James Madison
James Madison (* 16. März 1751 in Port Conway, Virginia; † 28. Juni 1836 in Montpelier, Virginia) war der 4. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1809-1817).
James Madison ist neben Thomas Jefferson und Alexander Hamilton einer der wichtigsten geistigen Führer der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, er gilt auch als Vater der Verfassung. Mit Hamilton und John Jay verteidigte er das Verfassungskonstrukt öffentlich unter dem Pseudonym Publius in den Federalist Papers.
Auf ihn geht nicht nur das System der checks and balances (gegenseitige Kontrolle der staatlichen Instanzen Exekutive, Legislative und Judikative) zurück, sondern vor allem der Grundrechtskatalog in den ersten zehn Verfassungszusätzen, die zum entscheidenden Vorbild für alle folgenden Deklarationen der Menschenrechte geworden ist.
Von 1801 bis 1809 war er Außenminister unter Jefferson, danach wurde er selbst Präsident. Das einzige bemerkenswerte Ereignis seiner Präsidentschaft ist der Krieg mit Großbritannien 1812-1814 (Krieg von 1812). Der unter Verweis auf zahlreiche britische Übergriffe zur See begonnene Krieg zielte auf eine Eroberung Kanadas. Trotz großer zahlenmäßiger Überlegenheit - die Briten konnten, bedingt durch die gleichzeitigen Napoleonischen Kriege, wenig Truppen aufbieten - erlitt die US-Armee bei ihren wiederholten Invasionsversuchen eine Reihe teils demütigender Niederlagen, die 1814 in der Zerstörung der öffentlichen Gebäude der Hauptstadt Washington durch an der Chesapeake Bay gelandete britische Truppen gipfelten. Madison war durch die Auswahl meist inkompetenter Generäle für diese Rückschläge mit verantwortlich. Es war neben einzelnen fähigen Offizieren wie Andrew Jackson und William Henry Harrison vor allem der wesentlich professioneller agierenden US Navy zu verdanken, dass dieser Krieg kein Desaster für die USA wurde. Die US-Kriegsschiffe konnten zwar nicht die wirtschaftlich verheerend wirkende Blockade der amerikanischen Küste durch die britische Marine durchbrechen. Es gelang jedoch eine Reihe von psychologisch wichtigen Erfolge in Gefechten zwischen einzelnen Schiffen. Kriegsentscheidend waren v.a. aber Siege in der Schlacht auf dem Eriesee und in der Schlacht bei Plattsburg auf dem Champlainsee, mit denen die Briten von einem Teil der Großen Seen vertrieben und 1814 eine bedrohliche Invasion im Bundesstaat New York abgewehrt wurde. Angesichts des militärischen Patts und der zunehmenden Bedrohung für den Zusammenhalt der Union - Teile der Neuenglandstaaten drohten mit einer Sezession - schloss Madison Ende 1814 mit den Briten den Frieden von Gent ab, in dem die USA keines ihrer Kriegsziele erreichen konnte. Der nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags von General Andrew Jackson erkämpfte und deshalb militärisch bedeutungslose Sieg in der Schlacht bei New Orleans ermöglichte es Madison, den Krieg trotzdem als amerikanischen Erfolg darzustellen, eine Meinung, die bis heute verbreitet ist. Trotz des unbefriedigenden Verlaufs gewannen die USA insbesondere durch die Erfolge ihrer Marine an internationalem Ansehen und konnten durch die Bereinigung der Grenzstreitigkeiten mit Kanada ungestört nach Westen expandieren.
Madison, die Hauptstadt von Wisconsin ist nach ihm benannt. Madison, der anders als seine Vorgänger körperlich vollkommen gesund war, war als Hypochonder davon überzeugt an einer unheilbaren Krankheit zu leiden.
| Personendaten | |
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| NAME | Madison, James |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker, 4. Präsident der USA (1809-1817) |
| GEBURTSDATUM | 16. März 1751 |
| GEBURTSORT | Port Conway, Virginia, USA |
| STERBEDATUM | 28. Juni 1836 |
| STERBEORT | Montpelier, Virginia, USA |