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Schloss Zeitz

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Schloss Zeitz,
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Die Schloss Zeitz ist ein so genanntes bastioniertes Schloss in Zeitz im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Neben der imposanten Erscheinung des Barockschlosses sind die mittelalterlichen Befestigungen des alten Bischofsschlosses zu sehen.

Geschichte

Im Zusammenhang mit der Gründung des Erzbistums Magdeburg 967 wurde auch das Bistum Zeitz als Suffraganbistum 968 durch Otto I. gegründet. 976 schenkte dessen Sohn die schon bestehende königliche Burg dem Bischof. Bisher sind noch keine Überreste dieser Burg archäologisch nachgewiesen worden. Die unsichere Lage des Ortes wird durch Zerstörungen bei mehreren Aufständen der slawischen Bevölkerung in den Jahren 983, 1002 und 1028 deutlich. Deshalb wurde 1028 der Bischofssitz nach dem sichereren Naumburg verlegt. Neben dem in Zeitz verbleibenden Kollegialstift diente die Burg in den nächsten Jahrhunderten immer wieder als Residenz der Bischöfe. Um die Rechte am Bischofshof gab es in der Folgezeit einen langen Rechtsstreit mit dem Markgrafen von Meißen. 1259 musste Bischof Dietrich II. einwilligen, den Vorderhof des Schlosses einschließlich seiner Befestigungen zu zerstören. 1271 fanden aber wieder Befestigungsarbeiten statt, die 1278 von Markgraf Dietrich von Landsberg schließlich genehmigt wurden.

1429 wurde der Burgkomplex durch einen Hussiteneinfall erheblich beschädigt. Bischof Johannes II. von Schleinitz (1422-34) ließ daraufhin die heute noch erhaltenen gotischen Befestigungsanlagen aus einem unregelmäßigen Mauerring mit acht Türmen und Rondellen, sowie einem breiten Graben errichten. Unter seien Nachfolgern wurden die Befestigungsanlagen 1470-1492 weiter verstärkt.

Zur Zeit der Reformation war das Bistum umstritten. Der Kurfürst von Sachsen versuchte, dieses unter seinen Einfluss zu bringen. Kaiser Karl V. konnte sich aber zunächst durchsetzen und seinen Bischof Julius von Pflug 1547 einsetzen. Erst nach dessen Tod 1564 wurden die Wettiner Administratoren des Stiftes.

1644 erlitt die Burg durch Kämpfe zwischen den Schweden und dem Kaiserlichen Heer schwere Beschädigungen.

1657 bis 1678 wurde die zerstörte Bischofsburg als Residenz des Herzogtums Sachsen-Zeitz als älteste der Gruppe frühbarocker festungsähnlicher Residenzen in Thüringen neu errichten. Dabei wurde das Bischofsschloss neu und der Dom zur Schlosskirche umgebaut. Die schwer beschädigte gotische Burgmauer wurde repariert und erneuert. Außerdem erhielt das Schloss einen Befestigungsring nach dem Bastionärsystem. Besonders imposant sind die bis heute erhaltenen stadtseitigen kasemattierten Schanzen mit dem dazwischen gelegenen monumentalen Torhaus.

1717 Erlosch die Linie Sachsen-Zeitz und das Schloß fiel an Kursachsen zurück und diente verschiedenen Zwecken. Das setzte sich auch unter preussischer Herrschaft fort.

Seit 1990 finden im gesamten Schloss- und Festungsensemble umfassende Sanierungsarbeiten statt.

Literatur

Reinhard Schmitt: Quellen zur Baugeschichte des Zeitzer Schlosses...In: Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Heft 10, Mitteilungen der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e. V.

Koch/Richter: Der Dom zu Zeitz, Union Verlag 1976

Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Der Bezirk Halle, Akademie-Verlag Berlin 1976

Touristisches

Das Schloss liegt direkt im Ort Zeitz an der B 91. Die Anfahrt kann über die A 9, Abfahrt Weißenfels oder Naumburg, oder über die A 4, Abfahrt Gera erfolgen. Eine Parkmöglichkeit gibt es vor dem Festungstor im Osten, ein Parkhaus ist 100 m weiter in Richtung Gera vorhanden (Kino). Zeitz verfügt über Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten.