Zum Inhalt springen

Thales

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2004 um 02:59 Uhr durch Schusch (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Thales von Milet (* 624 v. Chr. in Milet, Kleinasien; † 546 v. Chr.) war ein vorsokratischer griechischer Philosoph.

Er sagte erfolgreich eine Sonnenfinsternis für den 28. Mai des Jahres 585 v. Chr. voraus. Zu seiner Zeit herrschten gerade sehr stark ausgeprägt Klassenkämpfe zwischen dem Volk und der Aristokratie, wobei ein häufiger Wechsel der Sieger stattfand. Das Besondere an Thales ist wohl vor allem, dass er anscheinend der erste Mensch war, der seine Gedanken auch aufschrieb. Das meiste, was man vom ihm weiß, stammt von Aristoteles. Er war mit Anaximander und Anaximenes Vertreter der Ionischen Philosophie, der ältesten Richtung der griechischen Philosophie.

Die Philosophie von Thales gründete auf der Behauptung, dass alles aus Wasser entstanden sei. Diese Hypothese war auch am Anfang des 20. Jahrhunderts beliebt, als man annahm, dass sich alles aus Wasserstoff entwickelt hat. Ihm wird der Ausspruch "Das Wasser ist das Beste" (griechisch "Ariston men hydor") zugeschrieben.

Thales soll aus Ägypten die Geometrie nach Griechenland gebracht haben. Den deduktiven Beweis kannte man allerdings damals noch nicht. Bekannt ist vor allem sein Satz des Thales.

Aristoteles schrieb in seiner "Politik" über Thales von Milet Folgendes:

"Man hielt ihm seine Armut vor, vermutlich um zu beweisen, dass man mit der Philosophie nicht sehr weit käme. Wie der Erzähler fortfährt, wusste Thales aus seiner Kenntnis der Sternenwelt, obwohl es noch Winter war, dass im kommenden Jahr eine reiche Olivenernte zu erwarten sei; da er ein wenig Geld besaß, mietete er alle Olivenpressen in Chios und Milet; er bekam sie preiswert, da niemand ihn überbot. Als plötzlich zur Erntezeit alle Pressen gleichzeitig benötigt wurden, lieh er sie zu jedem in seinem Belieben stehenden Betrag aus und verdiente eine Menge Geld daran. So bewies er der Welt, dass auch Philosophen leicht reich werden können, wenn sie nur wollen, dass das aber nicht ihr Ehrgeiz ist."

Literatur

  • B. Russel: Philosphie des Abendlandes Europa Verlag Hamburg/Wien, 1950
  • J. Burnet: Die Anfänge der griechischen Philosophie Verlag Teubner, Leipzig und Berlin, 1913