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Georgische Sprache

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Die Georgische Sprache (Georgisch) ist Amtssprache in Georgien und wird von etwa 4 Millionen Menschen gesprochen (Stand 1993).

Der Language Code ist ka bzw. geo oder kat (nach ISO 639). Das Georgische gehört mit Mingrelisch, Lasisch und Swanisch zum kartvelischen Zweig (auch Südkaukasische Sprachen genannt) der Iberisch-Kaukasischen sprachen.

Phonologie

Georgisch hat fünf vokalische und 29 konsonantische Phoneme, darunter auch Ejektive. Die Konsonanten können sehr große Cluster (Konsonantenanhäufungen) bilden.

Die Betonung ist sehr schwach und nicht bedeutungsunterscheidend. Bei zwei- und dreisilbigen Wörtern liegt sie meistens auf der ersten, bei viersilbigen auf der zweiten Silbe. Ja-Nein-Fragen werden wie auf Deutsch mit der Hebung der Stimme realisiert.

Auf Georgisch bedeutet das Wort "mama" Vater und "deda" bezeichnet die Mutter. Das widerspricht dem in Babysprachen weitverbreiteten Muster, mit "m" die Mutter zu bezeichnen.

Siehe auch: Georgisches Alphabet

Grammatik

Georgisch ist eine flektierende Sprache. Georgisch hat keine Genus-Unterscheidung und keine Artikel. Statt den zum Beispiel im deutschen üblichen Präpositionen verwendet georgisch Postpositionen, die entweder allein stehen oder an das Nomen angefügt werden können. Ein deutsches Beispiel für eine Postposition ist "dem Fluss entlang". Georgisch hat 7 Fälle, (Nominativ, Dativ, Genitiv, Instumental, Adverbial, Vokativ und Narrativ). Der Narrativ ist ein Ergativ, der nur bei bestimmten Verbformen (Im Georgischen zum Beispiel beim Aorist) auftritt. Die Wortstellung ist relativ frei.

Wortschatz

Georgisch hat zahlreiche Lehnwörter aus dem Türkischen, Farsi, Arabischen, Russischen und Englischen übernommen.

Familiennamen

Viele georgische Familliennamen enden auf -dze (Altgeorgisch "Sohn"), -shvili ("Kind"), -dali u.a. wobei die unterschiedlichen Endungen bestimmten Regionen des Landes ungefähr zuzuordnen sind. Josef Stalins ursprünglicher Name war Dschugaschwili (Dzhuga'shvili'), bekannt ist auch der ehemalige Präsident Eduard Schewardnadse (Shevardn'adze'), der unter Gorbatschow Außenminister der Sowjetunion war und im November 2003 bei der so genannten "Samtenen Revolution" gestürzt wurde.