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Sint Janskerk (Gouda)

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Sint Janskerk mit Turm von Süden gesehen

Die Sint Janskerk (dt: Sankt Johanneskirche) in Gouda ist eine gotische, fünfschiffige Kreuzbasilika. Sie ist Johannes dem Täufer gewidmet, welcher der Schutzpatron Goudas ist. Die Kirche ist mit 123 m Länge die längste Kirche der Niederlande. Die Sint Janskerk ist vor allem für ihre Goudaer Glasfenster (nl: de Goudse glazen) bekannt. Hier sollen sich noch etwa die Hälfe aller Glasfenster aus dem 16. Jahrhundert befinden[1], die in den Niederlanden erhalten geblieben sind. Die wohl bekanntesten, niederländischen Glasmaler ihrer Zeit Dirck Crabeth und sein 15 Jahre jüngerer Bruder Wouter Crabeth schufen zwischen 1555 und 1577 zehn bzw. vier der Glasfenster.

Geschichte

Ansicht der Sint Janskerk von Norden, von 1714

Über einen Vorgängerbau aus dem Jahre 1280 ist nur wenig bekannt. Nachdem die Kirche bereits 1361 bei einem Brand stark beschädigt wurde, war sie im Jahre 1438 durch einen Stadtbrand erneut zerstört worden. 1485 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Als erstes wurde der Chor gebaut, der 1510 eingeweiht wurde. Im Jahre 1552 wurde die der Kirchturm durch einen Blitz getroffen und die Kirche abermals in Mitleidenschaft gezogen. 1555 wurde das erste Glasfenster (Nr. 15, siehe Übersicht) eingesetzt, welches von Dirck Crabeth geschaffen wurde. In den folgenden 20 Jahren wurden rund zwei Dutzend weiterer Glasfenster hergestellt und eingesetzt. Im Jahre 1573 wurde die Kirche protestantisch. Es wurden unter anderem viele der 45 Altäre entfernt, die Glasfenster blieben aber größtenteils unberührt. In den Jahren zwischen 1590 und 1593 wurde das Mittelschiff höher gebaut, wodurch die Kirche die Form einer Kreuzbasilika bekam. Die Kirche wurde zuletzt in den Jahren 1964 bis 1980 restauriert. [2] [3] [4]

Goudaer Glasfenster

Gebäude und Innenausstattung

Grundriss der Sint Janskerk in Gouda

Die Kirche ist mit 123 m Länge die längste Kirche der Niederlande und eine der größten Kirchen in Europa. Die Kirche ist im Querschiff etwa 53 Meter breit und hat eine innere Höhe von 25 Meter. An Innenausstattung bekam die Kirche 1782 das Chorgitter und 1810 den Predigerstuhl und das Taufgitter. 1853 wurden die Bänke in der Form aufgestellt, in der man sie heute noch vorfindet.

In der Kirche befinden sich viele Grabplatten und vier Grabkapellen (siehe Grundriss):

  • A. Die Van Beverningh-Kapelle - Südlich vom Chor.
  • B. Die Cool-Kapelle - Nördlich des Chores unter Glasfenster 11.
  • C. Die Grabkapelle van W. Meurs - In der Nähe von Glasfenster 8.
  • D. Das Grabgewölbe Van der Dussen - In der Nähe von Glasfenster 1.

Die Kirche bestitzt zwei Orgeln. Eine große im Westteil unter dem Glockenturm. Diese Barockorgel wurde 1732–1736 von Jean François Moreau aus Rotterdam gebaut. Die kleine Orgel befindet sich an der Nordseite der Chorabtrennung und wurde 1975 von den Orgelbauern Leeflang und Keyzer hergestellt. Im Glockenturm befindet sich ein Glockenspiel, welches zum Teil aus der Glockengießerei Petrus Hermony stammt.

Da die Kirche eine hervorragende Akustik besitzt, finden hier regelmäßig Orgelkonzerte und andere musikalische Darbietungen statt.

Quellen

  1. Flyer De Sint Janskerk - Mit ihrer Goudaer Glasfenster, Hrsg. Stiftung Fonds Goudse Glazen
  2. [http://www.sintjan.com/index.php?categorie=gebouw sintjan.com De Sint-Janskerk te Gouda (niederländisch)]
  3. [http://nl.wikipedia.org/wiki/Grote_of_Sint-Janskerk_(Gouda) Niederländische Wikipedia Artikel Grote of Sint-Janskerk (Gouda)]
  4. V. Pijls und andere: De Goudse Glazen, Stiftung Fonds Goudse Glazen, Gouda 2001, Seite 1

Literatur

  • V. Pijls, dr. A. Scheygrond, dr. G.J. Vaandrager (Redaktion): De Goudse Glazen, Herausgeber: Stiftung Fonds Goudse Glazen, Gouda 1993 und 2001, ISBN-10 90 74015-05-0
Commons: Sint Janskerk (Gouda) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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