Thabo Mbeki


Thabo Mvuyelwa Mbeki (* 18. Juni 1942 in Idutywa in Ostkap) ist der amtierende Staatspräsident von Südafrika. Er ist der Sohn des langjährigen ANC-Aktivisten Govan Mbeki und gehört dem Volk der Xhosa an.
Leben und politische Karriere
Mbeki ging 1962 ins britische Exil und studierte dort Volkswirtschaftslehre, 1970/71 machte er eine militärische Ausbildung in der Sowjetunion. Seit 1971 war er Mitglied im Führungsgremium des African National Congress (ANC) und vertrat ihn in mehreren Ländern. Ab 1984 fungierte er zunächst als Informationssekretär und später als außenpolitischer Sprecher des ANC. Er vertrat ihn außerdem bei den Verhandlungen mit der weißen Minderheitsregierung Südafrikas. 1994, nach den ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes, wurde Mbeki Vizepräsident in der Regierung der nationalen Einheit unter Nelson Mandela. Im Dezember 1997 beerbte Mbeki Mandela als Präsident des ANC und 1999 als Staatspräsident der Republik Südafrika. Nach der Wahl 2004 wurde er am 23. April vom Parlament wiedergewählt und am 27. April, dem 10. Jahrestag des offiziellen Endes der Apartheid (dem Beginn der Wahlen 1994), vereidigt.
Am 18. Dezember 2007, auf dem Parteitag der ANC, gewann Mbekis innerparteilicher Konkurrent Jacob Zuma die Kampfabstimmung um das Amt des Vorsitzenden. Mbeki kann 2009 kein drittes Mal zum Staatspräsidenten gewählt werden, hatte aber angestrebt, für eine weitere Periode an er Spitze seiner Partei zu bleiben.
In die Kritik geriet Mbeki unter anderem wegen seiner Haltung zum Diktator Simbabwes, Robert Mugabe, die von Beobachtern bisweilen als Unterstützung Mugabes wird. [1].
Haltung zu AIDS
Aufsehen erregte eine Rede, die Mbeki am 20. September 2000 vor dem südafrikanischen Parlament hielt. Dabei sagte er über das HI-Virus (mit dem ca. jeder fünfte erwachsene Südafrikaner infiziert ist [2]): „Ein Virus kann kein Syndrom auslösen. Ein Virus kann zu einer Krankheit führen, und Aids ist keine Krankheit, Aids ist ein Syndrom.“ Damit bestritt er den wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhang zwischen HI-Virus und AIDS [3].
Mbekis umstrittene Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang, die in der Aids-Bekämpfung Olivenöl und Rote Beete antiviralen Medikamenten vorzieht, hat zudem den deutschen Vitaminverkäufer Matthias Rath bei seinem Vorhaben unterstützt, Vitaminpräparate als Arznei gegen Aids zu verkaufen [4].
Ende 2006 gab es Berichte über eine mögliche Kehrtwende der südafrikanischen Regierung in ihrer AIDS-Politik [5]. Gesundheitsministerin Tshabalala-Msimang ist allerdings nach wie vor im Amt.
Siehe auch: AIDS-Leugnung, HIV/Aids in Afrika
Zitate
„Ich persönlich kenne niemanden, der an Aids gestorben ist.“ [6]
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online: Mugabes Schergen prügeln das Volk zur Wahl, 24. Juni 2008.
- ↑ CIA World Factbook: South Africa
- ↑ FAZ: Der Aidskritiker von Toronto, 19. August 2006.
- ↑ The Guardian: Discredited doctor's 'cure' for Aids ignites life-and-death struggle in South Africa, 14. Mai 2005.
- ↑ Alexander von Paleske: Ende der toedlichen HIV-Behandlungsirrfahrt, Indymedia, 8. November 2006.
- ↑ Zitiert nach Seuche der Ignoranz, in Spiegel Wissen.
Literatur
- William Mervin Gumede: Thabo Mbeki and the battle for the heart and soul of the ANC. Zebra Press, Cape Town 2005, ISBN 1770070923.
- Allister Sparks: Beyond the miracle. University of Chicago Press, Chicago 2003. ISBN 0226768589.
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Mbeki, Thabo |
| ALTERNATIVNAMEN | Mbeki, Thabo Mvuyelwa (voller Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | derzeitiger Staatspräsident von Südafrika |
| GEBURTSDATUM | 18. Juni 1942 |
| GEBURTSORT | Idutywa |