Stukenbrock
Stukenbrock Stadt Schloß Holte-Stukenbrock
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| Koordinaten: | |
| Fläche: | 42,58 km² |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
| Postleitzahl: | 33758 |
| Vorwahlen: | 05207, 05257 |
Lage von Stukenbrock in Schloß Holte-Stukenbrock
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Stukenbrock und Stukenbrock-Senne sind Stadtteile der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehören zum Kreis Gütersloh.
Geografie
Stukenbrock und Stukenbrock-Senne liegen in der Emssandebene in der östlichen Westfälischen Bucht, am östlichen Ausläufer des Münsterlandes, welches durch den Teutoburger Wald im Osten abgegrenzt wird. Entwässert wird der Raum von Zuflüssen der Ems, den Sennebächen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Stukenbrocker Urhöfe „Brechtme“ und „Gokersterteshusen“ (Brechmann und Gauksterdt) stammt aus dem Jahre 1153. Seit 1531 ist die Bezeichnung „Stukenbroike“ für Stukenbrock überliefert.
1970 wird aus der Gemeinde Stukenbrock (Amt Neuhaus, Kreis Paderborn) und der Gemeinde Schloß Holte sowie Teilen der Gemeinde Sende (beide Amt Verl, Kreis Wiedenbrück) die neue Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock gebildet, die zunächst dem Kreis Bielefeld angehört, bevor 1973 der Kreis Gütersloh gebildet wird. Am 1. Januar 2003 erhält die Gemeinde Stadtrechte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

- Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Die flach gedeckte Saalkirche von 1614 mit integriertem Westturm wurde 1683 erweitert. Die Weihe der Kirche folgte dann 1686. Das Querschiff wurde 1820, der Ostteil 1936 hinzugefügt. Zur Ausstattung gehören ein 1683 vom Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg gestifteter Hochaltar, zwei 1774 vom Paderborner Hofbildhauer Johann Jakob Pütt geschaffene Rokoko-Seitenaltäre, die 1666 bezeichnete Kanzel, der um 1680 geschaffene Taufstein, das Orgelgehäuse von 1696 sowie die Skulptur der Mater Dolorosa aus dem Jahr 1636.
Unterhalb der Kirche, an der Hauptstraße 5, befindet sich mit dem ehemaligen Gasthaus Peters (jetzt „Tor Deele“) eines der wenigen Fachwerkhäuser des Ortskernes.

- Brinkkapelle. Der kleine Fachwerkbau mit Dachreiter entstand um 1730. Er wurde später zu beiden Seiten erweitert und ist dem Hl. Antonius von Padua geweiht. Von 1983 bis 1985 wurde die Kapelle restauriert.

- Hof Welschof (Thorwesten). Das einstige Hauptgebäude, die so genannte Vogtei, wurde angeblich 1554 errichtet. Es handelt sich um einen Vierständer-Bau mit Krüppelwalmdach.
- An der Römerstraße befindet sich der ehemalige Eckernkrug, ein Vierständerbau von 1728. An dieser Stelle soll die erste Kirche Stukenbrocks gestanden haben.
Naturdenkmäler
- Emsquellen
- Naturschutzgebiet Moosheide
- Furlbachtal
- Naturschutzgebiet Kipshagener Teiche
- Ölbachtal mit Augustdorfer Dünenfeld
Sonstige Sehenswürdigkeiten

- Sowjetischer Ehrenfriedhof
- Gedenkstätte Stalag 326
- Heimathaus (heimatkundliches Museum)
- Zoo Safaripark Stukenbrock
Regelmäßige Veranstaltungen
- Weiberfastnacht mit Umzug
- Kinderkarnevalsumzug
- Antikriegstag des Arbeitskreises Blumen für Stukenbrock im September auf dem ehemaligen Gelände des Stalag 326
- Serengeti-Festival (internationales Rock- und Pop-Festival)
- Weihnachtsmarkt
- Schützenfest
- Stukenbrocker Herbst
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straße: Stukenbrock liegt an der Bundesautobahn 33 (Bielefeld – Bad Wünnenberg/Brilon). Im Ort gibt es mit der Ausfahrt Schloß Holte-Stukenbrock (Nr. 22) und Stukenbrock-Senne (Nr. 23) zwei Anschlussstellen.
Bahn: Die Regionalbahn Bielefeld – Paderborn (Senne-Bahn, RB 74) bedient im Stundentakt den Bahnhof Schloß Holte; die Strecke wird von der NordWestBahn betrieben. Schloß Holte-Stukenbrock gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (VVOWL, Tarif: Der Sechser) an, nach Paderborn (Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter NPH, Tarif: Hochstift-Tarif) gibt es einen Übergangstarif.
Flugverkehr: Der Airport Paderborn-Lippstadt ist internationaler Verkehrsflughafen und liegt von Stukenbrock aus etwa 40 Kilometer entfernt. Ist aber über die A 33 und die B 1 in etwa 25 Minuten zu erreichen.
Lokale Medien
- Tageszeitungen: Neue Westfälische, Westfalen-Blatt, Die Glocke
- Stadtmagazine: Der Stadt-Anzeiger
- Rundfunk: Radio Gütersloh, WDR Studio Bielefeld
Ansässige Unternehmen
Zu den überregional bekannten Firmen gehört unter anderem die 1877 in Stukenbrock gegründete Gießerei Brechmann-Guss, die Produkte rund um den Werkstoff Sphäroguss herstellt.
Öffentliche Einrichtungen
Das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten des Landes Nordrhein-Westfalen betreibt in Stukenbrock ein Bildungszentrum, welches aus dem ehemaligen Polizeiausbildungsinstitut entstanden ist.
Literatur
- Heinrich Albertz: Blumen für Stukenbrock – Biographisches, Rowohlt, 1983; ISBN 3-499-17772-2
- Volker Pieper, Michael Siedenhans: Die Vergessenen von Stukenbrock – Die Geschichte des Lagers in Stukenbrock-Senne von 1941 bis zur Gegenwart, Verlag für Regionalgeschichte, 1988; ISBN 3-927085-04-9
- Günter Potthoff: Ein Blick zurück – Fotografische Erinnerungen, Heimatverein Schloß Holte-Stukenbrock, 1988
- Karin Struck: Klassenliebe, Suhrkamp, 1973; ISBN 3-518-10629-0
- Alexander Wassiljew: Rückkehr nach Stukenbrock – Erinnerungen eines russischen Kriegsgefangenen, Röderberg im Pahl-Rugenstein-Verlag, 1989, ISBN 3-87682-856-2
- Georg Joseph Rosenkranz: Die Stuckenbrocker Senne. in: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11, 1849, S. 345 ff.
Weblinks
- Website der Gedenkstätte Stalag 326
- Webseite des Arbeitskreises Blumen für Stukenbrock
- „Brücke zur neuen Heimat“ – Ein Film von Udo Plückelmann über das „Sozialwerk Stukenbrock“, 1962
- Webseite des Ortsteils Stukenbrock-Senne
Einzelnachweise
