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Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere

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Theodor Gottlieb von Hippel I. hatte einen gleichnamigen Neffen Theodor Gottlieb von Hippel, den 1843 in Bromberg als pensionierter Regierungspräsident gestorbenen Verfasser des „Aufruf an mein Volk“.


Theodor Gottlieb von Hippel I. (* 31. Januar 1741 in Gerdauen (Ostpreußen, heute: Železnodorožny Russland), † 23. April 1796 um "fünf Uhr nachmittags" in Königsberg (Ostpreußen, heute: Kaliningrad, Russland), Staatsmann, Schriftsteller und Sozialkritiker, war u.a. Mitglied der preußischen Landrechtskommission, Stadtrat, Oberbürgermeister und schließlich Stadtpräsident von Königsberg und Freund Immanuel Kants. 1786 erhielt er den Titel eines Geheimen Kriegsrat und Stadtpräsidenten.

Seit 1756 Theologiestudium an der Universität Königsberg, 1760/61 Reise nach Russland, nach seiner Rückkehr nach Königsberg wechselte Hippel die Studienfachrichtung und begann nun mit dem Jurastudium, seit 1768 Anwalt am Königsberger Stadtgericht, Direktor des Kriminalgerichts und Stadtrat, 1780 Mitglied der preußischen Landrechtskommission, 1786 Ernennung zum Geheimer Kriegsrat und Stadtpräsidenten von Königsberg, 1795 beauftragt mit der Einführung der preußischen Verwaltung in Danzig

In seinen Romanen verbinden sich lyrisch-empfindsame mit humoristischen und philosophisch-lehrhaften Elementen. Bekannt sind außerdem seine geistreichen und witzigen Traktate über die Frage der Frauen. Hippel übte großen Einfluss auf Jean Paul aus.

Hippel war ein sehr früher und damals in Deutschland führender Wegbereiter der Frauenemanzipation. Sowohl sein Werk "Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber" als auch die in der Auflage von 1793 seines Werkes "Über die Ehe" ersichtlichen Änderungen gelten als klassische Texte der deutschen und europäischen Frauenrechtsbewegungen.

Werke

  • Lebensläufe nach aufsteigender Linie (Roman in 3 Tlen. 1778-81)
  • Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z (Roman in 2 Bden. 1793-94)
  • Der Mann nach der Uhr (Lustspiel 1766)
  • Über die Bürgerliche Verbesserung der Weiber (Traktat 1792)
  • Über die Ehe (mehrere Auflagen beginnend mit Traktat von 1774, Hippel selbst überarbeitete sein Ehebuch dreimal)
  • Sämmtliche Werke (1828-38 in 14 Bänden erschienen)

Neuere Werkausgaben:

  • Über die Ehe, hg. v. Moldenhauer, Gustav, Leipzig 1884 (Ausgabe folgt der 4. Auflage von 1793).
  • Über die Ehe, hg. v. Faust, Wolfgang Max, Stuttgart 1972. (Ausgabe folgt der 1. Auflage von 1774).
  • Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber, hg. v. Wuthenow, Ralph-Rainer Frankfurt/Main 1977.
  • Über Gesetzgebung und Staatenwohl, Königstein/Ts. 1978.
  • Über die Ehe, hg. v. de Bruyn, Günther, Berlin 1979 (Ausgabe folgt der 1. Auflage von 1774).
  • Nachlass über weibliche Bildung, Lage 1999 (Quellen und Schriften zur Geschichte der Frauenbildung, Bd. 21),

Literatur

Monographien

  • Beck, Hamilton H.H., The Elusive "I" in the Novel. Hippel, Sterne, Diderot, Kant. New York 1987.
  • Berg, Urte von, Theodor Gottlieb von Hippel. Stadtpräsident und Schriftsteller in Königsberg 1741-1796, Göttingen 2004 (Kleine Schriften zur Aufklärung, Bd. 13).
  • Kohnen, Joseph, Theodor Gottlieb von Hippel. Eine zentrale Persönlichkeit der Königsberger Geistesgeschichte: Biographie und Bibliographie, Lüneburg 1987.
  • Lindemann-Stark, Anke, Leben und Lebensläufe des Theodor Gottlieb von Hippel. St. Ingbert 2001.

Aufsätze, Lexikon- und Zeitschriftenartikel


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