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Allradantrieb

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Ein Allradantrieb (auch: Allrad) ist eine Antriebsart bei KFZ, bei der die Motorkraft eines Landfahrzeugs auf alle bodenberührenden Räder wirkt.

Der allgemein verbreitete Pkw hat in der Regel vier Räder, von denen jedoch nur zwei vom Motor angetrieben werden. Je nach Lage dieser angetriebenen Räder im Fahrzeug spricht man dann entweder von Front- oder Heckantrieb.

Einige nicht geländegängige Fahrzeugtypen, darunter sogar Sportwagen, sind aus Gründen der erhöhten Traktion oder auch wegen besserer Vermarktungsmöglichkeiten mit Allradantrieb ausgestattet. Am häufigsten anzutreffen ist der Allradantrieb jedoch bei zivilen und militärischen Geländewagen und Lkw, sowie bei land- und forstwirtschaftlichen Traktoren. Der Allradantrieb kann permanent oder zuschaltbar sein. Beim zuschaltbaren Antrieb muss die Fahrweise dem jeweiligen Betriebszustand angepasst werden.

Ein Allradantrieb erfordert beim Fahrzeug zwei Achs-Differentiale, die beim Permanent-Allrad ihrerseits wieder mit einem Längsdifferential verbunden sind. Vor allem beim Lkw sind zusätzlich noch Sperren des hinteren Quer- oder des Längsdifferentials möglich. Da über das Längsdifferential alle Querdifferentiale verbunden sind, wird es (vor allem in der Schweiz) auch als Zentraldifferential bezeichnet.

Bei Lastkraftwagen kommen oft auch Varianten mit mehr als zwei Achsen vor. Um kenntlich zu machen, wie viele der Achsen bzw. der Räder angetrieben sind, hat sich folgende Schreibweise etabliert:

Diese Schreibweise wird auch als Antriebsformel bezeichnet.

Der Standard-Pkw hätte demnach die Antriebsart 4×2, der Allrad-Pkw oder Geländewagen 4×4 (4WD = four wheel drive), der dreiachsig angetriebene Baustellen-Lkw 6×6 oder der Dreiachs-Reisebus mit nur einer angetriebenen Achse entsprechend 6×2 bzw. mit zwei angetriebenen Achsen 6×4. Außerdem gibt es Baustellen-Lkw mit allen vier angetriebenen Achsen, somit 8×8.

Die meisten Militärfahrzeuge besitzen Allradantrieb, bei entsprechenden Lkw und Panzerwagen sind häufig auch die Antriebsformeln 6×6 bzw. 8×8 zu finden.

Zusätzlich zu den Standardbezeichnungen haben einzelne Pkw-Hersteller spezielle Bezeichnungen eingeführt und sich ggf. rechtlich schützen lassen, wie z. B.:

Seit dem Jahr 2000 gibt es auch Allrad-Motorräder. Dabei drückt eine Hydraulikpumpe, die im Getriebe des Motors untergebracht ist, Öl durch flexible Schläuche, um so das Vorderrad anzutreiben. Diese Schläuche sind wie die Tachowelle federnd verlegt (siehe auch TV: 3sat - "nano" vom 14.12.2000). Schon in den 1950er-Jahren gab es erste Versuche Motorräder mit der Allradtechnik auszurüsten. Dies scheiterte jedoch an einem zu hohen Verschleiß der flexiblen Antriebswelle.