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Matthäus (Apostel)

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Matthäus

Matthäus (hebr. מתתיהו, Matitjahu = „Geschenk JHWHs“) war einer der Jünger Jesu. Er gilt in der christlichen Tradition als Verfasser des Matthäusevangeliums.

Aufgrund der traditionellen Gleichsetzung des Evangelisten mit dem Apostel sind die beiden sowohl in der Kunst als auch in den christlichen Mythen eine Person.

Bibel

Der Jünger Matthäus ist der Sohn des Alphäus. Er war von Beruf Zöllner (in Kafarnaum) und wurde von Jesus in den Kreis der zwölf Apostel berufen (Mt 9,9 EU und 10,3 EU). In dem Markus- und dem Lukasevangelium findet er jedoch keine Erwähnung (vgl. Mk 2,13–17 EU; Lk 5,27–32 EU). Mit dem Apostel Matthäus und dem Apostel Levi ist ein und dieselbe Person gemeint.

In der Apostelgeschichte wird er lediglich einmal erwähnt (Apg 1,13 EU), jedoch über sein weiteres Wirken wird nichts mehr berichtet. Auch die neutestamentlichen Briefe geben darüber keinen Aufschluss.

Weitere Überlieferungen

Nach alter kirchlicher Überlieferung soll Matthäus als erster sein Evangelium in hebräischer Sprache verfasst haben. In seinem Katalog der Kirchenschriftsteller sagt Hieronymus (347–419 n. Chr.) dazu: „Matthäus, der auch Levi ist und der von einem Zöllner zu einem Apostel wurde, und zwar als erster aller Evangelisten, verfasste ein Evangelium von Christus in Judäa in der hebräischen Sprache und in hebräischen Schriftzeichen zum Nutzen derjenigen aus der Beschneidung, die geglaubt hatten“ ... „Der Text dieses Evangeliums befindet sich bis in diesen Tagen in der Bibliothek, die Pamphilius in Cäsarea zusammengetragen hatte.“ Heute sind aber keine Texte von einem solchen hebräischen Evangelium mehr erhalten. Die früheste Zuschreibung dieses Evangeliums an einen „Matthäus“ erfolgte durch Papias von Hierapolis (ca. 130/140 n. Chr.).

Matthäus wird im Gegensatz zu vielen anderen Jüngern im apokryphen Thomasevangelium erwähnt, was darauf hindeuten könnte, dass er in der frühen Kirche eine größere Rolle gespielt haben könnte als bisher angenommen wurde.

Die spätere Überlieferung über Matthäus ist undurchsichtig, weil sich oft eine kaum zu entwirrende Vertauschung zwischen den Namen Matthäus und Matthias (Apostel) findet.

Der Legende nach hat Matthäus, nachdem er getötet worden war, als Auferstandener das Evangelium in Äthiopien gepredigt. Es sind jedoch sein Todesort, sein Todesdatum und seine Todesart unbekannt. Manchen Überlieferungen zufolge soll er in Äthiopien den Märtyrertod gefunden haben, anderen Überlieferungen nach soll er in Hierapolis (Parthia) hingerichtet worden sein. Je nach Überlieferung wird von einer Steinigung, einer Verbrennung oder einem natürlichen Tod gesprochen.

Seine Reliquien befinden sich angeblich in der Krypta der Kathedrale von Salerno. Sie sollen von den Langobarden aus Campania dorthin gebracht worden sein.

Ikonographie

Matthäus wird sowohl in der Ost- als auch Westkirche als geflügelter Mensch dargestellt. Meistens wird er im Zusammenhang mit den drei anderen Evangelisten (Markus, Lukas, Johannes) abgebildet, denen allen eine bestimmte symbolische Darstellung zugeordnet ist.

Kunstgeschichte (Standbilder u. a.)

Gedenktag

Die evangelische Kirche feiert am 21. September den „Tag des Apostels und Evangelisten Matthäus“, auch in der katholischen Kirche wird am 21. September das Fest des Apostels Matthäus gefeiert. In der orthodoxen Kirchen findet das Fest am 16. November statt.

Für diesen Tag gibt es Wetterregeln:

  • „Wie's Matthäus treibt, es vier Wochen bleibt“.
  • „Tritt Matthäus stürmisch ein, wird bis Ostern Winter sein“.

Siehe auch

Commons: Matthäus (Apostel) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien