Delitzsch
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 51° 32′ N, 12° 21′ O | |
| Bundesland: | Sachsen | |
| Landkreis: | Nordsachsen | |
| Höhe: | 94 m ü. NHN | |
| Fläche: | 85,92 km² | |
| Einwohner: | 25.895 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 301 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 04509 | |
| Vorwahl: | 034202 | |
| Kfz-Kennzeichen: | TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO | |
| Gemeindeschlüssel: | 14 7 30 070 | |
| Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
| Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 3 04509 Delitzsch | |
| Website: | www.delitzsch.de | |
| Oberbürgermeister: | Manfred Wilde (parteilos) | |
| Lage der Stadt Delitzsch im Landkreis Nordsachsen | ||
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Delitzsch ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Nordsachsen in der Landesdirektion Leipzig. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 27.000.
Geographie
Geografische Lage
Die Stadt Delitzsch liegt im Norden des Freistaates Sachsen (an der Grenze zu Sachsen-Anhalt) auf einer Höhe von 94 Metern über dem Meeresspiegel.Im Norden befindet sich das Erholungsgebiet Goitzsche, welches sich bis nach Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) erstreckt. Östlich befindet sich die 20 Kilometer entfernte Dübener Heide. Südlich an Delitzsch grenzt die Messestadt Leipzig und westlich die Stadt Halle. Delitzsch liegt an dem kleinen Fluss Lober.
Stadtgliederung
- Beerendorf
- Benndorf (wurde am 1. März 1994 nach Delitzsch eingemeindet)
- Brodau
- Döbernitz (wurde am 1. März 2004 nach Delitzsch eingemeindet)
- Gertitz
- Kertitz
- Laue (wurde am 1. März 1994 nach Delitzsch eingemeindet)
- Poßdorf
- Rödgen
- Schenkenberg
- Selben
- Spröda
- Storkwitz
- Werben
- Zschepen
Geschichte
Delitzsch von delc, slawisch kleiner Hügel, wurde 1166 erstmals erwähnt und erhielt um 1200 das Marktrecht. Um einen Vorgängerbau der heute noch bestehenden Stadtkirche Peter und Paul, war bis 1400 eine stattliche Siedlung entstanden, die dann durch eine Wehranlage befestigt wurde. Diese aus Wall, Wassergraben, Zwinger und Stadtmauer bestehende Verteidigungsanlage umgibt den historischen Stadtkern noch fast vollständig auf 1,4 Kilometern.
Mit der Leipziger Teilung gelangten das Amt Delitzsch und die Stadt Delitzsch im Jahr 1485 an den albertinischen Zweig der Wettiner, deren Residenz Dresden. Mit der Neuordnung im Jahr 1546/47 des albertinischen Territoriums von Kurfürst Moritz kam die Stadt zum Leipziger Kreis des Kurfürstentums Sachsen. Bei Sachsen blieb die Stadt bis 1815.
Während des Dreißigjährigen Krieges war Delitzsch Ziel schwedischer Attacken, die besonders in der östlich gelegenen Neustadt großen Schaden anrichteten. Mit dem Übergang an das Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gelangte die Stadt ab 1657 mit ihrem Schlossbezirk zu einer neuen Blüte.
Seit dem Wiener Kongress gehörte die Stadt zur Provinz Sachsen, sie war von 1816 bis 1952 Kreisstadt des preußischen, ab 1945 sachsen-anhaltischen Landkreises Delitzsch. Nach der Gebietsreform in der DDR war sie bis 1994 Kreisstadt des Kreises Delitzsch. Durch die Kreisreform am 1. August 1994 wurde Delitzsch Kreisstadt des neuen Landkreis Delitzsch. Diesen Status verlor die Stadt nach der Kreisreform Sachsen am 1. August 2008.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts bildete sich eine jüdische Gemeinde, die seit 1861 an der Hainstraße einen eigenen Friedhof unterhielt. 1928 erhielt dieser eine Feierhalle mit Kuppel, die samt einigen Grabsteinen beim Novemberpogrom 1938 zerstört und danach abgerissen wurde. Nach Jahren des Vergessens kümmerte sich die Gartensparte Rosental um den Friedhof.
Im Zweiten Weltkrieg brannte in Delitzsch nur ein einziges Gebäude, der Bahnhof.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
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Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
1 29. Oktober |
Gedenkstätten und -steine
- Schulze-Delitzsch-Haus in der Kreuzgasse 10 für den Begründer des deutschen Genossenschaftswesens im Bereich der Handwerker
- Schulze-Delitzsch-Denkmal in der Eilenburger Straße
- Ehrenberg-Gedenkstein in der Halleschen Straße für den Begründer der Mikrobiologie
- Gedenktafel von 1988 am Eingang des Jüdischen Friedhofs zur Erinnerung an die Juden der Stadt
- Ehrenmal in der Bitterfelder Straße für alle Opfer des Faschismus
- Grabstätten und Gedenkstein auf dem Städtischen Friedhof an der Dübener Straße für 14 unbekannte KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch von einem der Außenlager des KZ Buchenwald von SS-Männern ermordet, zunächst an anderer Stelle verscharrt und dann hier begraben wurden
- Sowjetischer Ehrenhain mit Obelisk von 1946 auf dem Städtischen Friedhof für 96 sowjetische Kriegsgefangene und 22 Frauen und Männer, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden. Daneben befinden sich die Gräber von elf polnischen, sowie Gräber von französischen, italienischen und unbekannten Kriegsgefangenen
Politik
Bürgermeister
Die letzten Wahlen waren im Juni 2008. Da im ersten Wahlgang (8. Juni 2008) zum Oberbürgermeister keiner der sechs Bewerber die absolute Merheit der gültigen Stimmen hatte fand eine Neuwahl am 22. Juni 2008 statt. Im zweiten Wahlgang gewann Dr. Manfred Wilde (parteilos) mit 60,22 % der Stimmen. Sein Amt als Oberbürgermeister trat er am 14. August 2008 an. Ihm unterstellt als Bürgermeister und Beigeordnetem für Bau, Ordnung und Gewerbe[2] ist Thorsten Schöne (parteilos).
Ihre Vorgänger waren Bürgermeister Gerhard Denef und Oberbürgermeister Heinz Bieniek (beide CDU).
Wappen
Das Wappen der Stadt Delitzsch vereint in sich zwei verschiedene Wappen, das Haus- oder Stammeswappen der Wettiner und das der Markgrafschaft Meißen. Es zeigt zwei aufrecht stehende blaue Pfähle (Landsberger Pfähle), welche in einem goldenen Feld stehen und dieses in drei Teile spalten. In der Mitte des Hauptschildes des Stadtwappens sieht man in schräger Stellung als Mittelschild den Meißnischen schwarzen Löwen im goldenen Feld. Das Mittelschild ist nach vorn geneigt, und so erscheint der aufrecht stehende Löwe als gehend oder schreitend. Er hat zwei Schwanzbüschel, wobei deren Teilung in der Mitte der Rute beginnt, die auf die Markgrafschaft Meißen hinweisen soll. Als Beiwerk hat das Stadtwappen (1526 neu eingeführt) ein flatterndes Band, das die Inschrift trägt: „Secretum civium in delitzsch“ (frei übersetzt: „Siegel der Bürgergemeinde Delitzsch“). Die Farben werden von den Wappenschreibern wie folgt erläutert: „Die schwarze des Löwen ist eine preiswürdige und herrliche Farbe, unter den Tugenden deutet sie die Klugheit an, unter den Elementen wird sie mit der Erde verglichen. Die blaue Farbe deutet Schönheit und Demut an, ist ein Kennzeichen der Gerechtigkeit, des großen Ruhms und des guten Gerichts. Die goldene Farbe deutet auf Wohlstand, Guttätigkeit und göttliche Erkenntnis.“
Städtepartnerschaften
- Friedrichshafen am Bodensee
- Monheim am Rhein in Nordrhein-Westfalen
- Ostrów Wielkopolski in Polen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Barockschloss Delitzsch mit Lustgarten, ehem. Reise- und Witwenresidenz der Herzöge Sachsen-Merseburg
- Zwingergärten, terrassenartig angelegte Grünanlage zwischen Stadtmauer und Wallgraben
- Wehranlage bestehend aus dem 14./15. Jh. mit zwei Stadttürmen, der Wehrmauer, dem wassergefüllten Wallgraben
- Rosengarten
- Stadtkirche St. Peter & Paul, Backsteinkirche aus dem 15. Jh. mit bedeutendem Hochaltar
- Schulze-Delitzsch-Gedenkstätte für Hermann Schulze
- Scharfrichterhaus, in dem seit 1619 der für Delitzsch zuständig Scharfrichter lebte
- Stadtschreiberhaus, früher Wohn- und Arbeitsort des Stadtschreibers, heute Galerie
- Stadtpark mit Genesungsbrunnen
Museen
- Museum Barockschloss Delitzsch
Das Museum Barockschloss Delitzsch befindet sich in einem von 1689 bis 1691 errichteten Schloss. Sein heutiges Aussehen erhielt es in der Zeit des frühen Barock, als es zur Reiseresidenz und zum Witwensitz der Herzöge von Sachsen-Merseburg um- und neugebaut wurde.
Die Keller und die Geschosse des Turmes stammen noch aus den Jahren 1389 bis 1391. Damals ließ Markgraf Wilhelm I. (der Einäugige) von Meissen hier eine gotische Wasserburg errichten, die er als Reiseresidenz nutzte. Um 1550 erfolgte der Umbau zum Renaissanceschloss. Zahlreiche Aufenthalte des Kurfürsten von Sachsen und seines Gefolges sind in den späteren Jahrzehnten nachgewiesen. Im Dreißigjährigen Krieg war das Schloss leerstehend.
1657 fielen Schloss und Stadt Delitzsch zum neu entstandenen Herzogtum Sachsen-Merseburg. Ab 1689 wurden ein Haupt- und ein Nebenflügel sowie eine kleine Kapelle errichtet. Auf den Turm wurde die barocke Haube aufgesetzt, die heute noch das Stadtbild prägt. Auch der barocke Garten, in dem früher Pfirsich-, Apfel- und Birnenbäume blühten, entstand ursprünglich in dieser Zeit und konnte im Jahr 2000 nach einem Originalplan wieder hergestellt werden. Die Einrichtung der seit 1992 rekonstruierten Privatgemächer der Herzogwitwen entstanden nach französischen Vorbildern. In einer logischen Abfolge reihen sich die Wohnräume in Form des Appartements aneinander: Tafelgemach, Audienz-, Ankleide-, Schlafzimmer, Betstübchen und Bibliothek.
Nachdem die Linie derer von Sachsen-Merseburg erloschen war, nutzte auch die kurfürstlich-sächsische Familie das Schloss nur noch selten als Reiseresidenz. Von 1860 bis 1926 befand sich im Schloss das Königlich-Preußisches Frauenzuchthaus in dem bis zu 300 Gefangene eingekerkert waren. Im Zuge dessen wurden im Umfeld große Veränderungen vorgenommen: Ein Zellengebäude, ein Pförtnerhäuschen (heute Restaurant) und eine vier Meter hohe Mauer entstanden.
In der Folge beherbergte das ab 1929 in städtischem Besitz befindliche Schloss unter anderem ein Museum, die Berufsschule, zeitweise Räume der Luftwaffe und das Kreisgericht. Ab 1974 war das Gebäude baupolizeilich gesperrt. Erst nach der politischen Wende konnten umfassende Sanierungsmaßnahmen realisiert werden.
Seit 1993 schließlich ist das Museum im Schloss wieder zugänglich. Später zogen Tourist-Information, Standesamt, Kreismusikschule und Veranstaltungskeller ein.
Das Museum Barockschloss Delitzsch zeigt heute neben den rekonstruierten Privatgemächern der fürstlichen Witwen vor allem Dauerausstellungen zur Burg- und Schlossgeschichte sowie zur Stadtgeschichte. Ein Anziehungspunkt für viele Besucher ist auch die fürstliche Schlossküche, in der historisches Arbeiten wieder lebendig wird. Daneben sind im Museum ständig wechselnde Sonderausstellungen zur Kulturgeschichte sowie Schauen mit Werken bekannter Künstler zu sehen.
- Schulze-Delitzsch-Haus
Der am 29. August 1808 in Delitzsch geborene Hermann Schulze hatte nach seiner Schulausbildung in Leipzig und Halle/Saale Jura studiert. Während seiner Tätigkeit als Patrimonialrichter für mehrere Rittergutsbezirke wurde er auf die Probleme der Handwerksbetriebe aufmerksam, die durch die Industrialisierung in einen beispiellosen Konkurrenzkampf gezwungen wurden. Als Mitglied der Preußischen Nationalversammlung arbeitete er in den Kommissionen für Handwerk sowie Handel und Gewerbe mit und setzte sich dort auch für die Einschränkung der Gewerbefreiheit ein. Im Haus des Schuhmachers Brendecke in der Kreuzgasse 10 rief Hermann Schulze am 1. Dezember 1849 die Schuhmacherassoziation und damit die erste deutsche Genossenschaft ins Leben. Heute befindet sich in diesem Gebäude eine genossenschaftliche Gedenkstätte, in welcher der Besucher viel Wissenswertes über Hermann Schulze-Delitzsch, wie er sich später nannte und dessen Leben und Wirken erfährt. Darüber hinaus geben ausgestellte Maschinen und Werkzeuge einer Buchbinderei ein eindrucksvolles Bild des technischen Entwicklungsstandes am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Hermann Schulze-Delitzsch starb am 29. April 1883 in Potsdam.
Bauwerke

Außergewöhnlich sind unter anderem der weitgehend erhaltene historische Stadtkern, umgeben von einer aus Wall, Wassergraben, Zwinger und Stadtmauer bestehenden Wehranlage, und das aus dem 17. Jahrhundert stammende Barockschloss, das auf den Grundfesten einer mittelalterlichen Burg entstand.
Sehenswert sind ferner der Breite Turm, der Hallesche Turm, das Schulze-Delitzsch-Haus, die Zwingergärten, die Marienkirche, das Scharfrichterhaus, das Stadtschreiberhaus, die Stadtkirche Peter und Paul, der Stadtpark, der Tiergarten, die Hospitalkirche, St. Marien und der Rosengarten. Ein weiteres seltenes Baudenkmal stellt die alte Lateinschule dar, die sich direkt neben der Stadtkirche St. Peter & Paul befindet. Diese erste Schule von Delitzsch entstand um 1426 als Knabenschule, und wurde im 16. Jahrhundert erweitert, als wegen der neuen allgemeinen Schulpflicht auch die Mädchen eine Schule besuchen mussten. Heute befindet sich in der alten Lateinschule die Stadtbibliothek von Delitzsch. Auf dem Roßplatz steht eine 1974 geschaffene Nachbildung der übergroßen Kursächsischen Postdistanzsäule mit Originalteilen von 1730 im Sockelbereich und eine verhergehende Nachbildung befindet sich im Tierpark.
Sport
- 1. SV Concordia Delitzsch (in der Saison 2005/06 in der ersten Handball-Bundesliga); erster Verein aus Delitzsch, der eine der höchsten Sportligen Deutschlands erreichte.
- Delitzscher Sportfüchse (Judo), Judoverein
- ESV / PSV Delitzsch (wichtige Fußballvereine in Delitzsch)
- GSVE Delitzsch Volleyball (in der Saison 2006/07 erstmalig in der 1. Volleyball-Bundesliga)
- Korean Tigers e.V. ( Taekwondoverein )
- Delitzscher TC 1921 e.V. (Tennisverein)
- NHV Concordia Delitzsch 2010 e.V.
Delitzsch verfügt über ein Sportzentrum (KSZ-Kultur und Sportzentrum). Die Sporthalle mit 762 Sitzplätzen und 288 Stehplätzen besitzt eine Weitsprunggrube, eine 100-Meter-Laufbahn und einen Fußball- und Basketballplatz mit Granulatboden. Zum Zentrum gehören fünf Tennisplätze (auf einem Areal) sowie drei weitere Sporthallen, mehrere Rasenfußballplätze und eine Judohalle.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Stadtfest mit historischem Peter-und-Paul-Markt
Das Delitzscher Stadtfest am Wochenende nach dem Peter-und-Paul-Tag, dem 29. Juni, wird jedes Jahr mit dem historischen Apfelbiss eröffnet, bei dem Adam in einen Apfel beißt, den ihm Eva reicht. Dieses Schauspiel ist an der Kirchenuhr der Stadtkirche zu beobachten. Von diesem Moment an schwelgen nicht nur die Organisatoren und Teilnehmer in alten Zeiten, sondern auch der Besucher wird mit hineingezogen in ein Spektakel aus vergangenen Tagen. Jedes Jahr findet ein Festumzug durch die ganze Stadt statt, der 2009 mit 1300 Teilnehmern zu einem der größten in Mitteldeutschland zählte. [3]
- Kamingespräche im Barockschloss
Die Gespräche am Kamin im Barockschloss Delitzsch sind Höhepunkte im regionalen Kulturleben. Initiiert wurden sie vom Museum Barockschloss Delitzsch und mittlerweile wird die Veranstaltungsreihe von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung unterstützt, die Wolfgang Leonhard und Friedrich Schorlemmer als Gäste gewinnen konnte.
- Schlossfest
Meist am zweiten Wochenende im Mai findet das Fest im und am Barockschloss statt. Es werden sowohl Führungen durch den Schlosskeller und durch die Museumsräume angeboten als auch diverse Waren auf einem kleinen Markt verkauft.
- Tag der Senioren
An einem Samstag Ende Mai können Senioren und deren Angehörige sich nicht nur über zahlreiche, speziell für Senioren angebotene Produkte informieren. In diversen Vorträgen erfahren die Besucher außerdem Wissenswertes über die Rente, Gesundheit im Alter oder den Umgang mit dem Computer.
- Tag der Vereine
In jedem geraden Jahr wird in Delitzsch am zweiten Samstag im September der „Tag der Vereine“ begangen. Auf dem Marktplatz stellen sich Dutzende von Delitzscher Vereinen vor und haben so die Möglichkeit, über ihre tägliche Arbeit zu informieren und neue Mitglieder zu gewinnen. In Delitzsch gibt es etwa 160 Vereine.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Straßenverkehr
Durch Delitzsch veläuft die Bundesstraße 184 im Süden in Richtung Leipzig (hier erfolgt die Anbindung an die A14 Richtung Dresden) und im Norden Richtung Dessau. Außerdem verläuft auch die B183a durch Delitzsch. Auf dieser erfolgt nach Westen eine Anschluss an die A9. Nach Norden Richtung Berlin und im Süden in Richtung Nürnberg/München und im Osten nach Bad Düben und der Dübener Heide.
- Schienenverkehr
Delitzsch besitzt einen „Oberen Bahnhof“ mit 2 Gleisen und einen Unteren Bahnhof mit 3 Gleisen. In Delitzsch herrscht nur Regionalverkehr.Bei weiteren Streckenfahrten muss in Leipzig oder Halle umgestiegen werden. Seit Dezember 2008 fahren auf beiden Bahnhöfen hauptsächlich die Züge der Mitteldeutschen Regionalbahn (MRB). Die Züge der MRB fahren in Delitzsch auf den Strecken:
- Dessau-Bitterfeld-Delitzsch-Leipzig HBF
- Halle HBF-Delitzsch-Eilenburg-Torgau
- Delitzsch-Taucha-Flughafen Leipzig/Halle
- Flugverkehr
Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich 20 Kilometer südwestlich von Delitzsch, unmitellbar am Schkeuditzer Kreuz. Er dient als internationaler Verkehrsflughafen für den Raum Leipzig/Halle und ist über die A9 mit dem Auto oder über die Strecke Delitzsch-Taucha-Flughafen Leipzig/Halle mit den Zug zu erreichen.
Ansässige Unternehmen
Zu den wichtigsten Industriezweigen in Delitzsch gehörten die Zucker- und Süßwarenindustrie und der südwestlich der Stadt betriebene Abbau von Braunkohle. Gegenwärtig sind die Delitzscher Schokoladenfabrik (am 1. Oktober 2008 von der Halloren Schokoladenfabrik AG übernommen), die EuroMaint Rail GmbH (ehemals SFW Schienenfahrzeugwerk Delitzsch GmbH), URSA Dämmstoffe und das Smurfit-Kappa Wellpappenwerk bedeutende industrielle Arbeitgeber.
Auf Grund der von der EU beschlossenen Produktionsquoten für Zucker wurde die Zuckerfabrik (Südzucker) 2001 stillgelegt. Es gibt ein Biomassekraftwerk, gegen das sich eine Bürgerinitiative „Müllverbrennungsanlage-Delitzsch? Nein!“ wehrt. Der Braunkohletagebau wurde Anfang der 1990er Jahre eingestellt, die verbliebenen Gruben werden seitdem renaturiert. In einem Bogen vom Südwesten nach Norden entsteht daher um die Kreisstadt eine Seen- und Heidelandschaft.
Seit 2002 ist in Delitzsch das Versandhaus ebrosia ansässig, das sich auf den bundesweiten Versand von Wein, Schokolade und Delikatessen spezialisiert hat. ebrosia wurde im Jahr 2003 vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) mit dem Young Business Award als innovativstes junges Versandhaus Deutschlands ausgezeichnet.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadtverwaltung Delitzsch hat mit dem Rathaus am Markt und dem Technischen Rathaus in der Schlossstraße zwei Verwaltungsstandorte. Nachgeordnete Einrichtungen sind das Museum, die Stadtbibliothek, das Kreiskrankenhaus, der Tierpark und das Freibad.
In Delitzsch befindet sich einer von vier Verwaltungsstandorten des Landratsamtes Nordsachsen. Dazu kommen die Ämter der Stadt. Weiterhin sind in der Feldwebel-Boldt-Kaserne der Stab und die Lehrgruppen A und C der Unteroffizierschule des Heeres untergebracht.
Für die Jugendarbeit in Delitzsch wurde im Jahr 1999 das Jugendzentrum YOZ neu errichtet. Das YOZ ist eine Einrichtung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit und wird vom DRK betrieben.
Medien
Delitzsch ist der Hauptsitz des Lokalfernsehens Nordsachsen TV. Die Leipziger Volkszeitung erscheint als einzige regionale Tageszeitung,produziert und gedruckt von der Leipziger Verlags-und Druckerreigesellschaft.Darüber hinaus erscheinen wöchentlich Zeitungen, wie der Wochenkurier,das SWB,das Amtsblatt oder der Bitterfelder Spatz.
Bildung
Delitzsch ist ein attraktiver Bildungsstandort. In der Stadt gibt es drei Grundschulen, zwei Mittelschulen, ein Gymnasium, das Wirtschaftsgymnasium Hermann-Schulze-Delitzsch und zwei Förderschule. Seit 2008 befindet sich in dem ehemaligem Gebäude des oberen Bahnhofs eine Akademie der Darstellenden Künste.
- Grundschulen
- Grundschule Diesterweg
- Grundschule am Rosenweg
- Grundschule Delitzsch-Ost
- Mittelschulen
- Artur-Becker-Mittelschule
- Mittelschule Delitzsch-Nord
- Gymnasium
- Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium
- Fachschulen/Berufsschulen
- Berufliches Schulzentrum Dr. Hermann Schulze-Delitzsch
- Das Berufsschulzentrum Delitzsch kann sich, da es von dem amerikanischen Unternehmen Apple Computers ausgestattet (Computer und Software) wurde, Apple Equipped School nennen. Diese Schule stellte ihre verschiedenen Projekte auf der Comtec von 1997 bis 2000 in Dresden, auf dem Bildungskongress 1999 in Dresden, auf der Youth Media 1999 in Düsseldorf sowie auf der Expo 2000 in Hannover und den Multimediatagen 2001 in Crailsheim vor.
- Fachschule für Sozialwesen des EBG
- Förderschulen
- Fröbelschule Rödgen - Schule für geistig Behinderte
- Förderpädagogische Beratungsstelle
- Pestalozzischule Schule zur Lernförderung Delitzsch
- Sonstige
- Kreismusikschule Delitzsch
- Akademie der Darstellenden Künste (Schauspielschule)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Lucas Brandis (um 1450–1500) und seine Brüder Moritz, Markus und Matthäus Brandis († nach 1512), bedeutende frühe Buchdrucker
- Erasmus Schmidt (1570–1637), Mathematiker und Philologe.
- Ernst Friedrich Pfotenhauer (1771–1843), Rechtswissenschaftler
- Christian Gottfried Ehrenberg (1795–1876), Zoologe und Geologe, Begründer der Mikrobiologie und Mikropaläontologie, wurde im Haus Hallesche Straße 36 geboren. (Gedenktafel)
- Carl August Ehrenberg (1801–1849), Botaniker und Pflanzensammler
- Hermann Schulze-Delitzsch (1808–1883), Begründer des deutschen Genossenschaftswesens und Politiker, wurde im Haus Markt 11 geboren (Gedenktafel). 1848 fügte er als preußischer Abgeordneter zur besseren Unterscheidung den Stadtnamen an den seinigen an.
- Clementine Helm (1825–1896), Kinder- und Jugendbuchautorin
- Bernhard Förster (1843–1889), Gymnasiallehrer, Kulturkritiker und Gatte von Elisabeth (Förster-)Nietzsche
- Paul Walther Fürbringer (1849–1930), Mediziner
- Walter Tiemann (1876–1951), Buchkünstler und Grafiker
- Max Brüning (1887–1968), Maler, geboren im Haus Markt 20
- Erich Bauer (1890-1970), Studentenhistoriker
- Anna Zammert (1898–1982), deutsche Politikerin und Gewerkschaftsfunktionärin
- Helmut Schreyer (1912–1984), deutscher Fernmeldefachmann, Erfinder und Professor an der Technischen Hochschule des brasilianischen Heeres in Rio de Janeiro
- Eberhard Ruhmer (1917–1996), Kunsthistoriker und Konservator, Sohn des Stadtpfarrers Wilhelm Ruhmer
- Joachim Fritsche (* 1951), Fußballspieler in der DDR-Oberliga und spielte von 1973 bis 1977 in der Nationalmannschaft der DDR
- Lutz Mack (* 1952), Geräteturner
- Siegfried Mehnert (* 1963), Boxer
Partnerstädte
Weblinks
- www.delitzsch.de offizielle Internetpräsenz der Stadt Delitzsch
- Delitzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2024). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 4. Juli 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Stadt Delitzsch: Verwaltungsstruktur. Abgerufen am 24. September 2010.
- ↑ Internetpräsenz zum Stadtfest
