ekstra-modern
- ↑ Skanderbeg Square: Masterplan Central Square (PDF-Datei)
- ↑ The Mosque and Islamic Center of Tirana. Abgerufen am 14. Mai 2011 (englisch).
- ↑ Das Internationale Zentrum für albanische Archäologie
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadtverwaltung
- Die Wiedergeburt der Stadt - Die Stadtverwaltung zeigt Bilder von bemalten Häusern, neuen Parkanlagen und Straßen
- Tirana-Online.deTouristische Informationen über Tirana in Deutsch und Albanisch
- Informationen über Tirana (in englischer Sprache) als Teil der "New Economic Geography" Karte der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI)
- Interaktive Karte von Tirana

