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Amplitudenmodulation

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Einführung

Amplitudenmodulation (AM) ist ein Modulationsverfahren. Dabei wird die Amplitude des Trägersignals durch das zu übertragende Signal beeinflusst. Die Amplitudenmodulation ist gegenüber Störungen relativ anfällig. Treten Schwankungen der Empfangsfeldstärke auf, äußert sich dies in Lautstärkeänderungen beim Empfänger. Bezogen auf den Rundfunkempfang hat die Amplitudenmodulation den Vorteil, leistungssparend zu sein. Gegenüber der Frequenzmodulation wird der Träger bei leisen Stellen nicht mit voller Amplitude übertragen. Die Amplitudenmodulation ist eine sehr einfache Modulationsart und schaltungstechnisch sowohl bei der Modulation als auch bei der Demodulation sehr einfach zu beherrschen.

Modulation

Datei:Am sender.png
Abb. 1: Sender mit Amplitudenmodulation

Wie in Abb. 1 zu sehen, erzeugt ein HF-Generator oder –Oszillator die Trägerfrequenz. Im Falle der Mittelwelle wären das zum Beispiel 1600 KHz. Die HF-Trägerfrequenz wird einem AM-Modulator zugeführt. An diesem Modulator ist ein NF-Verstärker samt Mikrofon oder ähnliches angeschlossen. Der Modulator addiert die beiden Frequenzen, verzerrt das Ergebnis an einem Bauelement mit nichtlinearer Kennlinie, wie zum Beispiel eine Diode, Triode oder Transistor und gibt wiederum dieses Ergebnis an einen Bandpass weiter. Die dadurch entstandene AM-Signal geht zu einem HF-Verstärker und dann zur Senderendstufe wo die AM an einer Antenne abgestrahlt wird.

Abb. 2: Überlagerung von Träger- und Informationssignal

Wie oben beschrieben, ist der erste Schritt zur Erzeugung eines AM-Signals die Addition des Trägersignals uT und des Informationssignals ui. Eine einfache Schaltung dazu zeigt Abb. 2. Wie man sieht braucht man dazu nur 2 Generatoren, die in Reihe geschalten sind. In der Praxis ist es ein [HF]-[Oszillator] und ein NF-Verstärker samt Mikrofon oder anderer NF-Quelle. Die Spannungsabfälle der Generatoren addieren sich dabei zu uT+i (Überlagerung). Die Diagramme in Abb. 2 zeigen die Diagramme zeigen uT, ui und das Ergebnis uT+i. Im Diagramm uT+i ist noch mal zur Veranschaulichung ui grün eingezeichnet.

Abb. 3: Einfacher Diodenmodulator

Der zweite Schritt ist, uT+i an ein Bauelement mit gekrümmter Kennlinie zu geben. Einen einfachen Diodenmodulator zeigt dazu die Schaltung in Abb. 3, wo die Wechselspannung uT+i an die Anode einer Diode gegeben wird. Um später ein einwandfreies AM-Signal zu erhalten muss vorher der Arbeitspunkt der Diode mit R1 so eingestellt werden, dass die Diode gerade so leitfähig ist (Schwellspannung). Das bedeutet, dass der Arbeitspunkt am unteren Ende der Kennlinie liegt. Es fließt daher ein geringer Diodenstrom ID. C1 dient zur Abblockung der Diodenvorspannung, damit diese nicht rückwärts in den HF-Generator fließt. Über C1 fließt die Spannung uT+i in die Diode, wodurch der Arbeitspunkt im Takte von uT+i an der gekrümmten Kennlinie hoch- und runtergeschoben wird. Durch die Änderung des Arbeitspunktes ändert sich auch ID. Man kann sagen ID ist die Funktion von uT+i, wobei die Funktion durch die Kennlinie der Diode dargestellt wird (ID=f(uT+i)). ID erzeugt dabei einen Spannungsabfall an R2 (uR2), welcher proportional zu ID ist. Das Ergebnis der Verzerrung mit dem neuen Bezugspunkt, gekennzeichnet als blauer Sinus, zeigt das uR2-Diagramm. Daraus ist zu erkennen, dass uR2 einen Gleichspannungsanteil besitzt. Dieser kommt daher, weil durch die Arbeitspunkteinstellung immer ein geringer Diodengleichstrom ID fließt, welcher einen Gleichspannungsabfall an R2 erzeugt. Der Gleichspannungsabfall addiert sich somit mit uR2. Um ein AM-Signal zu erhalten, muss uR2 noch auf ein Bandpass gegeben werden, welcher die Gleichspannung und durch die Modulation hervorgerufene unerwünschte Frequenzanteile abblockt. Das uAM-Diagramm zeigt das fertige AM-Signal. Rot gekennzeichnet ist das Informationssignal ui, welches die Amplitude das Trägers beeinflusst. Das Informationssignal ist jedoch zweimal vorhanden. Einmal beeinflusst es die Amplitude der positiven Halbwellen des Trägersignals und einmal die Negativen. Vergleicht man das uT-Diagramm in Abb. 2 mit dem AM-Signal in Abb 3, so stellt man fest, dass die Trägeramplitude während der positiven Amplitude von ui teilweise größer ist, als beim Träger ohne Modulation.

Eine wichtige Kenngröße der Amplitudenmodulation ist der Modulationsgrad m. Er gibt das Verhältnis von maximaler Größe der Änderung der Amplitude des Trägers zur Größe des unmodulierten Trägers an.

Bei einer normalen Amplitudenmodulation muss ein Modulationsgrad größer 1 vermieden werden. In diesem Fall fände eine Übermodulation statt, im Träger gäbe es eine Phasendrehung.(ωsignal darf nie größer als 1/2m werden!) Dies würde bedeuten, dass die erkennbare Signallinie die x-Achse kreuzen würde. Dieses Signal wäre nicht mehr mit oben beschriebener einfacher Methode zu demodulieren.

Im Spektrum betrachtet hat ein amplitudenmoduliertes Signal, welches nur einen Sinus überträgt, den Träger sowie zwei Seitenschwingungen mit dem Abstand der Signalfrequenz vom Träger: fT+fS und fT-fS. Siehe: Fourieranalyse. Wird Musik oder Sprache übertragen, spricht man auch von Seitenbändern.

Die Bandbreite einer AM beträgt das Doppelte der höchsten Signalfrequenz. Änderungen der Signalfrequenz bewirken eine Änderung der Frequenz der Seitenschwingungen, Änderungen der Amplitude bewirken eine Änderung der Amplitude der Seitenschwingungen.

Amplitudenmodulation im Spektrum

Das Bild 2 zeigt eine Amplitudenmodulation im Spektrum. Die y-Achse gibt die Amplitudenhöhe an, die x-Achse die Frequenz. Zuerst ist das unmodulierte Signal mit den Punkten fSmin und fSmax zur Veranschaulichung dargestellt. Danach kommt das modulierte Signal. Bei fT liegt der Träger, USB ist das untere Seitenband, OSB bezeichnet das obere Seitenband. Die Lage des OSB ist die Regellage, beim USB hat die höchste Signalfrequenz die kleinste Frequenz, dies bezeichnet man als Kehrlage. Weiterhin ist die Bandbreite eingezeichnet.

Demodulation

Die einfachste Art der Demodulation kann Gleichrichtung mit einer Diode sowie anschließender Glättung erfolgen (Hüllkurvendemodulator). Siehe Detektorempfänger.

Schwingungsbildungsgleichung der Amplitudenmodulation

uAM(t)=ÛT·(1+m·cos(ωSt))·cos(ωTt)

m=ÛMT

Komponentengleichung der Amplitudenmodulation

uAM(t)=ÛT·cos(ωTt)+ ÛT·m/2·cos((ωTS)·t)+ ÛT·m/2·cos((ωTS)·t)
Der erste Teil der Formel steht für den Träger, der zweite Teil für die untere Seitenschwingung und der dritte Teil für die obere Seitenschwingung.

Kurzbezeichnungen

  • A1 - Amplitudentastung
  • A2 - tönende Telegrafie
  • A3 - amplitudenmodulierte Übertragung analoger Signale (zum Beispiel von Sprache und Musik)


Sonderformen

Sonderformen der Amplitudenmodulation sind

Anwendung der Amplitudenmodulation

Amplitudenmodulation wird verwendet bei: