Lehrberg
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 49° 21′ N, 10° 31′ O | |
| Bundesland: | Bayern | |
| Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
| Landkreis: | Ansbach | |
| Höhe: | 407 m ü. NHN | |
| Fläche: | 50,88 km² | |
| Einwohner: | 3172 (31. Dez. 2007) | |
| Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 91611 | |
| Vorwahl: | 09820 | |
| Gemeindeschlüssel: | 5 71 171 09 5 71 171Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel | |
| Marktgliederung: | 19 Ortsteile | |
| Adresse der Marktverwaltung: |
Sonnenstr. 14 91611 Lehrberg | |
| Website: | www.lehrberg.de | |
| Bürgermeister: | Reiner Grimm (Bürgerblock) | |
| Lage des Marktes Lehrberg im Landkreis Ansbach | ||
Lehrberg ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.
Geografie
Geografische Lage
Lehrberg liegt im Naturpark Frankenhöhe. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Oberdachstetten, Flachslanden, Rügland, Weihenzell, Ansbach, Leutershausen und Colmberg.
Ortsteile
Der Markt gliedert sich in die Ortsteile:
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Geschichte
Die ersten Menschen siedelten sich etwa im 6. bis 7. Jahrhundert nach Christus im breiten Rezat- und Zailachtal sowie auf den östlichen Hügeln an, die ihnen einen optimalen Standort boten. Im Jahr 1059 entstand die St. Margarethenkirche als Kirche und Festung für die Einwohner. Die darauf folgenden Jahrhunderte standen im Zeichen des Wohlstandes, entstanden durch die Entwicklung der Kirche zum Wallfahrtsort und der zahlreich vorhandenen Reliquien. Der 30-jährige Krieg sowie die Pest trafen Lehrberg schwer. Im 19. Jahrhundert war der Ort vom Deutsch-Französischen Krieg betroffen; dieser fügte der Gemeinde große menschliche Schäden zu; ebenso wie die beiden Weltkriege. Insgesamt drei Denkmäler geben davon Kunde. Im Jahre 2006 fand in Lehrberg eine Gasexplosion statt, die im Dorfkern drei historische Gebäude völlig vernichtete.
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
| CSU | 4 Sitze | (27,0%) | |
| Bürgerblock | 12 Sitze | (73,0%) |
Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lehrberger Kappl
Im 13. Jahrhundert hatten sich die Herren von Birkenfels zu einer starken Herrschaft entwickelt und eine zahlenmäßig beachtliche Untertanenmannschaft geschaffen, wodurch sie neben den Bischöfen von Eichstätt das örtliche Geschehen zu Lehrberg bestimmten. Ihre Burg – die ihre Anfänge wohl schon im 10. Jahrhundert hatte – auf der östlichen Anhöhe bekundete sichtbar ihre Macht. Als die Lehrberger Linie dieses Geschlechts 1536 mit Sigmund von Birkenfels ausstarb, kam der Besitz an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Sie wurde im Kampf der Markgrafen mit der Freien Reichsstadt Nürnberg (Markgrafenkrieg) offenbar völlig zerstört. Von ihr ist seit langem nichts mehr vorhanden. Alleinig erhalten sind Reste der unweit der Burg auf dem westlichen Vorsprung der Anhöhe 1430 durch einen Friedrich oder Eustachius von Lerpauer errichteten Bergkapelle. Von ihr steht heute noch die Turmruine, die so genannte Kappl.
St. Margarethenkirche
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Margaretha steht am höchsten Punkt der langen, nach beiden Seiten abfallenden Dorfstraße und geht auf eine einstige Wallfahrtskirche aus dem 14. Jahrhundert zurück. Von diesem Bau steht noch der Unterbau des Turmes mit dem Chor. An diesen fügte der markgräfliche Landbauinspektor und Baumeister Johann David Steingruber 1729–31 einen barocken Saalbau an. Bei späteren Renovierungen erhielt sie Altar sowie Kanzel im neugotischen Stil.
Die Turmhaube zeigt sich heute fachgerecht renoviert. 2006 waren Reparaturen an der Dachkonstruktion nötig geworden, da sich diese als einsturzgefährdet erwiesen hatte. Während die Arbeiten noch voll im Gange waren, ereignete sich am 22. September 2006 in der Nachbarschaft eine verheerende Gasexplosion, die zu weiteren Schädigungen führte, so dass die Instandsetzungsarbeiten weiter andauern.
Umgeben ist die Margarethenkirche mit dem ehemaligen Friedhof, dessen hohe, mittelalterliche Umfassungsmauer noch besteht. Auf ihm hat sich u. a. ein Grabkapelle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts aus Sandstein mit Pyramidendach erhalten.
Dorfschloss (Lehrberger Schlösschen)
Vermutlich bereits im Zusammenhang mit Zerstörungen an der Burg auf der Anhöhe während des Ersten Markgrafenkriegs errichteten sich die Herren von Birkenfels am Rande des Ortes einen Ansitz. Allerdings ist dessen genauer Entstehungszeitraum unbekannt. Es muss sich um ein relativ bescheidenes Gebäude gehandelt haben.
Nachdem die von Birkenfels 1536 im Mannesstamm erloschen waren, verkaufte deren Erbe, Wolf von Wilhermsdorf, 1540 diesen Ansitz an den Markgrafen Georg den Frommen, der ihn 1542 als Lehen an seinen Amtmann Friedrich von Knobelsdorf gab. Nach dessen Tod wurde das Lehen eingezogen und als markgräflicher Witwensitz vorgesehen. Genutzt wurde der Bau allerdings nur nach dem Tode des Markgrafen Georg Friedrich d. Ä. (1603) durch dessen Witwe Sophia von Braunschweig-Lüneburg. In diesem Zusammenhang wurde der Ansitz 1628/29 offenbar bis auf die Grundmauern abgerissen und ein Neubau in heutiger Form erstellt. Während des Dreißigjährigen Krieges musste Markgräfin Sophia vor den kaiserlichen Truppen auf die Festung Wülzburg fliehen. Der Ort Lehrberg ging 1632 in Flammen auf – wieweit der Ansitz in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist unbekannt.
Das Gebäude zeigt sich recht bescheiden und weist mit seinen Eckbuckelquadern noch auf mittelalterliche Bautradition. Der in die Fassadenmitte gestellte Treppenturm trägt über der Eingangstür das (nachträglich eingemeißelte) Wappen der Birkenfelser: ein silberner Ring auf rotem Wappenschild. Das Schlösschen ist stark sanierungsbedürftig und steht zur Zeit zum Verkauf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Lehrberg ist Mitglied im Tourismusverband Romantisches Franken.
Verkehr
Lehrberg liegt an der Bundesstraße 13, ca. 7 km nördlich von Ansbach.
Persönlichkeiten
- Rüdiger Wolf (* 19. November 1951 in Lehrberg) ist ein deutscher Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung
Literatur
- Daniel Burger/Birgit Friedel: Burgen und Schlösser in Mittelfranken; ars vivendi verlag: Cadolzburg 2003; S. 149–151, ISBN 3-89716-379-9.
Weblinks
- Wappen von Lehrberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
