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Königliches Gymnasium (Düsseldorf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Düsseldorf, Königliches Gymnasium an der Alleestraße um 1890.
Düsseldorf, Königliches Gymnasium an der Alleestraße vor dem Abbruch 1904.

Das Königliche Gymnasium an der Alleestraße in Düsseldorf wurde 1833 eingeweiht und im Jahre 1904 abgebrochen. Er wurde nach Plänen der Architekten Adolph von Vagedes (einem Vertreter des französischen Klassizismus) und von Karl Friedrich Schinkel (einem Vertreter des Berliner Klassizismus) erbaut.[1]Im Volksmund wurde das Gebäude "Der alte Kasten" genannt.[2] Heute befindet sich auf dem Areal das Gebäude des "Kaufhof".[3]

Lage und Umgebung

Alleenstraße.
Datei:Düsseldorf, Breidenbacher Hof mit Fürst von Hohenlohe um 1902, im Hintergrund Königliches Gymnasium an der Alleenstraße.jpg
Breidenbacher Hof mit Fürst von Hohenlohe um 1902, im Hintergrund Königliches Gymnasium an der Alleenstraße.

Das Gebäude befand sich an der Alleestraße, der heutigen Heinrich-Heine-Allee. Flankiert wurde das Schulgebäude vom Breidenbacher Hof, der gegen die Errichtung des Schoulgebäudes war. So hatte Breidenbach auf die Errichtung eines neuen Theaters an dieser Stelle gehrofft. Durch den Schulhof, wurde die gesamte Seite des Hotels von dem Zugangsverkehr des Hotels abgesperrt, weswegen Breidenbach gegen die stadt schriftlich Protest erhob.

Geschichte

Ursprünglich sollte an seiner Stelle das neue Stadttheater erbaut werden, der Neubau erregte wegen seiner Lärmbelästigung beim benachbarten Breidenbacher Hof Protest – „Da man aber den für das Theater vorgesehenen Bauplatz nicht brachliegen lassen wollte, fand sich eine andere sinnvolle Verwendung für das Eckgründstück neben dem Hotelpalast: Ausgerechnet ein Gymnasium wurde dort errichtet. Das bedeutete für Wilhelm Breidenbch nicht nur das Endes eines Traums von gebildetem und vornehmen Publikun in unmittelbarer Nachbarschaft, das bedeutete vor allem eine erhebliche Lärmbelästigung für seine Gäste“. [4] Der Schulfof wurde bis an seine anwändig gestalte Fassade heranzgeogen und mit einer Mauer abgeriegelt, wogegen Breiden am 7. Januar 1829 bei der königlichen Regierung protestierte.[5] Heute befindet sich auf dem Areal das Gebäude des "Kaufhof".[6]

Beschreibung

Ursprünglich sollter der Bau nach Plänen des Architekten Adolph von Vagedes – einem Vertreter des französischen Klassizismus – erbaut werden. Im Jahre 1828 überarbeiteten der Landbauinspektor Felderhoff und Baukondukteur Werner die Entwürfe, so dass schließlich das Gebäude dem Entwurf Schinkels – einem Vertreter des Berliner Klassizismus – entsprach.[7]Das Äussere des Gebäudes war in den "nüchternsten Formen des Klassizismus gebaut, ohne jedes Risalit, mit ganz glatten Flächen, ohne irgendwelchen architektonischen Zierrat".[8]

Lediglich die Aula war nach den ursprünglichen Plänen von Vagedes gestaltet. Darin befand sich eine Säulengalerie auf 24 Säulen mit reicher Malerei, Kassettendecke und schmiedeisernen Geländern.[9]Die Aula hatte an drei Seiten eine Empore. Die Empore zeigte eine doppelte Säulenstellung, die untere war in dorischer Ordnung, darüber in ionischer Ordnung gestaltet. [10]

Einzelnachweise

  1. Walter Kordt:Adolph von Vagedes. Ein rheinisch-westfälischer Baumeister der Goethezeit, Ratingen 1961, S. 93.<br\>Angelika Masberg:Schulalltag im Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen. Studien zum Wandel der ältesten höheren Schule in Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 261-263 [Baubeschreibung]<br\> Boris Becker: Düsseldorf in frühen Photogr nhien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, ISBN 3-88814-376-4, S. 87.
  2. Boris Becker: Düsseldorf in frühen Photographien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, ISBN 3-88814-376-4, S. 87
  3. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Verlag Trixtsch, Düsseldorf 1993, Seite 409.
  4. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte. Hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175-jährigen Bestehens, Düsseldorf 1991, S. 16.
  5. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte. Hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175-jährigen Bestehens, Düsseldorf 1991, S. 16.
  6. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Verlag Trixtsch, Düsseldorf 1993, Seite 409.
  7. Walter Kordt:Adolph von Vagedes. Ein rheinisch-westfälischer Baumeister der Goethezeit, Ratingen 1961, S. 93.<br\>Angelika Masberg:Schulalltag im Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen. Studien zum Wandel der ältesten höheren Schule in Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 261-263 [Baubeschreibung]<br\> Boris Becker: Düsseldorf in frühen Photogr nhien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, ISBN 3-88814-376-4, S. 87.
  8. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 220
  9. Horst Schmitges: Schulbauten. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland: Architektur II, Profane Bauten und Städtebau, Corn/lsen Verlag, Düsseldorf 1980, S. 119-153, dazu S. 143.
  10. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 220.