Chronik des Bürgerkriegs in Libyen (2011)

Der Aufstand in Libyen, der sich gegen das dort herrschende Regime unter Muammar al-Gaddafi richtet, entstand im Februar 2011 im Zusammenhang mit einer Welle ähnlicher Proteste in der arabischen Welt. Er begann mit vereinzelten Demonstrationen und nahm nach den Revolutionen in Tunesien und in Ägypten an Schärfe zu. Ab dem 15. Februar eskalierten die Konflikte. Dabei gingen Einheiten der Polizei, des Militärs und Söldnertruppen mit Schusswaffen gegen Demonstranten vor, was innerhalb von nur wenigen Tagen zu mehreren hundert Toten führte. Die Proteste weiteten sich zu einem Aufstand aus. Führende Diplomaten Libyens erklärten sich solidarisch mit den Aufständischen, verschiedene Politiker und Teile des Militärs stellten sich ebenfalls auf deren Seite. Der Osten des Landes wird mittlerweile von Oppositionellen kontrolliert. Die Gaddafi-Regierung kontrolliert überwiegend die Städte im Westen und Süden, darunter die Hauptstadt Tripolis.
Hintergrund

Libyen wird seit 1969 vom autoritär herrschenden Muammar al-Gaddafi regiert. Der Maghrebstaat wird zu den Ländern mit der am meisten verbreiteten Korruption gezählt.[3] Die Organisation Reporter ohne Grenzen listet Libyen in ihrer Rangliste der Pressefreiheit im Jahr 2010 auf dem 160. von 178 Plätzen.[4] Willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folterungen von Oppositionellen sind an der Tagesordnung.[5] Die Arbeitslosenquote wird offiziell mit 20,7 Prozent angegeben,[6] inoffizielle Schätzungen gehen eher von 30 Prozent aus. Die Anzahl der im Land beschäftigten Gastarbeiter wird gleichzeitig auf etwa 1,7 Mio. geschätzt – dies entspricht rund einem Viertel der Gesamtbevölkerung. Anders als in anderen Maghreb-Staaten, ist der Hauptgrund für die auch im Vergleich zu diesen hohe Arbeitslosigkeit unter anderem durch Mangel an qualifizierten Fachkräften zu suchen, welcher in einem unzureichenden Bildungssystem und einer geringen Produktivität der einheimischen Bevölkerung seine Ursachen hat.[7] Aufgrund der Erdölvorkommen im Land gibt es eine extrem reiche Oberschicht; das Vermögen der Gaddafi-Familie wird auf 80 bis 150 Mrd. US-$ geschätzt.[8] Das Land ist Mitglied der OPEC und zählt zu den wichtigsten Gas- und Öllieferanten Europas.[9]
Die libysche Gesellschaft ist nach wie vor von traditionellen Stammesstrukturen geprägt. Die offene Bevorzugung einzelner Stämme und die damit einhergehende extrem ungleiche Verteilung des Ölreichtums durch das Regime führte insbesondere im Osten des Landes, der Kyrenaika, zu erheblicher Unzufriedenheit, die sich immer wieder in gewalttätigen Auseinandersetzungen manifestierte. Teile dieses Konflikts wurzeln auch tief in der Geschichte Libyens. Die von Gaddafi abgesetzte Senussi-Monarchie stammt aus dem Osten Libyens; die Identifikation mit dem Regime war dort schon in der Vergangenheit geringer als im Westen des Landes.[10]
Verlauf
Demonstrationen
Erste größere Proteste gab es Mitte Januar, als eine aufgebrachte Menge gegen Verzögerungen bei der Errichtung von Sozialbauten demonstrierte und Teile der Gebäude besetzte.[11] Ende Januar rief der prominente libysche Schriftsteller und Oppositionelle Jamal al-Hajji zu Protesten gegen das Regime auf und wurde wenig später verhaftet.[12]
Am 15. Februar versammelten sich Demonstranten nach verschiedenen Aufrufen im Internet in mehreren größeren Städten Libyens zu Protestmärschen gegen Korruption und Willkür. In Bengasi, Tripolis, Al-Baida und einigen anderen Städten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.[13]
Für den 17. Februar wurde von der Opposition ein Tag des Zorns ausgerufen; es kam zu Demonstrationen in allen großen libyschen Städten. Dutzende Demonstranten kamen ums Leben. Augenzeugenberichten zufolge gingen Gruppen von bewaffneten Söldnern gezielt und schwer bewaffnet gegen die Bevölkerung vor, Spezialeinheiten der Polizei schossen von Dächern aus in die Menge.[14] Auch Panzer sollen gegen Zivilisten eingesetzt worden sein.[15] Das Regime machte ausländische Unruhestifter für die Gewalt verantwortlich.[16]
Machtübernahme der Rebellen im Osten
In den folgenden Tagen weiteten sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen aus. Vereinzelt liefen Sicherheitskräfte und Offiziere der Armee zu den Auständischen über.[17] Vom 19. bis 20. Februar sollen Berichten eines Krankenhauses zufolge allein in Bengasi Dutzende Menschen getötet worden sein, die Gesamtzahl der Toten stieg auf über 200.[18] Saif al-Islam al-Gaddafi, Sohn von Muammar al-Gaddafi, bezeichnete in einer Fernsehansprache am 20. Februar 2011 die Anzahl der Toten von über 200 als übertrieben und gab die Todesopferzahl mit 84 an.[19] In der Al-Baida sollen Aufständische nach Kämpfen die Kontrolle übernommen haben.[20] Die Berichterstattung sowie die Kommunikation innerhalb des Landes kam am 19. Februar nahezu gänzlich zum Erliegen, da das Regime die Internet- und Telefonleitungen kappte.[17]

Berichten zufolge fiel Bengasi am 20. Februar in die Hände von Aufständischen.[16] Am Abend wurden auch aus der Hauptstadt Tripolis sowie aus kleineren Städten wie Darna und Tobruk schwere Auseinandersetzungen gemeldet.[15]
In einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede an die Nation am 20. Februar räumte Saif al-Islam al-Gaddafi ein, dass es Unruhen mit Toten im Land gegeben habe und dass die Armee vereinzelt Fehler gemacht hätte. Er kündigte außerdem einen nationalen Dialog und Reformen an. Die Protestler hätten die Eskalation jedoch zu verantworten, da sie die Sicherheitskräfte und Soldaten angegriffen hätten. Diese Protestler seien eine kleine Minderheit, außerdem Kriminelle und Drogenabhängige, die eine Gefahr für die Gesellschaft seien. Saif al-Gaddafi beschrieb außerdem verschiedene Horrorszenarien, sollten die Proteste weitergehen, darunter einen Zerfall der Einheit des Landes, einen Bürgerkrieg mit zahllosen Opfern, einen Zusammenbruch der Wirtschaft und eine Rückkehr des Kolonialismus. Den arabischen Nachbarstaaten warf er vor, die Konflikte im Land zu schüren und insgeheim über Libyen zu lachen.
In der Nacht zum 21. Februar sollen Augenzeugenberichten aus Krankenhäusern zufolge über 60 weitere Menschen in Tripolis getötet worden sein.[21] Ein Regierungsgebäude stand demnach in Flammen.[22] Weiteren Berichten zufolge sollen auch die Zentrale des staatlichen Fernsehens und ein Gerichtsgebäude gestürmt und geplündert worden sein.[21] Derweil schlossen sich angeblich verschiedene Stämme aus dem Landesinneren der Protestbewegung an. Eine Gruppe führender libyscher Geistlicher veröffentlichte eine Fatwa, in der sie zur Teilnahme an der Revolution gegen die Staatsmacht aufrief.[23] Wie schon am Tag zuvor gab es Gerüchte, dass Muammar al-Gaddafi das Land verlassen habe.[24] Gerüchte, Gaddafi habe sich nach Venezuela abgesetzt, stellten sich als falsch heraus.[25]
Aus Protest gegen den exzessiven Gewalteinsatz gegen die unbewaffneten Demonstranten trat der libysche Justizminister Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail von seinem Amt zurück.[26] Weiter wurde gemeldet, das der Stabschef der libyschen Armee, Generalmajor Abu-Bakr Yunis Jaber zurückgetreten oder unter Hausarrest gestellt worden sein soll.[27]
Auf dem Flughafen Malta landeten zwei libysche Kampfflugzeuge vom Typ Mirage F1ED. Die Besatzungen baten um politisches Asyl. Nach Angaben von AFP sollten die Jets in Bengasi gegen die Demonstranten eingesetzt werden. Al Jazeera berichtete über den Einsatz von Kampffliegern gegen Demonstranten in Tripolis;[28] die BBC, dass Gaddafi den Einsatz von Kampffliegern gegen militärische Einrichtungen befohlen habe. Dem US-amerikanischen Think Tank Stratfor (Strategic Forecasting Inc.) zufolge hat es auch Berichte von Angriffen der libyschen Marine auf Ziele an der Küste sowie von einem Befehl Gaddafis gegeben, Soldaten zu exekutieren, die sich geweigert hätten, auf Demonstranten zu schießen.[29] Die Preise für Öl, Gold und Silber stiegen infolge der Krise stark an.[30][31]
In der Nacht zum 22. Februar gingen die schweren Angriffe auf Demonstranten weiter. Verschiedenen Augenzeugenberichten zufolge sollen am Vorabend ganze Stadtteile von Tripolis aus der Luft bombardiert worden sein. Ali al-Essawi, der aus Protest gegen die Gewalt zurückgetretene libysche Botschafter in Indien, sprach von einem „Massaker“.[32] Nach Angaben von Oppositionellen sollen bis zu diesem Zeitpunkt seit Beginn der Unruhen 560 Menschen getötet worden sein. Rund 1400 Menschen würden vermisst.[33] Satellitenaufnahmen des russischen Militärs sollen der Darstellung einer Bombardierung von Bengasi und Tripolis jedoch widersprechen.[34]
Immer mehr deutete es sich an, dass das Regime die Kontrolle im gesamten Osten des Landes verloren hatte. Meldungen berichteten, dass die Grenze zu Ägypten von Aufständischen kontrolliert werde und die Stadt Tobruk von desertierten Militäreinheiten.[35]
Im Staatsfernsehen wurde in der Nacht zum Dienstag erstmals seit Beginn der Eskalation eine Stellungnahme Muammar al-Gaddafis gesendet. In der nur etwa eine halbe Minute dauernden Übertragung erklärte Gaddafi, er sei immer noch in Tripolis und beschimpfte Journalisten, die über die Unruhen berichteten, als „streunende Hunde“.[36] Am selben Tag trat Gaddafi ein weiteres Mal im Staatsfernsehen auf. In einer 74-minütigen Rede stellte er sich als Freiheitskämpfer dar, der dem Imperialismus Amerikas sowie seinen Gegnern in der Region stets entschieden die Stirn geboten habe. Er werde die Protestbewegung weiter bekämpfen. Die Aufständischen seien „Verräter“, „Ratten“, „Kakerlaken“ und „Gangs“ von Rauschgiftsüchtigen.[37] Er sei bereit, notfalls als Märtyrer zu sterben, und sagte: „Wir werden bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen“.[38] Er warnte auch davor, dass ein instabiles Libyen al-Qaida eine Basis geben könne. Zudem erwähnte er den Augustputsch in Moskau und das Tian’anmen-Massaker mit dem Hinweis, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht eingegriffen habe.[39] Die Rede wurde wenig später in einem Musikvideo mit dem Titel Zenga Zenga parodiert. Im Sender Al Dschasira gab Innenminister Abdul-Fatah Younis als erstes prominentes Kabinettsmitglied seinen Wechsel auf die Seite der Opposition und seine Unterstützung der Aufständischen bekannt.
(23. Februar 2011)
In der Nacht zum 23. Februar wurde berichtet, dass der libysche Innenminister Abdul-Fatah Younis, der zuvor von Gaddafi für tot erklärt wurde, sich der Protestbewegung angeschlossen habe. Experten sahen auch viele weitere Anzeichen dafür, dass der Machtapparat des Regimes zunehmend bröckele.[40][41] Aussagen von Aufständischen zufolge sollen Regimeangehörige aus der Stadt Misrata vertrieben worden sein. Es wäre die erste Stadt in der nordwestlich gelegenen Region Tripolitanien, die von der Opposition kontrolliert wird.[42] Erstmals seit Beginn der gewalttätigen Eskalation berichteten westliche Reporter und Kamerateams aus libyschen Städten im Osten des Landes. Die Kontrolle über Städte wie Al-Baida und Tobruk sowie die Hauptverbindungsstraßen haben demnach Stammesmilizen und vornehmlich jugendliche Oppositionelle übernommen. Es wird von Freudenfeiern berichtet.[43] In der Nähe der Stadt Adschdabiya ist nach Angaben von Reuters unter Berufung auf die libysche Zeitung Quryna zufolge ein Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-22 abgestürzt, nachdem sich die beiden Piloten Captain Attia Abdel Salem al-Abdali und Co-Pilot Ali Omar al-Ghadhafi geweigert haben, die Regierungsgegner in der zweitgrößten Stadt Bengasi zu bombardieren. Sie retteten sich mit dem Schleudersitz.[44]
Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Solidarity“ (HRS) beschuldigte am 23. März Khamis Gaddafi, ein Sohn von Muammar al-Gaddafi, er rekrutiere im Ausland Söldner für sich. So sollen sich bereits 30.000 Söldner in Libyen befinden, darunter 5.000 mit schweren Waffen. Vier weitere Transportflugzeuge mit Unterstützungskämpfern seien von Benin aus nach Libyen gestartet.[45] Andere Quellen sprechen von bis zu 4.000 afrikanischen Söldnern, welche hauptsächlich aus der Sahelzone und Westafrika stammen sollen.[46] Gaddafis ehemaliger Protokollchef bestätigte gegenüber Al-Jazeera, dass Gaddafi arbeitslose Soldaten aus Kenia, Tschad, Niger und Mali als Söldner angeworben habe.[47] Diese Nachricht führte in der Folge zu Übergriffen gegen schwarzafrikanische Gastarbeiter, die von der libyschen Bevölkerung verdächtigt wurden, zu Gaddafis Söldnern zu gehören. Dutzende von ihnen sollen getötet worden sein, während sich die meisten aus Angst versteckten.[48]
Während es am 24. Februar aus immer mehr libyschen Städten, darunter auch al-Kufra im Südosten und der im äußersten Nordwesten gelegenen Hafenstadt Zuwara, Berichte über eine Machtübernahme durch Oppositionelle und abtrünnige Armeeeinheiten gab, riegelte das Gaddafi-Regime die Hauptstadt Tripolis offenbar hermetisch ab.[49] In az-Zawiyya (Sawija), 50 Kilometer westlich von Tripolis, sollen libysche Truppen Demonstranten und Aufständische mit schweren Waffen beschossen haben. Demnach kamen über 100 Menschen ums Leben.[50][51] Verschiedene Berichte lassen eine höhere Anzahl von Opfern vermuten. Libyens zurückgetretenem UN-Vizebotschafter Ibrahim Dabbashi zufolge wurden vom Regime ganze Flugzeuge mit Leichen beladen, um sie in ein Wüstengebiet zu fliegen.[51]
Mehrere Vertraute Gaddafis wechselten am 24. Februar die Seiten, unter anderem sein Cousin Ahmed Gaddaf al-Dam, Ali Huweidi, der Sicherheitschef von Bengasi, sowie ein Privatpilot Gaddafis.[51] In einer im Staatsfernsehen übertragenen Audiobotschaft meinte Gaddafi, an den Protesten beteiligten sich keine Familienväter mit einem guten Arbeitsplatz, sondern unter 20-Jährige, die unter Drogen stünden, welche sie von „ausländischen Agenten“ erhalten hätten. Anhänger des Terrornetzwerks al-Qaida hätten jungen Libyern halluzinogene Tabletten in den Kaffee getan und sie auf diese Weise dazu gebracht, gegen ihn zu rebellieren.[52][53]
Weiterer Verlauf
25. Februar
Die Oppositionsbewegung rief zu einem „Marsch der Millionen“ auf, der nach Tripolis führen sollte. Am Mittag fielen im Zentrum der libyschen Hauptstadt die ersten Schüsse, es gab Tote und Verletzte.[54] Es folgten heftige Kämpfe zwischen Regimetreuen und -gegnern in verschiedenen Vororten der Hauptstadt. Soldaten des militärischen Stützpunktes im Stadtteil Tajura sollen sich den Aufständischen angeschlossen haben, ebenso Truppen, die den internationalen Flughafen Mitiga besetzt hatten. Weiter gekämpft wird auch um die Vorherrschaft in az-Zawiyya.[55] Der bedeutende Ölhafen Al Burayqah (Marsa al-Brega, Brega) wurde von den Aufständischen erobert.[56]
Augenzeugenberichten zufolge machten sich zehntausende Aufständische begleitet von Militärfahrzeugen auf den Weg zum zentral gelegenen Grünen Platz. Es gab außerdem Anzeichen dafür, dass die Brigaden unter Führung des Gaddafi-Sohns Chami auseinanderbrechen. Das Zentrum von Tripolis blieb jedoch in der Hand des Regimes.[54] In Tobruk hat ein Volkskomitee der Aufständischen die Kontrolle der Stadt übernommen. Augenzeugen berichteten von heftigen Kämpfen in den vergangenen Tagen um einen Stützpunkt des Geheimdienstes und um den Flughafen Tobruk. Der Imam Abel-Salam El-Sharef rief in Tobruk beim Freitagsgebet zu weiteren Demonstrationen gegen das „Gaddafi-Regime“ auf. In Ost-Libyen ist unterdessen der ehemalige Gouverneur von Tobruk und Militärbefehlshaber der östlichen Region Libyens, General Suleiman Machmud, zu den Aufständischen übergelaufen.[57][58] Nach einem Artikel der Berliner Zeitung soll sich die Anzahl der Toten auf bis zu 2000 erhöht haben.[59]
26. Februar
Nach Medienberichten üben die Regierungstruppen von Muammar al-Gaddafi noch die weitgehende staatliche Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis, die Grenzstadt Ghadames, die im Landesinneren gelegene Stadt Sabha (Sebha) sowie die Küstenstadt Surt (Sirte) aus. In der 210 km östlich von Tripolis liegenden Stadt Misrata soll es zuletzt noch bewaffnete Auseinandersetzungen gegegeben haben, ebenso in az-Zawiyya.[60][61] Die aufständischen Regierungsgegner kontrollieren unterdessen den östlichen Landesteil mit den Städten Bengasi, Al-Baida einschließlich des Flughafens La Abraq, Darna, Al Burayqah und Tobruk.[62]
Es gab erneut zahlreiche Berichte über brutales Vorgehen regimetreuer Truppen und Söldner. Augenzeugen berichteten, dass in Tripolis Zivilisten von Scharfschützen und mit Flugabwehrkanonen unter Feuer genommen wurden.[63] Tote und Verwundete seien von Sicherheitskräften aus den Straßen und aus Krankenhäusern verschleppt worden, anscheinend um die steigenden Opferzahlen zu verschleiern.[63] In der Stadt Misrata soll eine Gruppe von Söldnern mit Hubschraubern in der Nähe einer Moschee abgesetzt worden sein und das Feuer auf einen Trauerzug eröffnet haben.[64] Medien- und Menschenrechtsorganisationen zufolge soll mit schweren Geschützen und Raketenwerfern auf Demonstranten gefeuert worden sein, darunter auch aus einem Krankenwagen heraus.[65]
In Bengasi sagte der abtrünnige Luftwaffenoberst Nasser Busneina gegenüber Journalisten, dass die Rebellen nach der Kontrolle der Luftwaffenbasis diese nicht für offensive Angriffe gegen die Regierungsarmee nutzen wollen. Die von den Rebellen übernommenen Kampfhubschrauber vom Typ Mil Mi-24 erhielten neue Kokarden in Anlehnung an die Flagge des Königreichs Libyen.[66] Der Marinestützpunkt in Bengasi wurde unterdessen in „Stützpunkt der Märtyrer des 17. Februar“ umbenannt.[67] Der zu den Aufständischen übergetretene Oberst der libyschen Spezialeinheiten, Abdul Salam Mahmood al-Hassi, erklärte gegenüber Aljazeera: „Ich setze meine ganze Entschlossenheit und Fähigkeiten in den Dienst der Jugendrevolution“ und forderte die anderen Spezialeinheiten auf ebenfalls überzutreten, um „das Leben und Eigentum des liybschen Volkes zu schützen“.[68]
27. Februar
In Bengasi kündigte der ehemalige Justizminister Mohammed Abd al-Jalil die Bildung einer Übergangsregierung an, die freie Wahlen vorbereiten und höchstens drei Monate amtieren soll. Andere Oppositionsgruppen, wie ein ebenfalls am 27. Februar in Bengasi gegründeter Libyscher Nationalrat (National Libyan Council) mit seinem Sprecher Abdelhafiz Ghogha,[69] eines Rechtsanwalts und Menschenrechtsaktivisten aus Bengasi, sowie die ShababLibya (Libysche Jugendbewegung), bezweifelten unter Verweis auf die noch nicht erfolgte Befreiung des gesamten Landes die Legitimation einer solchen Übergangsregierung.[70] Zivilisten gründeten in Bengasi außerdem eine Selbstverwaltung mit demokratischen Strukturen. Zuvor erbeutete Waffen wurden abgegeben und ein provisorisches Rathaus eingerichtet.[71]
Nach tagelangen schweren Kämpfen sollen die Städte az-Zawiyya und Misrata im Westen des Landes unter Kontrolle der Aufständischen stehen.[72][73][74]
28. Februar
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde bei den Kämpfen in Misrata von den Aufständischen ein Hubschrauber abgeschossen, der drei Raketen auf den Sendemast von Radio Misrata verschoss.[75] Um den Luftwaffenstützpunkt in Misrata gab es schwere Kämpfe. Ein Munitionsdepot sei in der Hand der Rebellen.
Nach Angaben von Oberst Hamid Belkhair, einem Offizier des Militärkomitees der Rebellen in Bengasi, flog die libysche Luftwaffe Angriffe gegen Ziele in Adschdabiya und Bengasi.[76] Die Rebellen verfügten zur Abwehr über keine einsatzbereiten Flugabwehrraketen und schossen mit Flugabwehrkanonen auf die Jets.[77] Hilfsorganisationen schätzten, dass als Folge der bürgerkriegsartigen Zustände mehr als 110.000 Menschen in die Nachbarländer Tunesien und Ägypten geflohen sind.[78]
Der libysche Regierungssprecher, Musa Ibrahim, bestand dagegen vor 130 geladenen Journalisten trotz gegenteiliger Informationen aus der Bevölkerung[79] auf der Darstellung, dass es "keine Massaker, keine Bombardierungen und keine rücksichtslose Gewalt gegen Zivilisten" gäbe.[80] Dazu verglich er die Situation Libyens mit der des Irak vor seiner Besatzung durch die U.S.-geführte Koalition 2003. Berichte von Massakern der regulären libyschen Truppen versuchte er als Äquivalent zu den vorgeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen, als vorgeschobenen Kriegsgrund zu erklären.[80] „Erinnert das nicht alles an das Irak-Szenario?“ [81][82] wird der Sprecher zitiert.
1. März
Um die unter der Kontrolle der Opposition stehenden Stadt Nalut, im Westen Libyens, sammelten sich Regierungstruppen. Die östlich von Nalut verlaufene Straße nach Wazin und der Grenzübergang zur tunesischen Stadt Dehiba standen weiterhin unter deren Kontrolle.[83]
Das libysche Allgemeine Volkskomitee gab per Dekret bekannt, die Gehälter und Pensionszahlungen für die Mitarbeiter in den Verwaltungen zu erhöhen.[84]
2. März
Am 2. März erfolgte eine Offensive der Regierungstruppen. Erneut wurde die Stadt Adschdabiya aus der Luft angegriffen. Dabei sollen sie Al Burayqah und seinen Flughafen zurückerobert haben, was die Oppositionskräfte bestritten.[85][56]
In einer Ansprache im libyschen Staatsfernsehen drohte Muammar al Gaddafi mit „tausenden Todesopfern“, sollte das Ausland militärisch intervenieren. „Wir werden bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau kämpfen“, sagte er. Zugleich bot er allen eine Amnestie an, wenn sie die Waffen niederlegten.[86]
3. März
Am zweiten Tag in Folge griff die libysche Luftwaffe am 3. März Al Burayqah an. Noch am Vortag standen Teile der Stadt unter Kontrolle der Regierungstruppen. Kämpfe gab es auch um die Kontrolle von Ras Lanuf, wo sich die wichtigen Erdölraffinerien des Landes befinden, sowie in den Städten az-Zawiyah und Misrata.[87]
Ein Sprecher des Militärrats der Aufständischen, Abdullah al-Mahdi, fordert von der internationalen Gemeinschaft Luftangriffe und eine Flugverbotszone.[88]
4. März




Am 4. März wurde, nach Angaben der Aufständischen, von ihnen der Flugplatz Ras Lanuf erobert.[89] In Adschdabiya und Al Burayqah setzten die Regierungstruppen nach Augenzeugenberichten wiederholt Kampfflugzeuge und Hubschrauber ein. Heftige Kämpfe gab es um az-Zawiyya zwischen den Oppositionskräften und der Khamis-Brigade unter der Führung von Khamis Gaddafi.[90] Das libysche Staatsfernsehen berichtete von der Einnahme von az-Zawiyya. Die Stadt sei von 2.000 Soldaten und 80 Panzerfahrzeugen umzingelt worden. Die libyschen Streitkräfte „beschlagnahmten“ nach Angaben der Regierung 31 Panzer, 19 Transportfahrzeuge und 45 Flugabwehrkanonen sowie weitere Waffen. Außerdem soll der Anführer der Aufständischen, Hussein Darbuk, ums Leben gekommen sein.[91] Insgesamt sollen 50 Menschen ums Leben gekommen sein.[90]
In Tripolis kam es nach dem Freitagsgebeten zu Auseinandersetzungen zwischen der Gaddafi-Regierung und Oppositionellen.[92][93][94][95]
Am Abend explodierte in Ar-Rajmah nahe dem Flughafen Bengasi (Benina International Airport) ein Waffen- und Munitionslager, bei dem nach Angaben von Al Jazeera 17 Menschen ums Leben kamen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Offizier erklärte, ein Flugzeug hätte das Lager angegriffen. Andere Berichte sprachen von einem möglichen Sabotageakt. Für die Rebellen bedeute dies einen schweren Verlust, da unter anderem mehrere Flugabwehrgeschütze zerstört wurden.[96][97]
Die britische Küstenwache hat aufgrund der UN-Sanktionen das deutsche Containerschiff Sloman Provider der Sloman Neptun Schiffahrts AG auf dem Weg nach Tripolis gestoppt. An Bord befanden sich Geldscheine im Wert von rund 100 Million libysche Dinar (117 Millionen Euro). Die HMC Vigilant eskortierte das Schiff in den Hafen von Harwich. Die Geldscheine wurden in einer britischen Druckerei gedruckt.[98][99]
Der frühere Außenminister Ali Treki wurde von der libyschen Regierung als neuer UN-Botschafter des Landes eingesetzt.[100]
5. März
Die Rebellen meldeten am 5. März die Stadt az-Zawiyya im Westen erneut eingenommen zu haben. Am Nachmittag drangen aber nach Angaben von Al-Jazeera Regierungseinheiten mit 35 Panzern in az-Zawiyya ein. Es kam zu schweren Kämpfen, doch der Stadtkern soll weiter in der Hand der Aufständischen sein. Nach der Einnahme des Ölhafens Ras Lanuf erreichten die Aufständischen auf dem Weg nach Westen die Orte Ben Dschawad und Wadi al-Ahmar. Am Abend wurde bereits aus Sirt, einer größeren Universitätsstadt und Heimat von Gaddafis Clan, von Gewehrfeuer berichtet. Die Geburtsstadt Gaddafis wurde als nächstes Ziel der Aufständischen angegeben. Im Osten kam es erneut zu Luftangriffen durch das Regime.[101]
Nach einem Bericht der britischen Financial Times verfügt Gaddafi immer noch über Öleinnahmen. Die Produktion sei zwar gedrosselt, aber nicht ganz eingestellt. Zahlungen für Öllieferungen erreichten immer noch die libysche Zentralbank und chinesische und indische Unternehmen würden weiter libysches Öl kaufen.[102][103]
Al Arabiya berichtet über einen am 4. März an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verschickten Brief des libyschen Außenministers Mussa Kussa, in dem vom UN-Sicherheitsrat eine Suspendierung der Sanktionen gefordert wird. Der oppositionelle libyische Nationalrat trat unterdessen am 5. März zu seinem ersten offiziellen Treffen zusammen.[104] Er beanspruchte, alleiniger legitimer Vertreter des libyschen Volkes zu sein und erklärte, libysche Diplomaten in den Auslandsvertretungen, die die Rebellion unterstützen, seien seine legitimen Vertreter. Das Gremium forderte die internationale Gemeinschaft auf, eine Flugverbotszone einzurichten, um das Gaddafi-Regime daran zu hindern, das eigene Land aus der Luft anzugreifen. [105] [106]
Internationale Reaktionen
Libysche Diplomaten im Ausland
Am 20. Februar legte der ständige Vertreter Libyens bei der Arabischen Liga, Abdel Moneim el Honi, aus Protest gegen die Gewalt gegen Demonstranten sein Amt nieder und erklärte, er schließe sich der Revolution gegen den Machthaber Gaddafi an.[107] Weitere libysche Diplomaten folgten in den nächsten Tagen seinem Beispiel, so ein ranghoher Diplomat in China und die Botschfter im Vereinigten Königreich, Indonesien, Indien, Bangladesch, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Marokko.[108][109][51][110] Der stellvertretende Botschafter Libyens bei den Vereinten Nationen, Ibrahim Dabbashi, erklärte am 21. Februar vor Reportern, dass Gaddafi Krieg gegen das libysche Volk erklärt habe und Völkermord verübe. Dabbaschi forderte von der internationalen Gemeinschaft außerdem ein Flugverbot für Libyen auszusprechen, damit das Regime keine weiteren Söldner, Waffen und Vorräte aus dem Ausland nach Libyen schafft.
Am 25. Februar erklärte auch der ehemalige Außenminister und derzeitige UN-Botschafter Libyens, Abdul Rahman Shalgham, dass er nun für das libysche Volk und nicht mehr für Gaddafi sprechen würde. Er bat den UN-Sicherheitsrat in einem emotionalen Appell um Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime.[111] Die Botschaften Libyens in Österreich und Schweden setzten die von den Aufständischen verwendete Flagge des Königreichs Libyen als Symbol des Seitenwechsels.[112][113]
Vereinte Nationen
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte am 22. Februar, sollte es sich als wahr herausstellen, dass Demonstranten aus Kampfflugzeugen und Hubschraubern beschossen worden seien, sei dies eine schwere Verletzung internationaler Menschenrechte. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen berief eine Krisensitzung ein.[114] In der Sitzung wurde ein sofortiges Ende der Gewalt in Libyen gefordert. Zur Verabschiedung eines gemeinsamen Papiers kam es jedoch nicht. Die Vertreter nahezu aller 15 Sicherheitsratsmitglieder, auch Deutschlands, forderten aber ein „schnelles und starkes Signal“ gegen Gaddafi.[115]
Eine Koalition aus 42 internationalen Menschenrechtsgruppen forderte die Vereinten Nationen am 21. Februar auf, die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat auszusetzen und eine Untersuchungskommission in das Land zu entsenden.[116] Am 28. Februar erklärte der UN-Menschenrechtsrat nach einer Krisensitzung einstimmig, Libyen solle von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Mitgliedschaft im Rat entzogen werden.[54] Diese suspendierte aufgrund „systematischer Menschenrechtsverletzungen“ die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat am 1. März.[117] Am 2. März wurde die Suspendierung durch die Vollversammlung wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten in einen formellen Ausschluss aus dem UN-Menschenrechtsrat umgewandelt.[118]
Am 23. Februar entzogen die Vereinten Nationen Aisha Gaddafi, der Tochter von Revolutionsführer Gaddafi aufgrund der Entwicklungen im Land den Titel einer UN-Ehrenbotschafterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), den sie seit Juli 2009 inne hatte.[119] Unterdessen wurde auf dem Flughafen Malta die Landung eines Turboprop-Regionalverkehrsflugzeug vom Typ ATR 42 der Libyan Airlines untersagt. Nach Angaben von Al Jazeera soll sich unter den 14 Fluggästen auch Aisha Gaddafi befunden haben.[120]
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschloss auf einer Sondersitzung einstimmig die UN-Resolution 1970 (2011) nach Artikel 41 der Charta der Vereinten Nationen[121] und verhängte damit Sanktionen gegen Libyen: ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen für 16 führende Mitglieder der libyschen Regierung sowie das Einfrieren des Auslandsvermögens von sechs Personen des Gaddafi-Clans. Der Sicherheitsrat geht davon aus, dass es sich bei der Gewalt gegen die Bevölkerung um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handle und wies die libyschen Behörden zur Kooperation mit dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag an, obwohl Libyen nicht zu den Unterzeichnerstaaten des Rom-Statuts gehört, mit denen der ICC gebildet wurde.[122]
Der Chefankläger Luis Moreno Ocampo des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag nahm am 2. März Ermittlungen gegen Gaddafi und seine Söhne in Libyen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Er habe sich dazu nach vorläufiger Auswertung bislang zusammengetragener Informationen entschieden.[123]
Europäische Union
Die Europäische Union verurteilten erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.[124] Bundesaußenminister Guido Westerwelle bestellte aus dem selben Grund am 21. Februar Dschamal el-Barag, den Botschafter Libyens in das Auswärtige Amt ein.[125] Auf weiterreichende und schnellere Sanktionen gegen Libyen konnte sich die Europäische Union aufgrund von Widerständen der Mittelmeeranrainer Italien, Malta und Zypern zunächst nicht einigen.[126] Erst am 25. Februar einigte man sich.[54] Auf einer Ministerratstagung der Europäischen Union am 28. Februar in Brüssel erließ man einstimmig Sanktionen gegen Muammar al-Gaddafi und 35 Vertreter seines Umfelds. Dazu gehört ein Waffenexportverbot, ein Einreiseverbot in die EU sowie eine Sperrung der Vermögenswerte. Ein Importverbot von Öl und Gas aus Libyen hat die EU nicht beschlossen, da diese nur die Bevölkerung des Landes treffe, erklärte EU-Energiekommissar Günther Oettinger.[127] Produktion und Export libyschen Erdöls sind allerdings weitgehend zum Erliegen gekommen.[128] Von Westerwelle wurde nach einem Treffen mit Außenministern am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf ein kompletter Zahlungsstopp an Libyen für einen Zeitraum von 60 Tagen vorgeschlagen. Ein formeller Beschluss wurde nicht gefasst. Auch das Einfrieren des Handels mit Aktien von Unternehmen mit libyscher Staatsbeteiligung sei im Gespräch.[129]
Vereinigte Staaten
Die Vereinigten Staaten verurteilten erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.[124] US-Präsident Barack Obama veranlasste am 25. Februar durch eine Executive Order mit sofortiger Wirkung Sanktionen gegen Oberst Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, Mutassim Gaddafi, Khamis Gaddafi und Aisha Gaddafi. Das gesamte Vermögen und der Immobilienbesitz der Gaddafis in den USA wurde damit blockiert.[130] Rund 30 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Milliarden Euro) an libyschen Geldern sollen in den USA gesperrt worden sein.[131]
Am 28. Februar begannen die USA, wie andere Staaten auch mehrere Kriegsschiffe in die Nähe von Libyen zu bringen, darunter die USS Kearsarge und USS Ponce sowie 400 Marineinfanteristen der 2nd Marine Expeditionary Unit, die in Kreta stationiert wurden. Nach Angaben von Außenministerin Hillary Clinton geschieht dies in Vorbereitung humanitärer Hilfe.[132]
Arabische Liga
Die Arabische Liga beschloss am 22. Februar, Libyen vorläufig von ihren Sitzungen auszuschließen. Das teilte die Organisation nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo mit.[133] Als mögliche Reaktion auf die instabile Lage in Libyen gab der amerikanische Börsenindex Dow Jones nach einem verlängerten Wochenende um 1,4 % innerhalb eines Tages (22. Februar 2011) nach.[134] Am 22. Februar 2011 trat die Arabische Liga angesichts der dramatischen Entwicklungen in Libyen zu einer Dringlichkeitssitzung in ihrem Hauptquartier in Kairo zusammen. Mehrere europäische Staaten entsandten Kriegsschiffe, die vor den libyschen Gewässern warten. Sie sollten bei Bedarf Evakuierungsmaßnahmen unterstützen und humanitäre Hilfe leisten.[135]
Schweiz
Angesichts der Entwicklung in Libyen beschloss der Schweizer Bundesrat am 24. Februar 2011, alle möglichen Vermögenswerte Gaddafis und seines Umfeldes in der Schweiz mit sofortiger Wirkung zu sperren, um eine Veruntreuung von staatlichem libyschen Eigentum zu vermeiden.[136] Dies betraf 29 Personen, darunter Muammar al-Gaddafi und seine Familie, weitere Verwandte und libysche Wirtschaftsführer.[137][138]
Türkei
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sprach sich am 26. Februar gegen mögliche UN-Sanktionen gegen Libyen aus. Unter den Strafmaßnahmen hätte vor allem die Bevölkerung zu leiden, nicht das Regime von Muammar al-Gaddafi.[139]
Venezuela
Nach Auskunft des venezolanischen Informationsministeriums am 3. März soll Präsident Hugo Chávez mit Muammar al-Gaddafi über die Gründung eines Komitees für den Frieden in Libyen gesprochen haben. Geplant sind Vermittlungsgespräche eines zu bildenden „Blocks freundlich gesinnter Staaten“ mit dem Ziel, eine Annäherung und Konfliktlösung zwischen Regierung und Opposition zu erreichen. Gaddafi und Amr Musa, Generalsekretär der Arabischen Liga und möglicher Präsidentschaftskandidat in Ägypten, sollen nach Informationen von Al Jazeera einem solchen Friedensplan zugestimmt haben.[140] Der Vorsitzende des libyschen Nationalrats Mustafa Abdul Dschalil lehnte jegliche Gespräche mit Gaddafi laut Al Jazeera ab. Mit ihm sei diesbezüglich auch kein Kontakt aufgenommen worden.[123] Ein Hilfsschiff der Vereinten Nationen mit Lebensmitteln an Bord musste ungelöscht den Hafen von Bengasi wieder verlassen. Als Grund werden Bombenangriffe genannt.[123]
Internationales Institut für Friedensforschung in Stockholm
Hugh Griffiths vom Internationalen Institut für Friedensforschung in Stockholm (SIPRI) verdächtigte am 1. März Weißrussland eine größere Menge an Waffen an Libyen geliefert zu haben. So soll am 15. Februar 2011 vom Luftwaffenstützpunkt in Baranawitschy ein vermutlich mit Waffen und Munition beladenes Transportflugzeug vom Typ Il-76 zum libyschen Militärflugplatz Sabha geflogen sein. Auch sollen Angehörige des Gaddafi-Clans in den letzten Tagen mit einem Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Falcon 900 von Tripolis nach Weißrussland geflogen sein.[141]
Internationaler Strafgerichtshof
Der Internationale Strafgerichtshof ermittelt gegen Gaddafi.[142]
Interpol
Interpol gab Warnhinweise über Gaddafi und 15 seiner engen Vertrauten an die 188 Mitgliedsstaaten heraus.[143] Es erschien ein Steckbrief in mehreren Sprachen.[144]
Genannt werden:
- Qadhafi, Muammar Mohammed Abu Minyar
- Al-Baghdadi, Abdulqader Mohammed
- Dorda, Abu Zayd Umar
- Jabir, Major General Abu Bakr Yunis
- Qadhafi, Aisha Muammar
- Qadhafi, Hannibal Muammar
- Qadhafi, Mutassim
- Qadhafi, Saadi
- Qadhafi, Saif al-Islam
- Dibri, Abdulqader Yusef
- Matuq, Matuq Mohammed
- Qadhaf Al-dam, Sayyid Mohammed
- Qadhafi, Khamis Muammar
- Qadhafi, Mohammed Muammar
- Qadhafi, Saif al-Arab
- Al-Senussi, Abdullah
Vermögen des Gaddafi-Clans
In verschiedenen Ländern wird erwogen, das Guthaben des Gaddafi-Clans „einzufrieren“. Allein in Österreich liegen 30 Milliarden Euro.[145]
Evakuierungen
Verschiedene Länder forderten am 22. Februar ihre Staatsangehörigen auf, das Land zu verlassen. Das Auswärtige Amt gab eine Reisewarnung für Libyen aus.[146][147] Die Regierung von Bangladesch hat die eigenen Staatsbürger zum Bleiben in Libyen aufgefordert. Zu Hause stünden sie vor dem Nichts. Von den geschätzten 60.000 Bangladeschis in Libyen sollen ungefähr 8.000 bereits über die libyschen Landesgrenzen geflohen sein.[123]
Mehrere Staaten entsandten Kriegsschiffe ins südliche Mittelmeer und in libysche Häfen, um die Evakuierung ihrer Staatsbürger abzusichern.[148][149][150] Bis zum 26. Februar wurden bei Evakuierungen mindestens 16.000 chinesische und 15.000 türkische Arbeiter sowie 1.400 Italiener aus Libyen in Sicherheit gebracht. Die britische Regierung ließ 150 Ölarbeiter aus der Wüste südlich von Bengasi evakuieren.[151][152] Zwei deutsche Transall-Maschinen flogen am 26. Februar in der Operation Pegasus 132 EU Bürger, darunter 22 deutsche Staatsbürger vom Ölfeld al-Nafoura in der Kyrenaika auf die griechische Insel Kreta aus. An dem Einsatz waren bewaffnete deutsche Fallschirmjäger beteiligt.[153][154] Bei einer missglückten Evakuierungsaktion wurden am 27. Februar drei niederländische Soldaten der Koninklijke Marine in Surt von libyschen Regierungstruppen gefangengenommen. Sie hatten versucht einen Niederländer und einen weiteren Europäer mit einem Lynx-Militärhubschrauber der Fregatte Tromp aus dem Land zu bringen und wurden dabei von den Gaddafi-Truppen eingekreist. Die beiden zu rettenden konnten in Sicherheit gebracht werden.[155][156][157]
Flüchtlinge
In der Nähe der tunesisch-libyischen Grenzübergängen Ras Ejder an der Küstenautobahn und Dehiba im Landesinneren trafen ab Ende Februar Tausende von Flüchtlingen ein, zumeist ägyptische und tunesische Gastarbeiter.[158] Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) flohen bis zum 1. März über 140.000 Menschen. Die Lage an der tunesisch-libyschen Grenze sei dramatisch und über 1.000 Menschen würden pro Stunde die Grenze nach Tunesien überqueren.[159] Am 3. März wurden vom UNHCR 85.000 Flüchtlinge in Tunesien, 77.000 in Ägypten und 3.000 im Niger gemeldet.[160]
Ab dem 3. März begannen Maschinen der amerikanischen, spanischen und französischen Luftstreitkräfte zusammen mit von den USA und Deutschland gecharterten Zivilmaschinen die geflohenen Ägypter von Tunesien in ihr Heimatland auszufliegen.[161] Im tunesischen Gabès trafen am 5. März die deutschen Fregatten Brandenburg und Rheinland-Pfalz sowie der Einsatzgruppenversorger Berlin ein, die ägyptische Flüchtlinge nach Alexandria bringen sollen.[162]
Weblinks
- Aufstand in Libyen: Es ist ihre Revolution Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung vom 28. Februar 2011 (Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de)
- Aufstand in Libyen. Alle Artikel, Hintergründe und Fakten. In: Spiegel Online. Abgerufen am 22. Februar 2011 (Dossier zu den Protesten in Libyen).
- Live Blog – Libya. In: Al Jazeera. Abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch, Live-Blog zu den Protesten in Libyen).
- Libyafeb17 Blog. Das Blog sammelt neben Nachrichten auch Fotos, Videos und Audios aus Libyen. Abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch).
- Libyen-Experte: „Gaddafis Tage sind gezählt“. In: ZDF. 21. Februar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011 (Interview mit Islamwissenschaftler und Libyen-Fachmann Michael Lüders).
- Libyen-Experte sieht Proteste gegen Gaddafi als Jugendrevolte. In: Deutschlandfunk. 21. Februar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011 (Nach Ansicht des Humangeografen und Libyen-Experten Andreas Dittmann von der Universität Gießen sind die gegenwärtigen Unruhen im Land Ausdruck einer Jugendrevolte.).
Einzelnachweise
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- ↑ Mark Tran: Bahrain in crisis and Middle East protests – live blog. In: The Guardian. 17. Februar 2011, abgerufen am 19. Februar 2011.
- ↑ Corruption Perceptions Index 2010: Tabellarisches Ranking, Transparency International, 25. Oktober 2010. Abgerufen am 20. Februar 2011
- ↑ Die neue Rangliste 2010! – Rangliste der Pressefreiheit weltweit, Reporter ohne Grenzen, 20. Oktober 2010. Abgerufen am 20. Februar 2011
- ↑ Arne Lichtenberg: Situation der Menschenrechte in Libyen, Deutsche Welle, 14. Mai 2010. Abgerufen am 20. Februar 2011
- ↑ Libya's jobless rate at 20.7 percent: report, Reuters, 2. März 2009. Abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch).
- ↑ Rainer Hermann: Kämpfe und Gewalt – Die Gastarbeiter fliehen aus Libyen, Frankfurter Allgemeine faz.net, 27. Februar 2011
- ↑ Hintergrund – Das Vermögen der Gaddafi GmbH, Zeit online, 27. Februar 2011
- ↑ Reinhard Baumgarten: Libyen: Wichtiger Erdöllieferant und Diktatur In: tagesschau.de, 20. Februar 2011
- ↑ Gaddafis schwindende Macht – Libyen, ein Land zerfällt, Süddeutsche Zeitung, 23. Februar 2011
- ↑ Libyans protest over delayed subsidized housing units In: Al-Masry Al-Youm English Edition, 16. Januar 2011. Abgerufen am 20. Februar 2011 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2011.)
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- ↑ Tagesschau Nachrichtenticker, ARD vom 22. Februar
- ↑ “Airstrikes in Libya did not take place” – Russian military
- ↑ Libyscher Staatschef lehnt Rücktritt ab: Tobender Gaddafi beschwört sein Lebenswerk In: tagesschau.de, 22. Februar 2011. Abgerufen am 27. Februar 2011
- ↑ 22 skurrile Sekunden mit Regenschirm, Tagesschau.de am 22. Februar
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- ↑ Libyens Innenminister schließt sich Protesten an, Tagesschau vom 23. Februar
- ↑ Misurata in handen van Gadhafi-tegenstanders, Nieuws.nl via Associated Press am 23. Februar
- ↑ Tobruk feiert die flüchtige Freiheit, Spiegel Online vom 23. Februar
- ↑ Libyen: Jagdbomber bei Bengasi abgestürzt in Ria Novosti, abgerufen am 2.März 2011
- ↑ Libyen löst sich als Staat auf, in Wienerzeitung, 24. Februar 2011
- ↑ Welt Online – Aufständische präsentieren gelynchte Söldner
- ↑ Kenyan ‘Dogs of War’ fighting for Gaddafi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2011.) in Daily Nation, 24. Februar 2011 (englisch)
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- ↑ Gaddafi struggles to keep control, Al Jazeera vom 24. Februar
- ↑ Ghadhafis Truppen verstärken ihre Positionen, NZZ Online am 24. Februar
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- ↑ Opposition in Ost-Libyen fordert Sturz Gaddafis | tagesschau.de
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- ↑ [Taggesschau vom 27. Februar um 20:00 Uhr]
- ↑ "Libyen: Opposition uneinig" Abruf: 27.02.2011 20:14 Uhr
- ↑ Libyens Opposition stellt richtig: Kein Kampfjet-Abschuss in Nordwestlibyen | Politik | RIA Novosti
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- ↑ Anwohner: Gaddafi-Truppen versammeln sich bei Nalut im Westen | Top-Nachrichten | Reuters
- ↑ Variety
- ↑ Libyen: Gaddafi will "bis zum letzten Mann" kämpfen | tagesschau.de
- ↑ Ghadhafi demonstriert Kampfeswillen (Politik, International, NZZ Online)
- ↑ Gaddafi setzt im Osten Libyens Luft-Offensive fort | Top-Nachrichten | Reuters
- ↑ TAZ Aufstand in Libyen, Rebellen fordern Flugverbotszone, 3. März 2011 Abruf am 6. März 2011
- ↑ Newsticker: Aufstände in Libyen. In: Süddeutsche.de. 4. März 2011, abgerufen am 4. März 2011.
- ↑ a b Gaddafi kämpft weiter | Afrika | Deutsche Welle | 4. März 2011
- ↑ 20 Minuten Online - Blutige Kämpfe um Sawija, Brega und Ras Lanuf - News
- ↑ „Von Ägypten über Bahrain bis zum Irak. Erst zum Gebet, dann auf die Straße“ Tagesschau online, Abruf: 4. März 2011 20:19 Uhr
- ↑ „Krise in Libyen. Straßenschlachten in Tripolis“ Focus online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr
- ↑ „Aufstand in Libyen: Anhänger und Gegner Gaddafis kämpfen in Tripolis“ Stern online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr
- ↑ „Straßenschlachten bei Anti-Gaddafi-Demo in Tripolis“ reuters deutschland online, Abruf: 4. März 2011 21:24 Uhr
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- ↑ UPDATE 2-Gaddafi forces bomb arms store in Benghazi-rebels | News by Country | Reuters
- ↑ Aufstand: Schiff mit Millionengelder auf dem Weg nach Libyen gestoppt | Politik | ZEIT ONLINE
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- ↑ TAZ.de Ticker Aufstand in Libyen 4. März 2011 Abruf am 5. März 2011
- ↑ Spiegel Online Aufstand in Libyen Live-Ticker Abruf am 5. März 2011
- ↑ Spiegel Online Aufstand in Libyen Live-Ticker 14:34 Uhr Abruf am 5. März 2011
- ↑ SpOn Öl-Millionen füllen täglich die Kasse des Despoten Abruf am 5. März 2011
- ↑ Al Arabiya, Gaddafi regime demands UN suspend sanctions, 5. März 2011 Abruf am 6. März 2011
- ↑ Deutschlandfunk Nachrichten 5. März 2011 23:00 Uhr Abruf am 6. März 2011
- ↑ Spiegel Online Bürgerkrieg in Libyen Rebellen kämpfen um jede Stadt 5. März 2011 Abruf am 6. März 2011
- ↑ Aus Protest gegen Gewalt: Vertreter Libyens bei Arabischer Liga tritt zurück Tagesschau.de online, 20. Februar 2011.
- ↑ Erste Rücktritte in Libyen, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011
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- ↑ Libysche Diplomaten wenden sich von Gaddafi ab. In: Ad hoc News. 22. Februar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011.
- ↑ faz.net: UN empfiehlt Suspendierung Libyens
- ↑ ORF: Zeit in Bild, 25. Februar 2011, Sendung von 19:30 Uhr
- ↑ Ambassaden hissar Libyens frihetsflagga - Nyheter - Senaste nytt | Expressen - Nyheter Sport Ekonomi Nöje
- ↑ Unruhen in Libyen: Gaddafi meldet sich mit wirrem TV-Auftritt, 22. Februar 2011. Abgerufen am 27. Februar 2011
- ↑ Katharina Peters, Lisa Erdmann und Alwin Schröder: Libyen-Minutenprotokoll: Uno-Sicherheitsrat verurteilt Gewaltexzesse In: spiegel.de, 22. Februar 2011
- ↑ Unruhen in Libyen: Schwere Zerstörungen in Tripolis In: Zeit Online, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011
- ↑ UN-Vollversammlung: Libyen aus UN-Menschenrechtsrat ausgeschlossen - Weitere Meldungen - FOCUS Online
- ↑ Libyen nicht mehr im Menschenrechtsrat Tagesschau Online, abgerufen am 2. März 2011
- ↑ UNO entzieht Gaddafis Tochter Titel als Ehrenbotschafterin in Stern.de, 23. Februar 2011
- ↑ Updated: Libyan aircraft denied landing permission in Times of Malta, 23. Februar 2011
- ↑ vgl. UN-Sicherheitsrat beschließt Sanktionen bei tagesschau.de, 27. Februar 2011 (aufgerufen am 27. Februar 2011)
- ↑ UN News Centre: Security Council imposes sanctions on Libyan authorities in bid to stem violent repression. United Nations, 26. Februar 2011, abgerufen am 28. Februar 2011 (englisch).
- ↑ a b c d Spiegel Online Aufstand in Libyen Minutenprotokoll Abruf am 3. März 2011
- ↑ a b Proteste gegen Gaddafi erreichen Hauptstadt Tripolis, Die Presse vom 20. Februar
- ↑ Westerwelle bestellt libyschen Botschafter in Deutschland ein, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011
- ↑ Mittelmeerländer verhindern schnelle Sanktionen gegen Libyen, 23. Februar 2011
- ↑ EU beschließt Sanktionen gegen Libyen. In: Reuters. 28. Februar 2011, abgerufen am 3. März 2011.
- ↑ Libyen Öl-Export Stopp
- ↑ greenpeace magazin. tagesthemen 28. Februar 2011 Abruf am 4. März 2011
- ↑ 2011libya.eo
- ↑ USA frieren 30 Milliarden Dollar an libyschen Guthaben ein | STERN.DE
- ↑ Süddeutsche Zeitung vom 28.2.2011:Gaddafi verliert Kontrolle über die Ölfelder
- ↑ Arabische Liga will Libyen vorerst von Treffen ausschließen – Die Arabische Liga will Libyen bis auf Weiteres von Treffen der Organisation ausschließen In: stern.de, 22. Februar 2011. Abgerufen am 23. Februar 2011
- ↑ Deutliche Kursverluste an der Wall Street. In: BR Börse vom 23. Februar 2011 6.15 Uhr
- ↑ Aufstand in Libyen: Ägypten verstärkt Grenzschutz - Italien entsendet Kriegsschiff In: RIA Novosti, 22. Februar 2011
- ↑ Bundesrat verurteilt die Gewaltanwendung gegen das libysche Volk und sperrt allfällige Vermögenswerte von Moammar Gaddafi in der Schweiz Pressemitteilung in: admin.ch vom 24. Februar 2011
- ↑ Schweiz sperrt allfällige Vermögen von Muammar al-Gaddafi in: Cash vom 24. Februar 2011
- ↑ Verordnung über Maßnahmen gegen gewisse Personen aus Libyen (PDF, 507KB) in: admin.ch vom 24. Februar 2011
- ↑ Erdogan kritisiert Sanktionen gegen Libyen | Radio Basel
- ↑ Libyen: „Komitee des Friedens“ soll Gewalt beenden - Krise in der arabischen Welt - FOCUS Online
- ↑ Belarus sends arms to Libya | News.com.au
- ↑ http://www.tagesschau.de/ausland/libyen418.html
- ↑ AFP 4. März 2011 17:31 Uhr
- ↑ http://www.interpol.int/Public/ICPO/PressReleases/PR2011/PR015ON.pdf
- ↑ http://derstandard.at/1297819369266/Geld-Gaddafi-Clan-bunkerte-30-Milliarden-Dollar-in-Oesterreich
- ↑ Besorgnis über Gewalt in Libyen. Auswärtiges Amt, 22. Februar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011.
- ↑ Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Osten Libyens In: Focus Online, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011
- ↑ Deutsche Kriegsschiffe zu Libyen-Einsatz in Malta eingetroffen - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt
- ↑ Expats evacuated from Libya reach Malta
- ↑ HMS Cumberland Opeartion Deference
- ↑ BBC News - RAF Hercules planes rescue 150 from Libya desert
- ↑ Foreign Office update on situation in Libya
- ↑ Aufstand in Libyen - Deutsche Fallschirmjäger in Libyen - Politik - sueddeutsche.de
- ↑ bundeswehr.de: Libyen: Bundeswehr unterstützt bei Ausreise deutscher Staatsbürger (Aktualisierung)
- ↑ Gaddafi-Miliz nimmt niederländische Soldaten gefangen. Gescheiterte Evakuierung in Libyen. Spiegel Online, abgerufen am 3. März 2011.
- ↑ NiederlandeNet, 3. März 2011, Diplomatie: Drei niederländische Soldaten in Libyen gefangen genommen
- ↑ ORF: Zeit in Bild, 03. März 2011, Sendung von 19:30 Uhr
- ↑ Rotes Kreuz und Roter Halbmond helfen Libyen-Flüchtlingen- DRK
- ↑ UNHCR - Libyen: Situation an Tunesiens Grenze spitzt sich zu
- ↑ [1] USAid, 2. März 2011, Libya Complex Emergency
- ↑ Unruhen: Obama ordnet Luftbrücke für Flüchtlinge aus Libyen an | Politik | ZEIT ONLINE
- ↑ http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/17/0,3672,8218257,00.html