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Rasenlabyrinth

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Rasenlabyrinth in Eilenriede

Ein Rasenlabyrinth (engl. turf maze), auch Wunderkreis oder Wunderburg, ist ein großflächiges, begehbares Labyrinthmuster, das in eine ebene Rasenfläche eingeschnitten wurde, meist auf kargem Boden. Sie sind zu unterscheiden von den Trojaburgen und Irrgärten.

Beschreibung

City of Troy in Dalby, Europas kleinstes Rasenlabyrinth.

Die Wegemuster sind entweder vom klassischen oder vom christlichen Labyrinth, das den Fußbodenlabyrinthen mittelalterlicher Kirchen entspricht, abgeleitet. Die meisten Anlagen weisen eine runde Form auf. Die Fläche der historischen Anlagen liegt bei bis zu 800 m². Rasenlabyrinthe sind eine Erscheinung auf der Britischen Insel, in Deutschland und im Ostseeraum. Die frühesten schriftlichen Zeugnisse stammen in der Regel aus dem 17. Jahrhundert. Die meisten Anlagen sind zerstört: In Großbritannien haben sich noch acht, in Deutschland drei erhalten. Über Funktion und Sinn kann nur spekuliert werden.

Noch existierende Rasenlabyrinthe

Deutschland

Muster des Rasenlabyrinths in Saffron Walden mit "Ohren"

Großbritannien

Modernes Labyrinth in Seaton.

Moderne Neuschöpfungen

Seit den 1980er Jahren sind an einigen Orten neue Rasenlabyrinthe entweder als Nachbildungen vorhandener Muster oder in vollständig freier Form angelegt worden. Eine Anlage befindet sich in Willen Park (Milton Keynes); Es handelt sich dabei um die stark vergrößerte Nachahmung des Rasenlabyrinths von Saffron Walden mit einer Pfadlänge von über drei Kilometern. Sinn und Zweck derartiger Landschaftsmöblierung ist angesichts der vergessenen Bedeutung der ursprünglichen Anlagen zumindest zweifelhaft. Das 1984 angelegte Beazer Maze in Bath (Somerset) von Randoll Coate stellt eine frei gestaltete, neue Form eines Rasenlabyrinths dar.

Literatur

  • Robert Field: Mazes, ancient and modern. Stradbroke 1999, Kapitel 2, S. 10–21
  • Jeff Saward: Labyrinths and mazes. The definitive guide to ancient and modern traditions. London 2003, S. 118–136, ISBN 1-85675-183-X
  • Joergen Thordrup: Alle tiders labyrinter. Silkeborg 2002, S. 67–71

Siehe auch