Obermoschel
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 44′ N, 7° 46′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Alsenz-Obermoschel | |
Höhe: | 206 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,15 km2 | |
Einwohner: | 1054 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67823 | |
Vorwahl: | 06362 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 054 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 16 67821 Alsenz | |
Website: | www.obermoschel.info | |
Stadtbürgermeister: | Holger Weirich | |
Lage der Stadt Obermoschel im Donnersbergkreis | ||
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Obermoschel ist die kleinste Stadt in der Pfalz. Sie liegt zwischen Rockenhausen und Bad Kreuznach im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel an.
Geographie
Obermoschel liegt im Nordpfälzer Bergland nördlich des Pfälzerwalds. Es wird von den vier Bergen Steinhübel, Selberg, Moschellandsberg und Kahlforster Höhe eingerahmt. Auf dem Moschellandsberg liegt auch die Burgruine Landsberg.
Geschichte
Am 7. September 1349 wurde Obermoschel von König Karl IV. zur Stadt erklärt und erhielt Marktrechte.
- Text der Urkunde: „die Stat ze Mosscheln under Landspurch mit allen den Rechten, freiheiten und guten gewonheiten, in aller der geschiecht und weyse, als dez Richs Stat ze Lutter (Kaiserslautern) seliger gedechtnüsze von keysern und küngen, sinen voruarn an dem Riche, und ouch von im gefriet ist, und als si die selben Recht, freyung und gewonheit biz her gehabt vnd gebracht hat“.[2]
Die Lokalbahn Alsenz–Obermoschel wurde am 1. Oktober 1903 eröffnet und verband den Ort mit Alsenz und der dortigen Alsenztalbahn. Aufgrund der geringen Nachfrage wurde die Bahnstrecke jedoch bereits 1935 wieder geschlossen.
Im Jahr 1943 wurde das bereits aus dem Mittelalter bekannte Silber-Quecksilber-Erz Moschellandsbergit (früher Hartsilber) nach seinem Fundort Moschellandsberg benannt und anerkannt. In der Grube Backofen am Moschellandsberg wurde 1984 ein unbekanntes Mineral gefunden und 1985 als Moschelit von der IMA anerkannt.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Obermoschel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[3]
CDU | WG 1 | WG 2 | Gesamt | |
2009 | 4 | 11 | 1 | 16 Sitze |
2004 | 4 | 9 | 3 | 16 Sitze |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weinbau
Obermoschel besitzt eine lange Weinbautradition und gehört zum Weinbaugebiet Nahe. Heutzutage gibt es aber nur noch wenige Winzer. Die Reben wachsen meist auf schwer zu bewirtschaftenden Steillagen, deren vulkanische Schieferböden zu einem besonderen Charakter der Weine beitragen. Am Selberg gibt es einen Weinlehrpfad.
Freizeit- und Sportanlagen
In Obermoschel stehen den Einwohnern diverse Sportanlagen zu Verfügung. Dazu gehören ein Sportplatz, ein Schützenhaus, mehrere Tennisplätze sowie Hallenbad und Sauna im Burg-Hotel Kreis. Um die Stadt herum sind diverse Wander- und Nordic-Walking Strecken ausgeschildert. Am Landsberg befindet sich der Geo-Kulturpfad. Hinzu kommt noch ein Windlehrpfad.
Bauwerke
Auf dem Moschellandsberg befindet sich die Burgruine Landsberg. In der Stadt sind mehrere alte Gebäude erhalten. Dazu gehören das um 1510 erbaute Rathaus, ebenso wie das alte Gefängnis und das ehemalige Amtsgericht. Neben dem Rathaus befindet sich die Gaststätte Ratskeller, das ältestes Wirtshaus in der Nordpfalz. Ein klassisches Baudenkmal der Renaissance ist das Schuck´sches Haus, eines der ältesten Häuser in Rheinland-Pfalz. Von der alten Stadtmauer ist nur das Peterstürmchen aus dem 14./15. Jahrhundert erhalten.
Die Protestantische Kirche wurde von 1785 bis 1789 erbaut. Die Katholische Kirche Maria Himmelfahrt stammt aus dem Jahr 1866. Am Kirchplatz sind die Portalsteine der 1844 erbauten und 1938 zerstörten Synagoge ausgestellt. Die umfangreichen Anlagen der Erzaufbereitung sind alle bis auf die Fundamente abgetragen. Nur das Bet- und Zechenhaus der „Combinierten Landsberger Quecksilberwerke“ aus dem Jahr 1758 ist erhalten.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Obermoschel
Regelmäßige Veranstaltungen
Auf der Burg findet jedes Jahr am 1. Mai das Wanderfest und am 3. Wochenende im Juni ein großer Mittelaltermarkt statt. Die Kerwe ist immer am 2. Wochenende im August und das Weinfest auf dem historischen Marktplatz am 1. Wochenende im September. Der große Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag findet am zweiten Oktobersonntag statt. Rund um den Marktplatz wird am 1. Advent der Weihnachtsmarkt veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die B 420 (Nierstein - Ottweiler) verbindet Obermoschel mit dem überregionalen Straßennetz.
Obermoschel besitzt eine Grundschule und einen Kindergarten.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreibt eine Umweltakademie.
Stipendium des Kunstförderverein Donnersbergkreis e.V. in Obermoschel, neue Dachgeschosswohnung direkt am Marktplatz. Interessenten können sich u.a. unter www.kunst-donnersberg.de informieren
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Maximilian Neu
Söhne und Töchter der Stadt
- Fritz Keiper, Unternehmer und Gründer der Firma Keiper
- Johann Schumacher (1812–1858), Politiker
- August Rauber (1841–1917), deutscher Anatom
- Richard Müller (1861–1924), Heimatdichter
- Ludwig Eid (1865–1936), Leiter der katholischen Lehrerbildungsanstalt Speyer, Ritter des Päpstlichen St. Silvesterordens und bayerisch-pfälzischer Historiker.
- Ludwig Mader (1883–1956), Philologe
Literatur
- Rainer Schlundt: 650 Jahre Obermoschel. 1999, ISBN 3-87022-259-X
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Deutsche Stadtrechte des Mittelalters, 1866, Seite 330
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat