Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010
| Eyjafjallajökull | ||
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| Eyjafjallajökull | ||
| Höhe | 1666 m | |
| Lage | Island | |
| Gebirge | Eyjafjöll | |
| Koordinaten | 63° 38′ 0″ N, 19° 36′ 0″ W | |
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| Typ | Stratovulkan | |
| Alter des Gesteins | 700.000 Jahre | |
| Letzte Eruption | 1821-23 (aktiv) | |
| Erstbesteigung | 1794 durch Sveinn Pálsson | |
| Normalweg | vom Pass Fimmvörðuháls | |
| Gígjökull | ||



Der Eyjafjallajökull (dt. Inselberggletscher - sein Name hat mit den nahen Westmännerinseln zu tun) ist einer der kleineren Gletscher Islands nördlich von Skógar und westlich des Mýrdalsjökull in der Gemeinde Rangárþing eystra und gleichzeitig ein großer Stratovulkan mit eigener Magmakammer.
Vulkan Eyjafjallajökull
Gestalt des Vulkans
Der Gletscher liegt auf dem Stratovulkan desselben Namens, der 1666 m hoch ist. Wie bei Stratovulkanen üblich sind die Hänge des Bergmassiv sehr zerfurcht.
Die Caldera des Vulkans hat einen Durchmesser von etwa 3-4 Kilometern. Doch es gibt auch noch eine Vielzahl von anderen neuzeitlichen kleineren Kratern auf dem Berg, der sich immerhin über fast 30 km erstreckt.
Seine ältesten Gesteine sind 700.000 Jahre alt.
Eruptionsgeschichte
Seit der Eiszeit war er häufig aktiv, wobei er allerdings nicht zu den aktivsten des Landes zählt.
Nur zwei bekannte Ausbrüche ereigneten sich seit der Besiedelung Islands.
Der erste ereignete sich 1612-13. Von diesem Ausbruch ist wenig bekannt. In den Skarðsannalen wird die Eruption so beschrieben: „Da sprang plötzlich der Eyjafjallajökull an der Ostseite bis ins Meer vor, da kam Feuer hoch, das sah man fast überall nördlich von Land.“ [1]
Der bisher letzte Ausbruch ereignete sich 1821-23. Diese Ausbruchsserie begann am 19. Dezember 1821 und hatte bedeutende Gletscherläufe aus dem Steinholtsjökull und Gígjökull zur Folge. Auch entstand bei der hydromagmatischen Eruption eine große Aschenwolke, die man weithin in Island sah.
Verbindung zwischen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull
Bei den zwei letzten Ausbrüchen des Eyjafjallajökull im 17. und 19. Jahrhundert stellte man fest, dass zur selben Zeit auch der Mýrdalsjökull ausbrach. Man vermutet also eine Verbindung zwischen den beiden Vulkanen. Am Fimmvörðuháls (dt. „Bergrücken der fünf Steinmänner)“, dem Pass zwischen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull, wurde in den letzten Jahren oft eine gewisse seismographische Aktivität festgestellt. Zahlreiche Erdbeben und Erdbewegungen lassen darauf schließen, dass die beiden Vulkane jederzeit ausbrechen könnten.
Der Gletscher

Der Gletscher bedeckt eine Fläche von etwa 78 km² und ist weithin 20-30°steil. Er ist bedeckt von zahlreichen Gletscherspalten.
Er bildet eine Eiskappe über dem Vulkan und sieht in mancher Hinsicht Alpengletschern ähnlich. .[2]
Einige Gletscherzungen reichen bis ins Tal, die bedeutendsten von ihnen sind Steinholtsjökull und Gígjökull. gígur ist das isländische Wort für Krater und tatsächlich geht die Gletscherzunge von dem eisgefüllten Hauptkrater aus, reicht über 1200 m bis in die þórsmörk hinunter, wo sie in einen kleinen Gletschersee mündet.
Bergsteigen am Eyjafjallajökull
Es gibt etliche Aufstiegsmöglichkeiten. Ari Trausti beschreibt z.B. eine Aufstiegstour von der Þórsmörkpiste aus Richtung NNW über den Grýtutindur.[3] Außerdem kann man natürlich vom Pass Fimmvörðuháls auf den Gletscher gehen, der leichteste Weg, lt. Ari Trausti.
Eyjafjöll
Die den Gletschervulkan umgebenden kleineren vorgelagerten Berge heißen Eyjafjöll. Der Südrand der Eyjafjöll, auf denen der Gletscher aufruht, bildete nach dem Ende der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren die Meeresküste. Nachdem sich diese aber inzwischen um ca. 5 km nach Süden verschoben hat, blieben die Klippen zurück.
Wasserfälle
Da die Gegend zu den niederschlagshöchsten Gegenden von Island gehört, gibt es strömendes Wasser im buchstäblichen Überfluss, ungemein viele Bäche und auch große Flüsse wie den Markarfljót.
Über die grünbemoosten Klippen unter der Gletscherkuppe stürzen daher zahlreiche Wasserfälle zu Tal, darunter einige der bekanntesten des Landes. Ein reizvolles Bild geben kleine Wasserfälle bei Sturm aus Süden ab, wenn der Wind die Wasserschleier bergauf bläst, so dass der Wasserfall als solcher zu verschwinden scheint. Beim Skógafoss wird dies allerdings auch dem stärksten Sturm nicht glücken, dazu ist er mit 25 m Breite zu mächtig. Nicht weit von ihm liegt ein weiterer großer Wasserfall der Gegend: der Seljalandsfoss. Hinter ihm führt ein Pfad hindurch.
Höhlen
Außerdem liegen in dem Bezirk Unter den Inselbergen (isl. undir Eyjafjöllum) viele Höhlen.
Die bekannteste ist die Paradísarhellir (dt. Paradieshöhle). Sie soll im 19. Jahrhundert der Hintergrund einer spannenden Liebesgeschichte gewesen sein. Darüber schrieb der isländische Schriftsteller Jón Trausti den Roman "Anna von Stóra-Borg".
Eine andere nahegelegene Höhle diente als regionaler Bezirkstag (Thing).
Þórsmörk
Zwischen Eyjafjallajökull und Tindfjallajökull befindet sich das liebliche Tal der Þórsmörk, das von drei Gletschern umgeben ist. Es wird vom Mýrdalsjökull abgeschlossen.

Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ eigene Übers., isl. Text: "Sprakk fram Eyjafjallajökull austur allt í sjó; kom þar upp eldur; hann sást nær alstaðar fyrir norðan land." in: http://www.islandia.is/hamfarir/jardfraedilegt/eldgos/eyjafjallajokull.html Wobei mit "Land" die Gegend von Vík í Mýrdal bis nach Kirkjubæjarklaustur gemeint ist, vgl. auch den Namen der Kratergruppe Landbrótshólar.
- ↑ Ari Trausti Guðmundsson, Halldór Kjartansson: Land im Werden. Ein Abriss der Geologie Islands, S.42.
- ↑ Ari Trausti Guðmundsson: Íslensk fjöll. Reykjavík 2004, S.58-59.
Weblinks
- Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Bergsteigen und Skifahren am Eyjafjallajökull (englisch)
