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Mystery

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Mystery (engl. für "Geheimnis", "Rätsel") ist im Deutschen die ursprünglich englische Bezeichnung für ein Genre in der Trivialliteratur, das sich am besten als eine Mischung aus Horror- und Fantasy-Elementen fassen lässt; seltener kommen auch Bezüge zur Science-Fiction vor (Dark City von Alex Proyas, 1998). Als Auslöser für die gegenwärtige Mysterywelle werden oft die Fernsehserie Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI (1993-2002) und der Film The Sixth Sense (1999) von M. Night Shyamalan genannt. Während zumeist von Mysteryserien, Mysteryfilmen und Mysteryliteratur gesprochen wird, erfolgte die gelegentlich anzutreffende Bezeichnung im Deutschen als Femininum, die Mystery, wohl wie schon bei der vorangegangenen Fantasy in Anlehnung an die beide moderne Genres stark beeinflussende, traditionelle Phantastik.

Der Ausdruck ist ein Scheinanglizismus, da das Wort mystery im Englischen einen gewöhnlichen Kriminalroman bezeichnet, der in der Regel ohne jegliche übernatürlichen Geschehnisse auskommt, und obwohl im deutschen Mysterygenre oft dem Übernatürlichen nachgegangen und -geforscht wird, finden sich nur selten Überschneidungen mit dem eigentlichen Krimigenre in Form von Gangsterbanden und Verbrechensaufklärung durch Polizei und Detektive, von dem der Begriff Mystery, wohl in Form einer Fehlübersetzung oder Verwechslung aufgrund einer ähnlich düsteren bzw. mysteriösen Darstellungsweise wie im Krimi, ursprünglich abgeleitet wurde.

Historisch gesehen gab es in der US-amerikanischen Trivialliteratur ein kurzzeitiges Auftauchen des Begriffs mystery in den dreißiger und frühen vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Umfeld von Horrorelementen; hierbei handelte es sich um regelmäßig erscheinende Heftreihen von Groschenromanen und Comics, die die Bezeichnung mystery im Magazintitel trugen (z. B. Thrilling Mysteries, Dime Mystery, Thrilling Mystery oder Spicy Mystery) und in denen Privatdetektive auf Monster stießen. Der damals zeitgenössische Begriff für dieses kurzlebige, zumeist dem primitiven Thrash zuzuordnenden Genre lautete allerdings weird menace, während der deutsche Begriff Mystery als Genrebezeichnung erst frühestens Mitte der neunziger Jahre aufkam.

Dem deutschen Genrebegriff Mystery kommen im Englischen wohl noch die Genres Dark Fantasy und Supernatural thriller am nächsten; gleichzeitig steht das deutsche Mystery eher noch für einen besonders düsteren, mysteriösen Stil, der mit vagen Andeutungen von übersinnlichen oder okkulten Fantasy- und Horrorelementen arbeitet, als für einen konkreten Genrebegriff.

Abgrenzung von anderen Genres

Am besten lässt sich „Mystery“ von anderen Genres abgrenzen, indem man die dort verwendete Herangehensweise an vermeintliche übernatürliche Phänomene betrachtet. Hierbei fällt eine besondere Affinität des Mysterygenres zu Ambivalenz, Zwiespätigkeit und Undurchsichtigkeit auf, und zwar eine Ambivalenz sowohl der Darstellung bzw. Wahrnehmung, als auch eine Ambivalenz von den hinter übernatürlichen Geschehnissen stehenden Motivationen, Intentionen oder Auslösern.

In Abgrenzung zum Horrorfilm ist die Darstellung des Unheimlichen deutlich zurückhaltender, da es meist kein einfaches Gut/Böse-Schema gibt. Die menschlichen Hauptfiguren und ihre Emotionen stehen stärker im Vordergrund; statt den angedeuteten übernatürlichen Ereignissen wird oft eher die von den Figuren erlebte subjektive Wahrnehmung von Gruselgefühlen bzw. -eindrücken anhand der Gesamtwirkung von Bildern, Geräuschen und Musik verdeutlicht, weshalb auch eine gewisse Nähe zum Psychothriller besteht. Im Horrorfilm ist generell alles übernatürliche echt, während beim mit vagen Andeutungen arbeitenden Mysteryfilm eher selten eine Trennung zwischen Realität und Einbildung bzw. Illusion stattfindet, oder doch zumindest deutlich länger hinausgezögert wird.

Generell läßt sich sagen, daß neben der Wahrnehmung auch das Übernatürliche, Übersinnliche und das Jenseits als wesentlich ambivalenter dargestellt werden. Während Gespenster und Untote im Horrorfilm meist als Personifizierung des Bösen, als das Böse per se daherkommen, funktioniert die Handlung eines Mysteryfilms in der Regel derart, dass die angsteinflößenden Botschaften aus dem Jenseits und das Erscheinen von Untoten oft einen Sinn haben, welcher sich den Protagonisten im Laufe des Films erschließt. Klassischerweise will z. B. ein Untoter auf das Unrecht, das ihm zugefügt wurde, aufmerksam machen oder gar den Protagonisten vor bevorstehendem Unheil warnen.

Beispiele

Im Bereich der Fernsehserien bezeichnet man Serien im Stil von Twin Peaks, Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI, Supernatural oder Outer Limits als Mysteryserie; dabei finden häufig Verschwörungstheorien Verwendung, wonach Regierung, Staat, Behörden und andere mächtige Organisation das Übernatürliche aktiv vertuschen.

Auch im Bereich von Filmen spricht man von „Mystery“: Hierzu kann man z. B. die Filme der US-Regisseure Shyamalan und David Lynch zählen.

Literatur