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Tolteken

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Die Tolteken waren eine mesoamerikanische Kultur, die zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert den größten Teil Zentralmexikos beherrschten. Ebenso wie die Azteken sprachen sie Nahuatl. In dieser Sprache bedeutet der Name Große Kunsthandwerker - sie waren das große kulturelle Vorbild der Azteken.

Sie begannen als kriegerisches Nomadenvolk und dürften die Stadt Teotihuacán etwa 750 geplündert und zerstört haben. Nach ihrer Sesshaftigkeit vereinigten die Tolteken mehrere Kleinstaaten zu einem Reich, das sein Zentrum in Tula (auch Tollán) hatte. Man nimmt an, das es an der Stelle des heutigen Tula im Bundesstaat Hidalgo hatte, doch ist das in den Quellen nicht ganz eindeutig, zumal Tula einfach nur "Stadt" bedeutet.

Sie führten den Kult von Quetzalcoatl, der gefiederten Schlange ein, dieser wurde jedoch (auch im Mythos) vom Zauberergott Tezcatlipoca bekämpft. Dieser Gott ist der erste, von dem wir wissen, dass er menschliche Herzen als Opfer verlangte und die Tolteken scheinen auch die Sitte der Massenmenschenopfer eingeführt zu haben.

Sie waren geschickte Tempelbauer und ihre Keramik wurde auch noch in Costa Rica gefunden. Ihr Einfluss auf die späteren Phasen der Maya-Kultur ist enorm, wie gerade in Chichén Itzá nachweisbar ist.

Die Azteken verehreten sie als ihre unerreichten Vorbilder und das aztekische Herrscherhaus der Colhua leitete sich direkt von den Tolteken ab.

Man nimmt an, dass ein weiterer Schub von Kriegernomaden (den Chichimeken) um 1200 ihren Untergang herbeigeführt hat.