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Letzte Worte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Unter den sogenannten letzten Worten einer Person versteht man das, was ein Mensch im Angesicht seines Todes an die Nachwelt als höchste, finale Lehre seines Lebens vermittelt. Allerdings ist dieser Vorgang wohl eher theoretischer Natur und somit eher als literarische Erfindung aufzufassen, als dass dieser in der Wirklichkeit von Bedeutung wäre.

Entsprechende Worte werden meist bedeutenden Persönlichkeiten zugeschrieben sowie Menschen mit einem bemerkenswerten Lebenslauf, z.B. Millionären. Zugleich gibt es aber Anläufe, diesen Aspekt der Thematik des Sterbens durch eine Portion schwarzen Humors zu bereichern, wie etwa die eher hypothetischen letzten Worte "Der Duschvorhang gehört in die Wanne".

Die meisten letzten Worte berühmter Persönlichkeiten basieren auf Legenden oder Erzählungen. Nur wenige sind nachweisbar.

Personen mit einem Stern (*) wurden exekutiert. Zwei Sterne (**) bedeuten, dass die letzten Worte nicht sicher sind.


Ein Mann, der etwas auf sich hält, sollte seine letzten Worte beizeiten auf einen Zettel schreiben und dazu die Meinung seiner Freunde einholen. Er sollte sich damit keinesfalls erst in seiner letzten Stunde befassen und darauf vertrauen, daß eine geistvolle Eingebung ihn just dann in die Lage versetzt, etwas brillantes von sich zu geben. Mark Twain


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Letzte Worte in der Literatur | Siehe auch

A

  • Petrus Abaelardus, französischer Philosoph: ... ("Ich weiß es nicht.")
  • Rudolf Iwanowitsch Abel, sowjetischer Spion: "Don't forget that we are Germans anyway." ("Vergiss' nicht, dass wir trotzdem Deutsche sind.") [zu seiner Tochter]
  • Gerrit Achterberg, niederländischer Dichter: "Ja, maar niet te veel." ("Ja, aber nicht zu viel.") [zu seiner Frau, die fragte ob sie Kartoffeln machen solle]**
  • John Adams, US-amerikanischer Politiker: "Thomas Jefferson still survives." ("Thomas Jefferson lebt immer noch.")
  • John Quincy Adams, US-amerikanischer Politiker: "This is the last of earth! I am content." ("Dies ist der letzte [Tag] auf Erden! Ich bin zufrieden.")
  • Joseph Addison, englischer Schriftsteller und Politiker: "See in what peace a Christian can die." ("Sieh' mit welcher Ruhe ein Christ sterben kann.") [zu seinem Stiefsohn Thomas Tickell, dem späteren Lord Warwick]
  • Konrad Adenauer, deutscher Politiker: "Do jit et nix ze kriische." ("Da gibt es nichts zu weinen.")
  • Agrippina, Mutter von Nero: "Ventrem feri!" ("Triff mich in den Bauch!") [zu von ihrem Sohn geschickten Mördern]
  • Louisa May Alcott, US-amerikanische Schriftstellerin: "Is it not meningitis?" ("Ist es nicht Meningitis?")
  • Alexander der Große, makedonischer König: "Kratistos." ("Dem Stärksten.") [zu seinen Offizieren, die fragten, wem er sein Reich hinterlassen werde]
  • Alexander VI., Papst: ... ("Moment mal.")**
  • Vittorio Alfieri, italienischer Dichter und Dramatiker: ... ("Halten sie meine Hand, werter Freund, ich sterbe.")
  • Ethan Allen, US-amerikanischer Freiheitskämpfer: "Waiting are they? Waiting are they? Well, let 'em wait." ("Sie warten? Sie warten? Na gut, lass sie warten.") [zu seinem Doktor, der sagte, dass die Engel bereits auf ihn warten]
  • Salvador Allende, chilenischer Politiker: "Sigan ustedes sabiendo que, mucho más temprano que tarde, se abrirán de nuevo las grandes alamedas por donde pase el hombre libre, para construir una sociedad mejor. ¡Viva Chile! , ¡Viva el pueblo!, ¡Vivan los trabajadores! Estas son mis últimas palabras, teniendo la certeza de que mi sacrificio no será en vano. Tengo la certeza de que, por lo menos, habrá una sanción moral que castigará la felonía, la cobardía y la traición." ("Sie sollen wissen, dass sich eher früher als später erneut die großen Straßen auftun werden, auf denen der würdige Mensch dem Aufbau einer besseren Gesellschaft entgegengeht. Es lebe Chile! Es lebe das Volk! Es leben die Werkstätigen! Das sind meine letzten Worte. Ich habe die Gewissheit, dass mein Opfer nicht umsonst sein wird. Ich habe die Gewissheit, dass es zumindest eine moralische Lektion sein wird, die den Treuebruch, die Feigheit und den Verrat strafen wird.") [letzte Ansprache]
  • Anaxagoras, griechischer Philosoph und Leiter einer Schule: ... ("Gebt den Jungen einen freien Tag.") [als er gefragt wurde, ob er sich noch irgendetwas wünsche]
  • Archimedes, griechischer Erfinder und Mathematiker: "Μη μου τους κύκλους τάραττε!" (Aussprache: "Mi mou tous kiklous taratte!", "Störe meine Kreise nicht!") [zu einem römischen Soldaten, der ihn aufforderte mitzukommen]
  • Pietro Aretino, italienischer Schriftsteller: ... ("Nun, da ich eingeölt bin, schützt mich vor den Ratten.") [nachdem ein Priester ihn salbte]
  • Arria die Ältere, Frau von Caecina Paetus: "Paete, non dolet." ("Paetus, es tut nicht weh!") [nachdem sie sich erstach reichte sie den Dolch mit diesen Worten an ihren Mann weiter]
  • John Jacob Astor IV, US-amerikanischer Geschäftsmann: "The ladies have to go first... Get in the lifeboat, to please me... Good-bye, dearie. I'll see you later." ("Die Damen müssen zuerst gehen... Geh in das Rettungsboot, tu mir den Gefallen... Lebewohl, Liebste. Ich werde dich später sehen.") [zu seiner Frau auf der sinkenden Titanic]
  • Lady Nancy Astor, britische Politikerin: "Am I dying or is this my birthday?" ("Sterbe ich oder ist heute mein Geburtstag?") [zu ihrer Familie, die versammelt an ihrem Sterbebett stand]
  • Augustus, römischer Kaiser: "Livia nostri coniugii memor vive, ac vale!" ("Livia, lebe in Erinnerung an unsere Ehe, und lebewohl!" [zu seiner Frau]
  • Jane Austen, englische Schriftstellerin: "Nothing, but death." ("Nichts als den Tod.") [zu ihrer Schwester Cassandra, die fragte, ob sie sich noch etwas wünsche]

B

  • Meher Baba, indischer Guru: "Don't worry, be happy!" [letzte Worte vor seinem Schweigegelübde, Bobby McFerrin machte einen Hit daraus]
  • Francis Bacon, englischer Philosoph und Staatsmann: "My name and memory I leave to men's charitable speeches, to foreign nations and to the next age." (...)
  • Jean-Sylvain Bailly*, französischer Astronom und Bürgermeister von Paris: "Je tremble, mais c'est de froid." ("Ich zittere, aber es ist wegen der Kälte.") [als jemand bemerkte, dass er zitterte]
  • Honoré de Balzac, französischer Schriftsteller: "Ah oui! ... je sais. Il me faudrait Bianchon... Bianchon me sauverait lui!" ("Ah ja! ... ich weiß. Ich bräuchte Bianchon... Bianchon würde mich retten!") [der Arzt Bianchon ist eine seiner literarischen Gestalten]
  • Tallulah Bankhead, US-amerikanische Schauspielerin: "Codeine ... bourbon." ("Codein ... Bourbon.")
  • Phineas Taylor Barnum, US-amerikanischer Zirkuspionier: "How were the receipts today at Madison Square garden?" ("Wie waren die Einnahmen heute im Madison Square Garden?")
  • Elizabeth Barrett Browning, englische Schriftstellerin: "Beautiful." ("Schön.") [zu ihrem Mann, der fragte, wie sie sich fühle]
  • Alexander Graham Bell, Erfinder des Telefons: "So wenig getan, so viel zu tun."
  • Otto von Bismarck, Reichsgründer: "Ich will meine Johanna sehen."
  • Johannes Brahms, deutscher Komponist: "Schmeckt das gut!" [bezogen auf ein Glas Wein]
  • Buddha, Gründer des Buddhismus: "Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein."

C

  • Julius Cäsar*, römischer Feldherr: "Auch Du, Brutus!"**
  • Winston Churchill, britischer Staatsmann: "Alles ist so langweilig." Andere Überlieferung: "Welch ein Narr bin ich gewesen."

D

  • Georges Danton*, französischer Revolutionär: "Zeige meinen Kopf dem Volk. Er ist es wert." [zum Henker]

E

F

G

H

  • Mildred Harnack*, Widerstandskämpferin gegen die Nationalsozialisten: "Und ich habe Deutschland so geliebt."
  • Andreas Hofer*, Tiroler Freiheitskämpfer: "Ach, was schießt Ihr schlecht!" oder "Franzl, Franzl, das verdank ich dir!"

I

J

  • Jeanne d'Arc*, französische Nationalheldin: "Jesus, Jesus!"
  • Jesus Christus*, Gründer des Christentums: "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist." [nach Lukas 23, 46]
  • Johannes Paul II, Papst: "Ich bin heiter, seid ihr es auch."**
  • James Joyce, irischer Schriftsteller: "Versteht es niemand?"

K

L

  • Leonardo da Vinci, italienischer Architekt, Maler, ...: "Ich habe Gott und die Menschen beleidigt, da meine Werke nicht so gut geworden sind, wie sie sein könnten."
  • Martin Luther, Gründer des Protestantismus: "Wir sind Bettler, das ist wahr."

M

  • Bob Marley, jamaikanische Reggaelegende: "Geld kann Leben nicht kaufen."
  • Karl May, deutscher Schriftsteller: "Sieg, großer Sieg! Ich sehe alles rosenrot."
  • Mohammed, Gründer des Islams: "Achtet auf euer Gebet!"

N

O

P

R

S

T

  • Dylan Thomas, walisischer Dichter: "Ich hatte achtzehn volle Whiskys; ich denke, das ist der Rekord."

V

W

  • Oscar Wilde, Schriftsteller: "Ich sterbe, wie ich gelebt habe - über meine Verhältnisse."**

Y

Z

(*) die Personen wurden exekutiert. (**) diese letzten Worte sind unsicher.

Letzte Worte in der Literatur

Siehe auch