Kropa
Kropa Kropp | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | ![]() | ||
Historische Region | Oberkrain / Gorenjska | ||
Statistische Region | Gorenjska (Oberkrain) | ||
Koordinaten | 46° 18′ N, 14° 12′ O | ||
Einwohner | 839 (2008) | ||
Postleitzahl | 4245 | ||
Kfz-Kennzeichen | Radovljica | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Website |


Kropa (deutsch: Kropp) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Radovljica in der Region Gorenjska in Slowenien.
Lage und Einwohner
Kropa liegt im Süden des Gemeindegebiets von Radovljica und zählt 839 Einwohner.
„Plac“ – Hauptplatz
Egal über welche der drei kurvenreichen Straßen man nach Kropa gelangt, in jedem Fall erreicht man den Hauptplatz des Ortes, „Plac“ genannt. Aufwärts führt die Straße entlang des Baches Richtung engstem Teil „Kotel“ und weiter hinauf nach „Jamnik“, bachabwärts gelangt man in den Unteren Teil (Spodnji konec).
Die alte Siedlung erhielt am Ende des 18. Jahrhunderts ihr Erscheinungsbild mit einer Reihe von Gießereihäusern, zwei Kirchen und Gebäuden für die technische Eisenverarbeitung.
Kultur- und Geschichts-Denkmal
Als eines von bedeutenden Industriezentren bewahrte Kropa die Wesenszüge einer Krainer Eisenverarbeitungs-Siedlung. Soweit es urbane Charakteristik, aber auch technische, kulturelle und geschichtliche Denkmäler betrifft, gehört Kropa zu den wichtigsten historischen Plätzen Sloweniens. Seit 1953 steht es als Kulturdenkmal unter gesetzlichem Schutz.
Geschichte
Der Aufschwung Kropas begann im 14. Jahrhundert, als sich die Wald-Eisenverhüttung von den Erzlagerstätten auf der Jelovica ins Tal zu den Bächen hinunter zu verlagern begann. Aus dieser Periode stammen auch die Überbleibsel der Slowenischen Schmelzöfen an der Straße hinauf nach Jamnik. Im 15. Jahrhundert wurden zwei Hochöfen (Obere und Untere Eisengießerei) und Schmieden errichtet. Im Rahmen der Eisengießereien existierte ein Produktionsschema vom Erz zu den Bolzen-Nägeln für den Absatz im In- und Ausland. Gießereibesitzer lebten und arbeiteten zusammen mit Eisenschmieden – Nagelproduzenten. Ab 1550 genoss Kropa eine durch Ferdinands Bergbau-Ordnung zugestandene Spezial-Autonomie, unabhängig von den Grundbesitzern. Es stand unter der Leitung eines Bergbau-Richters. Das Gesetz blieb bis zu den Reformen Kaiser Josefs des Zweiten im Jahre 1781 in Kraft.[1]
Gewässer
Die Kroparica (älterer Name auch Preprovka) ist ein rasch fließender, steiler Gebirgsbach. In der ersten Hälfte des 19, Jahrhunderts drehte er auf einer Länge von 1.200 Metern noch 50 Wasserräder für die Blasebälge und Hammerwerke von Gießereien und Schmieden.
Bilder der Kroparica
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Brücke über die Kroparica im Ortszentrum
Erzlager
Die Umgebung von Kropa war reich an braunem Eisenerz. In ferner Vergangenheit wurde es vom Wasser herausgespült und in Lehmadern an bis zu 50 Meter tiefen Stellen, an anderen Plätzen knapp unter der Oberfläche abgelagert.
Holzkohle
Im 18. Jahrhundert verbrauchten Gießereiarbeiter jährlich 1.200 Tonnen Holzkohle zur Erzeugung von 400 Tonnen Eisen. Für einen Kohlenmeiler, der ein bißchen weniger als eine Tonne Holzkohle erzeugte, wurden rund zehn Kubikmeter Holz benötigt. Harte Holzkohle aus Stämmen von Laubbäumen war das geeignete Brennmaterial für Schmelzöfen, wohingegen die weiche aus Nadelgehölzen für das Schmieden zum Einsatz kam.
Nägel
Nägel sind das Hauptprodukt der Eisenverarbeitung in Kropa. Nachweislich unter mindestens Hundert verschiedenen Sorten war die typischste die Mediterrane Auswahl von langen dünnen und kurzen dicken Nägeln mit „zweiflügligen“ Köpfen.
Profane Bausubstanz
Im engen Tal gab es wenig Platz für eine Siedlung. Die Gebäude, die einst im Besitz der Eigentümer von Eisenverarbeitungsanlagen standen, sind zumeist mehrgeschoßig. Sie stehen angelehnt an die Berge dicht beieinander entlang des Baches. Dahinter an den steilen Abhängen sind die Häuschen der Köhler, Bergleute und Nägelproduzenten angeordnet. Auf der Ostseite des Hauptplatzes stehen die Tramuška-, Pibrovec- und Šolar-Häuser und an der Westseite befinden sich die Domizile von Troha, Vretana, Paznik und Ažman. Die bemerkenswertesten Bauwerke sind wegen der typischen Renaissance- und Barock-Stilelemente an diesen herrschaftlichen Wohnsitzen jene von Macal und Klinar (Klinarjeva hiša). Im erst genannten war von 1888 bis 1957 die Volksschule und im anderen ist das Eisenschmiede-Museum (Kovaški muzej) untergebracht.
Bilder von Häusern
Sakrale Bauwerke
- Pfarrkirche Heiliger Leonhard
- Filialkirche zur Mutter Gottes
Kirchen
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Pfarrkirche Heiliger Leonhard
Florian-Bildstock
Der am Plac aufgestellte Nischenbildstock hat ein vierseitiges Pyramidendach mit Schieferplattendeckung, dessen Spitze eine geschmiedete Figur des Heiligen Florian krönt. In den Nischen sind Malereien von Maria, Heiligem Michael, Heiligem Florian und Bischof Hren.
Partisanen-Denkmal
Das an der Südseite des Plac errichtete Monument wurde vom Bildhauer Stane Keržič im Jahr 1965 geschaffen. Die Eisen-Figuren wurden in der Werkstätte UKO in Kropa geschmiedet.
Bilder von Laternen
Persönlichkeiten
- Anton Dermota, Lyrischer Tenor (*1910 †1989)
- Dušan Petrač, Physiker (*1932)
- Marko Kovsca, Lehrer (*1838 †1894)
- Kristina Šuler, Dichterin (*1866 †1959)
- Janez Krstnik Potočnik, Maler (*1749 †1834)
- Peter Žmitek, Maler (*1874 †1935)
- Joža Bertoncelj, Kunstschmied (*1901 †1976)
- Rudi Finžgar, Sportler (*1920 †1995)
- Joze Gaspersič, Metallurge (*1896 †1964)
Partnerstadt der Gemeinde Radovljica
Weblinks
- Kovaški muzej Kropa
- Kropa
- Uko Kropa
- Prostorske slike Krope
- Rok Gašperšič, O loviščih, lovu in lovcih pod Jelovico
Einzelnachweis
- ↑ Kropa – Ein Kultur- und Fremden-Führer. Kropa 2000, ISBN 961-90375-3-7