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Gemüsebau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. April 2010 um 17:05 Uhr durch Radunze (Diskussion | Beiträge) (Artikel erweitert. Quelle: Das Angebot und die Abbildung eines "Hängegemüse-Pflanzers" von EUROtops im Katalog Frühjahr 2010). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Weißkohl im Feldgemüsebau

Als Gemüsebau beschreibt man die Kultur von Nahrungspflanzen, die im Gegensatz zur Landwirtschaft ausschließlich zum menschlichen Verzehr bestimmt sind. Dabei lässt sich der Gemüsebau in drei Kategorien unterteilen, den Feldgemüsebau, den Unterglasgemüsebau und den Hängegemüsebau.

Feldgemüsebau

Nach der Bodenvorbereitung, die als Resultat eine lockere, unkrautfreie, vorgedüngte, pflanzfertige Ackerkrume hat, wird gedrillt oder eine vorkultivierte Jungpflanze gepflanzt. Kulturfläche ist meist das Beet, bei Möhren auch der Damm, welches in Reihen unterteilt durch die Spurbreite des Schleppers vorgegeben wird. Der Feldgemüsebau erfordert ein hohes Maß an Mechanisierung, um einerseits die Schlagkraft in den wenigen, für einen Arbeitsschritt günstigen Tagen zu haben, und andererseits von den niedrigen am Markt gezahlten Preisen noch leben zu können. Die für die Pflanzung und Ernte bzw. Ernteaufbereitung benötigten Arbeitskräfte kommen oft aus dem osteuropäischen Ausland, da die Arbeit hart ist und nur gering bezahlt werden kann.

Unterglasgemüsebau

Tomatenproduktion auf Steinwolle in großen Gewächshauskomplexen

Der Unterglasgemüsebau umfasst die Kultur von Arten in Gewächshäusern einschließlich Folientunneln, die einen erhöhten Wärmebedarf haben oder deutlich früher oder später, als aus dem Freiland möglich, in den Verkauf gehen sollen. Hierbei wird nicht nur in der klassischen Bodenkultur angebaut, sondern auch in erdefreien Kulturverfahren wie der Dünnschichtkultur oder in Grodanwürfeln.

Hängegemüsebau

Der Hängegemüsebau wird bislang eher privat und nicht gewerblich betrieben. Zum Zubehör gehören eine zylindrische Pflanzbox mit zwei kleinen Öffnungen oben und unten, sowie Befestigungsstricke, die an einem unter der Decke hängenden Haken festgezurrt werden. Die obere Öffnung der Pflanzbox dient der Bewässerung, aus der unteren Öffnung wächst die Gemüsepflanze ins Licht, weshalb das Gemüse idealerweise in einem nach allen Seiten offenen Raum, wie z.B. einem Carport oder einer überdachten Terrasse angepflanzt werden sollte. Vorteile dieser Anbaumethode sind der recht geringe Wasserverbrauch, die gute Durchlüftung des offenen Raums, die Vermeidung von Hitzestaus, sowie die geringere Erreichbarkeit für kleine Säugetiere und Schnecken.

Eine weitere Beschreibung des Gemüsebaus ist durch eine Klassifizierung der in der Produktion befindlichen Pflanzen möglich:

Literatur

  • Christoph Wonneberger, Fritz Keller: Gemüsebau, Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-8001-3985-9
  • Heinz Bahnmüller: Gartenbauliche Betriebslehre: Produktionsgartenbau / Dienstleistungsgartenbau, Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-8001-4146-3
  • Helmut Krug, Hans-Peter Liebig, Hartmut Stützel: Gemüseproduktion, Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 978-3800135844
  • Lothar Bendel: Das große Lexikon der Früchte und Gemüse. Herkunft, Inhaltsstoffe, Zubereitung, Wirkung, Anaconda, Köln 2008, ISBN 978-3-8664-7201-3
  • Michael Pollock: Obst- und Gemüseanbau: Die praktische Enzyklopädie. 150 Obst-, Gemüse- und Kräuterarten. Mit ausführlichen Pflanzenporträts: Standort, Boden, Aussaat, ... Tipps zu Lagerung und Schädlingsbekämpfung, Dorling Kindersley, München 2002, ISBN 978-3-8310-0369-3
  • John Seymour: Selbstversorgung aus dem Garten: Wie man seinen Garten natürlich bestellt und gesunde Nahrung erntet, Urania, Freiburg 2009, ISBN 978-3-7831-6145-8
Wikibooks: „Handbuch Gemüsebau“ – Lern- und Lehrmaterialien