Walle (Bremen)
Stadtteil von Bremen Walle | ||
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Basisdaten | Rang | |
Fläche: | 8,338 km² | 17/23 |
Einwohner: | 27.469 | 12/23 |
Bevölkerungsdichte: | 3.294 Einwohner je km² | 7/23 |
Ausländeranteil: | 15,7 % | 6/23 |
Arbeitslosenquote: | 23,6 % | 6/23 |
(Stand der Angaben: 30. Juni 2005) | ||
Koordinaten: | 53° 6′ N, 8° 47′ O | |
Ortsteile: | Utbremen Steffensweg Westend Walle Osterfeuerberg Hohweg | |
Stadtbezirk: | West | |
Ortsamt: | West | |
Website: | Ortsamt West |
Walle ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk West.

Südblick von der Waller Heerstraße
Im gelben Kreis der Bremer Dom
Chronik
Mittelalter
1139 wurde das Dorf Walle erstmals urkundlich erwähnt und 1179 wurde der "Hof zu Walle" genannt. Die Herren zu Walle waren erzbischöfliche Dienstmänner und bremische Ratsmänner und Vögte. Um 1200 wurde Engelbert von Walle und 1244 dann der gewalttätige Alard von Walle als Ritter erwähnt. Als um 1500 diese namensgebende Familie ausstarb, wechselte das Gut oft seine Besitzer. Um das Gut hatten sich inzwischen andere Bauern angesiedelt. Ab 1524 bestand deshalb das eigene Kirchspiel Walle. 1547 hatte sich im Schmalkaldischen Krieg der kaiserliche Feldhauptmann Jobst von Cruningen mit seinen 4000 dänischen Landsknechten auf dem Gut einquartiert, die von der bremischen Bürgerwehr vertrieben wurden.
1635 - im Dreißigjährigen Krieg - pachtete der protestantische Ritter Christoph Ludwig Raschen - brandenburgischer Oberstleutnant und schwedischer Diplomat - das Gut mit dem Hof Walle. 1641 wurde der Ritter von den Kaiserlichen entführt und kehrte erst nach Jahren wieder krank zurück und verstarb bald darauf. 1658 wurde der Kirchturm der ehemaligen Michaeliskapelle über dem Grabgewölbe des Ritters Raschen errichtet.
Von 1800 bis 1900
Der Galgen in Walle wurde 1811 abgebrochen. 1812 kam es in Walle zur ersten Volkszählung, nach der dort 493 Einwohner lebten. 1821 entstand gegen den Widerstand der Bauern die Waller Chaussee von Utbremen nach Burg. Auf dem ehemaligen Galgenberg wurde 1828 das städtische Pulverlager errichtet. Die Familie Achelis kaufte 1833 das Gut Walle samt anliegender Grundstücke und gestaltete darauf einen Park, den heutigen Waller Park.
1848 erfolgte die Eingemeindung der Feldmark Utbremen in die Stadt Bremen. Die Eisenbahnstrecke Bremen–Geestemünde, die durch Walle führte, wurde 1862 eröffnet. 1875 folgte die Eröffnung des Waller Friedhofs. Bis zu diesem Zeitpunkt war Walle noch sehr dörflich geprägt durch seine Bauernkaten und Kötnerhäuser. Hinter dem Waller Gut wurde der dörfliche Friedhof durch einen städtischen Friedhof ergänzt. Neue Planstraßen entstanden, zunächst in Utbremen und dann folgend in den nördlicheren Ortsteile (Reuter-, Elisabeth-, Dietrich-, Burchardstraße). 1888 entstand nach der Eröffnung des Freihafens die große Jute-Spinnerei und Weberei Bremen an der Nordstraße, die um 1895 bereits über 2.000 Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigte, von denen viele in Walle wohnten. Katholische Familien aus Polen, Böhmen, Schlesien und Galizien zogen in dieser Zeit zu. Deshalb wurde hier 1898 die neoromanische St.-Marien-Kirche als zweite katholische Kirche in Bremen am Steffensweg/Ecke St. Magnus-Straße gebaut. Ab 1899 führte die Straßenbahn bis Walle-Bogenstraße.
Von 1900 bis heute
Von 1903 bis 1905 wurde am Steffensweg/Ecke Bremerhavener Straße eine Volksschule mit 16 Klassen gebaut. Das im Krieg beschädigte Gebäude blieb erhalten. Daneben entstand 1905 der damals größte Wasserturm Europas mit einem Fassungsvermögen von 3000 m³. Nur ein Betonsockel blieb nach dem Krieg erhalten. 1914 eröffnete der Haltepunkt Waller Bahnhof an der Eisenbahnlinie Bremen-Bremerhaven.
Die Volksschule Schleswiger Straße wurde 1920 in eine Reformschule umgewandelt und 1924 die zweite Waller Reformschule an der Helgolander Straße eröffnet. 1928 war die Übergabe des Waller Parks als Volkspark, im gleichen Jahr erfolgte die Eröffnung des Waller Seebads und der Bau des Volkshauses an der Nordstraße durch die Gewerkschaften. 1933 wurde in Utbremen ein 90 Meter hoher Sendeturm aus Holz errichtet. Dieser Turm wurde später, nachdem er durch Blitzschlag zerstört wurde, durch einen Stahlturm ersetzt. Seit 1920 bestand das Fischgeschäft Hackenbroich am Steffensweg 184/Ecke Gerhard-Rohlfs-Straße. Horst Hackenbroich musste als Halbjude das Geschäft 1940 aufgeben und er überstand seine Inhaftierung von 1943 bis 1945 im KZ Buchenwald. Während des Zweiten Weltkrieges kam es durch einen Luftangriff in der Nacht vom 18. auf den 19. August 1944 zu großflächigen Zerstörungen in Walle.
Nach dem Krieg wurde 1955 an der Schifferstraße in Utbremen das erste Bremer Hochhaus errichtet. 1954 wurde am Steffensweg an Stelle der zerbombten kath. Marienkirche eine neue Kirche mit Gemeindehaus gebaut. 1960 hatte Walle 47.750 Einwohner. 1975/76 erfolgte der Bau des höchsten Gebäudes im Stadtteil, das Hochhaus Almatastraße mit 69 m Höhe. 1986 wurde der Fernmeldeturm Bremen (auch Waller Spargel genannt) fertiggestellt. Die Eislaufhalle Paradice eröffnete 1998 und 1999 das Einkaufszentrum „Walle-Center“. Seit 2002 ist die Waller Heerstraße ein Sanierungsgebiet.
Das Arbeiterviertel Walle war und ist politisch eine Hochburg der Sozialdemokratie.
Ortsteile
Utbremen
Lage und Größe
Der Ortsteil Utbremen wird begrenzt östlich durch die Bundesstraße B 75/B6, nord-östlich durch die Eisenbahnanlagen, nord-westlich durch die Hansestraße und südlich durch die Häfen. Östlich schließt der Stadtteil Mitte mit dem Stephaniviertel an, nördlich befindet sich der Stadtteil Findorff und nord-westlich der Ortsteil Westend.
Der Ortsteil ist 56 Hektar groß, hatte 2007 eine Bevölkerung von 3172 Bürgern und eine Dichte von 58 Einw. je ha.
Chronik
"Ut-Bremen" - außerhalb Bremens - war die Bezeichnung der alten Utbremer Feldmark, die direkt vor der Bremer Stadtmauer lag, vor den westlichen Toren, dem Stephanitor und dem Doventor. Der Stephanitorsteinweg und die Doventorstraße sind die Erinnerungen an diese Verbindungen des Ortsteils Utbremen an Bremen. Die Utbremer Straße führte über den alten Panzenberg zum Dorf Walle. 1848 wurde die Feldmark Utbremen eingemeindet. Utbremen - damals auch als Doventorvorstadt bezeichnet - entwickelte sich. Die danach errichtete Eisenbahnlinien Weserbahn (1855) zum Weserbahnhof (1857/59) und nach Geestemünde (1862) verstärkte die Ansiedlungen in Utbremen. Die Hansestraße und der Haferkamp entstanden und dazwischen viele weitere Straßen mit ihrer Bebauung aus der sogenannten Gründerzeit nach 1870/71. Noch gab es dazwischen Bauernhöfe und am Haferkamp eine Mühle, die noch bis 1914 betrieben wurde und deren Rumpf noch in den 1930er Jahren stand. 1875 wurde an der Nordstraße eine Volksschule gebaut die 1944 dauerhaft zerstört wurde. 1878 erfolgte die Einweihung der 1944 zerstörten neugotischen evangelischen Wilhadikirche an der Norstraße als Filialkirche der Stephanikirchgemeinde. Nur ein Gedenkstein erinnert an den Standort.
Als Bremen 1888 dem Deutschen Zollverein beitrat, entwickelten sich die Freihäfen als Zollaußengebiet, und Utbremen wurde intensiv weiter ausgebaut. Bis in die 1920er Jahre entstand ein baulich geschlossenes Gebiet, bestehend aus zwei- bis viergeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern. 1928 erfolgte der Bau des Volkshauses an der Nordstraße durch die Gewerkschaften. 1933 wurde ein 90 Meter hoher hölzener Sendeturm errichtet, der später durch Blitzschlag zerstört und durch einen Stahlturm ersetzt wurde.
Am 18./19 August 1944 wurde im Zweiten Weltkrieg auch Utbremen fast vollkommen durch einen Luftangriff zerstört.
Nach dem Krieg war die Wohnungsnot in Utbremen sehr groß. Die Bevölkerung wohnte in Notunterkünften oder in den benachbarten Parzellengebieten, in den sogenannten "Kaisenhäusern", benannt nach Bürgermeister Wilhelm Kaisen, der den ausgebombten ein Wohnrecht in den Kleingartengebieten einräumte. Der Wiederaufbau begann bereits in den frühen 1950er Jahren durch mehrere Wohnungsbaugesellschaften, u.a. durch die GEWOBA, die schon in den 1920er Jahren hier gebaut hatte. Die Wohnblöcke - nach modernen Gesichtspunkten relativ einfach, aber hell und umgrünt - linderten die akute Wohnungsnot.
Straßen
Die Straßennamen nehmen Bezug auf
- Berufe und Gewerbe wie Kohlenstraße, Schifferstraße
- Familiennamen wie Ellmerstraße, Kastningweg, Struckmannstraße
- Flurbezeichnungen wie Auf dem Kamp, Haferkamp, Kielweg (Flurstück wie ein Schiffskiel)
- Geografie wie Kumpweg (am ehemaligen Kumpgraben der Bremer Stadtmauer, Landwehrstraße (früher Teil der Bremer Stadtbefestigung), Utbremer Straße
- Geschichte wie Hansestraße
- Landgüter wie Sternenhof
- Nordseeinseln wie Borkum -, Juist - und Norderneystraße
- Personen wie Bürgermeister-Deichmann-Straße, Bürgermeister-Hildebrandt-Straße, Friedrich-Naumann-Ring, Hans-Böckler-Straße, Hegemannstraße (Kapitän und Forscher), Koldeweystraße (Kapitän und Forscher), Lindemanstraße (Forschungs-Schriftsteller), Nansenstraße, Otto-Finsch - Straße (Forscher), Sengstackeplatz (Kapitän und Forscher), Wolfardstraße (Redakteur)
Steffensweg
Lage und Größe
Der Ortsteil Steffensweg - ein Wohn- und Gewerbegebiet - wird begrenzt östlich durch den Steffensweg und den Ortsteil Westend, nördlich durch den Waller Ring und den Ortsteil Walle, westlich durch die Hafengebiete und südlich durch Hansetor / Hansestraße und den Ortsteil Utbremen.
Der Ortsteil ist 37 Hektar groß, hatte 2007 eine Bevölkerung von 4334 Bürgern und eine Dichte von 116 Einw. je ha.
Chronik
Bevor Walle ein selbstständiges Kirchspiel wurde, war es Teil der St. Stephani-Kirchgemeinde. Die Kirchstraße war deshalb der Steffensweg und der Ortsteil erhielt später den gleichen Namen. Mit der Eröffnung des Freihafens von 1888 und dem Bau der Hafenbetrieb und der Jutefabrik entwickelte sich dieser Ortsteil sehr rasant. Die zuziehenden Arbeiterfamilien - viele aus dem Osten - siedelten in den neuen Arbeiterhäusern im sogenannten Heimatviertel gleich neben der "Jute"
Siehe weiteres in der allgemeinen Chronik zum Stadtteil Walle
Straßen
Die Straßennamen nehmen bezug auf
- Berufe und Gewerbe wie Osterlingerstraße (Easterling = englische Kaufleute)
- Geografie wie Thüringer Straße,
- Geschichte wie Hansestraße, Steffensweg (St. Stephani-Kirchgemeinde)
- Lokaler Bedeutung wie Am Syndikushof (einst Landgut des Syndikus Franz Köhne), Eintracht-, Friedens-, Heimatstraße sowie Grenzstraße (Grenze zur Waller Feldmark), Pfeil- und Bogenstraße, Wiedstraße (Wied = Weide)
- Personen wie Brabant- (Familie Brabant, Leitung der Jutefabrik), Columbus -, Erasmus straße, Erlingplatz und Erlingweg (Bernhard Carl Erling, Kaufmann und Gründer der Rolandmühle), Gabelsberger -, Gustav-Adolf-Straße (König Gustav II. Adolf (Schweden)), Gutenberg -, Karl-Peters - Straße (Afrikaforscher), Lüdekingstraße, Nachtigal -, Scheffel -, Schulze-Delitzsch - Straße, Söderblom- (Theologe), Steinbachstraße (Baumeister), Stephanstraße
- Vornamen wie Elisabethstraße, Erwinstraße
Westend
Lage und Größe
Der Ortsteil Westend - ein Wohngebiet - wird begrenzt östlich durch die Bahnanlagen und dem Ortsteil Osterfeuerberg, nördlich durch die Geestemünder Straße und den Ortsteil Walle, westlich durch den Steffensweg und den Ortsteil Steffensweg und südlich durch die Hansestraße und den Ortsteil Utbremen.
Der Ortsteil ist 84 Hektar groß, hatte 2007 eine Bevölkerung von 6460 Bürgern und eine Dichte von 101 Einw. je ha.
Chronik
Am westlichen Ende entwickelte sich mit dem Bau des Freihafens nach 1888 der neue Ortsteil Westend. In der Nähe der Jutefabrik, die nach 1888 den Betrieb aufnahm, wurden die Arbeiterfamilien angesiedelt. Im sogenannten Generalsviertel wohnten hingegen die mittleren Beamten und Angestellten.
Weiteres in der allgemeinen Chronik zum Stadtteil Walle
Straßen
Die Straßennamen nehmen Bezug auf
- lokale Geografiebezeichnungen wie Grenzstraße (früher Grenze von Utbremen zur Waller Feldmark), Grohner -, Steffensweg (nach dem Kirchspiel St. Stephani, zu dem dieses Gebiet einst gehörte), St. Magnus -, Utbremer Heerstraße
- Personen oder Namen
- von religiöser und reformatorischer Bedeutung wie Bodelschwingh-, Calvin - (Reformator), Erasmus - , Johann-Bornemacher- (Reformator), Luther - (Reformator), Melanchthon - (Reformator), Probst - (Reformator),Wichern-, Zwingli - (Reformator), Zütphen - (Reformator),
- von militärischer Bedeutung im sogenannten Generalsviertel wie Derfflinger -, Dessauer -, Keith -, Schwerin -, Seydlitz -, Winterfeldt - Straße
- von allgemeiner Bedeutung wie Reuter - Straße,
- von bremischer Bedeutung wie Hoffnungsstraße -, Berger - (Bauunternehme von 1870), Karl-Peters - Straße (Afrikaforscher),
- als Vornamen wie Burchard-, Dietrich-, Elisabeth-, Gerd-, Gustavstraße
- Städte und Landschaften
- im Umkreis wie Bassumer-, Bremerhavener-, Dorum-, Geestemünder-, Helgolander-, Loxstedter-, Lübberstedter-, Sulinger -, Twistringer-,
- in Deutschland wie Wartburg Platz, Wittenberger Straße
Walle
Lage und Größe
Der Ortsteil Walle - ein Wohngebiet - wird begrenzt östlich durch die Bahnanlagen und dem Ortsteil Hohweg, nördlich durch den Winterweg und den Stadtteil Gröpelingen, westlich durch durch die Hafengebiete und südlich durch den Waller Ring und die Ortsteile Westend und Steffensweg.
Der Ortsteil ist 141 Hektar groß, hatte 2007 eine Bevölkerung von 7857 Bürgern und eine Dichte von 56 Einw. je ha.
Chronik
Siehe hierzu in der allgemeinen Chronik zum Stadtteil Walle
Osterfeuerberg
Lage und Größe
Der Ortsteil Osterfeuerberg - ein Wohngebiet - wird begrenzt östlich durch die Bahnanlagen und den Stadtteil Findorff, nördlich durch die Bahnanlagen und den Ortsteil Hohweg, und westlich durch die Bahnanlagen und den Ortsteil Westend.
Der Ortsteil ist 72 Hektar groß, hatte 2007 eine Bevölkerung von 5047 Bürgern und eine Dichte von 70 Einw. je ha.
Chronik
Der Osterfeuerberg war ein Dünenhügel am rechten Weserufer. 1860 wurde zu Deckung des Sandbedarfs für das benachbarte Bahngelände dieser Hügel abgebaut. Ein Feldweg - die heutige Osterfeuerbergstraße - diente als Wegeverbindung nach Burg, bevor 1821 die Chaussee von Utbremen durch das Dorf Walle diese Aufgabe übernahm. Als Richtplatz für Bremen diente der Galgenberg bis 1811 und noch viele Jahre später fanden sich Knochen der Hingerichteten. Ein Pulvermagazin wurde danach an dieser Stelle gebaut welches 1879 nach Grambke verlegt wurde, als die Wohnbebauung auch in Osterfeuerberg sich verstärkte. Um 1900 wurde am Pulverberg eine Schule gebaut.
Schon 1862 trennte die Bahnlinie von Bremen nach Geestemünde Osterfeuerberg von den anderen Waller Ortsteilen. Als dann 1914 die Bahn in Hochlage angelegt wurde, verstärkte sich diese trennende Wirkung erheblich.
Siehe hierzu auch in der allgemeinen Chronik zum Stadtteil Walle
Straßen
Die Straßennamen nehmen Bezug auf
- Berufe und Gewerbe wie Kötnerweg
- Flurbezeichnungen wie Brinkstraße
- lokale Geografiebezeichnungen wie Fleetstraße, Osterfeuerberger Ring, Osterfeuerbergerstraße, Parallelweg (parallel zur Bahn)
- Geschichtsbezeichnungen wie Dithmarscher Freiheit (Erinnert an die Freiheitskämpfe von 1319 in der Schlacht von Wöhrden)
- Personen oder Namen wie August- und Eleonorenstraße (Vornamen), Fiegenstraße (Familie Fiege), Vollmersstraße (Senator)
- Städte und Orte in Schleswig-Holstein wie Bergedorfer-, Eckernförder-, Eider-,Elmshorner-, Eutiner-, Flensburger-, Glücksburger-, Gravensteiner-, Holsteiner-, Halligen-, Hemmingstedter-, Holtenauer-,Itzehoer-, Kieler,- Pinneberger-, Ratzeburger-, Rendsburger-, Schleswiger-, Sonderburger-, Tonderner -Straße
Hohweg
Lage und Größe
Der Ortsteil Hohweg - ein Gewerbe- und Kleingartengebiet - wird begrenzt östlich durch den Autobahnzubringer Überseehafen und den Ortsteil In den Hufen, nördlich durch die Autobahn A 27 und den Stadtteil Blockland, westlich durch die Bahnanlagen und den Ortsteil Walle und südlich durch die Bahnanlagen und den Ortsteil Osterfeuerberg.
Der Ortsteil ist 465 Hektar groß, hatte 2007 eine Bevölkerung von 590 Bürgern und eine Dichte von 1 Einw. je ha.
Chronik
Siehe hierzu in der allgemeinen Chronik zum Stadtteil Walle
Straßen
Die Straßennamen nehmen Bezug auf
- die Natur wie Blumen, Bäume, Pflanzen und Vögel im Kleingartengebiet
- Lokal- und Flurbezeichnungen wie Auf der Lämmerweide, Auf der Linthe, Bauernweg, Butjerweg, Der Alte Deich, Der Schirmdeich, Fahrwiesenweg, Fahrwiesendamm, Hagenweg, Heideweg, Hemsdamm, Hinter dem Neuenkamp, Hohweg, Hufeisenweg, Kuhlenkamp, Kuhkampweg, Maierskamp, Mittelkampsweg, Mittelwischweg, Neuenkampsweg, Osterwiesenweg, Schlickwiesenweg, Staatsweg, Wagenfeldsweg, Wiesenweg
- frühere Bauern wie Behrensweg, Lampeweg, Meyersweg
- Bremer Personen wie Heini Holtenbeen weg,
- Bremer Stadtteile wie Waller Straße
- Bayern durch geografische Bezeichnungen wie Bayern -, Bernauer -, Ingolstädter -, Reichenhaller -, Rosenheimer -, Schongauer -, Straubinger -, Traunsteinerstraße
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

- Das Volkshaus der Gewerkschaften an der Hans-Böckler-Straße 9 von 1926 bis 1928, Planung von Richard Jansen, Skulpturen von Bernhard Hoetger, Manfred Lohrengel und Franz Bloss; heute ist hier Bremische Verwaltung untergebracht
- Das Mausoleum Knoop für den Textilfabrikanten Baron Ludwig Knoop auf dem Waller Friedhof von Gustav Runge, 1878–1880, Skulptur von Diedrich Kropp
- Die evangelische Waller Kirche - Lange Reihe 77 - ursprünglich von 1658 aus der Renaissance, 1952 bis 1956 erneuert nach Plänen von Julius Schulte-Frohlinde
- Der Fernmeldeturm Bremen von 1986 mit 235,7 Meter höhe
- Die Reste (Sockel) des ehemaligen Wasserturms an der Ecke Steffensweg/Karl-Peters-Straße; der Turm war einmal 61 Meter hoch, gemalt von Franz Radziwill und 1995 Briefmarkenmotiv
- Das Lyzeum Lange Reihe 81 nach Plänen von Hans Ohnesorge von 1927 bis 1928, Bauplastik von Heinrich Lange und Ernst von Wachold (1984)
- Die Gemeindeschule Walle an der Ritter-Raschen-Straße 43/45 von 1858 im Stil des Klassizismus
- Das Schulzentrum Waller Ring am Steffensweg nach Plänen von Hans Ohnesorge von 1912 bis 1913 mit Objekten von Ernst v. Wachold und Rudolf Gangloff
Grünanlagen

- Der Waller Friedhof von 1875 mir einer Größe von 29 Hektar mit dem Mausoleum Knoop, den Grabmälern von Wilhelm Benque und Johann Carsten Hinrich Waltjen und den Denkmälern von 1920 für die Opfer von 1919, als die Bremer Räterepublik beseitigt wurde
- Der Waller Park - ein ehemaliger Adelssitz aus dem 15. Jahrhundert und dann Gutspark der Familie Achelis - wurde 1928 für die Öffentlichkeit umgestaltet.
- Das riesige Kleingartengebiet Hohweg
- Das Utbremer Grün entstand nach dem Kriegsende und stellte eine ca. 1,6 Kilometer lange Verbindung zum Bremer Westen dar.
Kultur und Freizeit
- Das Niederdeutsche Theater an der Waller Heerstraße 165 mit plattdeutschem Schauspiel, Boulevardkomödien, Märchen und Musicals im Spielplan, als Waldau-Theater besteht es seit 1928
- Das Blaumeier-Atelier an der Travemünder Straße
- Die Kulturwerkstatt Westend
- Das Kino 46 im Waller Medienzentrum, Waller Heerstraße Nr. 46 besteht seit 1993
- Das Waller Seebad und Aquadrom
- Die Eislaufhalle Walle
- Das kulturelles Zentrum von Osterfeuerberg in der alten Schule von 1901 an der Schleswiger Straße mit der Initiative Brodelpott, einer Bibliothek und einer Musikschule
Denkmale
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Walle
Verkehr
Öffentlicher Personennahverkehr
- Stadtbahnlinien
In der Längsrichtung von Norden nach Süden wird Walle durch die Linien 2, 3 und 3S sowie 10 mit den benachbarten Stadtteilen Mitte (Hauptbahnhof, Brill) und Gröpelingen gut verbunden.
- Stadtbuslinien
- Die Buslinie 26 führt vom Hafengebiet (Speicher XI) durch Walle (Lange Reihe) nach Findorff, Hauptbahnhof bis Huckelriede.
- Die Buslinie 28 verbindet die Ortsteile von Hohweg, Walle bis Utbremen mit Findorff und der Universität Bremen.
- Regionale Buslinien
In Nord-Süd-Richtung verkehren die Buslinien 665 und 680.
- Eisenbahn
Walle ist über den Bahnhof Walle an das zukünftige S-Bahn-Netz von Bremen-Nord zum Hauptbahnhof Bremen angeschlossen.
Straßen
- Die sogenannte Hafenrandstraße führt über die Norstraße und Hans-Böckler-Straße den Durchgangsverkehr nach Gröpelingen bis zur Autobahn A 281 bzw. zum Stadtzentrum und zur Bundesstraße 6 / Bundesstraße 75 Richtung Oldenburg bzw. Osnabrück.
- Durch die Hansestraße wird der Verkehr in Richtung Autobahnzubringer Überseestadt Richtung Findorf und zur Autobahn A 27 geleitet.
- Durch den Waller- und Osterfeuerberger Ring wird ebenfalls die Autobahn A 27 erreicht.
Literatur
- Kulturhaus Walle Brodelpott(Hrsg.): Walle - Utbremen, 1860-1960 - Ein photographischer Streifzug; Edition Temmen, Bremen, 2007, ISBN 978-3-86108-593-5
- Monika Porsch: Bremer Strassenlexikon - Band 5 · Findorff, Utbremen; Verein Freizeit e.V, Bremen, 1997, ISBN 3-932249-02-X