Benutzer:Triq/Test2
Biathlon (griechisch: Doppelkampf) ist eine vornehmlich im Winter ausgetragene Sportart, die sich aus den Disziplinen Skilanglauf und Schießen zusammensetzt. Die wichtigsten Biathlon-Wettkämpfe werden von der Internationalen Biathlon Union (IBU) veranstaltet. Damit ist Biathlon der einzige Skisport, der nicht von der Fédération Internationale de Ski (FIS) reglementiert wird. Der Biathlon-Sport wurde konsequent und erfolgreich zu einer Sportart weiter entwickelt, die publikumswirksam über das Fernsehen vermarktet werden kann. Seit den späten 1980er Jahren wird beim Biathlon in der Skating-Technik gelaufen.
GESCHICHTE
Frühgeschichte
Die Jagd auf Skiern oder ski-ähnlichen Fortbewegungsmitteln lässt sich über 5000 Jahre zurückverfolgen. In Norwegen entdeckte Höhlenzeichnungen beweisen, dass der Mensch schon früh die Jagd auf Skiern als geeignetes Mittel zur Verfolgung von Wildtieren im Schnee einzusetzen wusste. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen dazu finden sich bereits in der chinesischen, griechischen und römischen Geschichte, so beschreibt z. B. der römische Dichter Vergil etwa 400 v.Chr. die Jagd auf Skiern. Die Abbildung eines mit Pfeil und Bogen jagenden Mannes auf Skiern fand sich auch auf einem aus dem Jahr 1050 stammenden Runenstein aus Norwegen.
Die Ursprünge des Biathlonsports liegen aber vor allem im militärischen Bereich. Bereits zu Beginn der Wikingerzeit verteidigten sich die Ureinwohner Nord-Norwegens erfolgreich auf „Skiern“ gegen einfallende Horden dänischer Wikinger. Im Mittelalter waren die schnellen und flexiblen Skiregimenter fester Bestandteil der Armeen in Skandinavien und Russland.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Skifahren zum wichtigsten Militärsport. Ein guter Skisoldat beherrschte sowohl das Schießen, als auch den Langlauf. An der schwedisch-norwegischen Grenze maßen sich bereits im Jahre 1767 Grenzsoldaten der beiden Länder im Wettkampf, bei dem im vollen Skilauf mit dem Gewehr geschossen werden musste. Bis zur Veranstaltung erster organisierter Wettkämpfe im späten 19. Jahrhundert diente die Kombination aus Langlauf und Schießen jedoch ausschließlich der Jagd und militärischen Zwecken.
Entwicklung zum Militärsport
Der erste Biathlonverein wurde 1861 in Norwegen mit dem Gewehr- und Skiklub von Trysil gegründet. Im deutschen Sprachraum entwickelten sich sowohl der Militärskilauf als auch der allgemeine Skilauf erst Ende des 19. Jahrhunderts. Im Deutschen Reich fanden 1895 erstmals militärische Skilaufmeisterschaften statt. 1912 wurde in Norwegen ein Einzellauf ausgetragen bei dem zwei Mal 10 Schüsse abgegeben werden mussten und der damit dem heutigen Einzelbewerb schon sehr nahe kam. Die Veranstaltung dieser Wettkämpfe oblag dem Militär weshalb die Teilnehmer sich auch ausschließlich aus Armeeangehörigen rekrutierten. Durch die produktionsmäßige Fertigung von Skiern in österreichischen Werkstätten ab 1906 wurde der Sport wesentlich erleichtert und gefördert. Aus diesen Wettkämpfen entwickelte sich bis 1910 der Militärpatrouillenlauf, der als Vorgänger des heutigen Biathlon angesehen wird.
Bei der Internationalen Woche des Sports von 1924 in Chamonix, die vom IOC 1926 nachträglich zu den ersten Olympischen Winterspielen erklärt wurden, war der Militärpatrouillenlauf Teil des offiziellen Programms. Danach stand der Bewerb noch bei den Olympischen Winterspielen von 1928, 1936 und 1948 als Demonstrationsbewerb auf dem Programm. Zwischen 1930 und 1941 fanden Weltmeisterschaften im Militärpatrouillenlauf statt, bei denen sowohl Titel im Einzel- wie im Mannschaftskampf vergeben wurden. Im Rahmen von Heeresmeisterschaften und Militärweltmeisterschaften wird der Patrouillenlauf bis heute durchgeführt.
Die moderne Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verschiedene Modelle des kombinierten Wintersports diskutiert. Bei den Olympischen Winterspielen 1948 wurde neben dem Militärpatrouillenlauf auch der Winter-Pentathlon (Reiten, Fechten, Schießen, Skilanglauf, Abfahrt) als winterliche Entsprechung des Modernen Fünfkampfs als Demonstrationsbewerb zugelassen. Der ebenfalls 1948 gegründete Verband Union Internationale de Pentathlon Moderne (UIPM) zeigte Interesse an der Aufnahme eines Wintersportbewerbs und gab den Zuschlag der Kombination aus Laufen und Schiessen.
In den Nachkriegsjahren wird die Sportart aus verständliche Gründen entmilitarisiert und auch für nicht einem Militär angehörige Athleten geöffnet. Auf Vorschlag des Vorsitzenden der UIPM, dem schwedischen General Sven Thofelt, setzt sich der Name Biathlon durch. Nachdem die Sportart 1954 auch vom IOC anerkannt wird, werden 1956 die neu erstellten Regeln für Biathlonwettkämpfe genehmigt und der Name Biathlon offiziell eingeführt. 1957 erfolgt schließlich die Aufnahme in den Internationalen Verband des Modernen Fünfkampfes (UIPM) und 1968 die Umbenennung des Verbandes in UIPMB. Diesem Verband bleibt Biathlon bis zur Gründung der Internationalen Biathlon Union (IBU) als unabhängigem Verband innerhalb der UIPMB bis 1993 angeschlossen. Mit der endgültigen Trennung beider Verbände 1998 wird Biathlon zur eigenständigen Sportart.

VERBREITUNG UND POPULARITÄT
Der Biathlonsport wird heute in allen klassischen Wintersportländern Europas und Nordamerikas ausgetragen. Vor allem in Skandinavien und Russland gehört Biathlon zu den Top-Sportarten. Seit den 1990er Jahren und speziell nach der Jahrtausendwende erlebt der Sport auch in Deutschland einen starken Aufschwung und gehört mittlerweile zu den populärsten Wintersportarten überhaupt. Sämtliche Weltcupläufe werden im Fernsehen übertragen und finden auch vor Ort vor einem immer größer werdenden Publikum statt. Eine große Tradition hat Biathlon auch in Italien, vorwiegend im deutschsprachigen Südtirol aus dem viele bekannte Athleten der letzten Jahrzehnte stammen. In Österreich und der Schweiz hingegen spielt die Sportart neben dem Alpinsport nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl beide Länder immer wieder Spitzenathleten hervorbringen, hält sich das Publikumsinteresse in sehr engen Grenzen. Seit der Jahrtausendwende wird der Biathlonsport auch in Asien immer mehr gefördert, vor allem China arbeitet erfolgreich daran seine Athleten an die Internationale Weltspitze heranzuführen.
WETTKÄMPFE
Olympische Winterspiele
Bei den ersten Olympische Winterspielen von Chamonix wurde der Militärpatrouillenlauf als Vorgänger des heutigen Biathlon am 29. Januar 1924 erstmals vor einer größeren nichtmilitärisch organisierten Öffentlichkeit ausgetragen. Die Zuschauerzahl betrug nach offiziellen Angaben des Französischen Olympischen Komitees 1307 Personen und übertraf damit die Zuschauerzahl aller anderen nordischen Bewerbe. Während der Militärpatrouillenlauf heute als Demonstrationsbewerb angesehen wird, gab es zum Zeitpunkt der Austragung der Spiele keine Unterscheidung in originäre und Vorführungsbewerbe. Auch heute noch wird der Bewerb vom IOC in der offiziellen Medaillenstatistik von 1924 geführt. Bei den Olympischen Winterspielen von 1928, 1936 und 1948 wurde der Bewerb als reiner Demonstrationsbewerb in das olympische Programm aufgenommen.
Erst nach der Entwicklung hin zum rein sportlichen Biathlon wurde der Sport auch vom IOC anerkannt. 1960 wurde der Biathlonsport mit dem 20 km-Lauf (Einzel) der Männer erstmals ins offizielle Programm der Winterspiele aufgenommen. 1968 mit der 4 x 7,5 km-Staffel und 1980 mit dem Sprint wurden die nächsten Biathlonbewerbe olympisch. In Albertville 1992 feierten dann auch die Biathlon-Frauen ihre Premiere bei Olympischen Winterspielen. Die Frauenbewerbe werden analog den Männerbewerben gegliedert, jedoch über kürzere Distanzen ausgetragen. Mit der Aufnahme des Verfolgungslaufes 2002 und der geplanten Aufnahme der Disziplin Massenstart für die Winterspiele in Turin 2006, werden erstmals bei Olympischen Spielen je fünf Bewerbe für Männer und Frauen ausgetragen.
Biathlon-Weltmeisterschaften
Die erste Weltmeisterschaft fand 1958 im österreichischen Saalfelden statt. Die Zahl der Aktiven war mit nur 25 Athleten aus sieben Ländern noch sehr gering. Bis 1965 bei Weltmeisterschaften nur der Einzellauf über 20 km ausgetragen. Der Staffel-Lauf wurde erst in Garmisch-Partenkirchen 1966 offiziell eingeführt. Für 1967 wurde erstmals eine Weltmeisterschaft für Junioren ausgeschrieben, die im (damals) ostdeutschen Altenberg abgehalten wurde. 1974 wurde schließlich mit dem Sprint über 10 km der dritte Bewerb eingeführt. In Hochfilzen 1978urde erstmals bei Weltmeisterschaften mit dem Kleinkalibergewehr geschossen.
Biathlon-Weltcup
Jährlich in der Wintersaison von Dezember bis März wird für Männer und Frauen der Biathlon-Weltcup ausgetragen, eine Serie von 26 einzelnen Wettkämpfen in neun Orten und acht Ländern (Stand: Saison 2003/2004). Ein Punktesystem bestimmt die Weltcup-Gesamtwertung. Jedes Jahr wird außerdem eine Weltmeisterschaft ausgetragen. Im Gesamt-Weltcup führende Sportler tragen eine gelb unterlegte Startnummer, in der jeweiligen Disziplin eine rot unterlegte. Die B-Kader der Nationen tragen den Europa-Cup aus.
AUSRÜSTUNG UND SCHIESSSTAND
Gewehr
Großkaliber
Kleinkaliber
Munition
Schießstand
Ski
DISZIPLINEN
Ehemalige Disziplinen
Militärpatrouillenlauf
Mannschaftswettkampf
Aktuelle Disziplinen
Einzel
Sprint
Verfolgung
Massenstart
Staffel
Die besten Biathleten
Bei Olympischen Spielen
Bei Weltmeisterschaften
Im Weltcup

Verwandte Sportarten
Literatur
Weblinks
- Deutscher Skiverband
- Biathlonworld.com von der internationalen und europäischen Biathlon-Union
- Biathlon-online.de deutschsprachige Biathlonseite
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