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Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)

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Deutschland U21
DFB-Logo
Verband Deutscher Fußball-Bund
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor adidas
Cheftrainer Rainer Adrion[1]
Heimstadion Wechselnde Stadien
FIFA-Code GER
Heim
Auswärts


(Stand: 11. Oktober 2010)

Die deutsche U-21-Fußballnationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft deutscher Fußballspieler. Sie unterliegt dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und repräsentiert ihn international auf U21-Ebene, etwa in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA.

Spielberechtigt sind Spieler, die ihr 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Bei Turnieren ist das Alter beim ersten Qualifikationsspiel maßgeblich.

Geschichte

Das erste Länderspiel der Auswahl fand 1979 in Toruń gegen die Auswahl Polens statt und wurde mit 0:1 verloren. Zu den ersten Spielern gehörten unter anderem die späteren Seniorenweltmeister Rudi Völler und Pierre Littbarski sowie der spätere Bundestrainer Joachim Löw.

Größter Erfolg der Auswahl war lange Jahre die Vizeeuropameisterschaft 1982, als man die Finalspiele gegen England verlor. Nach einer 1:3-Hinspielniederlage in Sheffield, das Tor schoss der damals 22-jährige Rudi Völler, gelang in Bremen nur ein 3:2-Erfolg. Alle drei Tore schoss Pierre Littbarski.

In den folgenden Jahren wurde die Qualifikation verpasst, 1984 scheiterte man sogar an Albanien. Erst 1990 gelang der Einzug in die Endrunde. Die Auswahl der Sowjetunion setzte sich jedoch nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel im Rückspiel mit 1:2 nach Verlängerung durch. Auch 1992 war im Viertelfinale Endstation, einem 1:1 im ersten Aufeinandertreffen mit Schottland folgte eine 3:4-Niederlage, obwohl die deutsche Auswahl zwischenzeitlich 3:1 geführt hatte.

1993 gelang in der Qualifikation zum Turnier von 1994 mit einem 8:0-Erfolg gegen Irland der deutlichste Sieg der Auswahl. Dennoch wurde die Qualifikation als Tabellenzweiter hinter den ungeschlagenen Spaniern verpasst, jedoch erreichte die Auswahl 1996 wieder die Endrunde. Dort kam die Mannschaft allerdings erneut nicht über das Viertelfinale hinaus, 1:1 und 1:4 lauteten die Ergebnisse gegen Frankreich.

1998 gelang ungeschlagen die Qualifikation zur Endrunde, das Viertelfinalspiel gegen Griechenland endete mit 0:1 und dem erneuten Ausscheiden in der Runde der letzten acht. Zwei Jahre später wurde die Qualifikation verpasst, da die Auswahl nur Gruppenzweiter hinter der Türkei wurde und nicht zu den besten Gruppenzweiten zählte. 2002 gelang nur der dritte Tabellenplatz in der Qualifikation.

Nach der erfolgreichen Qualifikation zur Europameisterschaft 2004 durch einen 1:0-Erfolg im Heimspiel gegen die Türkei und ein 1:1-Unentschieden im Rückspiel, das durch tumultartige Szenen nach Abpfiff überschattet wurde, konnte sich die deutsche Auswahl wieder für die Endrunde qualifizieren. Der Verband bewarb sich anschließend um die Ausrichtung des Turniers, das dann vom 27. Mai bis 8. Juni des Jahres in Deutschland stattfand. Allerdings scheiterte die Mannschaft in der Gruppenphase an Schweden und Portugal.

2006 gelang in der Qualifikation der Gruppensieg vor England. In den folgenden Entscheidungsspielen setzte sich die Auswahl gegen Tschechien durch und erreichte die Endrunde. Hinter der ungeschlagenen französischen Auswahl waren Deutschland, Serbien-Montenegro und Portugal punktgleich nach jeweils einem Sieg und zwei Niederlagen. Im Vergleich der drei Mannschaften untereinander setzte sich Serbien-Montenegro durch.

Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2009 gewann die deutsche U21 in ihrer Gruppe punktgleich vor Israel. In den folgenden beiden Entscheidungsspielen setzten sich die Deutschen gegen Frankreich durch. Am 29. Juni 2009 wurde die deutsche U 21 unter Trainer Horst Hrubesch erstmals Fußballeuropameister. Im Endspiel schlug sie die Engländer mit 4:0. Damit schossen die deutschen Spieler im Endspiel genauso viel Tore wie in der gesamten übrigen Endrunde.

Als Titelträger angetreten, scheiterten die deutschen U 21-Männer 2010 jedoch in der EM-Qualifikation für 2011 bereits so frühzeitig, dass sich der DFB zu einer Neuformierung unter Trainer Rainer Adrion entschloss.[2]

Teilnahme bei U-21-Europameisterschaften

1978 nicht qualifiziert
1980 nicht qualifiziert
1982 Finale
1984 nicht qualifiziert
1986 nicht qualifiziert
1988 nicht qualifiziert
1990 Viertelfinale
1992 Viertelfinale
1994 in Frankreich nicht qualifiziert
1996 in Spanien Viertelfinale
1998 in Rumänien 5. Platz
2000 in der Slowakei nicht qualifiziert
2002 in der Schweiz nicht qualifiziert
2004 in Deutschland Vorrunde
2006 in Portugal Vorrunde
2007 in den Niederlanden nicht qualifiziert
2009 in Schweden Europameister
2011 in Dänemark nicht qualifiziert

Bemerkung: Zwischen 1978 und 1992 wurde die Endrunde einer U-21-Europameisterschaft nicht in einem Land ausgetragen, sondern durch Hin- und Rückspiele in den jeweiligen teilnehmenden Nationen absolviert.

Länderspiele

Hauptartikel: Liste der Länderspiele der deutschen U-21-Fußballnationalmannschaft

Aktuelle Länderspiele

Datum Spielort Gegner Anlass Ergebnis¹ Torschützen
2. März 2010 Magdeburg Island Island EM-Qualifikation 2011 2:2 (1:1) Gebhart (10.), Sigthórsson (13.), Schieber (50.), Viðarsson (77.)
11. August 2010 Hafnarfjörður Island Island EM-Qualifikation 2011 1:4 (0:1) Bjarnason (5.), Großkreutz (49.), Sigurdsson (53.), Sigthórsson (54.), Finnbogason (84.)
3. September 2010 Mladá Boleslav Tschechien Tschechien EM-Qualifikation 2011 1:1 (0:1) Mareček (38.), Kirchhoff (72.)
7. September 2010 Ingolstadt Nordirland Nordirland EM-Qualifikation 2011 3:0 (1:0) Holtby (42./60.), Herrmann (67.)
11. Oktober 2010 Unterhaching UkraineUkraine Ukraine Freundschaftsspiel 2:1 (1:1) Schürrle (13./60.), Bezus (39.)
16. November 2010 Wiesbaden EnglandEngland England Freundschaftsspiel 2:0 (1:0) Rausch (36.), Tosun (58.)

¹ Ergebnisse aus deutscher Sicht

Aktueller Kader

Die deutsche U-21-Mannschaft vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Island (März 2010)

Der angegebene Kader umfasst die Nationalspieler, die im Aufgebot für das Freundschaftsspiel gegen England am 16. November 2010 in Wiesbaden standen.[3]

Spieler Verein Länderspieleinsätze1 Länderspieltore1 Geburtsdatum
Torhüter
Oliver Baumann SC Freiburg 3 0 02.06.1990
Kevin Trapp 1. FC Kaiserslautern 2 0 08.07.1990
Abwehr
Stefan Bell TSV 1860 München 3 0 24.08.1991
Marc Hornschuh Borussia Dortmund 1 0 02.03.1991
Sebastian Jung Eintracht Frankfurt 3 0 22.06.1990
Jan Kirchhoff 1. FSV Mainz 05 4 1 01.10.1990
Julian Koch MSV Duisburg 1 0 11.11.1990
Konstantin Rausch Hannover 96 4 1 15.03.1990
Stephan Salger 1. FC Köln 1 0 30.01.1990
Lasse Sobiech Borussia Dortmund 3 0 18.01.1991
Mittelfeld
Patrick Funk VfB Stuttgart 3 0 11.02.1990
İlkay Gündoğan 1. FC Nürnberg 2 0 24.10.1990
Christoph Moritz FC Schalke 04 4 0 27.01.1990
Sebastian Rudy TSG 1899 Hoffenheim 8 0 28.02.1990
Boris Vukčević TSG 1899 Hoffenheim 3 0 16.03.1990
Angriff
Maximilian Beister Fortuna Düsseldorf 1 0 06.09.1990
Daniel Ginczek Borussia Dortmund 2 0 13.04.1991
Peniel Mlapa TSG 1899 Hoffenheim 3 0 20.02.1991
Cenk Tosun Eintracht Frankfurt 1 1 07.06.1991

1 Stand: 16. November 2010

Einzelnachweise

  1. U 21-Nationalteam Männer - Trainer. DFB, abgerufen am 1. Oktober 2010.
  2. Adrion formiert neues U 21-Team. Süddeutsche Zeitung, 27. August 2010, abgerufen am 6. September 2010 (deutsch).
  3. U 21-Nationalteam Männer - Kader. DFB, abgerufen am 17. November 2010.