Zum Inhalt springen

Ägyptische Landschildkröte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. August 2005 um 22:51 Uhr durch Richard Mayer (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ägyptische Landschildkröte

Datei:Kleinmann.jpg
Landschildkrötenverkäuferin, umrahmt von Fotos der Testudo kleinmanni


Merkmale

Von den fünf Testudoarten ist die Ägyptishe Landschildkröte die kleinste.Bei Untersuchungen im Nildelta wurde das größte Weibchen mit 127 Millimeter gemessen,während das größte Männchen nur 95 Millimeter erreichte .Die Tiere gefallen durch ihre schöne goldene Farbe.Oft sind die Schilder braun gerändert.Paarweise angeordnete Zeichen auf dem Bauchpanzer erinnern an Testudo marginata.Auf den Schenkeln sind keine Sporen.Der Schwanz hat keinen Hornnagel.Die Vorderarme sind mit großen Schuppen besetzt.Insgesamt steht die Ägyptische Landschildkröte wohl dem großen Formenkreis der Maurischen Landschildkröte (Testudo graeca)nahe.Ihr wissenschaftlicher Name ist Testudo kleinmanni,gelegentlich wird sie auch Pseudotestudo kleinmanni genannt.

Lebensraum

Die natürliche Heimat von Testudo kleinmanni sind die küstennahen Zonen von Lybien,Ägypten und dem südlichen Israel(nördliche Sinaihalbinsel und Nordnegev).Höchstens 120 Kilometer Abstand zum Mittelmeer.Fünfzig Millimeter Niederschlag sind für ihr Vorkommen notwendig.

Lebensweise

Die Ägyptische Landschildkröte ist besonders dem Leben in wüsten-und steppenartigen Landschaften angepasst.Der helle Panzer tarnt sie und schützt sie vor den heißen Sonnenstrahlen.Von Juni bis August ist es aber zu heiß und sie hält eingegraben eine Sommerruhe,ansonsten ist sie ganzjährig aktiv.Im Winter können die Temperaturen bis auf Frostnähe sinken,gleichzeitig besteht eine hohe Luftfeuchtigkeit.Um sich zu schützen graben sich die Tiere in die Erde ein. Scheint tagsüber die Sonne,kommen sie wieder hervor.Am üppigsten ist das Nahrungsangebot im Frühling, wenn auch die Wüste grünt und blüht.

Fortpflanzung

Wie alle Testudoarten erzeugen die sonst so stummen Tiere bei der Paarung Töne.Mit aufgerissenem Maul bringen die Männchen stoßweise Geräusche hervor,die in gewisser Weise an das Gurren von Tauben erinnert.Die Weibchen graben im März und April fünf Zentimeter tiefe Eihöhlen und legen darin länglich ovale Eier ab, die im Durchschnitt 32 Millimeter lang und 23 Millimeter breit sind und 7,8 Gramm wiegen.Je nach Größe des Weibchens sind es eins bis vier Eier.Im Dreiwochenabstand folgen in der Regel zwei weitere Gelege.Bei 30,5 Grad im Brutapparat schlüpften die Nachzuchten nach neunzig Tagen.In der Natur dürften die Bruttemperaturen höher sein. Auch bei Testudo kleinmanni gilt,dass das Verhältnis der Geschlechter durch die Bruttemperatur gesteuert wird.

Haltung

Die Ägyptishe Landschildkröte ist einem sehr extremen Klima angepasst.Eine durchgehende Freilandhaltung in Mitteleuropa ist nicht möglich.Dabei werden sie unweigerlich krank.Kurze Freilandaufenthalte an sommerlichen Nachmittagen sind natürlich trotzdem zu empfehlen.Sie hält auch keinen Winterschlaf. Deshalb kommt für sie nur die Haltung im Terrarium in Frage.In diesem Punkt erinnert sie an die tunesische Landschildkröte Testudo graeca graeca ,die einem ähnlichem Lebensraum angepasst ist und dementsprechend gleichermaßen empfindlich ist. Ägyptishe Landschildkröten,die nach Deutschland gelangen sind meist extra klein, da sie in der Regel illegale Mitbringsel von gedankenlosen Flugtouristen sind. Immer noch werden sie von Einheimischen gesammelt und auf Märkten angeboten.Meist sind sie ausgetrocknet und ausgehungert.Ihre Überlebenschancen sind gering.