Zum Inhalt springen

Nationalismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. April 2011 um 09:50 Uhr durch Benatrevqre (Diskussion | Beiträge) (link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Begriff Nationalismus steht für die Bewertung einer Gruppe von Menschen, die in Bezug auf bestimmte Merkmale ähnlich sind.[1] Im schwachen Sinn des Begriffs bezeichnet Nationalismus einen Standpunkt, welcher sich an der kulturellen oder politischen Identität der Nation orientiert. Nationalismus in diesem Sinne bezeichnet das Maß, inwieweit sich ein Mensch mit dieser Idee der Nation identifiziert. Im starken Sinn des Begriffs verkörpert Nationalismus eine Auffassung, welche die Nation als Kollektiv dem Individuum überordnet und den eigenen nationalen Interessen den Vorrang über die anderer Nationen einräumt.[2]

Jede Nation hat gemäß der Ideologie des Nationalismus ihre charakteristischen Eigenheiten wie eine nationale Kultur, eine gemeinsame Sprache oder ein historisches Siedlungsgebiet. Vorgeblich um diese Eigenheiten zu wahren und zu pflegen, strebt der Nationalismus die Errichtung von Nationalstaaten an, in denen alle einer Nation angehörigen Personen auch einem einzelnen Staat angehören sollen, da sich aus Sicht des Nationalismus nur selbstbestimmte Nationen voll entfalten könnten. Diese Staaten beziehen ihre Legitimität aus der Nation. Gerechte politische Herrschaft ist demnach nur möglich, wenn die Regierenden zum Wohle der Nation handeln. Die Vorstellung des Nationalismus, aus dem Dasein eines Volkes, einer Nation das „Recht“ auf einen eigenen Staat herzuleiten, hat sowohl internationale Anerkennung als auch Kritik gefunden. Der Anspruch einer Nation auf staatliche Souveränität ist im Völkerrecht verankert (Art. 1 und Art. 55 der Charta der Vereinten Nationen).

Begriff

Johann Christoph Adelung beschreibt in seinem Standardwerk Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart am Ende des 18. Jahrhunderts den Begriff Nation als „die eingebornen Einwohner eines Landes, so fern sie einen gemeinschaftlichen Ursprung haben, und eine gemeinschaftliche Sprache reden, sie mögen übrigens einen einzigen Staat ausmachen, oder in mehrere vertheilet seyn […] Auch besondere Zweige einer solchen Nation, d. i. einerley Mundart redende Einwohner einer Provinz, werden zuweilen Nationen genannt, in welchem Verstande es auf den alten Universitäten, wo die Glieder nach Nationen vertheilet sind, üblich ist […] Ehe dieses Wort aus dem Lateinischen entlehnet wurde, gebrauchte man Volk für Nation, in welchem Verstande es auch noch von alten Nationen üblich ist. Wegen der Vieldeutigkeit dieses Wortes aber hat man es in dieser Bedeutung großen Theils verlassen und Völkerschaft für Nation einzuführen gesucht, welches Wort auch bereits Beyfall gefunden.“ Für das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm ist die Nation „das (eingeborne) volk eines landes, einer groszen staatsgesamtheit.“ Der Begriff ist demnach „seit dem 16. jahrh. aus dem franz. nation, ital. nazione (vom lat. natio)“ in die deutsche Sprache aufgenommen worden. Ähnlich sind die Begriffsbestimmungen in der etwa zeitgleich entstandenen Oeconomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz und, sehr viel umfangreicher, in dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Meyers Konversations-Lexikon.

Im vergangenen Jahrhundert hat es in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen eine ganze Reihe von Definitionsversuchen und Begriffsbestimmungen gegeben. Anthony D. Smith etwa nannte 1971 in seiner Theories of Nationalism vier Überzeugungen, die seiner Meinung nach alle Nationalisten unabhängig von verschiedenen historischen Besonderheiten verbinden:

  • Die Menschheit teile sich von Natur aus in Völker auf, wobei jedes Volk seinen Nationalcharakter habe. Nur durch deren Entfaltung könne es zu einer fruchtbaren und harmonischen Völkergemeinschaft kommen.
  • Um diese nationale Selbstverwirklichung zu erreichen, müssten sich die Menschen mit ihrem Volk, ihrer Nation identifizieren. Die daraus erwachsende Loyalität stehe über allen Loyalitäten.
  • Nationen könnten sich nur in eigenen Staaten mit eigenen Regierungen voll entwickeln; sie hätten deshalb ein unveräußerliches Recht auf nationale Selbstbestimmung (Selbstbestimmungsrecht der Völker).
  • Die Quelle aller legitimen politischen Macht sei daher die Nation. Die Staatsgewalt habe allein nach deren Willen zu handeln, sonst verliere sie ihre Legitimität.

Laut Peter Alter ist der Nationalismus eine Form der kollektiven Identitätsstiftung. Er liegt dann vor, „wenn die emotionale Bindung an die Nation und die Loyalität ihr gegenüber in der Skala der Bindungen und Loyalitäten oben steht“[3]. Abgrenzend erwähnt Alter, dass nicht Stand, Konfession, Dynastie, ein bestimmter Staat, soziale Klasse, die Menschheit (im Sinne eines Kosmopoliten) den Bezugsrahmen darstelle, sondern vielmehr die Nation. Deren historisches Erbe, die Kultur sowie die politischen Existenz seien identitätsstiftend. Die Nation vermittele Lebensraum, ein Teil „Lebenssinn in Gegenwart und Zukunft.“ Alter verweist auf Friedrich Meinecke, der den Prozess der geistigen Umorientierung vom aufklärerischen Humanismus zur Nation aufgewiesen habe.

Die Definition des Soziologen Eugen Lemberg beschreibt den Nationalismus als eine Bindekraft, „die nationale oder quasinationale Großgruppen integriert“ und eine Abgrenzung nach außen übt.[4] Als Zusammengehörigkeitsfaktoren sind laut Lemberg besonders einheitliche bzw. gleiche Aspekte zu nennen: die Sprache, Abstammung, die Gleichheit des Charakters, die Kultur oder die Unterstellung unter eine gemeinsame Staatsgewalt.

Im Sinne der starken Verwendung des Begriffs versteht Otto Dann den Nationalismus als eine Bezeichnung für nationalen Egoismus, eine Überhöhung der Interessen der eigenen Nation und die Überordnung der nationalen Gemeinschaft über Rechte des Einzelnen.[5]

Karl W. Deutsch versteht unter Nationalismus eine Geistesverfassung, die ein am nationalen Interesse orientiertes Ordnungsprinzip sein kann: die Nation hat einerseits einen bevorzugten Platz in gesellschaftlicher Kommunikation, andererseits legitimiert und orientiert sich die Politik dieser Gesellschaft nach ihr. Ein Nationalist würde dementsprechend besonders den „nationalen Nachrichten“ seine Aufmerksamkeit zuwenden. Es ist jedoch zu betonen, dass Nationalismus in vielen Erscheinungsformen auftreten kann und es deswegen verschiedene Definitionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt.

Ernest Gellner, Eric Hobsbawm, Benedict Anderson und Robert Miles und andere betonen, dass es sich bei einer Nation weniger um ein reales Gebilde, als vielmehr um eine imaginierte Gemeinschaft bzw. um ein Konstrukt handele. Für Gellner ist Nationalismus „keineswegs das Erwachen von Nationen zu Selbstbewusstsein: man erfindet Nationen, wo es sie vorher nicht gab“[6]. Anderson versteht eine Nation als eine „vorgestellte politische Gemeinschaft“[7]. Nach Robert Miles geht der Nationalismus von der Existenz „naturgegebener Unterteilungen der Weltbevölkerung“ aus und verkörpert ein politisches Projekt, ein Territorium in Beschlag zu nehmen, „in dem das ‚Volk’ sich selbst regieren kann“.[8]

Im Gegensatz zu modernistischen Theoretikern gestehen eine Reihe anderer Nationalismusforscher (z. B. Anthony D. Smith oder Clifford Geertz) ethnischen Nationen, die sich über Sprache, Religion, Verwandtschaftsnetzwerke, kulturelle Eigenarten oder quasi-rassische Gemeinsamkeiten definieren, ein Eigenleben ohne Nationalismus zu. Für diese Theoretiker ist Nationalismus zumindest teilweise eine Manifestation eines primordialen (uranfänglichen) Zusammengehörigkeitsgefühls. Ähnlich argumentiert auch Karl Raimund Popper bereits 1945 im zweiten Band seines Werkes Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Er sieht Nationalismus als ein Relikt eines ur-instinktiven Gefühls der Stammeszugehörigkeit, dominiert von Leidenschaft und Vorurteilen. Außerdem bedeutet Nationalismus für Popper ein nostalgisches Verlangen nach dem Ersatz von individueller durch kollektive Verantwortung. Für Popper ist der Nationalstaat an sich schon nur ein Mythos, der theoretisch durch nichts zu rechtfertigen ist, sondern lediglich eine irrationale und romantische Utopie darstellt; er sei „ein Traum von Naturalismus und kollektivistischer Stammeszugehörigkeit.‟[9]

Nationalismus – Patriotismus

Alltagssprachlich wird der Begriff Nationalismus heute häufig mit nationalem Chauvinismus, der Überhöhung der eigenen Nation, gleichgesetzt. Diese Bedeutung von Nationalismus wird oft vom Patriotismus abgegrenzt, der sich für die Werte und Symbole seiner Nation einsetzen will und dies auch anderen Nationen zubilligt. Im Unterschied zum Patriotismus erhebt der Nationalismus ein „Loyalitäts- und Deutungsmonopol“: Das Individuum soll nicht mehr seine Religion, seine Heimatregion oder die dort herrschende Dynastie als identitätsstiftenden Fokus des Denkens und Handelns ansehen, sondern allein die Nation.[10] Dieser Anspruch kann in einem integralen Nationalismus bis zur Relativierung oder gar Abwertung des Individuums führen: „Du bist nichts, dein Volk ist alles“.[11] Daher wird der Nationalismus unter die Politischen Religionen eingeordnet.[12] Sozialpsychologische Studien haben in jüngster Zeit gezeigt, dass sich Nationalismus und Patriotismus empirisch nicht sauber trennen lassen; beides geht im Individuum vielmehr oft Hand in Hand.[13]

Staatsnation – Kulturnation

Oft wird begrifflich zwischen so genannten Staatsnationen (Willensnationen) und Kulturnationen unterschieden. Die Kulturnation versteht sich als geschichtlich überkommene Gemeinschaft von Personen, die sich durch gemeinsame Werte verbunden fühlen.[14] Diese gemeinsamen kulturellen Werte und Eigenheiten werden insbesondere in Sprache, Literatur, Tradition, Sitte, vorgestellter gemeinsamer Herkunft, Mythen, häufig auch Religion und dergleichen gesehen. Neben den geschichtlich sedimentierten Traditionen (objektive Komponente) bedarf es auch eines Bekenntnisses der Gemeinschaft (subjektive Komponente) zu der Nation (Loyalität).

In der Regel definiert sich die Kulturnation über das gemeinsame Sprachgebiet. Wilhelm von Humboldt macht in seinen sprachtheoretischen Überlegungen (Schriften zur Sprachphilosophie, Über den Einfluss des verschiedenen Charakters der Sprachen auf Literatur und Geisteshaltung) den Zusammenhang zwischen Sprache und Nation deutlich: „dass die verschiedenen Sprachen Organe der eigenthümlichen Denk- und Empfindungsarten der Nationen ausmachen, dass eine große Anzahl von Gegenständen erst durch die sie bezeichnenden Wörter geschaffen werden, und nur in ihnen ihr Daseyn haben […] Im Grunde ist die Sprache, nicht wie sie in fragmentarischen Lauten und Werken auf die Nachwelt kommt, sondern in ihrem regen, lebendigen Daseyn, nicht auch die äußere bloß, sondern zugleich die innere, in ihrer Einerleiheit mit dem durch sie erst möglichen Denken, die Nation selbst, und recht eigentlich die Nation […] Überall ist in den Sprachen das Wirken der Zeit mit dem Wirken der Nationaleigenthümlichkeit gepaart, und was die Sprachen der rohen Horden Amerikas und Nordasiens charakterisiert, braucht darum nicht auch den Urstämmen Indiens und Griechenlands angehört zu haben […] Nicht, was in einer Sprache ausgedrückt zu werden vermag, sondern das, wozu sie aus eigener, innerer Kraft anfeuert und begeistert, entscheidet über ihre Vorzüge, oder Mängel. Ihr Maßstab ist die Klarheit, Bestimmtheit und Regsamkeit der Ideen, die sie in der Nation weckt, welcher sie angehört, durch deren Geist sie gebildet ist, und auf die sie wiederum bildend zurückgewirkt hat.

Die Kulturnation ist dem Staat gedanklich vorgelagert und lässt sich nicht durch staatliche Grenzen bestimmen. Daher hängt sie grundsätzlich von dem Dasein eines sie deckenden Staates nicht ab. Der Nationalist macht aber den Anspruch der Nation auf staatliche Souveränität geltend. Bekannt ist die Ausführung Johann Gottfried Herders (Herder in Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit): „der natürlichste Staat ist also auch ein Volk, mit einem Nationalcharakter. Jahrtausende lang erhält sich dieser in ihm und kann, wenn seinem mitgebornen Fürsten daran liegt, am natürlichsten ausgebildet werden: denn ein Volk ist sowohl eine Pflanze der Natur, als eine Familie; nur jenes mit mehreren Zweigen.“ Nach Herder ist die Nation überzeitlich existent. Sie muss sich nur noch in der politischen Wirklichkeit ausdrücken.

Demgegenüber stellt die Staatsnation (Willensnationen) nicht auf gemeinsame kulturelle Werte ab. Die in einer Staatsnation die Gemeinschaft verbindende Merkmale werden in einer, auf ein bestimmtes, historisch entstandenes Territorium bezogenen Rechtsgemeinschaft erblickt, deren vornehmster Ausdruck die gemeinsame Verfassung ist. Die Teilhabe an dieser Rechtsgemeinschaft ist jedermann über die Staatsbürgerschaft möglich. In einem demokratischen Staat wird allgemein der freie Wille aller Staatsbürger, sich zu dieser mehrheitlich beschlossenen Rechtsordnung zu bekennen (politischer Stiftungswille), unterstellt (daher auch Willensnation). Die Staatsnation setzt daher begriffsnotwendig einen demokratischen Staat voraus. Die typischen Vertreter der Staatsnation sind die Vereinigten Staaten und Frankreich am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Geschichte

Nationalismus ist ein Phänomen der Moderne. Vor allem im 19. Jahrhundert kam es zu nationalistischen Mythenbildungen, um die neugeschaffenen Nationen als vermeintliche oder tatsächliche Traditionsgemeinschaften zu verankern. In Europa bekam der Nationalismus einen erheblichen Schub durch die Ideen der Französischen Revolution. In ihrer Folge wurde die Idee der Volkssouveränität populär, welche sowohl einen demokratischen als auch einen nationalen Ansatz hat. Vorreiter dieser Mythenbildungen waren in Deutschland etwa Johann Gottfried Herder und Johann Gottlieb Fichte, in Italien Giuseppe Mazzini. Als im Volke beliebt und den konservativen Kräften der Restauration entgegenstehend zeigten sich die national und demokratisch gesinnten Bewegungen der Revolutionen von 1848/1849. Beginnend mit der französischen Februarrevolution sprang der Funke auf fast ganz Europa über, auch auf die Fürstentümer des Deutschen Bundes, darunter die Monarchien Preußen und Österreich als dessen mächtigste Staaten (Märzrevolution).

Vor der Herausbildung moderner Nationen standen andere, meist persönliche oder regionale Bindungen (beispielsweise an den Lehnsherren) im Zentrum der meisten Gruppenzugehörigkeiten. Tatsächlich sind quasi-nationalstaatliche Institutionen eine Grundvoraussetzung zur Entstehung einer über den Personenverband hinausgehenden nationalen Identität. Im Nationalismus wird die vormals personengebundene Loyalität (Königtum etc.) in einer abstrakten überpersonalen Ebene verallgemeinert. Ein persönlicher Umgang miteinander, wie zuvor in einer Dorfgemeinschaft oder am Fürstenhof alltäglich, wird nun auch auf Personen übertragen, die nicht in unmittelbarem Kontakt miteinander stehen konnten. Unter Bezugnahme auf vermeintliche oder tatsächliche Gemeinsamkeiten in Geschichte, Sprache und Kultur, die in vielen Fällen – wie zum Beispiel durch die Normierung der deutschen Sprache in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – erst während der Nationsbildung entstanden sind, wurde eine nationale Gemeinschaft errichtet. Diese Gemeinschaft reproduziert sich zum Beispiel durch nationalstaatliche Institutionen (Behörden, Schulen etc.) selbst.

In den geschichtlichen Vordergrund getreten sind letztlich die nationalen Antagonismen, die nach dem rasanten technischen Fortschritt des 19. und 20. Jahrhunderts zu den verheerenden Ergebnissen moderner Kriegsführung mit Millionen von Toten führten. Aber auch der Zerfall von Machtstrukturen führt zum Ausbrechen nationalistischer Bestrebungen, etwa beim Zusammenbruch der Kolonialreiche in der Folge des Zweiten Weltkrieges. Die nach Unabhängigkeit strebenden ehemaligen Kolonialvölker erreichten zum Teil in blutigen Befreiungskriegen ihre Selbständigkeit. Dabei griffen sie auf die bereits bekannten Prinzipien des Nationalismus zurück und setzten dessen emanzipatorisches Element, verbunden mit einem politischen Gleichheitsversprechen gegenüber allen zur Nation zählenden Menschen ein, um den Kolonialismus zu delegitimieren. Hier zeigt sich, dass Inklusion und Exklusion offenbar elementare Bestandteile des Nationalismus sind. Während einerseits die politische Gleichheit der in einer Nation vereinten Gruppe betont wird, erfolgt andererseits der Ausschluss der als nicht zugehörig klassifizierten Gruppen. Dies kann von einer kommunikativen Betonung der Andersartigkeit dieser Ausgeschlossenen bis zu ihrem physischen Ausschluss („ethnische Säuberung“) oder im Extremfall zu ihrer Vernichtung führen (Völkermord).

Einzelnachweise

  1. Michael Mäs: Regionalismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, Wiesbaden 2005, S. 79.
  2. Hedva Ben-Israel: Nationalism. Animal, Vegetable, Mineral, or Cultural? in: Australian Journal of History and Politics, Jg. 40, 1994, S. 143.
  3. Peter Alter: Nationalismus, Frankfurt am Main 1985, S. 14
  4. Eugen Lemberg: Nationalismus, Reinbek 1964, S. 52
  5. Otto Dann: Nation und Nationalismus in Deutschland 1770–1990, München 1993, S. 12 ff.
  6. Ernest Gellner: Thought and Change, 1964, S. 169
  7. Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation, Frankfurt a.M./New York 2005 (1983), S. 15
  8. Robert Miles: Rassismus, Hamburg 1991, S. 118 f. Vgl. dazu Robert Miles: Der Zusammenhang von Rassismus und Nationalismus, in: Roland Leiprecht (Hrsg.): Unter Anderen: Rassismus und Jugendarbeit, Duisburg 1992, S. 20–43.
  9. Karl Raimund Popper: The Open Society and Its Enemies, Volume 2: The High Tide of Prophecy: Hegel and Marx, and the Aftermath, Princeton (5)1966, S. 49–51.
  10. Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Erster Band: Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung 1700–1815, C.H. Beck, München 1987, S. 508
  11. Volker Kronenberg, Patriotismus in Deutschland. Perspektiven für eine weltoffene Nation, VS Verlag, Wiesbaden 2006, S. 155
  12. Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Vierter Band: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, München 2003, S. 22
  13. Adam Rutland, Development of the positive-negative asymmetry effect: in-group exclusion norm as a mediator of children’s evaluations on negative attributes, in: European Journal of Social Psychology 137, S. 171–190; Nikolas Westerhoff, Die Mär vom guten Patrioten, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 160 vom 14./15. Juli 2007
  14. Vgl. z. B. Georg Schmidt: Friedrich Meineckes Kulturnation. Zum historischen Kontext nationaler Ideen in Weimar-Jena um 1800. In: Historische Zeitschrift 284, 2007, S. 597–622. Meinecke meint demnach den deutschen Sonderweg ideengeschichtlich auf gemeinsamen „Kulturbesitz“ gründen zu können, der Deutschland in Abgrenzung zu den westeuropäischen Staatsnationen zu einer „Kulturnation“ mache.

Literatur

Weiterführende Literatur

Wiktionary: Nationalismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Vorlage:Link FA Vorlage:Link GA