7. Panzerdivision (NVA)
7. Panzerdivision | |
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Aktiv | 18. August 1956[1] bis 2. Oktober 1990 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | Nationale Volksarmee |
Teilstreitkraft | Landstreitkräfte der NVA |
Truppengattung | Panzer |
Typ | Panzerdivision |
Gliederung | |
Stärke | Soll: 12.750 (Krieg); 9.139 (Frieden) |
Hauptquartier | Dresden |
Ausrüstung | Ausrüstung |
Kommandeure | |
Liste der | Kommandeure |
Die 7. Panzerdivision war ein Großverband der Nationalen Volksarmee der DDR.
Geschichte
Hintergrund
Bereits bei Aufstellung der Kasernierten Volkspolizei wurde geplant, Panzerdivisionen aufzustellen. Die maßgebliche Forderung dazu kam schließlich aus der Sowjetunion, nicht zuletzt da die Bundeswehr ab 1955 begann, Panzerdivisionen aufzustellen.
Aufstellung
Die 7. Panzerdivision entstand im September 1956 aus der Mechanisierten Volkspolizeibereitschaft Dresden im Militärbezirk III. Ihre Gliederung entsprach weitestgehend der von Panzerdivisionen der Sowjetarmee, was einen Personalbestand von 9.139 Mann im Frieden bedeutete. Im Unterschied zu Panzerdivisionen der Sowjetarmee hatten Panzerdivisionen der NVA keine Kampfhubschrauber und verkleinerte Mot.-Schützen-Verbände.[2]
Die Landstreitkräfte der DDR waren unterteilt in zwei Militärbezirke, V Nord und III Süd, die im Kriegsfall je eine Armee zu stellen hatten. Ab 1972 wurde das Kommando Landstreitkräfte gebildet, das die Militärbezirke als Ausbildungskommando ablöste, so auch bei der 7. Panzerdivision.[3]
Prager Frühling
Auf Druck der Bevölkerung begann die Tschechoslowakische KP unter Alexander Dubček im Frühjahr 1968 ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen, was eine Reaktion des Warschauer Paktes nach sich zog. Im Juni 1968, bei Zuspitzung der Lage in der Tschechoslowakei, stimmte Walter Ulbricht dem Vorschlag des Oberkommandierenden des Warschauer Paktes Marschall Jakubowski zu, auch NVA-Truppen an einer militärischen Intervention zu beteiligen.[4]
Am 27. Juli 1968 wurde die 7. Panzerdivision auf den Truppenübungsplatz Nochten verlegt, der Stab in die Nähe von Boxberg. Zusammen mit der 11. motorisierten Schützendivision sollte sie als Teil der Operation Donau von Nord-Westen in die Tschechoslowakei vordringen. Bis zum 20. August verblieb die Division in dieser Stellung, dann rückte sie in Marschkolonnen in die Bereitstellungsräume aus, dort verblieb Sie als Reserve des Oberkommandierenden. Ende Oktober 1968 kehrten alle Einheiten der beteiligten NVA-Divisionen wieder in ihre Kasernen zurück.[4]
Auflösung
Am 2. Oktober 1990 wurde die NVA aufgelöst und die einzelnen Truppenteile der 7. Division unter den Befehl des Bundeswehrkommando Ost gestellt.
Auftrag
Schutz der terrritorialen Integrität der DDR.
Organisation
- Panzerregiment 14 „Karol Swierczewski“ in Spremberg
- Panzerregiment 15 „Paul Hornick“ in Cottbus
- Panzerregiment 16 „Leo Jogiches“ in Großenhain
- Mot.-Schützenregiment 7 „Max Roscher“ in Marienberg
- Artillerieregiment 7 „Albert Hößler“ in Frankenberg
- Führungsbatterie Chef Raketen/Artillerie 7 in Dresden
- Fla-Raketen Regiment 7 „Paul Rockstroh“ in Zeithain
- Führungsbatterie Chef Truppenluftabwehr 7 in Dresden
- Raketenabteilung 7 „Alfred Kurella“ in Zeithain
- Geschosswerferabteilung 7 „Ernst Schneller“ in Frankenberg
- Aufklärungsbataillon 7 „Ludvík Svoboda“ in Dresden
- Pionierbatallion 7 „Arthur Thiermann“ in Pirna
- Nachrichtenbataillon 7 „Egon Dreger“ in Dresden
- Bataillon Materielle Sicherstellung 7 „Kurt Schlosser“ in Dresden
- Instandsetzungsbataillon 7 „Gustav Schneider“ in Spremberg
- Bataillon Chemische Abwehr 7 „Johann Eggert“
- Sanitätsbataillon 7[1] [5] in Dresden
- Transportbataillon 7 in Dresden
Ausrüstung

Die Division wurde bereits bei Aufstellung mit fabrikneuen T-54 Panzern, aber auch noch mit T-34 Panzern ausgestattet und hatte erst 1964 ihren vollen Ausrüstungsstand erreicht.[6] Im Lauf der 1960er Jahre liefen T-55 Panzer und in den 1980er Jahren wenige T-72 zu, vor allem des Typs T-72M und T-72M1.
An Schützenpanzern bezog man sowjetische BTR-40, dann BTR-60 sowie BTR-70 und später BMP 1.
Der Istbestand 1990 umfasste:
- 4 Startrampen FROG-7
- 63 T-72
- 262 T-55
- 150 BMP
- 41 BTR
- 126 Geschütze und Geschosswerfer
- 15 Brückenlegepanzer MT-55 auf Basis T-55[5]
Kommandeure
Damaliger Rang | Name | Zeitraum |
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Oberst | Werner Pilz | 18. August 1956 - 31. August 1956 |
Oberst | Heinrich Brandes | 1. September 1956 - 15. August 1958 |
Oberst | Franz Rös | 1. September 1958 - 31. Oktober 1960 |
Oberst | Joachim Goldbach | 1. November 1960 - 31. Juli 1964 |
Generalmajor | Werner Winter | 1. August 1964 - 8. November 1971 |
Generalmajor | Hans Sieg | 9. November 1971 - 31. Oktober 1976 |
Generalmajor | Walter Müller | 1. November 1976 - 31. Oktober 1979 |
Generalmajor | Günter Möckel | 1. November 1979 - 30. Juni 1985 |
Oberst | Klaus Listemann | 1. Juli 1985 - 30. September 1987 |
Oberst | Volker Bednara | 1. Oktober 1987 - 2. Oktober 1990 |
Verweise
Interne Verweise
Literatur
- Kopenhagen, Wilfried Die Landstreitkräfte der NVA. Motorbuch-Verlag. Stuttgart 2003. ISBN 3-613-02297-4
- König, Guntram Das große Buch der Nationalen Volksarmee: Aufgaben, Ausrüstung, Geschichte. Das Neue Berlin 2008. ISBN 3-360-01954-7
- Siegert, Jörg Typenkompass Panzer der NVA. 1956 - 1990. Motorbuch Verlag 2008. ISBN 3-613-02954-5
- Spielberger, Walter J., Siegert, Jörg und Hankse, Helmut Militärfahrzeuge, Bd.16, Die Kampfpanzer der NVA. Motorbuch Verlag 2008. ISBN 3-613-01759-8
- NVA. Anspruch und Wirklichkeit nach ausgewählten Dokumenten. ISBN 3-8132-0430-8
Weblinks
- Wendel, Marcus (2004). "axishistory.com: 7. Panzerdivision (engl.)". 24. September 2008.
- Kersten, Olaf "NVA-Forum: NVA Struktur". 24. September 2008.
Einzelnachweise
- ↑ a b Wendel, Marcus (2004). "7. Panzerdivision (engl.)". 24.September 2008.
- ↑ Kopenhagen, Wilfried Die Landstreitkräfte der NVA. Motorbuch-Verlag. Stuttgart 2003. ISBN 3-613-02297-4, S. 40
- ↑ Kopenhagen, Wilfried, S. 41
- ↑ a b "Traditionsverein Fernmelde- /Elektronische Aufklärung Luftwaffe e.V. "Die Intervention der WP-Truppen in der Tschechoslowakei" 24. September 2008
- ↑ a b Kopenhagen, Wilfried S. 179
- ↑ Kopenhagen, Wilfried S. 33