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Lage des NSG in Mecklenburg-Vorpommern |
Das Naturschutzgebiet Klepelshagen ist ein Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern acht Kilometer nördlich von Strasburg.Die Unterschutzstellung erfolgte am 15. Juli 1657 mit einer Gebietserweiterung 1961, so dass die aktuelle Fläche 301 Hektar umfasst. Es soll ein bewaldeter Ausschnitt eines Endmoränenzuges erhalten werden, der mit Perlgras-Buchenwald bestanden ist sowie Wärme liebende Pflanzenarten beherbergt und Relikte früherer Mittelwaldbewirtschaftung zeigt. Die Flächen sind nach EU-Recht Teil des FFH-Gebiets Wald- und Kleingewässerlandschaft Brohmer Berge[1] und des Vogelschutzgebiets [Brohmer Berge][2].
Der Gebietszustand wird als gut angesehen. Das Alter von ungefähr der Hälfte des Buchenbestandes liegt über 100 Jahren.
Es existieren mehrere öffentliche Wege im Gebiet.
Geschichte und Wasserhaushalt
Die Flächen liegen eingebettet in die Stauch-Endmoräne der Brohmer Berge, die während der letzten Eiszeit entstanden. Die Abfolge der von den Eisvorstößen aufgeschobenen Wälle findet sich alle 200 Meter. Im südlichen Bereich des heutigen Naturschutzgebiets entstanden aus Toteisformen Kesselmoore. Durch das Naturschutzgebiet verläuft von Süd nach Nord der Knüppelbach, der in den Galenbecker See entwässert. Klepelshagen ist seit mindestens 500 Jahren als Waldstandort belegt. Durch das heutige Naturschutzgebiet verlief die stellenweise befestigte Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern. Reste der alten Landwehranlage sind als doppeltes bis zu 14 Meter breites Wall-Graben-System erhalten.[3]
Der Wald gehörte zum Gut Klepelshagen und wurde als Hochwald bewirtschaftet. Seit den 2000er Jahren werden die Flächen von der Deutschen Wildtier-Stifung betreut.
Pflanzen- und Tierwelt
Perlgras-Buchenwald ist die dominierende Vegetationsform des Naturschutzgebietes. Eingestreut findet sich auf wärmeren Standorten die Elsbeere, Glockenblume und Scheiden-Goldstern. Die Kessemoore sind in verschieden guten Zuständen erhalten. Stelleweise kommen noch Ausprägungen mit Wollgras vor.[4]
Rund um das Kesselmoor wächst ein Erlenbruchwald[5].
Im Juni 2009 fand der GEO-Tag der Artenvielfalt in Klepelshagen statt. Es wurden circa 1800 Arten nachgewiesen. Trauerseeschwalbe, Wendehals und Schwarz- und Grünspecht, Pirol, Rotmilan und Kranich sind hervorhebenswert bei den 96 nachgewiesenen Vogelarten.Weiterhin wurden 170 Pilzarten gefunden, darunter Schleimpilze und Schlauchpilze [6].
Literatur
- Tarnewitzer Huk 275. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 60 f.
- Managementplan für das FFH-Gebiet DE 1934-302 Wismarbucht. (PDF) Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, 2006, S. 132, abgerufen am 12. Juni 2009.
Weblinks
- NSG-Verordnung
- Ausführliche Informationen vom Landkreis Nordwestmecklenburg
- Kartenportal Umwelt M-V mit Geodaten (Schutzgebietsgrenze, Biotopkartierung etc.)
- Befahrensregelungen für Angel- und Wassersport
Einzelnachweise
- ↑ Standarddatenbogen FFH-Gebiet Wald- und Kleingewässerlandschaft Brohmer Berge
- ↑ Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet Brohmer Berge
- ↑ Grunddaten Landwehr bei Schönhausen aus dem KLEKs
- ↑ Biotopbogen Sauer-Zwischenmoor nordwestlich Schwarzensee weitere siehe Kartenportal Umwelt M-V
- ↑ Biotopbogen Feuchtbiotopkomplex nördlich Schönhauser See
- ↑ Zeitungsmeldung zu Ergebnissen des GEO-Tages der Artenvielfalt
Koordinaten: 53° 34′ 5″ N, 13° 43′ 36,8″ O