Monarchismus
Monarchismus, ist die staatstheoretische Position zugunsten der Monarchie, des vererbbaren König- oder Kaisertums. Gegenüber der Diktatur liegt die wichtigste Abgrenzung in der Entscheidung für den grundsätzlichen Erbschaftsanspruch der zu vergebenden Macht - er ist in der Monarchie in aller Regel nicht unumschränkt. Elegibel sind Monarchen zudem meist lediglich aus der engen Schicht des Hochadels. Eine Abgrenzung gegenüber der Demokratie ist nicht möglich, da die konstitutionelle, verfassungsgebundene Monarchie, beliebige Integrationen in demokratische Staatssysteme erlaubt. Die Spannbreite geht hier von Monarchien, in denen das Parlament vorzugsweise adminstrative und beratende Funktionen hat bis hin zu Monarchien, in denen der Regent nur noch repräsentative Aufgaben wahrnimmt.
Für die Monarchie wird in der Regel ein Konzept tieferer Verantwortung in Anschlag gebracht: Der Monarch nimmt seine Position unabhängig von jedem befristet erteilten Auftrag wahr, er wächst in sie hinein, verbindet sie mit sich und seines Hauses. Eine tiefere Verantwortung bringe dies in den Staat als Organisationsform, Tradition gebe es der Gesellschaft im selben Moment.
Gegen die Monarchie wird zumeinst eingewandt, daß hier Macht dem Zufall familiärer Situationen überlassen bleibt - eine Wahl des Monarchen ist die Ausnahme, die Suche nach dem maximal befähigten Kandidaten nicht die Regel, die Abwahl und Befristung des Mandats sowie die Überprüfung der ausgeübten Herrschaft ist keine Selbstverständlichkeit - in der Demokratie ist sie zumeist gerade der Standard.
In der größeren Spannbreite monarchistischer Positionen, gewinnen Gegenargumente dieser Art nur bedingt Kraft gegen die eigene Position. Anhänger des Gottesgnadentums in der Monarchie werden nur die Wahl sehen zwischen einer Annahme des Gott gegebenen Regenten und einer Revolte gegen Gottes Entschluß. Nahezu alle Monarchien halten grundsätzliche Optionen offen, nach denen ein Regent entmündigt oder eine Erbschaftslinie neu vergeben werden kann. In die Rechtfertigung der Monarchie als Herrschaftsform, gehen diese Regularien dann ein, dem Monarchismus gibt das vielfältige Ausprägungen.
Geschichte
Legitimationen der Macht, die innerhalb von Monarchien vererbt wird, haben ihre eigene Geschichte mit den Herrscherhäusern und den Kulturen, in denen sie regierten.
Der Monarchismus als staatstheoretische Option bedarf ihnen gegenüber der Situation, in der eine Alternative zur Monarchie diskutabel wird. Die wesentlichen monarchistischen Entwürfe enstammen in der Folge historischen Situationen, in denen eine "Rückkehr" zur Monarchie oder deren Beseitigung oder Modifikation zur Debatte stand. Sowohl Gegner wie Befürworter der Monarchie als Herrschaftsform hatten an den bestehenden Konzepten des Monarchismus darum Anteil.
Siehe auch
Literatur
- Platon: Der Staat
- Norbert Ficek: Waisenkind Deutschland - Warum Deutschland seinen Kaiser wieder braucht
- Thomas Hobbes: Leviathan, Reclam, ISBN 3150083486, bzw. online [1]
- Thomas Hobbes: Vom Menschen, Meiner, ISBN 3787311661
- John Locke: Über die Regierung, Reclam, ISBN 315009691X
- Friedrich der Grosse: Anti-Machiavel oder Versuch einer Kritik, Harenberg, ISBN 3921846501
- Otto von Habsburg: Die Reichsidee - Geschichte und Zukunft einer übernationalen Ordnung, Amalthea, ISBN 3850022285