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S-Video

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S-Video (auch bekannt als Y/C) ist ein Basisband-Analog-Videoformat. Es bietet ein qualitativ besseres Signal an als Composite Video, jedoch ein schlechteres als RGB- oder Component-Video. Das S-Videoformat teilt das Signal in zwei Kanäle: Helligkeit (Luminanz) und Farbe (Chrominanz).

Methode

Das Helligkeitssignal und der modulierte Farbträger werden über zwei separate Signal/Masseleitungspaare übertragen. Das Helligkeitssignal ist im Prinzip ein Schwarz-Weiß-Fernsehsignal (BAS-Signal). Das Farbsignal wird auf die übliche weise Quadraturmoduliert, aber nicht wie bei Composite Video dem Helligkeitssignal beigemischt, sondern es läuft über eine separate Leitung; dadurch wird die Einstreuung (Nebensprechen, Crosstalk) des Farbträgersignals auf das hochfrequente Helligkeitssignal vermieden, wodurch Cross Luminance- und Cros Color-Störungen vermieden werden können. Anders als bei Composite Video ist bei S-Video daher kein Tiefpass- oder Kammfilter im Empfänger erforderlich, der das Farbsignal wieder aus dem Helligkeitssignal "herausfischt".

S-Video erlaubt gegenüber Composite Video eine höhere Bandbreite für die Helligkeits-Information und verhindert die Einstreuung ins Farbsignal. Die Übertragungsleistung für die Helligkeit ist bei S-Video in der Praxis vergleichbar zum analogen Composite Video. Der größte Vorteil gegenüber Composite Video liegt, neben der Einstreuung des Helligkeitssignals, aber in der höheren Übertragungsbandbreite des Farbsignals, wodurch feine Farbdetails bei S-Video deutlich besser übertragen werden können.

Die Übertragung über zwei getrennte Leitungen macht das S-Video-Signal allerdings anfälliger für gegenseitige Störung der beiden Leitungen und für Laufzeitunterschiede. Jenseits einer Kabellänge von ca. 10 Metern produziert S-Video daher ein schlechteres Bild als Composite Video.

Stecker

Datei:S-Video-Buechse.jpg
Mini-DIN S-Video Büchse

Heutzutage werden Videosignale im allgemeinen über 4polige Mini-DIN-Stecker mit einem Abschlusswiderstand von 75 Ohm Impedanz übertragen. Die Stifte im Stecker verbiegen sich leicht, darum erfordert das Anstecken Vorsicht. Falls ein Stift verbogen wird, verursacht das Farbverlust, verdirbt das Signal oder führt zu dessen kompletten Verlust.

Ehe Mini-DIN Standard wurde, wurde S-Video über verschiedene Steckerformen übertragen. Zum Beispiel beim Heimcomputer Commodore 64 (80er Jahre), der als eines der ersten Massengeräte S-Videosignale ausgeben konnte, wurde ein 8poliger DIN-Stecker am Computer und ein Paar von Cinch-Steckern am Monitor verwendet.

Heute kann das S-Videosignal auch über SCART-Stecker übertragen werden. Jedoch muss die betreffende Steuerelektronik ausdrücklich S-Video unterstützen, da es nicht Bestandteil des SCART-Standards ist. Außerdem ist die gleichzeitige Unterstützung von RGB- und S-Video-Signalen über eine einzige SCART-Buchse Schaltungstechnisch nur schwer möglich, da hierfür zu wenige Leitungen vorhanden sind. Bei den meisten Fernsehern mit zwei SCART-Buchsen nehmen diese beide Composite Video an, aber nur jeweils eine der beiden nimmt RGB bzw. S-Video an. Wenn am Gerät nur eine SCART-Buchse vorhanden ist, nimmt diese meist RGB an, aber nicht S-Video.

Verwendung

S-Video wird üblicherweise in Heim-DVD-Geräten, Videorecordern und modernen Spielekonsolen verwendet. Auch bei mancher professionellen Technik sowie bei Computer-Videokarten kommt es zum Einsatz. In Europa ist es weniger verbreitet als anderswo, da hierzulande meist RGB-Signale über SCART-Buchsen genutzt werden; in den USA und in Japan, wo SCART-Buchsen nahezu unbekannt sind, ist S-Video dagegen die meistgenutzte Anschlussart für hochwertige Fernseh- und Videokomponenten.

Siehe auch