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Carl Böttcher (Pädagoge)

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Carl Böttcher, auch Karl Hermann Böttcher (* 20. Dezember 1838 in Preußisch Eylau, Ostpreußen; † 6. Oktober[1] 1900 in Königsberg, Ostpreußen) war ein deutscher Pädagoge und Fachautor.

Leben

Carl Böttcher wurde als Sohn des Steueraufsehers Karl Julius Böttcher und der Heinriette Engelbrecht geboren. Er besuchte die Stadtschule in Bartenstein und ab 1853 das „Königliche Friedrichs-Kollegium“ in Königsberg, wo er 1859 sein Reifezeugnis erhielt. Bereits zuvor hatte er als Hauslehrer gearbeitet. Von 1859 bis 1861 studierte er an der Universität Königsberg Theologie und Philologie, wechselte aber dann zur philosophischen Fakultät und studierte Geschichte, Geographie und neuere Sprachen. Auch während seines Studiums arbeitete er 1862/1863 wieder als Hauslehrer. Am 29. September 1866 schloss er sein Studium ab, nachdem er am 24. September 1866 zum Dr. promoviert worden war.

Anschließend war Böttcher bis 1870 Lehrer am Königlichen Gymnasium zu Graudenz (Pommern). Als Altona (heute: Hamburg-Altona) im Jahr 1871 unter preußische Herrschaft gekommen war, wurden hier Lehrkräfte benötigt, die mit dem preußischen Schulsystem vertraut waren. Deshalb wechselte Böttcher als Lehrer nach Altona an die Städtische Realschule und wurde dort 1873 zum Oberlehrer befördert.

Im Jahr 1874 wurde er Direktor der evangelisch-reformierten Schule zu Hamburg und von 1878 bis 1882 war er Direktor des Realgymnasiums zu Düsseldorf, schon seit 1815 preußisch. Ab 1883 war Böttcher Direktor des Realgymnasiums auf der Burg zu Königsberg.

Böttcher heiratete Emilie Simpson, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hatte. Letzterer starb 1917 an einer Kriegsverletzung.

Schriften

  • Über die sogenannte Einheitsschule: Eine Anleitung zur Lösung der Realschulfrage; Rede gehalten am 14. November 1878 bei der Einführung als Direktor der Realschule I. O. zu Düsseldorf, Verlag Schaub, Düsseldorf 1878
  • Lehrplan des Realgymnasiums auf der Burg zu Königsberg, Pr. und der mit demselben verbundenen Vorschule; nach Maßgabe der neuen Lehrpläne vom 31. März 1882 ... veröffentlicht, Hartungsche Buchdruckerei, Königsberg i. Pr. 1885
  • Die Methode des geographischen Unterrichts, Verlag Weidmann, Berlin 1886
  • Die Umwandlung des Realgymnasiums in eine Oberrealschule, Hartungsche Buchdruckerei, Königsberg i. Pr. 1893
  • Die Bildung der Zeiten in der französischen Konjugation: Für den Elementarunterricht, Hartungsche Buchdruckerei, Königsberg i. Pr. 1893
  • Die Ordnung der Abschlussprüfungen nach dem sechsten Jahrgange der neunstufigen höheren Schulen mit den angezogenen Bestimmungen aus der Ordnung der Reifeprüfungen und den bis Ende 1893 erlassenen, Gräfe & Unzer, Königsberg i. Pr. 1894
  • Die Lehrpensa der Oberrealschulklassen II B, II A und I: Nach den auf den Vorschlägen der Fachlehrer beruhenden Beschlüssen der Fachkonferenzen, Verlag Hartung, Königsberg i. Pr. 1899

Literatur

  • Willibald Reichertz: Ostdeutsche als Lehrer am Städtischen Realgymnasium zu Düsseldorf im 19. Jahrhundert, in: „Ostdeutsche Familienkunde“, Heft 4/2006, Verlag Degener & Co, Insingen 2006
  • Christian Krollmann (Hrsg.): Altpreußische Biographie. Gräfe und Unzer, Königsberg 1941

Einzelnachweise

  1. Personalbogen der Lehrer höherer Schulen Preußens (4 Seiten), in: BBF/DIPF/Archiv, Gutachterstelle des BIL - Personalbögen der Lehrer höherer Schulen Preußens, abgerufen am 3. Februar 2011 benennt als Todesdatum den 10. Juni 1900. Vermutlich liegt an ungeklärter Stelle ein Zahlendreher vor.

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