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Sckell

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Sckell (Schreibweise z.T. auch Skell) ist der Name einer deutschen Gärtner-, Hofgärtner- und Maler-Dynastie, die verwandtschaftliche und berufliche Beziehungen zu den südwestdeutschen Hofgärtner-Dynastien der Petri und Koellner aufweist.

Die Gärtnerdynastie

Der Stammvater der Gärtner

Die Gärtner

Aquarell mit Widmung von Friedrich (Anton Louis) Sckell. Datiert 12. September 1818
  • Johann Wilhelm Sckell (* 1722 in Reckahn; † 1792 in Schwetzingen), Landschaftsgärtner; seit 1749 in Nassau-Weilburg, seit 1757 in Schwetzingen, seit 1762 Zweiter Hofgärtner. Sohn von Johann Georg Wilhelm Sckell; Vater von Friedrich Ludwig Sckell.
  • Friedrich Ludwig von Sckell, vollständiger Name: Clarus Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823), Gartenarchitekt, Begründer des klassischen Landschaftsgartens in Deutschland; Sohn von Johann Wilhelm Sckell; Bruder von Matthias Sckell; Schwiegervater von Carl August Sckell.
  • Carl August Sckell, auch Karl Skell (1793–1840), bayerischer Hofgarten-Intendant, Sohn von Matthias Sckell.
  • Johann Friedrich Sckell (* 1725 in Reckahn; † ?), seit 1746 Weilburg-Nassauischer Gärtner; 1750 als Hofgärtner in Neu-Saarwerden und auf dem Windhof b. Weilburg nachgewiesen, 1757 Hof- und Lustgärtner sowie Bauinspektor in Weilburg. Nicht ausgeführte Gartenpläne aus dem Jahr 1762 für das Jagdschloß Lichtenthal b. Neuwied. Plan für die erste Gartenanlage in Wilhelmsthal b. Eisenach (ebenfalls nicht ausgeführt); ab 1773 Nassau-Oranischer Hofgärtner und Bauinspektor/Baudirektor im Fürstentum Dillenburg und der Herrschaft Beilstein. Einer der Taufpaten von Friedrich Ludwig Sckell.
  • Johann Georg Sckell (* 1725 in Eisenach; † 1800 in Eisenach), Schüler des Hof- und Lustgärtners Johann Georg Petri; Hofgemüsegärtner in Zweibrücken, ab 1767 Hofgärtner in Wilhelmsthal b. Eisenach (von ihm 1767 die ersten Entwürfe zur landschaftlichen Umgestaltung von Wilhemsthal, erst 1777 ausgeführt), danach Hofgärtner in Eisenach (ebenfalls landschaftl. Umgestaltung), 1791 Hofgärtner von Eisenach und Wilhelmsthal. Sohn von Johann Valentin Sckell.
  • I.L.G. Sckell, Oberförster und Wildmeister in Troistedt; 1777 landschaftliche Umgestaltung d. Gartenanlagen v. Wilhelmsthal. Sohn von Johann Valentin Sckell.
  • Karl August Christian Sckell [auch: Carl August Christian Sckell] (* 1801 in Belvedere b. Weimar; † 1874 in Dornburg/Saale), Anstellung am Botanischen Garten Jena , ab 1823 Hofgärtner und Schloßkastellan in Dornburg. Kontakte mit J.W.v.Goethe. Sohn von Johann Conrad Sckell.
  • Karl Christian Ernst Georg Sckell (* ?; † ?), von 1808 bis 1855 Gärtnergehilfe im Belvedere Weimar. Sohn von Johann Christian Sckell.
  • Gottlieb Ludwig Eduard Sckell (* 1802 in Troistedt; † 1873 in Belvedere b. Weimar), 1819/20 Anstellung im Botanischen Garten Berlin, 1820/21 Anstellung in Frankreich und England, 1823 Gartenkondukteur in Wilhelmsthal b. Eisenach, 1841 Parkrevierleitung in Belvedere, 1841/47 unter ihm große Umgestaltung, 1857 Hofgarteninspektor für Weimar, Tiefurt, Ettersburg u.a.. Sohn von Johann Christian Sckell.

Die Maler

  • Ludwig Sckell (1833–1912), Landschaftsmaler; Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste München. Sohn von Carl Ludwig Sckell; Neffe von Carl August Sckell; Vater von Louis Sckell.
  • Louis Sckell (* 1869 in München; † 1950), königlich bayerischer Oberjäger, Landschaftsmaler. Sohn von Ludwig Sckell.
  • Fritz Skell (1885–1961), Maler und Zeichner, Illustrator medizinischer, biologischer und zoologischer Werke.
  • Ludwig Skell (1842–1905), Landschafts-, Genre-, Bildnismaler, Lithograph.

Literatur

  • Karl Lohmeyer: Südwestdeutsche Gärten des Barock und der Romantik mit ihren in- und ausländischen Vorbildern nach dem Arbeitsmaterial der saarländischen und pfälzischen Hofgärtnerfamilie der Koellner, (Saarbrücker Abhandlungen zur südwestdeutschen Kunst und Kultur, Bd. 1), Saarbrücken, 1937
  • Ulrich Thieme und Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Nachdr. d. Originalausg. Leipzig, 1907-1950, München: dtv, 1992, S. 398, ISBN 3-423-05908-7
  • Peter Lack: Die Gärtner- und Künstlerfamilie Sckell, in: Die Gartenkunst, Jg. 14, 2002, H. 2, S. 195
  • Jan Woudstra: The Sckell Family in England (1770-1830), in: Die Gartenkunst, Jg. 14, 2002, H. 2, S. 211
  • Die letzten beiden Beiträge basieren auf Vorträgen eines Symposiums vom 13. September 2000 im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. Das Gartenkunst-Heft ist auch erschienen unter dem Titel: Iris Lauterbach (Hrsg.): Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823). Gartenkünstler und Stadtplaner, Worms: Wernersche Verlagsanstalt 2002, ISBN 3-88462-190-4
  • Horst Ludwig: Sckell und Skell und andere Tiermaler: Münchner Landschaftsmaler im 19. und frühen 20. Jahrhundert, 13. Folge. In: Weltkunst, 57.1987, S. 3690-3694