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Rudolf Mößbauer

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Rudolf Ludwig Mößbauer (* 31. Januar 1929 in München) ist ein deutscher Physiker.

Leben

1948 machte Mößbauer sein Abitur an der Oberschule in München-Pasing. Da sein Interesse an der Physik durch das Deutsche Museum geweckt wurde, wie Mößbauer sagt, studierte er dieses Fach und legte 1955 sein Diplom ab.

1955 bis 1957 führt er Experimente am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg durch und fertigt eine Dissertation zum Thema "Kernresonanz-Fluoreszenz von Gammastrahlen im Iridium 191" an. Dabei gelingt ihm die erste Beobachtung der rückstoßfreien Kernresonanzabsorption, des Mößbauer-Effekts. Im Jahr 1958 erfolgt mit der mündlichen Prüfung die Promotion bei Professor Heinz Maier-Leibnitz, Technische Hochschule München. Erneut am Max-Planck-Institut in Heidelberg, gelingt ihm 1958 der direkte experimentelle Nachweis des Mößbauer-Effekts. Ab 1960 forscht er am CalTech und erhält 1961 zusammen mit Robert Hofstadter den Nobelpreis für Physik "für seine Untersuchungen zur Resonanzabsorption von Gammastrahlung und die in diesem Zusammenhang gemachte Entdeckung des nach ihm benannten Effektes" Seit 1964 arbeitet er wieder an der TU München.

Von 1972 bis 1977 amtiert er als Direktor des Instituts Max von Laue-Langevin (ILL), Grenoble/Frankreich, das dort einen Neutronen-Hochfluss-Reaktor betreibt. Anschließend ist er wieder an der TU München tätig, wo er 1997 emeritiert wurde.

Miniaturisierte Versionen des nach ihm benannten Mößbauer-Spektrometers zur Analyse von u. a. eisenhaltigen Substanzen wurden erfolgreich in den beiden NASA-Marssonden Spirit und Opportunity eingesetzt.

Mithilfe des Mößbauer-Effekts gelang Pound und Rebka 1960 der Nachweis der Zeitdilatation im Gravitationsfeld. Rudolf Mößbauer ist unter anderen Mitglied der Pontifical Academy of Science (Rome), der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der International Academy of Science.