Zum Inhalt springen

Thüringen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2005 um 21:59 Uhr durch Mazbln (Diskussion | Beiträge) (Siehe auch: letzte Hinzufügung wieder raus, gehört hier nicht hin). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel befasst sich mit dem Freistaat Thüringen, andere Bedeutungen unter Thüringen (Begriffsklärung)


Freistaat Thüringen
Thüringen-Signet (abgewandeltes Wappen)
Signet von Thüringen
Signet von Thüringen
Slogan
Deutschlands starke Mitte
Basisdaten
Hauptstadt: Erfurt
Fläche: 16.172,14 km²
Einwohner: 2.373.000 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner/km²
Schulden: 6.325 € pro Einwohner (2002)
Schulden gesamt: 15,2 Mrd. € (2002)
ISO 3166-2: DE-TH
Offizielle Website: www.thüringen.de
Politik
Ministerpräsident: Dieter Althaus (CDU)
(seit 5. Juni 2003)
Regierende Parteien: CDU
Sitzverteilung im Landtag
(88 Sitze):
CDU 45
PDS 28
SPD 15
letzte Wahl: 13. Juni 2004
nächste Wahl: 2009
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 4
Karte
Bundesland Thüringen in Deutschland

Der Freistaat Thüringen ist ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland.

Staatsaufbau

Allgemein

Der gesamte Staatsaufbau Thüringens basiert auf der Verfassung des Freistaates Thüringen von 1993. Laut der Verfassung ist Thüringen ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Es ist ein demokratischer, sozialer und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen verpflichteter Rechtsstaat (Art.44). Artikel 45 besagt, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht und dass das Volk seinen Willen durch Wahlen, Volksbegehren und Volksentscheid verwirklicht.

Legislative

Die Legislative steht dem Thüringer Landtag zu. Im Weiteren besteht die Möglichkeit der aktiven Teilnahme an der Legislative des Volks durch Volksentscheid. Der Landtag wird alle fünf Jahre nach dem Personalisierten Verhältniswahlrecht neu gewählt. Momentan haben 88 Abgeordnete einen Sitz im Landtag.

Siehe auch: Wahlergebnisse und Landesregierungen in Thüringen seit 1990.

Exekutive

Die Exekutive besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern. Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ohne Aussprache in geheimer Abstimmung für die gesamte Legislaturperiode gewählt. Der Ministerpräsident ernennt und entlässt die Minister. Er bestimmt außerdem einen Minister zu seinem Stellvertreter. Der Landtag kann den Ministerpräsidenten nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum absetzen.

Die derzeitigen Regierungsmitglieder sind:

Die derzeitigen Staatssekretäre sind:

  • Thüringer Finanzministerium: Michael Schneider
  • Thüringer Innenministerium: Stefan Baldus
  • Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt: Prof. Dr. Christian Juckenack
  • Thüringer Kultusministerium: Prof. Dr Walter Bauer-Wabnegg und Kjell Eberhardt
  • Thüringer Justizministerium: Manfred Scherer
  • Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit: Stephan Illert
  • Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Arbeit: Dr. Jürgen Aretz
  • Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr: Roland Richwien

Judikative

Die Judikative wird vom Verfassungsgerichtshof und von den weiteren Gerichten des Landes ausgeübt. Der Verfassungsgerichtshof besteht aus einem Präsidenten und acht weiteren Mitgliedern. Die ordentliche Gerichtsbarkeit gliedert sich in das Thüringer Oberlandesgericht in Jena, die Landgerichte in Erfurt,Gera, Mühlhausen und Meiningen sowie die nachgeordneten Amtsgerichte.

Geografie

Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und grenzt an die Bundesländer Hessen (270 km), Bayern (381 km), Sachsen (265 km), Sachsen-Anhalt (296 km) und Niedersachsen (112 km). Der Freistaat Thüringen gehört zusammen mit Sachsen-Anhalt und Sachsen zu Mitteldeutschland. Wegen seines Waldreichtums wird Thüringen auch das Grüne Herz Deutschlands genannt.

Die Nord-Süd-Ausdehnung Thüringens beträgt 160 km, die West-Ost-Ausdehnung 198 km. Thüringen wird von den Autobahnen A 4, A 9, A 38, sowie A 71 und A 73 durchzogen. An der A 4 liegen wie an einer Perlenkette aufgereiht von West nach Ost die Städte Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera.

Der Süden des Landes wird dominiert vom Thüringer Wald, der sich von Eisenach bis Sonneberg durch das Land zieht. Nördlich davon liegt das Thüringer Becken. Nach Osten schließt sich an den Thüringer Wald das Thüringer Schiefergebirge an. Im Norden reicht der Freistaat bis an den Harz. Weitere Gebirge und Höhenzüge sind die Rhön, der Dün, der Kyffhäuser und der Hainich.

Die wichtigsten Flüsse Thüringens sind die Saale, die Ilm, die Werra, die Unstrut und die Weiße Elster.

Der höchste Berg Thüringens ist mit 982 m der Große Beerberg, die tiefste Stelle liegt mit 114 m am Unstrutflutgraben bei Wiehe.

Geschichte

Die Geschichte Thüringens wird im Hauptartikel Geschichte Thüringens dargestellt.

Chronologie

  • 1521/22: Aufenthalt Martin Luthers auf der Wartburg, wo er als "Junker Jörg" unter dem Schutz der Weimarer Fürsten vor der Verfolgung des Papstes das Neue Testament übersetzte und damit die Grundlage einer einheitlichen deutschen Schriftsprache schuf.
  • ab 1572: Mehrere Jahrhunderte währende Erbteilungen des Landes führen zu einer Vielzahl von entstandenen und wieder aufgelösten Fürstentümern.
  • 1. Juli 1944: Unterstellung der Regierungsbezirks Erfurt der aufgelösten Provinz Sachsen unter die Verwaltung des Reichsstatthalters für Thüringen in Weimar.
  • 1945-1952: Bildung des Landes Thüringen innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise der DDR, bestehend aus dem Land Thüringen von 1920, jedoch ohne die Exklaven Allstedt und Ostheim, ferner aus dem Gebiet des früheren preußischen Regierungsbezirkes Erfurt und der Herrschaft Schmalkalden.
  • 1990: Neubildung des Freistaat Thüringen, bestehend aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie unter Einbeziehung der Kreise Altenburg, Artern und Schmölln, mit Josef Duchac als erstem Ministerpräsidenten.

Die Regierungschefs von Thüringen

Die Regierungspräsidenten von 1945 bis 1952 waren:

Die Ministerpräsidenten von 1990 bis heute waren:

Verwaltungsgliederung

Die Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens wird im entsprechenden Zusatzartikel dargestellt.

Seit der Kreisreform vom 1. Juli 1994 ist der Freistaat Thüringen in 17 Landkreise unterteilt. Es gibt außerdem sechs kreisfreie Städte.

Landkreise

in Klammern: Kreisstadt (sofern anderslautend als Landkreis) und Kfz-Kennzeichen
Landkreise Thüringen
Landkreise Thüringen
  1. Altenburger Land (Altenburg) (ABG)
  2. Eichsfeld (Heilbad Heiligenstadt) (EIC)
  3. Gotha (GTH)
  4. Greiz (GRZ)
  5. Hildburghausen (HBN)
  6. Ilmkreis (Arnstadt) (IK)
  7. Kyffhäuserkreis (Sondershausen) (KYF)
  8. Nordhausen (NDH)
  9. Saale-Holzland-Kreis (Eisenberg) (SHK)
  10. Saale-Orla-Kreis (Schleiz) (SOK)
  11. Saalfeld-Rudolstadt (Saalfeld/Saale) (SLF)
  12. Schmalkalden-Meiningen (Meiningen) (SM)
  13. Sömmerda (SÖM)
  14. Sonneberg (SON)
  15. Unstrut-Hainich-Kreis (Mühlhausen) (UH)
  16. Wartburgkreis (Bad Salzungen) (WAK)
  17. Weimarer Land (Apolda) (AP)

Kreisfreie Städte

Städte und Gemeinden

Es gibt in Thüringen 998 selbstständige Städte und Gemeinden. Zum großen Teil sind diese jedoch Mitglieder von Verwaltungsgemeinschaften.

Städte und Gemeinden werden in der Liste der Orte in Thüringen aufgelistet.

Regionen

Sprache

Im heutigen Land Thüringen wird südsüdwestlich des Rennsteigs Fränkisch und nord-nordöstlich Thüringisch gesprochen.

Kulinarische Spezialitäten

Thüringer Rostbrater bei der Arbeit

Besondere Sehenswürdigkeiten

Siehe auch


Vorlage:Navigationsleiste Deutsche Bundesländer