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Jan-Ulrich Schmidt

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Jan-Ulrich Schmidt (* 1976 in Usingen (Taunus)) ist ein deutscher Künstler. Sein Werk umfasst Malerei, Fotografie und Plastik. Jan-Ulrich Schmidt lebt und arbeitet in Berlin und in Weilrod im Taunus.

Datei:5bali3.jpg

"Legian" Jan-Ulrich Schmidt featuring Iwayan Sumantro, 80 x 110 cm Acryl auf Leinwand, 2009 


Biografie Schmidts künstlerisches Talent zeigt sich schon früh. Als 10jähriger entschließt er sich zur Verwunderung seiner Eltern ein das Musikinternat der Limburger Domsingknaben zu besuchen. Es folgen Konzertreisen nach Rom und in die USA. Nach dem Abitur wendet er sich der Bildenden Kunst zu und gibt seine musikalischen Ambitionen zeitgleich auf. Er studiert Bildende Kunst, Psychologie, Design, Kunstgeschichte, Bildungs- und Politikwissenschaften in Heidelberg, Mainz, Kassel und Offenbach und ist Meisterschüler von Ansgar Nierhoff. Er ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Kunstlicht", die sich 2002 in Wiesbaden gründet und 2011 in Berlin auflöst.

Seit 2008 lebt und arbeitet Schmidt in Berlin und Weilrd im Taunus. Er ist mit der Künstlerin Miriam Wetzel verheiratet.

Werk


Datei:Abccode.jpg

abcdefg 2007, Lack auf Leinwand, 100 cm x 200 cm

(...)Mit seinem Interesse an der Ordnung von Streifen knüpft der Künstler an eine malerische Tradition an. In der Konkreten Kunst stand die Autonomie der bildnerischen Mittel im Zentrum, die vielfältigen Beziehung von Flächen, Linien, Farben, Hell-Dunkel-Werten und deren Wirkung auf die Betrachter. Die konstruktive Gestaltung, die von Max Bill aufgrund ihrer Nähe zur mathematischen Denkweise als adäquater Ausdruck des technischen Zeitalters verstanden wurde, ist jedoch längst in der Populärkultur angekommen und Schmidt kann ein mathematisch konstruktives Accessoire als Readymade für seine Komposition nutzen. Seine Arbeiten haben einen distanzierten Look, in dem jedoch Spuren der Persönlichkeit sichtbar bleiben. In Daten bilden sich Streifenmuster durch die unterschiedliche Farbigkeit der gestapelten Materialien. Urlaubsfotografien, leere aber auch beschriebene Papiere sind auf einer Arbeitsplatte geschichtet. Sieht ein herkömmliches Ablagesystem eine inhaltliche Sortierung vor, so wurde hier formal Ordnung geschaffen: ein Ideenarchiv anderer Art ist entstanden, an Stelle der persönlichen Aufzeichnungen tritt das Ordnen an sich, das zum Leitmotiv in Schmidts Arbeiten wird.

Die Arbeit Memory führt die all-over Struktur weiter, greift gleichzeitig die Relevanz der Vorbilder auf. Auf einer Wand sind Karten in den verschiedensten Streifenkombinationen aufgebracht. Erinnert wird jedoch nicht nur an das Spiel – wie dort sind jeweils zwei identische Karten willkürlich verteilt - sondern die Karten gehen zurück auf Bildausschnitte aus dem imaginären Museum der Streifenbilder und auf so diverse Positionen wie Barnett Newman, Max Bill oder Bridget Riley. Die jeweils für sich homogenen Streifenbilder werden zu einer heterogenen Fläche, zusammengesetzt aus Vorgängigem, und potentiell erweiterbar. Jan-Ulrich Schmidt spielt hierbei auch mit dem Material. Kamen in vorausgegangenen Arbeiten unbearbeitete und lackierte Gewebebänder zum Einsatz, oder wurden durch das Fließen der Farbe graue Streifen (Chimären) erzeugt, so stehen hier Klebestreifen, Lack auf Karton und Fotografien, die auf ‚handgemachten’, aber dann eingescannten Karten basieren, nebeneinander und fordern das Auge zusätzlich heraus. Schmidt wägt hierbei das Handwerkliche und das Technische in der Produktion gegeneinander ab und weist beidem einen Raum in seiner Arbeit zu. In Farbenlehren, wie beispielsweise in derjenigen von Joseph Albers werden verbindliche Regeln für die Farbgestaltung aufgestellt. Jan-Ulrich Schmidt spielt mit diesen Regeln: Klar erkennbare Strukturen und Objektivität werden behauptet, beispielsweise in Alphabet, allerdings basiert diese Ordnung, wie auch diejenige in Rosnaes, auf einer Umfrage, in der Probanden Zahlen- und Buchstabenkombinationen Farben zuordnen sollten – ein Alphabet entstand, das letztendlich nicht entschlüsselbar ist. Angesichts der Fülle der existierenden Streifenbilder geht der Künstler seinen eigenen Weg indem er die potentiellen Hinsichten – die visuelle Erfahrung, die mathematische Konstruktion - konzeptuell kombiniert. You’ve Got the Look kann letztendlich aber auch als ironischer Kommentar auf die modische Gestaltung der Lebenswelt verstanden werden. (...) (Wesentliche Teile dieses Textes sind aus dem Katalog "Gipfeltreffen" entnommen und wurden von Dr. Antje Krause-Wahl verfasst.) Aufsehen erreigte Schmidtmit dem weiterhin laufenden Projekt "company", das Ende 2008 und zu Beginn des Jahres 2009 an verschiedenen Orten ausgestellt wurde. Für "company" verteilte Schmidt mehr als 30 seiner Streifenschüttbilder an befreundete aber auch über facebook und Zeitungsanzeigen rekrutierte Künstlerinnen und Künstler, die dann mit diesen Bildern tun konnten, was sie wollten. Von subtilen Veränderungen über einem kompletten Übermalen des Bildes mit schwarzer Farbe bis hin zum Umbau zu einer Lampe entstand ein breites Spektrum an Veränderungen. Schmidt betont in Bezug auf diese Arbeit immer, dass er das klischeehafte Künstlerego versucht zu überwinden und durch die Auslieferung seiner Arbeit an Kollegen diesem Zustand immr näher kommt. Bisher hat er mit mehr als 40 Künstlern aus Deutschland, Polen, den Niederlanden, den USA, China, Indonesien und Korea zusammengearbeitet. In der neusten Arbeit hat sich Jan-Ulrich Schmidt vom Verschlüsseln auf das Entschlüsseln verlegt. Er analysiert mit einem für ihn entwickelten Programm mit dem Computer die Farben der Werke alter Meister und stellt diese sortiert dar. Wieder wird die Ironie im Titel "The caspar David Friedrch Code" offensichtlich, durch den die Verbindung von High- und Low-Kultur von Kunst und Kitsch offensichtlich wird.


Datei:Dergreifswalder.jpg

"Der Greifswalder Hafen", 30cm x 40cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2011

aus der Serie: "Der Caspar David Friedrich Code"

Ausstellungen 2011

"Jagdsaison", Gloria, Berlin

"(be)deuten", 48h Neukölln, Berlin

"Leistungsshow", Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin

2010

"german artists" Markus Stein feat. Jan-Ulrich Schmidt C.Rockefeller Artcenter, New York

"something old, something new, something borrowed, something blue / Kunstlicht 6" Kunsthalle m3, Berlin

"academy of economics" Projektraum Marzahn, Berlin

"10x10", Kunstverein Siegen

2009

"Kunst in der Rotunde", Mainz

"Jour Fixe" Frankfurter Allee 22, Berlin

art KARLSRUHE 2009, Karlsruhe

2008

"Unter Tausend", Galerie Witzel, Wiesbaden

"Zwischenstand", Kunstverein Stuttgart

"Gipfeltreffen", Kommunale Galerie Mörfelden

"Emy Roeder - Preis", Kunstverein Ludwigshafen

"Unter Tausend, Galerie Haas, Ingolstadt

"you´ve got the look II - Chimären", Wiesbaden

2007

"you´ve got the look", Akademie Mainz

"anonyme Zeichner 07" blütenweiss, Berlin

"im Augenblick", Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden

2005

"Atelier - Klasse", Kunstverein Ludwigshafen

2004

"Kunstlicht - Die Initiatoren", atelier dreimann, Wiesbaden

"54 x 37 x 27", Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen

"überschaubar", Naspakulturforum, Karl-Bosch-Str.10, Wiesbaden

"Klasse-Atelier", Haus der Kunst, Brno, Tschechien

"Installationen", IVG, Bonn (permanente Installation)

"Zeitgleich - Zeitzeichen", Haus der Kunst, Wiesbaden

Zitate

"Entschuldigung - ich bin eine Ikone!"

"Das Thema der Kunst ist die Kunst."

"Hinter jedem meiner Bilder steckt mindestens ein Geheimnis."

"Nicht alles was schön aussieht, ist wirklich schön."


Literatur

Auswahl

company - Katalog Galerie Erhard Witzel, 250 Exemplare

Gipfeltreffen in Zusammanarbeit mit Galerie Erhard Witzel 2008

54 x 37 x 27, Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen

Fotografie - Klasse Spacek 2005

Stoffe, Handlungen, Installationen - Buch zur Ausstellungsreihe 2004

polyzentrisch - Ausstellungsdokumentation 2003 ISBN 3-00-013266-X

Kunstlicht - Dokumentation zum Ausstellungsprojekt mit Nicole Ahland, Jan Brockhaus, Dirk Brömmel und Vanessa Heyde 2002-2005

Klasse - Atelier Katalog zur Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen 2005


Weblinks www.schmidt-wetzel.de www.schmidt-wetzel.de

[[1]] www.artfacts.net

[[2]] www.galerie-witzel.de

[[3]] www.kultur-online.de

[[4]] www.klasse-berning.de

[[5]] www.kunstlicht-info.de

[[6]] www.kunsthalle-m3.de