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Aaron Burr

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Aaron Burr
Gemälde von John Vanderlyn, 1802.
Sammlung der New York Historical Society

Aaron Burr (* 6. Februar 1756 in Newark, New Jersey; † 14. September 1836 in Port Richmond, New York), war ein amerikanischer Politiker und Vizepräsident der Vereinigten Staaten unter Thomas Jefferson.

Burr diente mit Auszeichnung im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. In den 1780er Jahren wurde er einer der wichtigsten Politiker in New York und war von 1791 bis 1797 einer der beiden Senator dieses Bundesstaats im amerikanischen Kongress. Im Jahr 1800 gewann Burr an der Seite Thomas Jefferson die Präsidentschaftswahlen und diente unter diesem bis 1805 als Vizepräsident, sah sich in dieser Zeit aber zunehmend in seiner eigenen Partei isoliert, so dass er 1804 nicht wieder als Kandidat nominiert wurde. In diesem Jahr trat er stattdessen mit Unterstützung der föderalistischen Opposition für die Gouverneurswahl in New York an, verlor diese aber deutlich. Für seine Niederlage machte er eine Rufmordkampagne seines langjährigen Rivalen Alexander Hamilton verantwortlich. In einem Duell verwundete Burr Hamilton am 11. Juli des Jahres tödlich und wurde nach dem Duell in zwei Bundesstaaten als Mörder beschuldigt, stand aber deswegen nie vor Gericht. Burr wurde 1807 im Zusammenhang wegen des Versuchs, einen unabhängigen Staat im spanischen Teil Nordamerikas zu schaffen, des Hochverrats angeklagt. Aus Mangel an Beweisen wurde er schließlich jedoch freigesprochen. Von 1808 bis 1812 lebte Burr in Europa, bevor er schließlich nach New York zurückkehrte, wo er 1836 verstarb.

In der Geschichtsschreibung ist Burr bis heute eine außergewöhnlich umstrittene Figur. Überwiegend wird er angesichts seiner undurchsichtigen politischen Manöver negativ beurteilt; Henry Adams etwa bezeichnete Burr als „Mephistopheles der Politik.“[1] Seit seinem Tod erschien aber auch eine Vielzahl apologetischer Biografien, die Burr selbst als Opfer einer politischen Verschwörung sehen und seine aufklärerische Gesinnung und Unparteilichkeit betonen.

Leben

Jugend

Burr war der Sohn des presbyterianischen Geistlichen Aaron Burr, Sr., seit 1748 Präsident des College of New Jersey in Elizabeth, New Jersey (der heutigen Princeton University), und seiner Frau Esther Edwards, Tochter des berühmten Theologen Jonathan Edwards. Sein Vater starb im September 1757, die Mutter ein Jahr darauf, so dass Burr im Alter von drei Jahren Vollwaise wurde. Mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Sally wurde er zunächst in die Obhut eines Freundes der Familie in Philadelphia gegeben, ab 1760 wuchs er dann in der Familie seines Onkels Timothy Edwards auf, erst in Stockbridge, Massachusetts, ab 1762 in Elizabeth, New Jersey, der Wirkungsstätte seines Vaters. Edwards ließ den Burr-Kindern eine dem gesellschaftlichen Stand der Familie entsprechende gute Erziehung angedeihen und engagierte Tapping Reeve, ebenfalls ein Absolvent des College of New Jersey und später Gründer einer berühmten Rechtsschule, als Privatlehrer; 1771 heiratete Reeve Sally Burr.

Mit nur elf Jahren stellte Aaron Burr einen ersten Antrag auf Aufnahme in das College of New Jersey, wurde aber wegen seines Alters noch abgewiesen und „studierte“ das Curriculum noch zwei Jahre zu Hause. Als er 1769 schließlich aufgenommen wurde, konnte er wegen seiner Vorbildung eine Klasse überspringen, wurde also bereits als Sophomore eingestuft, und schloss das Studium nach drei Jahren ab. Während seiner Studienzeit Burrs entwickelte sich das College of New Jersey unter der Präsidentschaft des Schotten John Witherspoon zum pädagogisch fortschrittlichsten wie politisch radikalsten College Amerikas.[2] Die aufklärerische Common Sense-Philosophie Witherspoons führte dazu, dass sich revolutionäre Ideen unter den Studenten angesichts der sich verschärfenden Spannungen zwischen den Kolonien und dem Mutterland rasch verbreiteten. Viele führende Persönlichkeiten der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung wie der frühen Republik gingen aus diesen Princeton-Jahrgängen ihm hervor, so allein aus der nur dreizehn Absolventen zählenden Abschlussklasse von 1771 James Madison, Gunning Bedford, Jr., Philip Freneau und Hugh Henry Brackenridge, aus Burrs Abschlussklasse 1772 Aaron Ogden, Henry Lee und William Bradford. In zwei konkurrierenden studentischen Clubs, der Whig Society, der etwa Madison und Freneau angehörten, und der Cliosophic Society schulten sich die Studenten Princetons in Rhetorik und Argumentation. Teils entwickelten sich in diesen studentischen Bünden auch persönliche Freund- und Feindschaften, die noch lange Bestand haben und sich später auch politisch auswirken sollten; Burr etwa knüpfte in diesen Jahren als Mitglied der Clios eine lebenslängliche Freundschaft mit William Paterson, dem Gründer des Clubs.

Nach dem Studium blieb Burr zunächst in Elizabeth und spielte mit dem Gedanken, die Priesterlaufbahn einzuschlagen. Angesichts seiner berühmten Vorfahren schien er vielen seiner Zeitgenossen dafür bestimmt, doch hatte Burr einige Zweifel. Im Herbst 1774 begann er zwar beim Rev. Joseph Bellamy in Bethlehem, Connecticut Theologie zu studieren, doch schon im Frühjahr änderte er seinen Entschluss und begann, bei seinem einstigen Hauslehrer und jetzigen Schwager Tapping Reeve Juristerei zu erlernen (in Ermangelung von Rechtshochschulen wurden angehende Juristen bis ins 19. Jahrhundert in den Kanzleien von Anwälten oder Richtern ausgebildet).

Soldat im Unabhängigkeitskrieg

The Death of General Montgomery in the Attack on Quebec, Gemälde von John Trumbull, 1786.
Burrs Abwesenheit auf diesem Gemälde, eines der ikonischen Bilder der amerikanischen Revolution, ist angesichts seiner landesweit gerühmten Rolle in den dargestellten Geschehnissen auffällig - Trumbull zeichnete statt Burr dessen Freund Matthias Ogden in die Szene, der zu dieser Zeit jedoch nachweislich im Lazarett lag.[3]

Nach Ausbruch des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs meldete sich Burr gemeinsam mit seinem Jugendfreund Matthias Ogden 1775 als Freiwilliger zur revolutionären Kontinentalarmee und nahm an der Invasion Kanadas teil: Im September brach er als Mitglied des rund 1.100 Soldaten starken Expeditionskorps Benedict Arnolds zu einem Marsch durch Maine zur britischen Festung Québec auf. Das Korps sollte die Truppen General Richard Montgomerys verstärken, die bei den vorigen Schlachten der amerikanischen Invasion Kanadas noch siegreich geblieben waren. Nach dem Zusammenschluss der beiden Heere wurde Burr im November auf Empfehlung Arnolds zum Adjutant Montgomerys berufen. Als Montgomery am letzten Tag des Jahres in der Schlacht von Québec von einer Kartätschensalve aus einer britischen Stellung getötet wurde, stand Burr in der ersten Reihe. Nach dem Bericht des Kaplans der Expedition, Burrs Studienfreund Samuel Spring, soll Burr unter Lebensgefahr versucht haben, die Leiche Montgomerys zu bergen; so stellt auch Hugh Henry Brackenridge die Situation in seinem Gedicht The Death of General Montgomery, in Storming of the City of Quebec (1777) dar. Die Nachricht von Montgomerys Tod und Burrs Eingreifen verbreitete sich rasch, im Jahr darauf hob der Kontinentalkongress nach Anhörungen zu den Umständen von Montgomerys Tod ausdrücklich Burrs Mut hervor, was einer militärischen Auszeichnung gleichkam (Orden kannte die Kontinentalarmee nicht), befördert wurde Burr indes lange nicht. Ob Springs und Brackenridges Version den Tatsachen entspricht, lässt sich kaum beantworten. Auch erwähnt Matthew Davis, der Autor der von Burr selbst autorisierten Biografie, die Episode überhaupt nicht. Die zeitgenössischen Zeugenaussagen sind widerspüchlich, so dass sich die Frage, was tatsächlich am 31. Dezember 1775 geschah, kaum mehr beantworten lässt.[4]

Nach der Niederlage in der Schlacht kehrte Burr im Frühjahr nach Süden zurück. Im Juni 1776 erreichte er New York, das Hauptquartier des Oberbefehlshabers George Washington, dessen Stab Burr auf Empfehlung Joseph Reeds zunächst zugeteilt wurde. Spätere Biografen haben oftmals hervorgehoben, dass schon dieses erste Zusammentreffen der beiden Männer von gegenseitiger Abneigung geprägt gewesen sein soll.[5] Nach wenigen Tagen ließ sich Burr als Adjutant an die Seite General Israel Putnams versetzen. Im August des Jahres zeichnete er sich beim britischen Angriff auf Manhattan aus, als er durch sein Eingreifen die Einkesselung der Brigade Gold Selleck Sillimans durch die Briten verhinderte. Dass Washington Burrs mutige Tat am folgenden Tag bei den morgendlichen Ordern nicht zu erwähnen für nötig hielt, soll Burr als persönlich Herabsetzung empfunden haben. Späteren Darstellungen zufolge soll diese Episode auch die erste Begegnung Burrs mit seinem späteren Erzfeind Alexander Hamilton gewesen sein, der zu dieser Zeit tatsächlich Silliman unterstellt war, doch gibt es keine zeitgenössischen Anhaltspunkte, dass die beiden tatsächlich persönlich aufeinandertrafen.[6]

Im Juni 1777 wurde Burr schließlich zum Oberstleutnant (lieutenant colonel) befördert und zunächst in Grenzgebiet von New York und New Jersey bestellt, wo er de facto den Befehl über das Regiment William Malcolms übernahm, das den Pass durch die Ramapo Mountains und somit den Zugang zum Norden New Yorks vor einem britischen Angriff schützen sollte. Sein größter militärischer Erfolg in dieser Position war die Gefangennahme eines britischen Trupps ohne eigene Verluste bei Hackensack während einer loyalistischen Invasion des Bergen County im September 1777.[7] Kurz darauf wurde er mit seinem Regiment nach Pennsylvania beordert, wo Washington seine Truppen um das britisch besetzte Philadelphia zusammenzog. Hier soll er, wie viele seiner Biografen berichten, unter anderem eigenhändig eine Meuterei unter den eigenen Truppen niedergeschlagen haben[8]; allerdings findet sich in seinen eigenen Aufzeichnungen aus der Kriegszeit keine Erwähnung des Vorfalls, so dass bezweifelt werden darf, ob der Vorfall sich jemals ereignete.[9] Seine letzten Kampfhandlungen als Soldat erlebte er am 28. Juni des Jahres in der Schlacht von Monmouth. Wie viele Soldaten - in dieser Schlacht starben dutzende daran - erlitt Burr hier einen Hitzschlag, dessen Folgen ihn noch Jahre schwächen sollten, und wurde einige Monate beurlaubt. Sein Urteil über die Leistung Washingtons in dieser Schlacht, insbesondere aber das anschließende Kriegsgericht gegen Charles Lee mögen dazu beigetragen haben, dass Washington in Burrs Achtung weiter sank; so schrieb Burr Lee während deseen Prozess einen zwar nicht erhaltenen, aber der Antwort nach zu schließen offenbar wohlwollenden Brief.[10] Im Januar 1779 wurde er ins Westchester County nördlich von Manhattan verlegt, wo zwar seit des Beginn des Krieges die Frontlinie verlief, sich das Kriegsgeschehen aber zumeist auf sich kleinere Raubzüge von beiden Seiten der Front beschränkten. Burr suchte in diesem Niemandsland nach Kräften, die öffentliche Ordnung wiederherzustellen und bestrafte so auch seine eigenen Milzionäre, wenn sie plünderten. Auch baute er unter anderem einen Spionagering auf, der die Strukturen der Loyalisten infiltrieren sollte und begann, Register anzulegen, in denen er Informationen über die örtliche Zivilbevölkerung und ihre politischen Sympathien zusammentrug. Als sein Gesundheitszustand seine Arbeit allzu sehr einschränkte, quittierte er jedoch im März 1779 schließlich den Dienst in der Armee.[11]

Beginn der politischen Karriere, 1780–91

Während des Krieges lernte Burr 1778 auch seine spätere Frau kennen, die zehn Jahre ältere Theodosia Prevost. Prevost war zu dieser Zeit noch mit einem britischen Offizier verheiratet, hegte aber offenbar schon früh Sympathien für die Revolution. So lud sie nach der Schlacht von Monmouth George Washington auf ihr herrschaftliches Anwesen The Hermitage in New Jersey ein, wo der General dann für einige Tage sein Hauptquartier einrichtete. Im August 1776 eskortierte Burr Prevost auf ihrem Weg nach nach New York, wo sie offensichtlich Spionage für die Unabhängkeitsbewegung betrieb, und verhinderte in den weiteren Jahren, dass ihr Besitz wie der vieler anderer Loyalisten konfisziert wurde.[12] 1780 verweigerte sie sich dem Wunsch ihres Gatten, ihm zu seinem Standort in der Karibik zu folgen - das Liebesverhältnis zwischen ihr und Burr war zu dieser Zeit wohl schon kein Geheimnis mehr. Nur sechs Monate, nachdem Prevosts Gatte auf Jamaika dem Gelbfieber erlegen war, heirateten sie am 2. Juli 1782. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, von denen jedoch nur eine das Erwachsenenalter erreichte; außerdem erlitt Theodosia Prevost noch zwei Totgeburten. Die Ehe war eine glückliche, aber von der stets fragilen Gesundheit Prevosts belastet; 1794 starb sie im Alter von 48 Jahren.

Im Frühjahr 1782 wurde Burr nach einem kaum einjährigen Studium bei verschiedenen Juristen als Anwalt approbiert und praktizierte zunächst in Albany, dem Sitz des Obersten Gerichtshofs. Nach dem endgültigen Niederlage der Briten ließ sich er sich 1783 in New York nieder und eröffnete in der Wall Street seine eigene Kanzlei. 1781 hatte der Staat New York loyalistischen Anwälten − die zumindest in der Stadt New York deutlich in der Mehrheit gewesen waren - Berufsverbot erteilt, so dass sich nun viele Möglichkeiten auch für unerfahrene Juristen wie Burr oder auch seinen späteren Erzrivalen Alexander Hamilton boten, sich zu profilieren. Insbesondere die zahlreichen Eigentumsprozesse um die konfiszierten Besitztümer der Loyalisten ließen es in den nächsten Jahren kaum an Arbeit für Anwälte mangeln.[13] Wie Hamilton zählte Burr bald zu den herausragenden und bestbezahlten Anwälten der Stadt, kaum einer der großen Gerichtsprozesse der nächsten 20 Jahre Jahre verlief ohne ihre Beteiligung.[14] Dabei waren Burr und Hamilton mal Gegner im Gerichtssaal, mal fanden sie sich vereint auf Seiten der Anklage oder Verteidigung wieder, so etwa noch 1800 im aufsehenerregenden Mordfall People v. Levi Weeks.[15]

Wie viele seiner Juristenkollegen wurde Burr auch in der Politik der jungen Republik aktiv. 1784 und 1785 wurde er für jeweils ein Jahr als einer der neun Abgeordneten der Stadt New York in das Unterhaus des Staats gewählt. In der ersten der beiden Legislaturperioden glänzte er offenbar vor allem durch Abwesenheit, erst 1785 arbeitete er in einigen Ausschüssen mit. In seinem zweiten Jahr brachte er unter anderem einen Gesetzesvorschlag zur sofortigen Abschaffung der Sklaverei in New York ein, der jedoch scheiterte. Privat hielt Burr - wie auch Hamilton, der ebenfalls öffentlich als Sklavereigegner bekannt war - jedoch durchaus weiterhin einige Haushaltssklaven.[16]

Angesichts seiner späteren Positionen ist es erstaunlich, dass sich Burr in der Folge offenbar nicht an der erbittert geführten Debatte um die Ratifizierung der Bundesverfassung beteiligte, in der sich die Befürworter einer starken Zentralregierung (die so genannten Föderalisten und die Verfechter der Souveränität der Einzelstaaten (die so genannten Anti-Föderalisten) gegenüberstanden. Zur ratifizierenden Versammlung des Staates New York im Sommer 1788 war er zwar als Delegierter vorgeschlagen worden, hatte das Ansinnen aber abgelehnt. Vermutlich trifft Hamiltons Vermutung zu, dass Burr der Verfassung ursprünglich ablehnend gegenüberstand, zumal er sich schon zu dieser Zeit vor allem in anti-föderalistischen Kreisen bewegte. Sein wachsendes Renommee in der Öffentlichkeit in diesen Jahren gründete sich dann aber gerade auf seine Parteilosigkeit, die zeitgenössische Kritiker und insbesondere spätere Historiker jedoch häufig eher als Ausweis von Opportunismus als von Aufrichtigkeit gedeutet haben.[17] War die Nation durch den Streit um die Verfassung ohnehin schon gespalten, so stellte sich die politische Landschaft durch familiäre Ränkespiele und regionale Differenzen noch zerklüfteter dar. Wie Burrs Biograf James Parton in einem oft zitierten Bonmot schrieb, war New York zu dieser Zeit „wie Gallien in drei Teile geteilt“ - die Domänen der weitverzweigten Großfamilien Clinton, Livingston und Schuyler und ihrer politischen Freunde. Gouverneur des Staates New York war seit 1777 der Anti-Föderalist George Clinton, dessen Machtbasis die Vielzahl von Kleinbauern im Ulster County darstellten, der aber in der von überwiegend föderalistisch gesinnten Kaufleuten dominierten Stadt New York als auch bei den Großgrundbesitzern wie den Livingstons und Schuylers verhasst war. 1789 schloss sich Burr einer von wohl von Hamilton konzertierten Kampagne der Föderalisten der Stadt an, Robert Yates als Gegenkandidaten zu Clinton aufzustellen.[18] Clinton gewann die Wahl knapp. Wohl um Burr für sein Lager zu gewinnen, ernannte Clinton ihn nach seiner Wahl zum Attorney General des Staates New York, einer Position, die etwa dem Rang eines Justizministers gleichkommt.[19]In dieser Position brachte Burr insgesamt 158 Fälle vor den Obersten Gerichtshof des Staates. Auch schlug er weitreichende Gesetzesreformen vor, die von den Schriften des italienischen Aufklärers Cesare Beccaria inspiriert waren, doch erlangten sein Vorschläge - 1791 als Observations of the Attorney General gedruckt - nicht Gesetzeskraft.[20]

Senator für New York, 1791–97

Portrait Aaron Burrs, um 1793, vermutlich gemalt von Gilbert Stuart.
Sammlung der New Jersey Historical Society, Newark.

1791 geriet Burr dann erstmals direkt in Konflikt mit Alexander Hamilton, Finanzminister Washingtons und die prägende Figur der Föderalisten auf Bundesebene wie in New York. Gouverneur Clinton nominierte Burr für den indiesem Jahr neu zu besetzenden Senatorenposten New Yorks im amerikanischen Kongress, um sich des föderalistischen Mandatsträgers, Hamiltons Schwiegervater Philip Schuyler, zu entledigen. Hierzu verbündete er sich mit Robert R. Livingston, Kanzler des Staates New York, der bislang dem Hamiltonschen Lager angehört hatte. Livingston brach aus aus Verbitterung darüber, dass sein Clan bei der Wahl der beiden Senatoren New Yorks für den US-Kongress 1789 leer ausgegangen war, nachdem Hamilton gegen „seinen“ Kandidaten Thomas Duane (verheiratet mit Maria Livingston, einer Cousine 3. Grades) intrigiert hatte und stattdessen Rufus King den zweiten Senatorenposten zugeschanzt hatte. Clinton und Livingston einte nun das Verlangen, Hamilton zu demütigen, und so brachten sie mit ihrem Einfluss schließlich die notwendigen Mehrheiten in Ober- und Unterhaus für Burrs Wahl zustande zustande.[21] Im März 1791 trat Burr sein Mandat im Senat an, sein Nachfolger im Amt des Attorney General wurde Livingstons Schwiegersohn Morgan Lewis.

Kurz nach seiner Wahl unterredete sich Burr in einem konspirativen Treffen mit Robert R. Livingston und den beiden führenden Antiföderalisten der Nation, James Madison und Außenminister Thomas Jefferson, doch ist unbekannt, was die vier Staatsmänner, die sich offiziell zum gemeinsamen Pflanzensammeln für ihre Herbarien im Wald trafen, abmachten;[22] die „Botanisiertour“ der beiden Südstaatler gilt vielen Historikern jedoch als wichtige Wegemarke bei der Entstehung der Demokratisch-Republikanischen Partei, da sie die Antihamiltonianer Virginias mit denen New Yorks vereinte und so eine Voraussetzung für eine landesweit operierende politische Partei im modernen Sinne schufen.[23] Als sich das Erste Parteiensystem in den folgenden Jahren konsolidierte, wollte sich Burr trotz seiner offenkundigen Nähe zu den Republikanern jedoch nicht als Parteigänger sehen. Er war für die bislang nur in den Südstaaten dominerenden Republikaner jedoch in vielerlei Hinsicht ein vielversprechender Verbündeter: im parteipolitisch gespaltenen New York war er populär, im föderalistisch dominierten Neuengland wurde er schon wegen seiner Abstammung vielerorts geachtet. Dass sein Großvater und Vater führende Presbyterianer gewesen waren, machte ihn für diese Wählergruppe landesweit attraktiv.[24] Bei Wahlen wurde Burr in den er von einem mehr oder minder festen Kern von Getreuen unterstützt, die als „Burrites“ bekannt wurden und in der Geschichtsschreibung gelegentlich als eigene politische Kraft, wenn nicht als Partei begriffen werden. Zu den Burrites der ersten Stunde zählten die vormaligen Clintonianer Marinus Willett und Melancton Smith und der der Ex-Föderalist Peter Van Gaasbeek, später übernahm Matthew L. Davis die Führung der Gruppe.

Neben den verworrenen persönlichen Intrigen in beiden Lagern mag sein Ruf als unparteiischer Mann der Mitte ein Grund gewesen sein, dass er bei der New Yorker Gouverneurswahl 1792 von Wahlmännern aus dem föderalistischen Lager als Kandidat ins Spiel gebracht wurde, was Hamilton jedoch zu verhindern wusste, so dass schließlich John Jay für die Föderalisten gegen Clinton antrat. Der Ausgang der äußerst knappen Wahl wurde vor Gericht entschieden - in der darauf folgenden politisch-juristischen Debatte schlug sich Burr als Senator auf die Seite derjenigen, die den Sieg Clintons trotz mannigfacher Unklarheiten für rechtmäßig erklärten.[25] 1792 brachte sich Burr als demokratisch-republikanischer Kandidat für die Vizepräsidentschaft ins Spiel (die Wiederwahl Washingtons als Präsident wurde von keiner Seite bezweifelt), doch sprachen sich die Hauptstrategen der Demokraten-Republikaner, James Monroe und James Madison, gegen eine Kandidatur Burrs aus und schickten stattdessen George Clinton ins Rennen.[26] Bei der Wahl gegen Ende Jahres behauptete sich schließlich John Adams vor Clinton - Burr erhielt trotz seiner eigentlich schon eingestellten Kandidatur die Stimme eines Wahlmannes aus South Carolina.[27] Schon in dieser ersten von drei Präsidentschaftswahlen, in denen Burr antreten sollte, intrigierte Hamilton mindestens in seiner Korrespondenz gegen Burr. In einem Brief an einen unbekannten Adressaten äußerte er, dass er es als seine „religiöse Pflicht“ ansehe, Burrs Karriere zu verhindern.[28]

Burrs Leistungen als Redner während seiner sechsjährigen Amtszeit lassen sich nur schwer rekonstruieren, da die Protokolle der Senatssitzungen in den Annals of Congress bis mindestens 1795 kaum mehr als Anwesenheits- und Wahllisten enthielten. Burr stieg jedoch zu einem der Meinungsführer der Demokraten-Republikaner auf, auch weil die Partei mit dem Rückzug Jeffersons von seinen Ämtern 1793 und der Berufung James Monroes zum amerikanischen Botschafter in Paris 1794 ihre beiden prominentesten Mandatsträger im Kongress verloren hatte.[29] So gehörte er 1793/94 zu den Verteidigern Albert Gallatins, den die föderalistische Senatsmehrheit 1793 seines Mandats enthob, da er angeblich noch nicht lange genug amerikanischer Statsbürger sei, um wählbar zu sein.[30] 1794 zählte er zu der Minderheit von zehn Senatoren, die gegen die Ratifizierung des Jay-Vertrags mit Großbritannien stimmten; schon die Ernennung Jays als Unterhändler Washingtons erachtete er als verfassungswidrig.[31] Wie Madison und Jefferson trat Burr statt für eine Einigung mit mit Großbritannien deutlich für eine Annäherung an Frankreich ein. So setzte er anlässlich der militärischen Erfolge Frankreichs in den europäischen Koalitionskriegen eine offizielle Gratulation der Vereinigten Staaten an die Adresse der französischen Republik auf, doch scheiterte der Vorstoß wiederum an der föderalistischen Senatsmehrheit. Als in New York und andernorts demokratische Klubs nach Vorbild der französischen Jakobin entstanden, verteidigte Burr deren Rechte auf Rede- und Versammlungsfreiheit gegen Zensurbestrebungen seitens Washingtons und der Föderalisten, die hinter diesen Entwicklungen verschwörerische Umsturzversuche und die Gefahr einer jakobinischen Schreckensherrschaft witterten.[32] Während dieser Jahre mehrten sich auch die Anzeichen, dass Washington Burr nicht wohlgesinnt war. Als Burr sich im Winter 1792 in den Archiven des Außenminsteriums für seine - letztlich nie fertiggestellte - Geschichte des Unabhängigkeitskrieges zu forschen begann, erging von Washington die persönliche Order, Burr den Zuhgang zu den vertraulichen Dokumenten zu verwehren.[33] Als Frankreich 1794 Gouverneur Morris als amerikanischen Botschafter zurückwies, schlugen Monroe und Madison dem Präsidenten Burr als Nachfolger vor, doch lehnte Washington das Ansinnen mit der Begründung ab, dass er niemanden in ein hohes Amt bestellen würde, in dessen „persönliche Integrität“ er kein Vertrauen habe. Es steht zu vermuten, dass Hamilton in diesen Episoden nicht unbeteiligt war.[34]

Bis zur Präsidentschaftwahl 1796 hatte Burr sein Profil innerhalb der Republikanischen Partei so weit geschärft, dass er glaubte, als Vizepräsidentschaftkandidat an der Seite Thomas Jeffersons gute Chancen zu haben, zumal Clinton gesundheitlich und politisch geschwächt war. Neben den „Burrites“ war es vor allem John James Beckley, der Führer der Republikaner in Pennsylvania, der Burr zunächst unterstützte. Burr begab sich im Oktober 1795 selbst nach Monticello, um sich mit Jefferson zu unterreden. Im Frühjahr und Sommer des Wahljahres reiste er durch Neuengland und New York, um auch potentielle föderalistische Wahlmänner für sich zu vereinnahmen; seine Ausflüge ins gegnerische Lager verleiteten Beckley jedoch zu dem Schluss, dass Burr weniger am Erfolg der Partei als seiner Selbst gelegen war. Aus Sorge, dass er gar mehr Wahlmännerstimmen als Jefferson erreichen könnte, empfahl er Madison, dass die republikanischen Wahlmänner aus Virginia die zweite ihrer beiden Stimmen auf unwahrscheinliche Kandidaten verschwenden sollten - Präsident und Vizepräsident wurden bis 1800 noch in einem Wahlgang gewählt, wobei jeder der Wahlmänner zwei Stimmen zu vergeben hatte, Präsident wurde der Mann mit den meisten Stimmen, Vize derjenige mit den zweitmeisten. Tatsächlich gaben bei der Wahl im Dezember 20 der Wahlmänner aus diesem Staat Jefferson ihre Stimme, jedoch nur einer Burr. Insgesamt erreichte Burr nur 30 Stimmen. Angesichts der 68 Stimmen Jeffersons war die mangelnde Parteidisziplin offenkundig. Im Lager der Föderalisten spielte sich jedoch ähnliches ab, so dass Jefferson insgesamt mehr Stimmen erhielt als Adams designierter Vize Pinckney, so dass zum ersten und einzigen Mal in der amerikanischen Geschichte Präsident und Vize verschiedenen Parteien angehören würden.[35]

Abgeordneter im New Yorker Unterhaus, 1798–1800

Burrs sechsjährige Amtszeit als Senator endete 1797. Zu dieser Zeit hatten die Föderalisten wiederum die Mehrheit in beiden Kammern der New Yorker Legislative erlangt und wählten wieder Philip Schuyler auf den Senatorenposten. Burr ließ sich, offenbar unbeeindruckt von dem damit verbundenen Prestigeverlust, sogleich zur Wahl für das New Yorker Repräsentantenhaus aufstellen, wurde in den Kongress des Jahres 1798 gewählt und im Jahr darauf in seinem Mandat bestätigt. In diesen zwei Jahren war er stets bemüht, einige der föderalistischen Abgeordneten für republikanische Anliegen zu erwärmen, und bewegte einige von ihnen, insbesondere Jedediah Peck, sogar dauerhaft dazu, das Lager zu wechseln. War er fünfzehn Jahre zuvor noch mit einem Gesetzentwurf zur sofortigen Abschaffung der Sklaverei gescheitert, so brachte er nun zumindest ein Gesetz zur allmählichen Abschaffung durch den Kongress. Vergeblich blieb sein Gesetzvorschalg, nach dem die Wahlmänner New Yorks bei der Präsidentschaftswahl per Direktwahl und nicht mehr durch die Legislative bestimmt werden sollten; außerdem bemühte er sich um eine Reform des New Yorker Landverkaufs- und Insolvenzrechts und trat etwa für eine Abschaffung der Schuldhaft ein[36] – durchaus eigennützig, denn er war selbst über Jahre stets vom finanziellen Ruin bedroht, was ihn jedoch nicht daran hinderte, sich rege an den blühenden Spekulationen mit Landpatenten auf den noch unerschlossenen Westen New Yorks zu beteiligen.

Burrs für alle Seiten erstaunlichste Leistung zu dieser Zeit war die Gründung einer Bank. In New York waren die beiden einzigen bestehenden Banken, die Bank of New York und die Filiale der Bank of the United States, fest in föderalistischer Hand und verwehrten Republikanern oft Kredite, so dass politische Freunde bevorteilt wurden. Um dieses Monopol zu brechen, griff Burr zu einer List und brachte dem Kongress einen Vorschlag zur Gründung einer privaten Aktiengesellschaft mit öffentlicher Beteiligung und dem Monopol auf die Wasserversorgung der Stadt New York vor, um so die katastrophalen hygienischen Zustände durch den Bau neuer Frischwasserleitungen zu verbessern. Burr brachte das Gesetz im März 1799 kurz vor einer mehrwöchigen Sitzungspause als dringende Angelegenheit ein und fügte dem Entwurf eine nur einen Satz lange Klausel hinzu, die es der „Manhattan Company“ genannten Gesellschaft erlaubte, ihr überschüssiges Kapital in „Geld- und sonstigen Geschäften, so sie nicht mit der Verfassung oder Gesetzen der Vereinigten Staaten unvereinbar sind,“ zu verwenden. Da offenbar weder die wenigen abgereisten Abgeordneten, noch die Senatoren und auch nicht Gouverneur John Jay die Tragweite dieser Bestimmung zu erfassen vermochten, wurde der Vorschlag Gesetz. Im September des Jahres öffnete bereits die Bank der Wasserwerke, das föderalistische Bankmonopol war gebrochen. Auch dieser Vorstoß war seitens Burrs nicht recht uneigennützig; gegen Ende 1802 stand er selbst bei der Bank schon mit $65.000 im Minus. Aus der Bank der Manhattan Company entwickelte sich schließlich die Chase Manhattan Bank, eines der größten Kreditinstitute der Welt; die New Yorker mussten indes noch 40 Jahre auf eine ordentliche Wasserversorgung warten.[37]

Burrs Bemühungen um die Organisation der Republikaner in New York kam umso mehr auch nationale Bedeutung zu, wie die Präsidentschaftswahl 1800 näher rückte. Schon lange vor der Wahl galt als sicher, dass New York der Swing State sein würde, in dem sich die Wahl entscheiden würde, da die föderalistischen Mehrheiten in den Neuenglandstaaten, New Jersey und Pennsylvania und die republikanische Dominanz in den Südstaaten kaum verrückbar schienen, jeweils aber nur knapp unter der Hälfte der Mehrheit der Wahlmännerstimmen vereinten. Die Wahl des New Yorker Repräsentantenhauses, das gemeinsam mit dem Senat die Wahlmänner des Staates bestimmen würde, war den Strategen der Republikaner von größter Bedeutung. Innerhalb des Bundesstaats kam wiederum der Stadt New York, die 13 Mandate im Unterhaus stellte, eine Schlüsselrolle beim Kampf um die Mehrheit zu, da die jeweiligen Mehrheiten in den ländlichen Wählerbezirken gefestigt schienen. Burr vermochte es im Frühjahr 1800, innert kurzer Zeit eine hocheffiziente Wahlkampagne zu organisieren. Er überredete einige der prominentesten Bürger, für die Partei zu kandidieren - auf seiner Vorschlagsliste fanden sich unter anderem der ehemalige Postminister Samuel Osgood, der als Kriegsheld vereehrte General Horatio Gates sowie zwei Vertreter der beiden dominanten politischen Clans: Brockholst Livingston sowie den ehemaligen Gouverneur George Clinton persönlich. Sein Anwesen Richmond Hill glich wochenlang einem Feldlager, in dem die Parteisoldaten ihre Order erhielten; Burr ließ für jeden einzelnen Wahlberechtigten der Stadt ein Dossier zum vermuteten politischen Standpunkt und der Wahrscheinlichkeit, diesen zu ändern, erstellen. In die vor allem von deutschen Immigranten bewohnten Wahlbezirke schickte er deutschsprachige Wahlhelfer. Am 1. Mai, dem Wahltag, erschien wie aus dem Nichts eine großes Aufgebot von republikanischen Sänftenträgern und Kutschern, die alte und gebrechliche Wähler zu den Urnen beförderten. Nach der Stimmeuszählung stand fest, dass Burrs Kandidaten alle 13 Mandate gewonnen hatten - Burr selbst wurde ebenfalls wieder ins Unterhaus gewählt, diesmal als Abgeordneter des Orange County.[38]

Vizepräsident

Nach diesem Wahlerfolg in New York war den Strategen der Republikaner klar, dass der Vizepräsidentschaftskandidat an der Seite Jeffersons ebenfalls aus diesem Staat kommen müsse. Neben Burr kamen wiederum Clinton und Robert R. Livingston in Frage. Die Berichte darüber, wie die Entscheidung zu Gunsten Burrs fiel, gehen auseinander, doch scheint es, dass Albert Gallatin, dem Burr 1794 im Senat so treu zur Seite gestanden hatte, Einfluss auf die Entscheidung nahm. Auf einem nationalen Caucus in Philadelphia bestätigte die Partei die Nominierung offiziell. Auch wurde beschlossen, den republikanischen Wahlmännern ein Gelöbnis abzuverlangen, beide ihrer Stimmen den eigenen Kandidaten zu geben, um den 1796 von beiden Parteien begangenen strategischen Fehler nicht zu wiederholen - doch gerade dieses geschlossene Vorgehen sollte desaströse Folgen zeitigen.

Thomas Jefferson

Als die Ergebnisse der Wahl im Dezember 1800 bekannt wurden, stellte sich heraus, dass die republikanischen Kandidaten zwar die Wahl gewonnen hatten. Da sich jedoch tatsächlich alle Wahlmänner an die Vorgabe des Caucus gehalten hatten, gab es zwischen den Siegern Burr und Jefferson ein Patt von 73 zu 73 Stimmen. Für diesen Fall sah die Verfassung eine Wahl im Repräsentantenhaus vor, bei der jeder Staat eine Stimme hatte; zur Wahl benötigte Jefferson eine absolute Mehrheit der Staaten. Von den Delegationen der 16 Bundesstaaten waren jedoch nur acht in republikanischer Hand, so dass die Föderalisten hier zumindest über eine Sperrminorität verfügten. Viele Föderalisten witterten in dieser Situation die Möglichkeit, Jeffersons Präsidentschaft doch noch zu verhindern, indem sie für Bur stimmten. Dabei ging es nicht nur darum, eine Entscheidung bis zum Nimmerleinstag hinauszuzuögern: nicht wenige Föderalisten glaubten, Burr mit der Aussicht auf das höchste Amt im Staat dazu bewegen zu können, die Seiten zu wechseln. Die verworrene Situation ließ Gerüchte und Intrigen auf allen Seiten sprießen und spaltete auch die Parteien. Das Verhalten Burrs in dieser Zeit wird bis heute debattiert. Zwar gibt es (angesichts der verschwörerischen Umstände kaum verwunderlich) keine Äußerungen Burrs, in denen er sich den Avancen der Republikaner geöffnet hätte, doch äußerte er nach einiger Zeit auch keine Dementi mehr, was einige Historiker als beredtes Schweigen und Anzeichen dafür deuten, dass Burr sich einer solchen Rochade nicht verschlossen hätte.[39] Bei der Abstimmung im Februar kam es tatsächlich zum erwarteten Unentschieden. Die föderalistische Blockade hielt über sechs Tage und 35 Wahlgänge, bis schließlich Vermont und Maryland ihre Blockade aufgaben und für Jefferson votierten.

Jefferson und Burr wurden so am 4. Juni 1801 inauguriert. Dass Jefferson schon an diesem Tag jegliches Vertrauen in seinen Vize verloren hatte, legt etwa die Beschreibung Henry Adams' nahe:

„Als die Türen der Senatskammer aufgerissen wurden und der neue Präsident der Vereinigten Staaten auf der Schwelle erschien, als der Vizepräsident sich von seinem Stuhl erhob und Jefferson darauf Platz nahm, mit Aaron Burr zu seiner rechten und John Marshall zu seiner Linken, blickten die versammelten Senatoren zu drei Männern auf, die sich zutiefst zuwider waren und sich misstrauten.[40]

Schon in den ersten Wochen mehrten sich die Anzeichen, dass Burr in seiner Partei isoliert war. Die neue Administration hatte nicht nur ihre fünf Kabinettsposten, sondern auch hunderte andere Ämter im gesamten Land neu zu besetzen. Gemäß der Praxis des „spoils system,“ der amerikanischen Ausprägung der Ämterpatronage, wurden diese Stellen auf Vorschlag verdienter Parteisoldaten mit Gesinnungstreuen besetzt. Burr reichte eine vergleichsweise bescheidene Liste von fünf „Burrites“ ein, die Ämter in New York erhalten sollten. Nur zwei der von Burr Vorgeschlagenen wurden von Jefferson tatsächlich ernannt, doch ging der Präsident auch nach verschiedentliche Nachfrage nicht auf die anderen Kandidaten ein. Besonders augenfällig erschien Beobachtern die Nichternennung von Burrs engstem Vertrauten Matthew L. Davis; Jeffersons Untätigkeit in dieser Personalie veranlasste etwa Albert Gallatin, nunmehr Finanzminister, Jefferson in einem Brief rundheraus zu fragen, ob die Partei Burr weiterhin zu unterstützen gedenke. Jefferson antwortete auf den Brief nicht.[41] Die Intrige gegen Burr ging aber wohl kaum von Jefferson selbst aus, sondern hatte ihren Ursprung in New York. Unter der Federführung von George Clintons Schwiegersohn DeWitt Clinton hatten sich die zuvor verfeindeten Clans der Clintons und Livingstons verbündet, da sie angesichts von Burrs politischem Aufstieg um ihren Einfluss in New York fürchteten. So war es eben jene Koalition, die Burr 1791 zum Senator gemacht hatte, die nun seine Entmachtung orchestrierte.[42]

Die internen Machtkämpfe der Republikaner in New York eskalierten 1802-04 im so genannten „Pamphletkrieg.“[43] Der Anlass war der geplante Druck eines politischen Pamphlets des New Yorker Journalisten John Wood, das in so schrillen Tönen die vergangene föderalitische Regierung John Adams' kritisierte, dass Burr zu dem Schluss kam, dass eine Veröffentlichung dem Anliegen der Republikaner eher schaden als helfen würde. Burr bot an, die gesamte Auflage aufzukaufen, um zugleich den Drucker zu entschädigen und den politischen Frieden zu wahren. Dieses Angebot nahm James Cheetham, der Herausgeber der vom Clinton-Clan kontrollierten New Yorker Tageszeitung American Citizen zum Anlass, Burr nicht nur der Zensur, sondern der Verschwörung mit den Föderalisten zu bezichtigen. In den nächsten zwei Jahren attackierte Cheetham Burr regelmäßig in den Seiten seiner Zeitung und legte zudem vier einzeln gedruckte Breitseiten auf, in denen er Burrs Charakter und Politik in immer heftigeren Beschuldigungen diffamierte. Auch die föderalistische Presse griff die Anschuldigungen willig auf. Burr stellte sich diesem konzertierten Rufmord nur zögerlich. Im Herbst 1802 veranlasste er die Gründung einer eigenen Tageszeitung unter Führung von Peter Irving, um der feindlichen Presse etwas entgegensetzen zu können. Im Morning Chronicle erschienen über die nächsten zwei Jahre zahlreiche anonyme Beiträge von Burrs engsten Vertraueten und möglicherweise auch Beiträge aus seiner eigenen Feder. Besondere Aufmerksamkeit erregte jedoch eine unter dem Pseudonym Aristides von William P. Van Ness verfasstes Pamphlet zur Verteidigung Burrs mit dem Titel An Examination of the Various Charges Exhibited against Aaron Burr and a Development of the Characters and Views of his Political Opponents. Diese Polemik war von einer solchen Schärfe und literarischen Qualität, dass sie sich zur meistverkauften politischen Schrift in Amerika seit Paines Common Sense entwickelte. Leistete sie Burr zwischenzeitlich wertvolle Dienste, so war ihre Wirksamkeit auf lange Sicht jedoch begrenzt: lange nach dem Abflauen des „Pamphletkriegs“ 1804 und Burrs Tod 1836 sollten zahlreiche Historiker Cheethams Anschuldigungen für bare Münze nehmen.[44]

Tatsächlich gab es in Burrs Amtszeit einige Umstände, die Föderalisten wie Republikaner rätseln ließen, wie es um Burrs Gesinnungstreue stand. Eine der ersten Maßnahmen der Jefferson-Regierung war es, Adams' wenige Tage vor Amtsende erlassene Justizreform rückgängig zu machen, mit der der scheidende Präsident eine Vielzahl neuer Richterposten mit Amt auf Lebenszeit geschaffen hatte, die er durchweg mit Föderalisten besetzt hatte, die so genannten „Mitternachtsrichter.“ Als die Abstimmung über den Widerruf im Senat mit einem Patt endete, hatte Burr als Senatspräsident die entscheidende Stimme. Er wies den Gesetzesentwurf zunächst zur Wiedervorlage zurück, was in beiden politischen Lagern als Warnung Burrs an seine Partei verstanden wurde.[45] Als immer deutlicher wurde, dass er von seiner eigenen Partei ausgebootet wurde, griff er schließlich zu einer demonstrativen Provokation: Am 22. Februar, dem Geburtstag des drei Jahre zuvor verstorbenen George Washington, erschien er auf einem von den Föderalisten der Hauptstadt organisierten und besuchten Festbankett anlässlich des Geburstags Washingtons und brachte zur Überraschung der Anwesenden einen vieldeutigen Trinkspruch auf den „Bund aller ehrlichen Männer“ aus − Henry Adams meinte gut hundert Jahre später, dass Burr dem Präsidenten so eine „dramatische Beleidigung ins Gesicht schleuderte.“ [46] Burrs Bruch mit seiner Partei war nun offenkundig, was die föderalistische Opposition für sich zu nutzen suchte.

Die New Yorker Gouverneurswahl 1804 und Burrs Duell mit Alexander Hamilton

Als 1804 die nächste Präsidentschaftwahl bevorstand, war Burrs Bruch mit seiner Partei so deutlich, dass es allen Beobachtern als Selbstverständlichkeit erschien, dass er nicht wieder als Vizekandidat aufgestellt wurde; die Republikaner entschieden sich stattdessen für George Clinton. Burr sah nur einen Weg, das Ende seiner politischen Karriere abzuwenden und ließ sich mit Unterstützung der föderalistischen Opposition als Kandidat für die New Yorker Gouverneurswahl 1804 aufstellen. Nur um den Preis, mit den eigentlich republikanisch gesinnten Burrites zu verbünden, glaubten viele Föderalisten, in New York noch einmal eine Mehrheit erlangen zu können. Henry Adams witterte hinter dieser neuartigen Koalition jedoch einen wesentlich brisanteren Plan. Demnach habe sich Burr mit einigen neuenglischen „Ultraföderalisten“ um Timothy Pickering eingelassen, der sogenannten „Essex Junto,“ deren Ziel die Sezession Neuenglands aus der Union war, und die mit Burr auch New York zum Anschluss an den neuen Staat bewegen können zu glaubten. Spätere Historiker haben jedoch nicht nur das Ausmaß dieser Verschwörung relativiert, sondern auch Burrs Beteiligung bestritten.[47]

Duell Burrs gegen Alexander Hamilton

Bei der Wahl im April des Jahres unterlag Burr dem republikanischen Kandidaten Morgan Lewis jedoch deutlich. Burr witterte nicht ganz zu Unrecht hinter seiner Niederlage eine Intrige seines langjährigen Rivalen Alexander Hamilton. Hamilton hatte sich schon im ersten Caucus der Republikaner in gegen eine Kandidatur Burrs für die Föderalisten gewandt. Nachdem er überstimmt worden war, verwandte er viel Energie darauf, Briefe an die föderalistischen Meinungsführer zu verfassen, in denen er in immer schärferen Worten vor Burr warnte. Einige despektierliche Bemerkungen über Burr, die Hamilton bei einem Abendessen in Albany geäußert haben soll, fanden den Weg in die Presse. Burr sah sich derart in seiner Ehre verletzt, dass er gemäß den Konventionen des „Code Duello,“ über einen Sekundanten Kontakt zu Hamilton aufnahm, um ihn zu einem Dementi aufzufordern. Nach die Antwort aber nur ausweichend war, forderte Burr ihn schließlich zum Duell. Diese Form der Beilegung von Ehrenstreitigkeiten wurde zu dieser Zeit zwar zunehmend von staatlicher Seite geächtet und teils unter Strafe gestellt, war jedoch gesellschaftlich weithin akzeptiert - sowohl Burr als auch Hamilton hatten sich schon zuvor Duellen gestellt. In New York war das Duellieren jedoch unter Strafe gestellt, so dass sich Duellanten aus Manhattan üblicherweise am anderen Ufer des Hudson im Wald von Weehawken im Staat New Jersey. Hier war auch Hamiltons ältester Sohn Philip 1801 bei einem Duell getötet worden. Beim Duell am Morgen des 11. Juli 1805 verwundete Burr Hamilton mit einem Schuss in den Unterleib tödlich. Der genaue Ablauf des Duells ist seither bis heute Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Hamilton hatte in den Tagen vor dem Duell nicht nur sein Testament aufgesetzt, sondern in einigen persönlichen „Bemerkungen“ (Remarks) auch seinen Entschluss niedergeschrieben, mindestens mit der ersten seiner Duellkugeln nicht auf den Gegner zu zielen, sondern den ersten Schuss zu vergeuden, um Burr zu beschwichtigen, aber auch, da ein Duell seinen religiösen Überzeugungen grundsätzlich zuwider sei. Burr, der von diesem Entschluss nichts wissen konnte, und auch sein Sekundant William P. Van Ness gaben später an, dass die Duellanten etwa gleichzeitig geschossen hätten und dass Hamilton durchaus auf Burr gezielt habe, wenn auch die Kugel ihr Ziel weit verfehlte. Hamiltons Sekundant Nathaniel Pendleton gab jedoch an, dass Hamiltons Schuss versehentlich zu früh losgegangen. Eine Untersuchung der Duellpistolen durch Experten der Smithsonian im Jahr 1976 legt jedoch den Schluss nahe, dass der Abzug der Waffen - die Hamilton als Herausgeforderter wählen durfte - präpariert war. Während Burrs Pistole einen konventionellen Abzug besaß, bei der ein Abzugsgewicht von mehr als 5 kg aufgebracht werden musste, war de Abzug von Hamiltons Waffe auf eine weitaus niedrigeren Widerstand eingestellt, was ihm einen schnelleren Schuss und somit einen unlauteren Vorteil verschafft hätte; diese Manipulation könnte auch erklären, warum sein Schuss, wie Pendeleton angab, möglicherweise tatsächlich zu früh gefeuert wurde.[48]

Nach dem Duell begab sich in sein Anwesen Richmond Hill und harrte der Entwicklungen. Hamiltons Tod wurde in New York mit Bestürzung aufgenommen und der Trauerzug bei seiner Beerdigung tausenden begleitet. Selbst der Demokratisch-Republikanische Rat der Stadt ordnete einen Trauertag an. Manche dieser Kondolenzbekundungen mögen aber auch durchaus politisch motiviert gewesen sein; so entdeckte etwa DeWitt Clinton erst nach Hamiltons Tod seine Wertschätzung für Hamilton und sah das Duell wohl auch als Chance, sich Burrs als politischem Rivalen vollends zu entledigen. Als Burr hörte, dass eine Anklage wegen Mordes wahrscheinlich würde, floh er nach elf Tagen schließlich nach Süden, zunächst nach Philadelphia, schließlich dann auf die Insel St. Simons vor der Küste Georgias. Im republikanisch dominierten Süden wurden Hamilton kaum Tränen nachgeweint, auch war die Praxis des Duellierens hier kaum so verpönt wie teils im Norden, so dass Burr sich hier weiterhin der Anerkennung als Gentleman erfreuen durfte. So gab er schließlich nach einigen Wochen auch den falschen Namen auf, unter dem er bis dahin gereist war, und begab sich auf den Weg in die Hauptstadt - in vielen Städten wurde er von jubelnden Menschenmassen empfangen. Am 5. November erschien er im Washingtonerund nahm zur Bestürzung der föderalistischen Abgeordneten wieder seinen Sitz als Vorsitzender des Senats ein. In New Jersey war unterdessen tatsächlich ein Haftbefehl wegen Mordes gegen ihn ausgestellt worden, doch verlief sich der Prozess mit den Jahren still und klanglos.



Literatur

Quellen
  • Mary-Jo Kline und Joane W. Ryan (Hg.): Political Correspondence and Public Papers of Aaron Burr. 2 Bände. Princeton University Press, 1983.
  • Reports of the Trials of Colonel Aaron Burr. 2 Bände. Hopkins and Earle, Philadelphia 1808. (Digitalisate: Band I; Band II)
Biografien, Monografien, Aufsätze
  • Thomas Abernathy: The Burr Conspiracy. Oxford University Press, New York 1954.
  • Matthew L. Davis: Memoirs of Aaron Burr. With Miscellaneous Selections from his Correspondence. 2 Bände. Harper & Brothers, New York 1837. (Digitalisate: Band I; Band II)
  • Thomas Fleming: Duel. Alexander Hamilton, Aaron Burr, and the Future of America. Basic Books, New York 1999.
  • Peter Charles Hoffer: The Treason Trials of Aaron Burr. University of Kansas Press, Lawrence 2008. ISBN 978-0-7006-1591-9
  • Nancy Isenberg: Fallen Founder. The Life of Aaron Burr. Viking, New York 2007. ISBN 978-0-670-06352-9
  • Milton Lomask: Aaron Burr. 2 Bände:
    • Bd. 1: The Years from Princeton to Vice President 1756–1805. Farrar, Straus and Giroux, New York 1979.
    • Bd. 2: The Conspiracy and Years of Exile 1805–1836. Farrar, Straus and Giroux, New York 1982.
  • Charles J. Nolan: Aaron Burr and the American Literary Imagination. Greenwood Press, Westport 1980.
  • James Parton: The Life and Times of Aaron Burr. Enlarged Edition, 2 Bände. Houghton Mifflin, New York und Boston 1892 (Digitalisate: Band I; Band II)
  • Arnold A. Rogow: A Fatal Friendship: Alexander Hamilton and Aaron Burr. Hill and Wang, New York 1998.
  • Gordon Wood: The Real Treason of Aaron Burr. In: Proceedings of the American Antiquarian Society 143, 1999. S. 280-95.
Romane

Einzelnachweise

  1. Henry Adams: History of the United States During the First Administration of Jefferson. 4 Bände. Charles Scribner's Sons, New York 1903. Im folgenden zitiert nach der Ausgabe der Library of America, New York 1986. Mephistopheles of politics: S. 416.
  2. Stanley Elkins und Eric McKitrick: The Age of Federalism. Oxford University Press, New York 1993. S. 81-85.
  3. Isenberg, S. S. 27-28.
  4. Isenberg, S. S. 27-28; Lomask I, S. 41-42.
  5. Isenberg, S. 33-34, Lomask, S. 43-44.
  6. Lomask I, S. 49-50.
  7. Lomask I, 50-55.
  8. z.B. Lomask I, S. 55-56.
  9. Isenberg, S. 43
  10. Lomask, S. 56-59.
  11. Lomask I, S. 59-63.
  12. Isenberg, S. 67.
  13. Lomask I, S. 75-82; Isenberg, S. 88
  14. Lomask I, S. 93.
  15. Lomask I, S. 85-93; Isenberg, S. 189-196
  16. Lomask, S. 120.
  17. Lomask I, S. 131-32; Isenberg, S. 100.
  18. Lomask, S. 133-34.
  19. Lomask, S. 134-35.
  20. Isenberg, S. 104-5.
  21. Lomask, S. 139-44; Isenberg, S. 105-106. Ausführliche Darstellung in: Alfred F. Young, The Democratic Republicans of New York: The Origins. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1967. S. 187-92.
  22. Isenberg, S. 107.
  23. Young, S. 197-98.
  24. Young, S. 329.
  25. Isenberg, S. 109-113.
  26. Young, S. 324-30.
  27. National Archives: Electoral College Box Scores 1789–1996
  28. Hamilton an Unbekannt, 21. September 1792. Zitiert in Lomask, S. 174.
  29. Lomask I, S. 156-57.
  30. Isenberg, S. 132-34.
  31. Isenberg, S. 135-37.
  32. Isenberg, S. 131.
  33. Lomask, S. 158.
  34. Lomask I, S. 183.
  35. Young, S. 546-551; Isenberg, S. 146-54.
  36. Lomask I, S. 209-13.
  37. Lomask I, S. 221-30.
  38. Loamsk, S. 237 ff.
  39. Elkins und McKitrick, S. 748.
  40. Thus when the doors of the Senate chamber were thrown open, and the new President of the United States appeared on the threshold; when the Vice-President rose from his chair, and Jefferson sat down in it, with Aaron Burr on his right hand and John Marshall on his left, the assembled senators looked up at three men who profoundly disliked and distrusted each other. Adams, S. 133.
  41. Adams, S. 155-58.
  42. Lomask, S. 307.
  43. Lomask, S. 314-22; Isenberg, S. 247-52.
  44. Lomask, S. 323
  45. Lomask, S. 309-12
  46. Adams, S. 192: This dramatic insult, thus flung in the face of the President and his Virginia friends, was the more significant to them because they alone understood what it meant. To the world at large the toast might seem innocent; but the Virginians had reason to know that Burr believed himself to have been twice betrayed by them, and that his union of honest men was meant to gibbet them as scoundrels.
  47. siehe hierzu insbesondere: Garry Wills: Negro President: Jefferson and the Slave Power. Houghton Mifflin, Boston 2003. S. 127-139.
  48. Merrill Lindsay: Pistols Shed Light on Famed Duel. In: Smithsonian 7/8, November 1976. S. 94-98.
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