Indologie
Indologie ist eine Wissenschaft, die sich mit Geschichte, Sprache, Literatur, Philosophie, Medizin, Gebräuchen, Religionen, Kunst und Rechtsverständnis auf dem indischen Subkontinent auseinandersetzt. Spezielle Kunstformen wie beispielsweise klassischer indischer Tanz werden dabei ebenso berücksichtigt.
Die Indologie entstand im Sichtfeld der modernen Wissenschaft erst im Zusammenhang mit der Eroberung des indischen Subkontinents vor allem durch die Briten, unter deren Herrschaft erstmals indische Literaturquellen zugänglich wurden.
Kurze Anmerkungen zur Geschichte Indiens
Die Industal-Zivilisation, die anhand der Fundorte städtischer Siedlungen auch oft auch mit Harappa und Mohenjo-Daro bezeichnet wird, ist eine der ältesten Hochkulturen der Welt. Ihre Geschichte reicht mindestens 5000 Jahre zurück. Der Indologe Friedrich Max Müller entwarf um 1850 die umstrittene Theorie, dass um 1500 v.Ch. die indische Kultur durch eine Invasion von fremden Völkern grundlegend verändert wurde. Er versuchte dies sprachwissenschaftlich zu belegen.
Zwischen 3000 und 2000 v.Ch. trocknete der Sarasvati-Fluss, ein Fluss von mehreren Kilometern Breite im Nordwesten Indiens, aus, und die frühen Inder verlagerten ihre Städte an den Ganges.
Wann die ältesten indischen Schriften entstanden sind, ist unklar. Aufgrund von astronomischen Begebenheiten, die in den Texten erwähnt werden, ist nicht auszuschließen, dass sie teilweise über 5000 Jahre alt sind. Es ist möglich, dass die Rig Veda in der Industal-Kultur entstanden ist. Die Rig Veda erwähnt sieben heilige Flüsse, darunter den Ganges, den Indus und den Sarasvati-Fluss.
Die Vedas selbst, im Laufe der Zeit bis heute erweitert, um schließlich im Vedanta ("Ende des Veda") ihren Abschluss zu finden, sind heute die Basis des Hinduismus, obwohl sowohl ihre kosmologischen Vorstellungen als auch ihre Gottheiten vollkommen andere sind.
Verfasst sind die Vedas in quasi einem Dialekt des Sanskrit, gemeinhin als das "Vedische" bezeichnet. Die Entdeckung dieser Sprache war für die europäische vergleichende Sprachwissenschaft eine der historisch wichtigsten Ausgangspunkte.
Das indische Klima war der frühzeitigen Entstehung einer Schrift nicht förderlich; so bleiben den landestypischen Schreibmaterialien, Palmblättern und Baumrinden nur wenige Jahre, bevor sie verfallen. Überliefert sind daher hauptsächlich Schriften auf Münzen, Felsen und Bauwerken; die ältesten Manuskripte setzen erst mit dem 11. Jahrhundert u.Z. ein. Traditionell gilt die schriftliche Überlieferung in Indien als die unsicherere.