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Typ 99 Leichtes Maschinengewehr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Typ 99 Leichtes Maschinengewehr
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung T-99
Entwickler/Hersteller Kijiro Nambu
Entwicklungsjahr 1939
Produktionszeit 1941 bis 1945
Waffenkategorie Leichtes Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 1181 mm
Gewicht (ungeladen) 11,4 kg
Lauflänge 550 mm
Technische Daten
Kaliber 7,7 × 58 mm SR
Mögliche Magazinfüllungen 30 Patronen
Munitionszufuhr Stangenmagazin
Kadenz 350–450 Schuss/min
Feuerarten Dauerfeuer
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Das Leichte Maschinengewehr Typ 99 war ein japanisches Maschinengewehr. Es war der Nachfolger des bekannten Leichten Maschinengewehr Typ 11, des Standard-Maschinengewehrs der japanischen Armee.

Technische Merkmale

Das MG Typ 99 verschoss 7,7-mm-Geschosse. Frühere MG-Modelle der japanischen Streitkräfte nutzten schwächere Munition, die aufgrund eines Konstruktionsfehlers in den Waffen zudem gefettet werden musste, um (theoretisch) eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten. In der Praxis führte die Schmierung jedoch zu umso häufigeren Funktionsstörungen, da im Fett zwangsläufig Staubpartikel hängen blieben, die den Mechanismus blockierten.

Das Design des Typ 99 wurde aufgrund dieser negativen Erfahrungen verbessert. Auf die Fettung der Munition konnte verzichtet werden, der Verschlussmechanismus war dadurch viel besser vor Staub und Schmutz geschützt, und Ladehemmungen traten deutlich seltener auf. Es wurden etwa 100.000 Stück gefertigt. Obwohl zum Standard-Maschinengewehr bestimmt, konnte der Produktionsausstoß nie mit dem Bedarf schritthalten. Die japanische Armee war gezwungen, auf längst veraltete MGs zurückzugreifen.

Das Kurvenmagazin wurde auf dem Gewehrlauf platziert. Neben dem Magazin gab es einen Zähler, der angab, wieviele Patronen sich noch im Magazin befanden. Dies verlieh der Waffe eine bessere Handhabung, jedoch beeinträchtigte das nach oben ragende Magazin die Sicht des Soldaten stark. Der nach oben verlagerte Schwerpunkt machte sie, neben ihrem starken Rückstoß (für den sie gefürchtet war), ungeeignet für den normalen Handwaffengebrauch. Die Waffe wurde darum hauptsächlich als stationäres MG oder als Flak benutzt.

Ein weiteres ungewöhnliches Merkmal für eine Waffe dieser Klasse war die unter dem Lauf angebrachte Arretiervorrichtung für ein Bajonett, was sich bei dieser Waffe aufgrund ihres hohen Gewichts und dem (abnehmbaren) Mündungsfeuerdämpfer am Laufende, welcher aufgesetzt ein Großteil der Klinge blockierte, als eher inpraktikabel erwies.

Literatur

  • Chris Bishop: The Encyclopedia of Weapons of World War II. Barnes & Nobel, New York NY 1998, ISBN 0-7607-1022-8.
  • S. L. Mayer, The Rise and Fall of Imperial Japan. The Military Press, New York NY 1984, ISBN 0-517-42313-8.
  • Maxim Popenker, Anthony G. Williams: Machine Gun. The Development of the Machine Gun from the Nineteenth Century to the Present Day. Crowood, Ramsbury 2008, ISBN 978-1-84797-030-5.
  • Gordon L. Rottman, Japanese Infantryman 1937-1945. Sword of the Empire. Osprey Publishing, Oxford 2005, ISBN 1-84176-818-9, (Warrior series 95).
  • US Department of War: Handbook on Japanese Military Forces (1945). Louisiana State University Press, Baton Rouge LA 1994, ISBN 0-8071-2013-8   (Online abrufbar)